Donnerstag, 30. März 2017

Hannover: UNESCO-WELTDOKUMENTENERBE bestimmt "Goldenen Brief" zum "Weltdokumentenerbe"

UNESCO-WELTDOKUMENTENERBE


Goldener Brief der Leibniz-Bibliothek Hannover ist UNESCO-Weltdokumentenerbe


Aufnahme des Goldenen Briefes in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes


Im Mai 1756 schickte der birmanischen König Alaungphaya einen auf reinem Gold und mit Rubinen verzierten Brief, der in einem Elfenbeinstoßzahn aufbewahrt war, an König Georg II. von Großbritannien und Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg. Die Beförderung des Schriftstücks dauerte immerhin zwei Jahre, denn die Post von Myanmar nach Großbritannien musste 20.000 Kilometer bewältigen. Unbeantwortet ließ Georg II. Dieses Schriftstück an die Königliche Bibliothek in Hannover weiterleiten.



Hannover Hauptbahnhof mit Denkmal,
Foto: Helga Waess


Im Jahr 2015 wurde der so genannte „Goldene Brief“ bereits als UNESCO-Weltdokumentenerbe ausgezeichnet. Heute wurde die Urkunde durch die Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, welche die Aufnahme des Goldenen Briefs in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes bestätigt an die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover verliehen.

Golderner Brief war bis 2009 nur ein „indisches Objekt“

Ein geschichtsträchtiger Inhalt und einzigartige künstlerische Gestaltung

In diesem Goldenen Brief geht es um die Gründung einer Handelskolonie, welche der birmanische König Alaungphaya mit dem britischen König Georg II. Beschließen möchte. Vor dem Hintergrund des Siebenjährigen Krieges (1756–63) sollte es einen geregelten ost-westlichen Austausch geben. Alaungphaya hatte diesen innerbirmanischen Krieg für die Sicherung seiner Macht geführt und war nun auf der Suche nach neuen Bündnispartnern. Da lag die handelspolitische Verbindung mit Großbritannien nahe. Leider hat George diesen Brief niemals in einer Übersetzung gelesen, da dieses hochwerktvolle Objekt, das eigentlich eine Brücke von Asien nach Europa schlagen sollte in der königlichen Bibliothek als „indisches Objekt“ eingeordnet und aufbewahrt wurde.

Erst vor nunmehr acht Jahren wurde das Schriftstück übersetzt und war eine Sensation


Die Nominierung wurde gemeinsam von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, dem Kulturministerium der Republik der Union Myanmar und der Nationalbibliothek des Vereinigten Königreichs (British Library) eingereicht.

Stimmen zur Aufnahme des Goldenen Briefes in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes


Der Goldene Brief ist ein einzigartiges Zeugnis der birmanischen und europäischen Geschichte. Er spiegelt die asiatisch-europäischen Beziehungen im 18. Jahrhundert und die politischen Verhältnisse im Europa jener Zeit wider. Als gemeinsames Erbe dreier Länder inspiriert dieser kunstvoll gearbeitete Brief, uns mit der Vergangenheit zu beschäftigen und daraus Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen“,

betont Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.

„Der Goldene Brief ist ein bedeutender Teil des Kulturerbes in Niedersachsen. Er dokumentiert die jahrhundertealte Verbindung mit dem britischen Königreich“,
sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Gabriele Heinen-Kljajić. „Die Landesregierung misst der Wahrung des kulturellen Erbes hohe Priorität bei. Daher haben wir in den vergangenen Jahren viel investiert, um Landesbibliotheken und -museen gut für die Zukunft aufzustellen.“

Anne May, Direktorin der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, bedankt sich für die Auszeichnung:

„Sie unterstützt uns in unserem Auftrag, das Kulturerbe Niedersachsens, das wichtiges Quellenmaterial für die Forschung ist, zu erhalten, es zu erschließen und zu digitalisieren, um es in Forschungsinfrastrukturen oder öffentliche Portale, wie das Kulturerbeportal Niedersachsen, einzubinden und für alle Interessierten sichtbar und nutzbar zu machen.“

Das UNESCO-Dokumentenerbe


Das UNESCO-Register „Memory of the World“ gibt es seit 1992. Es soll in einem digitalen Netzwerk herausragende Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente erfassen und diese dokumentarischen Zeugnisse mit weltgeschichtlich außergewöhnlichem Wert in den bewahrenden Archiven, Bibliotheken und Museen sichern. Zurzeit werden in dem Register 348 Dokumente aus allen Weltregionen aufgeführt.

Schriftstücke als Dokumentenerbe, hier lateinische Urkunde
Foto: Helga Waess

Was befindet sich im „Memory of the World“?


  • 21 Thesen der Solidarnosc,
  • die Kolonialarchive Benins, Senegals und Tansanias,
  • die Sammlung indigener Sprachen in Mexiko,
  • die Archive des Warschauer Ghettos,
  • die Göttinger Gutenberg-Bibel,
  • der koreanische Frühdruck Jikji (Anthologie der Zen-Lehre),
  • und so weiter.




