Mittwoch, 29. Juli 2015

Starnberger See Badespaß Alpenrand

Urlaubsziel: Starnberger See

Badespaß am Alpenrand - Haus am See - und besonders Romantische Hochzeitsfotos auf der Roseninsel 


Keine halbe Autostunde von München entfernt liegt der Starnberger See. Weil er von der Würm mit Wasser gespeist wird, hieß der See bis 1962 auch Würmsee. Bei 22-26 Grad Wassertemperatur heißt es in diesem Sommer für uns: Badespaß am Alpenrand. 
Wir machten den Test und erlebten bei Wind und 25 Grad Wassertemperatur hohe Wellen und so viel Spaß, dass weder die Kinder, noch wir aus dem Wasser wollten. Und Abends gab es beim Fischer in Ammerland noch eine Starnberger See Renke.

Text und Fotos: Helga Waess

Starnberger See, Foto: Helga Waess

Pluffismus und Wasserschlacht


Ballspielen, Wasserschlachten oder Steinchenwerfen für den besten Pluff hier gibt es eine große Palette an Spielmöglichkeiten. Hier ein Link zu unserem Blogartikel über den Pluffismus am Starnberger See. 

Mit einem schönen Pluffff, Foto: Helga Waess

Haus am See und Unesco-Weltkulturerbe "Pfahlbauten"


Ein weiteres Highlight am Ufer des Starnberger Sees sind die vielen kleinen Äste und Stöckchen, die das Wasser bei Seegang anspült. Kinder können wunderbare Häuschen bauen. 

Häuschen am See, Foto: Helga Waess

Dabei bekommt man ein Gefühl dafür, wie ausgewogen jedes Stöckchen gesetzt werden muss, damit die Statik stimmt. Und man kann gleich ein bisserl Wissen vermitteln, wenn man den Kleinen von den 5000 Jahre alten Pfahlbauten am Grund des Sees bei der Roseninsel erzählt (siehe unten: Weltkulturerbe-Liste der Unesco zu Pfahlbauten). 

Anna baut ein Haus am See, Foto: Helga Waess


Wunderbare Motive für kleine Hobbyfotografen


Und auch kleine Hobbyfotografen kommen auf ihre Kosten, wenn dann in Untersicht gegen das Licht fotografiert wird. Kinder trainieren ihren Blick und können Blickachsen ausprobieren, was mit einer kleinen handlichen Kamera ebenso möglich ist, wie mit einem Smart- oder I-Phone. 

Haus am See von Anna, Foto: Helga Waess


Wenn die Kinder dann ihre Bauten im richtigen Blickwinkel fotografieren, so ist jedermann fasziniert von der Baukunst am See. Unser Foto zeigt Annas "Haus am See". Ich denke, dass auch Sie - geschätzte Leser - bei diesem Foto begeistert nicken.

Seemonster und Feen am Starnberger See


Oder erfinden Sie zusammen mit Ihren Kindern doch mal eine See-Monster-Geschichte. Seemonster, Riesenfische, eine See-Fee oder ähnliche Fantasiewesen sind leicht herbeigeredet und Sie werden sehen, welche Fantasie ihr Kind entwickelt.

Starnberger Seemonster, gemalt von Anna P., Foto: Helga Waess

Schauen Sie gemeinsam auf das Wasser und sehen Sie dem glitzernden Wellen im Sonnenlicht zu. Dann stellen auch Sie fest, da muss doch ein Zwerg seinen Silberschatz hinein geworfen haben, sonst könnte das gar nicht so glänzen.

Starnberger See, Foto: Helga Waess


Starnberger See - Badewannen-Temperatur


Hier lässt es sich herrlich schwimmen und da es fast überall sehr lange flach reingeht, ist es ein idealer Badesee für Kinder. Die Wassertemperatur am Starnberger See kann manunter diesem Link abrufen. Webcams, alle Orte am See und mehr Informationen finden Sie unter diesem Link der offiziellen Starnberger See-Infohomepage.



