Deutscher Buchpreis 2025 - Frankfurter Buchmesse
Die Jury: "Dieser Roman ist ein Ereignis" - Dorothee Elmiger erhält den Deutschen Buchpreis 2025 für „Die Holländerinnen“
Auszeichnung für den Besten deutschsprachigen Roman des Jahres 2025 (ENGLISH)
Frankfurt.
Die Romanautorin Dorothee Elmiger hat mit dem Roman „Die
Holländerinnen“ (Carl Hanser Verlag) den Deutschen Buchpreis 2025
gewonnen. Gestern um 19 Uhr wurde die Siegerin geehrt. Mit dem Deutschen
Buchpreis 2025 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des
Jahres aus. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche
Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die
Stadt Frankfurt am Main. Dorothee Elmiger erhält ein Preisgeld von
25.000 Euro. Die fünf Finalist*innen (siehe unten) erhalten jeweils
2.500 Euro.
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SZ - Zeppelin, Foto: Helga Waess (Cover Kunst-Kultur-Blog) |
Die Begründung der Jury für die Auswahl von Dorothee Elmigers Roman „Die Holländerinnen“
„Dieser Roman ist ein Ereignis. Eine Schriftstellerin berichtet von ihrer Reise in den südamerikanischen Urwald mit einer Theatergruppe auf den Spuren zweier Holländerinnen, die vor Jahren dort verschwunden sind. Auf dieser Wanderung erzählt sich die Gruppe verstörende Geschichten. Je tiefer sie sich im Dickicht und Morast verläuft, desto mehr reißt Elmiger die Leser*innen in einen Sog der Angst.
Ihr Roman erzählt von Menschen, die in ihr ‚dunkelstes Gegenteil‘ verfallen. Indirekt ist dabei nicht nur Elmigers Sprache, sondern auch ihr Verweis auf unsere Gegenwart, die Schritt für Schritt in Selbstüberhebung versinkt. Elmigers Stil ist gleichzeitig distanziert und doch fesselnd. ,Die Holländerinnen‘ – ein faszinierender Trip ins Herz der Finsternis.“
Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2025 gehören an:
- Jurysprecherin Laura de Weck (Schweizer Radio und Fernsehen),
- Maria Carolina Foi (Universität Triest),
- Jürgen Kaube (Frankfurter Allgemeine Zeitung),
- Friedhelm Marx (Universität Bamberg),
- Kathrin Matern (Frau Rilke Buchladen, Neustrelitz),
- Lara Sielmann (Deutschlandfunk Kultur),
- Shirin Sojitrawalla (freie Kritikerin).
„Der Deutsche Buchpreis schenkt uns jedes Jahr einen Raum zum Verweilen.
Er
macht sichtbar, wie vielfältig die deutschsprachige Literatur unsere
Gegenwart spiegelt – mit all ihrer Ambivalenz. Jeder Roman entfaltet
sich Seite für Seite, Wort für Wort, und wird von jedem und jeder
Leser*in anders erlebt. In diesem Dialog zwischen Text und Leser*in
dürfen wir uns irritieren lassen, bestätigt fühlen oder überrascht
werden. Wir dürfen nachdenken, statt sofort zu urteilen und die
Literatur
als Ort der Begegnung feiern“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Dorothee Elmiger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro
Die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro.
Der Gewinnertitel wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 229 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2024 und September 2025 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus hat die Jury sechs Titel für die Shortlist gewählt. Die Preisverleihung fand im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
- Kaleb Erdmann: Die Ausweichschule (park x ullstein, Juli 2025),
- Jehona Kicaj: ë (Wallstein Verlag, Juli 2025),
- Thomas Melle: Haus zur Sonne (Verlag Kiepenheuer & Witsch, August 2025),
- Fiona Sironic: Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft (Ecco Verlag, März 2025),
- Christine Wunnicke: Wachs(Berenberg Verlag, März 2025).
Weitere Informationen und Lesungstermine von Dorothee Elmiger unter
- www.deutscher-buchpreis.de.
Quelle: Medieninformation Frankfurter Buchmesse