Sonntag, 26. März 2017

Starnberger See "Wenn die Sonne" - Ein Gedicht von Helga Waess

Starnberger See
EIN GEDICHT 

Starnberger See, Foto: Helga Waes
Wenn die Sonne ...
Ein Gedicht von Helga Waess

Es war
kaum Tag

und sieh

da kroch die Sonne
aus dem Bett

Sie freute sich
und schien so laut
mit Sternen um die Wett

Dann war es Tag
und blau das Zelt

hell und bunt
die Welt

Die Sonne lief
so schnell es ging
den Himmelbogen rauf

kaum oben
ging es schnell bergab

und schon in Richtung Nacht
ach, dacht die Sonne

jetzt im Bett –

schön warm

na dann:


Gut Nacht


(copyright: Helga Waess)

München, Foto: Helga Waess

Baden-Baden: Ausstellung "Parallelgesellschaften" / Museum LA8

Museum LA 8 in Baden-Baden


NATUR UND KULISSE

Vornehme Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert


Ausstellungstipp für 2017 in Baden-Baden


Vom 25. März - zum 03. September 2017 werden die Parallelgesellschaften des vornehmen Bürgertums und des Adels im Mittelpunkt der Ausstellung "Natur und Kulisse" stehen, welche das "Museum LA 8" ausrichtet. Baden-Baden war im 19. Jahrhundert ein Erlebnisraum, der der Vornehmen Gesellschaft oder jenen, die dazu gehören wollten, die Begegnung unter seines Gleichen ermöglichte. Ob man zur Kur hier verweilte, ins Casino wollte, einfach nur Präsentieren oder das Dolce Vita des berühmten Ortes genießen wollte, man traf sich in Baden-Baden.

Kurpark von Baden-Baden im Sommer 2016, Foto Helga Waess (Archiv)

Mein persönlicher Eindruck: Baden-Baden 

ist auch heute noch eine Reise wert. Der Kurpark, die Stadt und die vielen stattlichen Hotels lassen das Flair vergangener Zeiten immer noch nachempfinden. Doch zurück zur Ausstellung:

Gäste, Einheimische, Alt- und Neureiche, berühmte Maler, Musiker und Dichter


Fern ab der Realitäten, ob politisch oder sozial dominiert, gaben sich Napoleon III., das kaiserliche Paar Wilhelm I. und Augusta, oder weltberühmte Musiker und Lyriker, Schriftsteller und Architekten hier ein Stell-Dich-Ein. In zeitgenössischen Gemälden hielten die Maler der Zeit fest, wie sich das Leben hier von einer feineren Seite zeigte.



Baden-Baden Kurpark mit Büste der Kaiserin Auguste,
Foto: Helga Waess / Archiv

 Kurpark - Landschaft - Idylle Baden-Baden


Vielfach wird Baden-Baden Schauplatz in Roman-Handlungen und Thema in der Malerei. Gustave Courbet nimmt die Landschafts-Idylle auf, Otto von Türkheim lässt ein Pferdegespann von einer vornehmen Dame durch die Allee fahren, oder Heinrich Hoffman erfasst den Blick einer Dame, welcher über die Stadt mit Engelsdenkmal schweift.

Pferdekutsche im Kurpark von Baden-Baden, Foto: Helga Waess (Archiv)


Der Landschaftsgärtner Hermann Fürst von Pückler Muskau hinterlässt Landschafts-Park-Ansichten und Johann Wilhelm Schirmer lässt die Sonne über dem Geroldsauer Tal bei Baden-Baden aufgehen.

Baden-Baden Kurhaus,
Foto: Helga Waess / Archiv


Wie in Wiesbaden, Karlsbad oder Bad Ems wird das Kuren zur Mode. Und wandelt die Mode hin zur repräsentativen Note einer bestimmten Schicht. Der Zylinder, die Abendrobe und die Haltung der Damen von Welt, alles spiegelt sich in den Gemälden von einer Gesellschaft im Vorführ-Modus.

Baden-Baden Maxim und Springbrunnen im Park,
Foto: Helga Waess / Archiv

Und man erzählt, wen man wieder sehen wird. Adlige Familien, Bankiers und Großbürgertum geben dem Ort und seinen Luxushotels zusätzlichen Glanz. Johannes Brahms, Clara Schumann, die selbst in Baden-Baden zuhause war, Fjodor Dostojewski und Leo Tolstoi, alles trifft sich in Baden-Baden.

Baden-Baden Augustaplatz mit der Büste des Komponisten
Wilhelm Furtwängler,
Foto: Helga Waess / Archiv

Ausstellungstipp: 

Natur und Kulisse. Vornehme Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert

25. März bis 03. September 2017
im
Museum LA 8 Baden-Baden
Muesum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
Lichtentaler Allee 8
76530 Baden-Baden

Kurpark in Baden-Baden, Foto: Helga Waess (Archiv)

Sonntag, 19. März 2017

Wolfsburg: Volkswagen CES-App - TEST in der Autostadt

Autostadt in Wolfsburg - Intelligenter Fahrzeugwechsel 

CES-App wird im Volkswagen Pavillon vorgestellt


App startet beim Einsteigen in ein Fahrzeug die persönliche Konfiguration


Als Weltneuheit  wird  in der Autostadt in Wolfsburg vom 22. bis 24. März eine App vorgestellt, die der User mit persönlichen Einstellungen und Diensten für sich selbst konfigurieren und auf ein beliebiges neues Volkswagen-Modell übertragen kann.
Das Konzept wurde von dem Konzern aus Wolfsburg bereits auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt. Es handelt sich, so die Autostadt-Presseabteilung, um eine intelligente Vernetzungsart, die ab dem 22. März 2017 im Volkswagen Pavillon ausprobiert werden kann.

Der klassische VW-Käfer war noch kein Connected Car,
 Foto: Helga Waess (Archiv)

Besucher können mit ihrem Smartphone die Dienste selbst ausprobieren


Das Motto „We are always on.“ war auf diese App auf der Consumer Electronics Show zugeschnitten. Die CES-App speichert zum Beispiel bevorzugte Radio-Einstellungen und überträgt sie auf den bereitstehenden „Connected Car“.