Starnberger See, Foto: Helga Waess

Linienschifffahrt am See


Ein Linienschiff fährt täglich die großen Orte am See an. Und für Familien gibt es Gemeinschaftstickets. Hier der Link zu den Informationen zurLinienschifffahrt auf dem Starnberger See. 

Die Roseninsel ist für Hochzeiten und romantische Hochzeitsfotos ideal


Im See gibt es eine romantische Insel: die Roseninsel. Hier hatten König Ludwig II. und Kaiserin Sissi ihren romantischen Treffpunkt. Von Possenhofen aus kann man bequem mit einem kleinen Elektroboot dorthin gelangen. Hier ein Link zur kleinen Inselvilla, dem so genannten CASINO im von Peter Joseph Lenné gestalteten Rosengarten. 
Im Gartensaal auf der Roseninsel gibt es einen Saal für Standesamtliche Trauungen und Begründungen von Lebenspartnerschaften. Bis zu 30 Hochzeitsgäste finden hier leicht Platz. Anmeldungen für diese begehrte Hochzeits-Location laufen über das Standesamt der Gemeinde Feldafing:
Standesamt der Gemeinde Feldafing, Possenhofener Str. 3-5, 82340 Feldafing, Telefon (0 81 57) 93 11-0.


Ideal für romantische Hochzeitsfotografien vom Profi-Fotografen


„Ein idealer Ort für romantische Hochzeitsfotos“, wie uns der Hochzeitsfotograf Dimitri Davies aus München erklärt. Hier ein Link zum Fotostudio Belichtungswert.de des Münchner Fotografen Dimitri Davies. Auf seiner Homepage zeigt Davies Beispiele von Hochzeitsfotografien, die an romantischen Orten rund um München und das Fünfseenland entstanden.

UNESCO Weltkulturerbe: Pfahlbauten im Starnberger See


Die Roseninsel und ihre prähistorischen Pfahlbauten auf dem Grund es Sees wurde übrigens 2011 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen. Hier ein Link zu unserem Blogbeitrag über die 10 Neuaufnahmen in die Weltkulturerbe-Liste vondiesem Jahr (2015) 


Die Pfahlbauten gehen als archäologisches Erbe bis in die Zeit um 5000 vor Christus zurück. Wer mehr über die Pfahlbauten als universelles Erbe der Menschheitsgeschichte erfahren möchte, findet auf der Homepage derUnesco unter diesem Link alle 111 Pfahlbaufundstellen, von denen 18in Deutschland liegen (3 davon in Bayern).
DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Bayerisches Genussfestival Odeonsplatz Muenchen

Folk - Jazz - Wein. Genuss-Wochenende auf dem Odeonsplatz


Vom 31. Juli bis 2. August 2015 kann der Besucher probieren, testen und genießen, was Bayerns Winzer zu bieten haben. Am Freitag um 14 Uhr geht’s los. In interessanten Gesprächen mit den Produzenten, in so genannten "WineWalks" und in Vorträgen werden bayerische Genuss-Artikel vorgestellt.

Text und Foto: Helga Waess


Genussfestival auf dem Odeonsplatz, München, Foto: Helga Waess

Ein Jubelwochenende für den Gaumen


Ein Brand von den Früchten des saftigen bayerischen Obstes - von Birne bis Himbeere -, ein weißer oder roter Tropfen von einem der 50 fränkischen Winzer oder eine besondere Kaffeerösterei? Am kommenden Wochenende ist in München genießen angesagt. Die Metzger und Münchner Bäcker stellen Speisen ihres „Genusshandwerks“ ebenso vor wie die Käsereien ihre diversen Käsesorten und die Fischer ihre frisch zubereiteten Fische aus den heimischen Seen. 