Und was kann die Volkswagen CES-App noch?


Mit dem Smartphone das Fahrzeug öffnen.

VW arbeitet hier aber auch mit den Angeboten anderer Anbieter wie Amazon, deren Konfigurationen mit den Plattformen des Volkswagen Ecosystems harmonieren.

Mensch, Auto und Umfeld 


Die Volkswagen User-ID soll auf neue und intelligente Weise die digitale Vernetzung fördern, Einstellungen und Dienste lassen sich beim Firmenfahrzeug-Wechsel schnell übertragen. Jeder genutzte Volkswagen erkennt den jeweiligen User und übernimmt von der CES-App seine Annehmlichkeiten beim Fahren. Privatfahrzeug oder Mietwagen, das ist hierbei ganz egal - Hauptsache: Connected Car.

Das klassische Verhältnis Kunde-Auto, so der Konzern, wir durch das neue User-Spektrum und die Idee der "mobilen Gemeinschaft" erweitert!

 ... also auf um App-Test in die Autostadt nach Wolfsburg - aber bitte 

das Smartphone nicht vergessen"



Samstag, 18. März 2017

Deutsche Nationalmannschaft - Joachim Löws Kader für die Märzspiele

Deutsche Nationalmannschaft - Der Kader - Podolski am 22. März "Kapitän"


Podolskis letztes Spiel wird Werners erstes in der Nationalmannschaft


Bundestrainer Löw hat 24 Spieler für die Nationalmannschaft nominiert


Am 22. März wird Lukas Podolski nach 13 Jahren sein letztes Länderspiel in der Nationalmannschaft bestreiten. Löw hat Podolski für dieses eine Spiel zum Kapitän der Mannschaft ernannt. Wenn die Mannschaft in Dortmund gegen England antritt wird erstmals der Leipziger Spieler Timo Werner dabei sein.
Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Kadar für die Länderspiele gegen England (22. März Live in der ARD) und gegen Aserbaidschan (26. März Live bei RTL) bekanntgegeben.

Fan der Nationalmannschaft,
Foto: Helga Waess / Archiv


Lukas Podolski geht nach 130 Länderspielen


Das 130. und letzte Länderspiel von Lukas Podolski wird das 35. Länderpiel der Mannschaft gegen England sein. Mit 31 Jahren verabschiedet sich der sympathische Torschütze, der am 6. Juni 2004 das erste Mal Mal für Deutschland antrat.

Der Bundestrainer fand in der Pressekonferenz die passenden Worte:
Es ist toll, dass Lukas in diesem fantastischen Rahmen verabschiedet wird. Er erhält damit einen würdigen Abgang, und den hat er sich verdient. Spiele gegen England sind absolute Klassiker, dazu noch vor den großartigen Fans in Dortmund. Ich gehe davon aus, dass es sehr stimmungsvoll werden wird.”

Timo Werner vom RB Leipzig


Der Kader wird durch den Stürmer Timo Werner von RB Leipzig verstärkt.

Werner ist ein junger und interessanter Spieler mit guter Perspektive. Er ist sehr variabel und hat in dieser Saison konstant auf hohem Niveau gespielt. Ich freue mich darauf, ihn in unserem Kreis begrüßen und beobachten zu können”, so der Bundestrainer.

Rüdiger ist zurück


Antonio Rüdiger, der Verteidiger des AS Rom hat seinen Kreuzbandriss ausgeheilt und wird in der Mannschaft wieder dabei sein.

Seine Entwicklung freut mich sehr”, so Joggi Löw. “Antonio hat sich herangekämpft, seine Physis ist wieder hervorragend, Wucht und Dynamik sind zurück. Von seiner Verletzung ist nichts mehr zu merken.”

Am 22. März: England : Deutschland in Dortmund


Zum 34. Mal werden sich die beiden Mannschaften im Länderspiel begegnen. In den bisherigen Spielen siegte die MANNSCHAFT zwölf Mal und musste 16 Niederlagen einstecken – sechs Mal endeten die Spiele mit einem Unentschieden. Im letzten Spiel – 2016 gewann England in Berlin: 3:2.

Nach England heißt der Gegner dann Aserbaidschan – Gruppe C


Kurz nach dem Spiel in Dortmund reist Löws Team dann nach Baku. Das Qualifikationsspiel für die WM 2018 in Russland gilt es gegen Aserbaidschan auszutragen. Kapitän Manuel Neuer und seine Mannen weisen eine starke Bilanz vor und sind nach vier Spielen mit vier Siegen und insgesamt 16:0 Toren, ihrem Weltmeistertitel gerecht, Tabellenführer in der Gruppe C.

Auch hierzu findet der Bundestrainer die richtigen Worte:

Unser Ziel ist es, das Ticket für die WM so früh wie möglich zu lösen. Dabei sind wir bislang auf einem sehr guten Weg – und diesen wollen wir nicht verlassen. Die Aufgabe in Baku ist alles andere als einfach, zu Hause hat Aserbaidschan zuletzt gegen Norwegen gewonnen, wir sind also gewarnt. Aber ich habe großes Vertrauen in meine Spieler. Wir wissen, dass wir die Mittel haben, um die richtigen Lösungen zu finden. Wenn wir spielen, was wir können, werden wir die Partie gewinnen.”

Bisher hat die Mannschaft gegen Aserbaidschan alle vier Spiele gewonnen. Im lezten Fight 2011 spielte sie – ebenfalls in Baku - 3:1.

Im Sommer folgt dann der Confed-Cup in Russland.


Der Kader der Nationalmannschaft für den 22. und 26. März 2017


Aber schauen wir uns erst einmal den Kader gegen England (22. März 2017) und das WM-Qualifikationsspiel in Baku (26. März 2017) an:

Als Torhüter sind Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen), Welttorwart und Kapitän Manuel Neuer (Bayern München) und Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) aufgestellt.

In der Abwehr finden sich bekannte Namen wie Jonas Hector (1. FC Köln), Benedikt Höwedes (FC Schalke 04), Mats Hummels (Bayern München), Joshua Kimmich (Bayern München) - der immerhin sein elftes Länderspiel bestreitet -, Shkodran Mustafi (FC Arsenal), Antonio Rüdiger (AS Rom), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim), Niklas Süle (1899 Hoffenheim).


Im Mittelfeld werden Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Emre Can (FC Liverpool), Julian Draxler (Paris Saint-Germain), Mario Gomez (VfL Wolfsburg), Sami Khedira (Juventus Turin), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul), Leroy Sané (Manchester City), André Schürrle (Borussia Dortmund), Julian Weigl (Borussia Dortmund) und der Neuzugang Timo Werner (Jahrgang1996) vom RB Leipzig das Tor erstürmen.

Freitag, 17. März 2017

Starnberger See - Schleißheim und Waldemar Bonsels Biene Maja

105. Geburtstag des Kinderbuch-Charakters: BIENE MAJA

Eine Biene-Maja-Linde für Literaten in Schleißheim

Waldemar Bonsels schrieb "Die Biene Maja und ihre Abenteuer"


Maja war eine Biene aus Schleißheim. Vor etwas mehr als 100 Jahren saß ein junger Mann im Oberschleißheimer Berglwald unter einer Linde. Um ihn herum auf den Blüten der Streublumenwiese surrten die Bienen. Am Baumstamm krabelten Käfer und von einem herumliegenden Ast hüpfte eine Heuschrecke – eine schlanke grüne, mit sehr langen Beinen. Der Schriftsteller versank in der Naturbeobachtung, wurde eins mit Baum, Wiese und Biene.

Blumen wie zu Bonsels Zeiten, Schlosspark Schleißheim,
Foto: Helga Waess / Archiv

Waldemar Bonsels schrieb "Die Biene Maja und ihre Abenteuer"


Er nahm den Füllfederhalter zur Hand und fing an zu schreiben:
Die ältere Bienendame, die der kleinen Biene Maja behilflich war, als sie zum Leben erwachte und aus ihrer Zelle schlüpfte, hieß Kassandra und hatte großes Ansehen im Stock. Es waren damals sehr aufregenden Tage, weil im Volk der Bienen eine Empörung ausgebrochen war, die die Königin nicht unterdrücken konnte. …“ (Vgl. Waldemar Bonsels „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“, 3. Auflage (1912)
Irgendwann entdeckte der Autor an der Rinde einen Käfer und schrieb Sätze wie:
"Der Borkenkäfer Fridolin lebt mit seiner Frau und 50 Söhnen unter der Rinde der Kiefer. Auch wenn die Menschen ihn nicht mögen, findet Maja ihn doch sehr liebens-würdig." (Vgl. ebd.)
So könnte es gewesen sein!


Der Schleißheimer Schlosspark inspiriert noch heute


Und streift man heute durch das üppige Grün des Schlossparks und durch die zugehörigen Anlagen, beobachtet im Spätsommer die Jungschwäne oder die bunten Blumenrabatten, so fällt das zurückversetzen, in die Zeit des Schriftstellers Waldemar Bonsels nicht schwer.

Mit dieser fantastischen Welt der Insekten wurde er zum Sprachrohr der Natur. Er gab einer kleinen, fleißigen Biene, die ein paar Jahre später erstmals in die Lektorenhände eines Verlegers und damit in die Welt der Bücher und ihrer Leser flog, eine unvergleichliche Geschichte. Sie und ihre Freunde von Wiese und Baum erhielten eine literarische Stimme.

1912 erschien in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart und Berlin der erste Band „Biene Maja und ihre Abenteuer“ und 1915 der zweite Band „Das Himmelsvolk“.
Und das kam an, denn mit der Erstauflage erblickte ein Bestseller das Licht der Bücher-Welt! Die Erstauflage hatte gleich 3000 Exemplare.

Über Jahrzehnte hinweg verzückte diese kleine Biene Generationen von Kindern, Eltern und Großeltern. Ihre Abenteuer wurden in 40 Sprachen übersetzt.

Die Autoren Waldemar Bonsels und Bernd Isemann 


Ihr Autor Waldemar Bonsels (1880-1952) lebte für nur 2 Jahre zusammen mit seinem Schriftsteller-Kollegen Bernd Isemann in einer Villa am Schleißheimer Schloss. Eine künstlerisch sehr befruchtende Freundschaft. Isemann schrieb zeitgleich an „Nala und Re“, einem Roman über eine Ameisenfreundschaft.

Die beiden Literaten kauften sich gemeinsam eine Villa in Schleißheim. Hier saßen sie im Garten und schrieben Insektenromane.

Klingt nach Bohème!

Für soviel geistige Freiheit musste man um 1910 – und müsste man heute auch – einen finanziell möglichst unabhängigen, das alltägliche Leben sichernden Status haben. Einige Jahre zuvor hatten die beiden Literaten eine Verlagsgesellschaft in München gegründet und für die nötige Unabhängigkeit gesorgt.