Jazz, Soul, Folk und Country Live auf dem Odeonsplatz



TERMINE

Fr, 31.07.2015, 14:00 Uhr - 23:00 Uhr, Odeonsplatz (Maxvorstadt)
Sa, 01.08.2015, 12:00 - 23:00 Uhr, Odeonsplatz (Maxvorstadt)

So, 02.08.2015, 11:00 - 22:00 Uhr, Odeonsplatz (Maxvorstadt)

Buck Roger & The Sidetrackers


Roter und die Sidetrackers spielen Swing mit Folk oder Rock'n Roll. Sie lassen am Odeonsplatz die 50er bis 70er Jahre in München wieder aufleben. Die Musiker Buck Roger, Kevin Martens, Simon Ferstl, Lena Maier und Tilmann Stolte haben  ihre Band 2011 gegründet. 

IRXN – Das ist FOLKROCK auf Bayerisch


IRXN spielt „Resolut Live!“ und „Bajuwarisch-Fetzig“ auf dem Odeonsplatz und jeder Fan der Bayerischen Celtic-Bavarian-Folk-Rock-Musik wird begeistert sein. Das ist Volksmusik mal anders! Elemente von Jazz bis Reggae oder auch Punk gehören zum Repertoire der Band. Die Band, das sind Berni Maisberger als Leadsänger und Gitarrist, Trixi Weiß mit ihrer Geige, Peter Gschwandtner mit Bass oder Tuba, Reinhold Alsheimer an der Gitarre und Markus Traurig am Schlagzeug.

Erik Berthold


Berthold bringt Acoustic Country und Folkmusik auf den Odeonsplatz.
Hier geht es zum Gitarrengeschäft von Erik Berthold in Oberpfaffenhofen. Dort, in Oberpfaffenhofen bei Erik Berthold gibt es noch mehr Musik, eine Werkstatt, man kann Musikinstrumente mieten oder kaufen und an einer Espresso Bar in Büchern stöbern.

Das Steeger Quartett


Feinster „West Coast Jazz“ mit dem vollen Groove oder ganz smart mit Blues und Soul, so könnte man die Musik des Steeger Quartetts beschreiben, dass sich um den Gitarristen Andreas Steeger gebildet hat. Steeger hat übrigens alle Stücke selbst komponiert. Mit ihm treten am Odeonsplatz Jean Trelenberg am Saxophone, Daniel Wölfel am Bass und Manfred Pinegger am Schlagzeug auf.
DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Freitag, 24. Juli 2015

Jazz Sommer Hotel Bayerischer Hof Muenchen

 Al Jarreau atmet Jazz im Bayerischen Hof 


Mit der Ausstellung „My Shooting Gallery“ von Tibor Bozi (22. - 26. Juli im Atrium des Hotels – hier ein PDF über den Fotografen Tibor Bozi zum Download ) wurde in dieser Woche der Jazz Sommer 2015 im Hotel Bayerischer Hof in München eröffnet. 
Jeden Abend kann man im Night Club des Hotels ab 22:00 Uhr bei einem täglichen Live-Konzert dabei sein. Parallel zu den Jazz-Nächten werden in der Cinema Lounge des Hotels jeweils um 18:00 Uhr Musikfilme gezeigt.

Text: Helga Waess
Hotel Bayerischer Hof in München, Foto: Helga Waess

Musikfilme in der Cinema-Lounge des Hotels Bayerischer Hof


Die Reihe der Musikfilme begann am 22. Juli mit BLUE NOTE – A STORY OF MODERN JAZZ.
Heute, am Freitag, 24. Juli wird „Beware of Mr. Baker“ gezeigt. Am 25. Juli, um 18:00 Uhr „Moro no Brasil“ und am 26. Juli um die gleiche Zeit „Ray“.