Ein Buch als Sammlerobjekt


105 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Maja-Buches, das heute unter Sammlern von Kinderbuch-Erstauflagen sehr gefragt ist und antiquarisch gehandelt wird, ist es nach wie vor beliebt. Bald nach erscheinen war die kleine Biene Maja in unzähligen Kinderzimmern der Welt zuhause und spätestens nach dem Start der Zeichentrickserie in den 1970er Jahren allgemein bekannt. Und auch der gesungenen Titelsong-Ohrwurm von Karel Gott brachte erneute Bestseller-Auflagen.

Am Starnberger See, Foto: Helga Waess / Archiv

Das ereignisreiche Leben Waldemar Bonsels


Aber das Leben geht manches Mal andere Wege und ist in der Realität weniger „blumig“:
Waldemar Bonsels heiratete drei Mal und hatte insgesamt fünf Söhne. Gefühlsmäßig, oder besser partnerschaftlich, wurde er - wie es scheint - nie richtig sesshaft. Schließlich ließ er sich am Starnberger See - in Ambach -  nieder, wo die "waldemar-bonsels-stiftung.de" sein Haus und Andenken bewahrt.

Bonsels - Schleißheim und eine Biene-Maja-Linde


Am Haus des Literaten in Schleißheim wurde übrigens eine neue Biene-Maja-Linde gepflanzt. So wie jene unter der einst die Biene Maja ersonnen wurde.

Mögen noch viele Literaten Oberschleißheims 

unter ihr von der Muse geküsst werden!

Donnerstag, 16. März 2017

Starnberger See - Mit dir am See - Ein Gedicht von Helga Waess

Starnberger See-Gedicht

Mit dir am See! 

Ein Gedicht von Helga Waess

Starnberger See im Frühjahr, Foto: Helga Waess / Archiv

Da sitzt ein Mann und wackelt
Mit dem Zeh
Am See

Man könnt den Rasen wachsen hören
Allein die schreiend Vögel stören

Zwei Männer spielen Federball
Der eine schreit
Hat der 'nen Knall

Zurück im Jetzt mit Hund und Leine
Der zieht und macht ihm lange Beine

Ein Mückentanz im Abendlicht
Die Standup-Padler folgen dicht

Standup-Padler auf dem Starnberger See,
Foto: Helga Waess / Archiv

Vier Stück sind's an der Zahl
Einer ist langsam
Man spürt die Qual

Vor Stunden zogen sie vorbei
Da tranken Kaffee grad wir zwei

Ein Du
Ein Ich

Im Sonnenlicht

Uns stört kein Riese
Und kein Wicht

Buchstaben in der Zeitungs' Fülle
Du reichst mir Käse in 'ner Hülle

(copyright: Helga Waess)

Starnberger See, Foto: Helga Waess / Archiv




Dienstag, 14. März 2017

München im Lebensqualität-Ranking international auf Platz 4

Mercer "Quality of Living"-Ranking 2017

München - die Stadt mit der meisten Lebensqualität in Deutschland

Qualitätscheck - Städteranking - Standortsicherheit für Unternehmen wie Google und Co.


Das Städte-Ranking der Beratungsgesellschaft Mercer, bei dem es um die höchste Lebensqualität einer Metropole geht, überrascht uns kaum. Im Vergleich von 231 Städten landet die Bayerische Landeshauptstadt auf Platz vier. Wien liegt zum achten Mal auf Platz eins gefolgt von Auckland (Neuseeland) auf Platz 2 und Zürich auf Platz 3. Und dann kommt schon München. Unter den Top Ten der Metropolen weltweit schaffen es zwei weitere deutsche Städte: Düsseldorf nimmt Platz sechs ein und Frankfurt Platz sieben (Liste im Anhang).


München: rechts die Residenz und links die Feldherrnhalle,
Foto: Helga Waess / Archiv
Rankings hinsichtlich der Städte-Beliebtheit sind für multinationale Unternehmen von immenser Wichtigkeit. Das Städteranking findet daher jedes Jahr viel Beachtung und wird von ausländischen Investoren und Top-Arbeitnehmern zu Standort-Entscheidungen hinzugezogen. Da darf man der bayerischen Landesregierung und dem Oberbürgermeister der Stadt München Dieter Reiter doch mal auf die Schulter klopfen.

Studie zur Lebensqualität findet Beachtung bei international agierenden Unternehmen


Für diese Studie zur Lebensqualität befragte Mercer Mitarbeiter (Mercer hat selbst 20 000 Mitarbeiter in 40 Ländern - mehr zur Firma unter imercer.com), die beruflich in das Ausland entsandt wurden. Kriterien für die Bewertung waren unter anderem die soziale, politische, wirtschaftliche und umwelt-orientierte Sicht sowie das gebotene Bildungsangebot und die Gesundheitsfaktoren. Insgesamt wurden 39 Kriterien abgefragt und verglichen.

Westeuropäische Städte schnitten hinsichtlich Wohnraum, Freizeitmöglichkeiten oder auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Konsumgütern besser ab.

Wie bewegen sich die Mitarbeiter in der jeweiligen Stadt? 


Die Infrastruktur spielt ebenso wie die Wasserversorgung, die Kommunikations- und Postdienstleistungen, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder die Anbindung an einen internationalen Flughafen eine große Rolle. In diesem Bereich liegt Singapur vor Frankfurt und München - beide auf dem zweiten Platz.
Die Sicherheit, Entsorgungsprobleme im Abfallbereich oder auch politische Turbulenzen lassen Städte wie Brüssel, Rom oder Istanbul in diesem Jahr um einige Plätze fallen.

Der Dienstleistungssektor, die schnelle Fortbewegung und die Kommunikationstechnologien, Sicherheit und Hygiene-Standards sind für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter entsenden, sehr wichtig.


TOP-TEN im Mercer "Quality of Living"-Ranking 2017:


1 Wien
2 Zürich
3 Auckland
4 München
5 Vancouver
6 Düsseldorf
7 Frankfurt
8 Genf
9 Kopenhagen
10 Basel
10 Sydney

weitere Deutsche Städte auf den Plätzen:

13 Berlin
19 Hamburg
24 Nürnberg
26 Stuttgart
61 Leipzig

Top-Ten mit Fokus auf die Infrastruktur:


1 Singapur
2 Frankfurt
3 München
4 Kopenhagen
5 Düsseldorf
6 Hongkong
6 London
8 Sydney
9 Hamburg
9 Vancouver
9 Zürich

weitere Deutsche Städte auf den Plätzen:

26 Berlin
26 Stuttgart
32 Nürnberg
58 Leipzig


Ein Tusch auf München für diesen tollen Platz im internationalen Städteranking




Bayerische Musikkapelle am Hofgarten in München,
Foto: Helga Waess / Archiv



Montag, 13. März 2017

Stuttgart: KUBUS Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum

KUBUS Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart


EIN PREIS - DREI KÜNSTLERINNEN


Nominiert sind Leni Hoffmann, Myriam Holme und Corinne Wasmuht




Drei der wichtigsten deutschen Künstlerinnen sind für den Sparda-Kunstpreis nominiert. Zum dritten Mal wird in diesem Jahr dieser von der Sparda-Bank gesponserte Preis vergeben. Die Auswahl für diesen Preis trifft nur Arbeiten oder Künstler, die einen Bezug zum Land Baden-Württemberg haben. In diesem Jahr "erweitern" alle Nominierten, so das Kunstmuseum Stuttgart, den "Malereibegriff".
Die Ausstellung der Nominierten wird vom 18. März bis zum 18. Juni 2017 im Kunstmuseum Stuttgart stattfinden. Neben dem Sparda-Kunstpreis wird auch ein Publikumspreis vergeben.

Flyer zum Sparda-Kunstpreis
im Kunstmuseum Stuttgart

Leni Hoffmann (Jahrgang 1962) 


Die Künstlerin verließ die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg als Meisterschülerin von Georg Karl Pfahler. Sie ging nach Australien an die University of New England und 1996 nach Lyon an die Ecole Nationale des Beaux Arts. Die Künstlerische Lehre in Nürnberg, an der Städelschule in Frankfurt am Main und in Karlsruhe sind ihre Stationen. Dann folgt die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, wo Hoffmann seit 2002 als Professorin lehrt
Woran erkennt man die Handschrift eines Künstlers? Hm, bei Hoffmann wohl im Plastillin. Geknetet, geformt und künstlerisch interpretiert. Ihre Installationen besetzen den Raum von Fenstern, Treppenstufen oder Asphaltstraßen. Sie heben Formen hervor oder verhüllen und lassen so neue Wahrnehmungen entstehen. Transparent, raumgreifend und/oder futuristisch.

Myriam Holme (Jahrgang 1971) 


Holme ist ebenfalls Akademie-Professorin und kommt aus der Karlsruher Schule von Professor Meuser und Professor Slominski. Sie übernahm ebendort eine Gastprofessur, ging dann nach München  und Mainz, bis sie einen Lehrauftrag an der Kunstakademie in Düsseldorf übernahm.
Das Mannheimer "Einraumhaus", das die Künstlerin gemeinsam mit Philipp Morlock ersann und umsetzte, ist allgemein bekannt.
Die Künstlerin erarbeitet ihre Skulpturen multimedial und dreidimensional. Es gibt Gemälde auf Aluminium und Papier. Alles scheint bei ihr eine gewisse Leichtigkeit zu entwickeln, durch den Raum zu wandern oder die Wände empor zu kriechen.

Corinne Wasmuht (Jahrgang 1964) 


Wasmuht studierte bis 1992 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie Meisterschülerin bei Alfonso Hüppi war. Und sie ist die dritte nominierte Kunst-Professorin.
Ihre Lehrtätigkeit an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe übt sie seit 2006 aus. 2014 erhielt die Künstlerin den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste in Berlin.
Ihre Arbeiten zeigen, wir würden sagen Moment-Risse. Bevor die Künstlerin mit Ölfarbe an das Werk geht, werden Klebestreifen verklebt, die - nach ihrer Ablösung - die untere Schicht immer wieder durchscheinen lassen und so zu einer gewohnten "verpixelten" zeitgenössischen Ansicht werden.
Ihre Arbeiten kommen erfrischend hell daher und ziehen das Auge magisch an. Es entstehen Tiefenzüge, die zum Betreten einladen würden - so es begehbare Räume wären.
Absolut zeitgenössische und lichtdurchflutete Orte, die man zu kennen glaubt. Und doch sind es nur neugierig machende Bruchstücke des Bildnerischen.

Donnerstag, 9. März 2017

Terry O'Neill - Photographie

Galerie Stephen Hoffman - Fine Art Photography - München


Star-Photograf Terry O'Neill und seine Celebrity-Fotos 


Terry O’Neill. Er hat ein untrügliches Gespür für die Persönlichkeit der Celebrities. Für seine Ausstellungen in der Galerie Stephen Hoffman kommt er immer gerne nach München. Wir waren beim Film-Interview mit dem Regisseur Eckhart Schmidt dabei und zeigen hier Fotos aus unserem Archiv.

Stephen Hoffman, Terry O'Neill und Eckhart Schmidt in
der Galerie Stephen Hoffman in München (2013)
Foto: Helga Waess

Terry O'Neill und seine Arbeiten sind international bekannt


Terry's Fotografien schmücken die Titelseiten von The Sunday, Times Magazine, Stern, Rolling Stone, Newsweek, GQ,  Paris Match, Look, Vanity Fair, People, Playboy,  und vieler anderer Magazine.
Terry O'Neill im Interview in der Galerie Stephen Hoffman,
Foto: Helga Waess

Terry O'Neill hatte sie alle vor der Kameralinse: die Rolling Stones, Paul Newman und Lee Marvin, Richard Helms und Robert Redford. Er nahm das 75-jährige Jubiläum der Paramount Pictures mit allen damals am Set anwesenden Stars auf - darunter unter anderem Audrey Hepburn, Faye Dunaway und so weiter.


Terry O'Neil signiert sein Buch der ICONS,
Foto: Helga Waess


Terry O'Neill wohnt in München gerne im Hotel Bayerischer Hof


Der weltbekannte Fotograf bezieht bei jedem seiner Besuche ein Zimmer im Bayerischen Hof, das gefällt ihm. Im Herzen Münchens haben schon viele Berühmtheiten, die er persönlich kennt und kannte und „Ikonen“ nennt, übernachtet. An der Rückseite des Hotels liegt die Galerie Stephen Hoffman, wie praktisch.

Die Galerie Stephen Hoffman in München


Immer wieder schafft es die Münchner Galerie Stephen Hoffmann Highlights in der Galerie-Szene zu setzen; wie seit Jahren mit den Ausstellungen des Londoner Star-Fotografen Terry O’Neill.


Jacqueline und Stephen Hoffman mit dem Photokünstler
Terry O'Neill
Foto: Helga Waess

Als einer der führenden Kunsthändler für Fotografie spezialisierte sich Stephen Hoffman auf die Meister der klassischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Weiterer Schwerpunkt: die internationale Modern und Contemporary Photography.

Terry O'Neill und Dr. Helga Waess,
im Hintergrund eine Ikone der Photo-Kunst:
Fay Dunaway by Terry O'Neill,
Eine der limitierten und signierten Photographien, die in der Galerie
Stephen Hoffman angeboten werden.
Foto: A. Waess
Text und Fotos: Dr. Helga Waess

GALERIE STEPHEN HOFFMAN 

Prannerstraße 5, Rückseite Hotel Bayerischer Hof,
80333 München
ÖFFNUNGSZEITEN: DI - FR 11 - 18   SA 11 - 14 UHR
Tel.49/89/255 40 844,
www.galeriehoffman.com


Dienstag, 7. März 2017

Usedom Kaiserbäder von Ahlbeck bis Swinemünde

Usedom Kaiserbäder

Ein Gedanken-Spaziergang von Ahlbeck nach Swinemünde 


Die Sonneninsel Usedom lädt zum verweilen ein


Der Schrei des Käuzchens, der Flug des Seeadlers über der Ostsee oder eine selbstgemachte Fischsuppe bei Uwe in den Dünen von Ahlbeck, ein zehn Kilometer Strand-Spaziergang von Ahlbeck über Heringsdorf nach Bansin, das alles geht hier. Außerhalb der Saison oder gar im Winter wagen sich kaum Touristen auf die "Sonneninsel Usedom", wie sie in der Werbung des Jazz-Radio Berlin immer genannt wird. Jene Insel, die immer, auch im Winter, so manche Sonnenstunde bietet.


Strand im Seebad Ahlbeck am Fuß der Seebrücke,
Foto: Helga Waess

Usedom, eine Halbinsel


Usedom, eine Halbinsel, die an die Buch von Swinemünde anschließt, wo Strandläufer – seit Polen zur EU gehört – aus Ahlbeck auch landen können. Einst stand am Strand ein Schild, das das Grenzland ankündigte und im angrenzenden Sandweg durch die Dünen in dem Pinienwald stand immer ein Wagen des Bundesgrenzschutzes. Geschichte.

Jetzt schiebt der Wind und wenige Strandläufer, wie wir haben sich warm eingepackt auf den Weg gemacht. Es ist Mittag, die Sonne wärmt das Gesicht und die Möwen hüpfen mürrisch zur Seite, wenn schon wieder so ein zweibeiniger Riese vorbei läuft. Kleine Möven fliegen kreischend auf, Enten blinzeln nur kurz und stecken ihr glänzendes Haupt wieder unter das Gefieder.

Das Meer geht leicht zurück und lässt hier und da einen gläsern glänzenden Quallen-Körper zurück. Kleine Muscheln knacken unter den Sohlen und die Wellen kippen langsam aber stetig ihre weiße Gischt an den Strand. Ein rollendes Rauschen, das den Geist entspannt und den Menschen ganz bei sich verortet.

Blick von der Seebrücke rechts das Hotel Ahlbecker Hof,
Foto: Helga Waess

Der Wind schiebt im Rücken und die Sonne von Osten wärmt das Gesicht


Wie eine weiße Ritterburg mit Ecktürmchen und roten Ziegeldächern empfängt das Gebäude auf der Seebrücke von Ahlbeck den Wanderer, der unwillkürlich an den 80-sten Geburtstag in Loriots „Papa ante portas“ denkt. - Doch das war die Seebrücke auf Rügen. - Hier auf Usedom empfängt die Burg auch jene Gäste, welche mit der Fähre über die Ostsee kommen.

Holzhaus auf der Seebrücke in Ahlbeck,
Foto: Helga Waess


Der Hafen von Swinemünde liegt ganz nah


Am Horizont, der bei Sonnenschein wie mit dem Lineal gezogen das helle Blau des Himmels vom dunklen Metallic-Blau des Meeres trennt, tauchen immer wieder weiße Schiffe auf. Fähren, die Swinemünde ansteuern. Oder, die wie an einer Perlenkette aufgereiht, in Reihe warten bis ein gerade auslaufendes Frachtschiff die Hafeneinfahrt verlassen hat.


Blick von der Seebrücke in Richtung Swinemünde,
Foto: Helga Waess
Bei klarem Wetter kann man die Dünen von Wollin sehen, so heißt die polnische Seite der Halbinsel Usedom.  

Wie Perlen reihen sich die kaiserzeitlichen Villen
an der Strandpromenade aneinander
Foto: Helga Waess

Donnerstag, 2. März 2017

Christies Lambrecht Rubens-Stiftung Siegen

Lambrecht-Sammlung wurde bei Christie's in London versteigert


Mäzenin verschenkt 20 Millionen Euro für zeitgenössische Kunst


Peter-Paul-Rubens Stiftung erhält großzügige Schenkung 


Die Lambrecht-Sammlung spielte in den letzten beiden Tagen in London an die 20 Millionen Euro ein. Die Krombacher-Gesellschafterin Barbara Lambrecht konnte ihre Privatsammlung für knapp 17 Millionen Pfund, das sind in Euro fast 20 Millionen, beim Auktionshaus Christie's versteigern (das Aufgeld ist in dieser Summe bereits runtergerechnet). 

Nutznießer des Erlöses wird die "Peter-Paul-Rubens Stiftung" sein


Wie wir in diesem Blog berichteten vergibt die "Peter-Paul-Rubens Stiftung" aus Siegen, der Geburtsstadt des barocken Malers, den "Rubenspreis für Zeitgenössische Kunst" alle fünf Jahre.

Dieser Link führt zu unserem Blogbeitrag: Auktionshaus Christie's "Impressionist & Modern Art", 28. Februar 2017. Versteigerung: Private Kunstsammlung der Kunstmäzenin und Krombacher-Gesellschafterin Barbara Lambrecht. Nutznießer der Kunstauktion soll das Museum für Gegenwartskunst in Siegen sein, das die Rubenspreisträger ausstellt

Damit dürfte die Zukunft des Museums für Gegenwartskunst in Siegen und der Ankauf aus den Werken der Rubens-Preisträger gerettet sein. Das Museum wird mit dem Geldsegen den Ankaufs-Fond aufstocken.

Monet - Morisot - Dufy - van Dongen


Unter den Gemälden erzielte Claude Monet mit "Les Bords de la Seine au Petit-Genevilliers" rund 3,5 Millionen Euro. Und auch Berthe Morisots "Femme et Enfant au Balcon" kam auf 4,1 Millionen Euro. Die Werke von Kees van Dongen und Raoul Dufy gingen ebenfalls in diese Preisregionen.

Die Museumsleitung kann nun durchatmen und neue Sonderausstellungen in Ruhe planen. 


Barbara Lambrecht-Schadeberg hat die Stiftung ins Leben gerufen. Ihr privates Stiftungskapital wird durch diese großartige Schenkung erhöht.

Die Museums-Sammlung besteht ausschließlich aus Werken der Rubenspreisträger und wird kontinuierlich erweitert, um alle Schaffens-Perioden der Preisträger zu erfassen.
Zu den Preisträgern gehörten zum Beispiel Hans Hartung, Giorgio Morandi, Francis Bacon, Antoni Tàpies, Fritz Winter, Emil Schumacher, Cy Twombly, Rupprecht Geiger, Lucian Freud, Maria Lassnig, Sigmar Polke und Bridget Riley. Darunter sind inzwischen Künstler, die im Galerie oder Auktionsmarkt kaum mehr zu haben sind. Jede Werkphase zu zeigen, kann unter Umständen sehr teuer werden. 

Die Aufstockung des Einkaufs-Kapitals kann hier sehr helfen.

SAMMLERTIPP: Der Rubenspreis 2017 geht übrigens an Niele Toroni


In diesem Jahr wird Niele Toroni (Jahrgang 1937) den begehrten Rubenspreis der Stadt Siegen erhalten. Toroni ist ein Konzeptkünstler aus dem Tessin. Seine einfarbigen Pinselabdrücke sind sehr bekannt. Der Künstler reduziert den Farbauftrag auf das Minimalste und eröffnet dadurch neue Räume.

Als Preisträger der Stadt Siegen wird Toronis Werk als wegweisend für das europäische Kunstschaffen geehrt. Das Preisgeld scheint in diesem Zusammenhang unbedeutend. Der Preis ist mit 5200 Euro dotiert und wird in einer Festsitzung des Rates der Stadt Siegen vergeben. Zeitgleich wird eine Ausstellung des Künstlers im Museum für Gegenwartskunst in der Universitäts-Stadt Siegen eröffnet.

Unser Sammler-Tipp 2017: Niele Toroni