Diese Woche beim JAZZ SOMMER im BAYERISCHEN HOF

  • 24.07. Guillaume Perret & The Electric Epic
  • 25.07. Tania Maria Viva Brazil Quartet
  • 26. 07. Im FESTSAAL des Hotels: Der Große "Al Jarreau" - Von Brasillian Jazz bis Rythm & Blues
  • 26.07. Gleichzeitig im Night Club: Ester Rada

24.07. Guillaume Perret & The Electric Epic


Mit seinem Saxophone wird Guillaume Perret zusammen mit Nenad Gajin an der electric guitar, Laurand David am electric bass und Yoann Serra an den drums den Besuchern im Night Club eine Ahnung davon geben, was ein Wah-Wah-Pedal und elektronische Effekte hervorbringen. Perret hat den Metal-Jazz quasi neu erfunden und weltweit eine große Fangemeinde. Seine neue CD „Open Me“ erschien 2014.

25.07. Tania Maria Viva Brazil Quartet


Tania Maria gilt als neues Talent in der Musikszene Brasiliens. Zu ihrem Viva Brazil Quartet gehören Marc Bertaux mit dem bass, Mestre Carneiro percussions und Hubert Colau an den drums. Die sanfte tiefe Stimme von Tania Maria ist ihr Markenzeichen. Ihre CD CANTO erschien 2012.

26. 07. Im FESTSAAL des Hotels:

Al Jarreau - Von Brasillian Jazz bis Rythm & Blues


Das Jazz-Phänomen Al Jarreau wird am 26. Juli den Festsaal im Bayerischen Hof füllen. Dieser sechsfache Grammy-Gewinner atmet den Jazz. Und er braucht die Bühne als Lebenselexir. Das Stimmwunder Al Jarreau wird  den 2013 verstorbenen George Duke interpretieren. Eingefleischte Duke-Fans dürften ihre pure Freude daran haben. Seine aktuelle CD (2014) MY OLD FRIEND – Celebrating George Duke.

26.07. Gleichzeitig im Night Club: 

Ester Rada

Ihr Sound vereinigt Äthiopische Wurzeln und israelische Erziehung. Sie schreibt ihre Texte selbst und wurde durch US-Amerikanische Soulsängerinnen wieAretha Franklin oder Nina Simone beeinflusst. Ihre Musik ist eine gelungene Mischung aus Ethio-Jazz, Soul und Funk. Aktuelles Album ESTER RADA erschien 2014. Sie wurde unter anderem für den MTV EMA in der Kategorie „Best Israeli Act“ nominiert.

Auf der Homepage des Hotels Bayerischer Hof finden Sie unter diesem Link alle Informationen zum Jazz-Sommer 2015


Tickets erhalten Sie per E-Mail oder direkt im Night Club unter 

+49 89.21 20-994 (ab 19.00 Uhr)
oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Stadt München DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Donnerstag, 23. Juli 2015

Michael Jackson Orlando di Lasso Denkmal Muenchen

Orlando di Lasso – Michael Jackson

Ein Denkmal ohne Ruhe - Gedenken ohne Stille


Von Zeit zu Zeit kochten in den letzten, nunmehr fast sechs Jahren in München die Emotionen hoch, wenn es darum ging Michael Jacksons Andenken in München zu Ehren. Der KING OF POP war nicht oft in München, aber wenn er für ein Konzert vorbeischaute, dann residierte er am Promenadeplatz im Hotel Bayerischer Hof. Dem ersten Hotel am Platz. 
Der Sockel des Doppel-Denkmals für Michael Jackson und Orlando di Lasso könnte nun bald durch das Kulturministerium von Jackson-Devotionalien geräumt werden - wenn die Fans mit ihren Streitigkeiten nicht aufhören.

Text und Fotos: Helga Waess

Die Helden der Musikgeschichte  und das von Jackson-Fans umkämpfte Doppeldenkmal am Promenadeplatz in München


Auch Musik braucht ihre Helden, denn die Kunst der Töne braucht Genies. Während das Bronzedenkmal Di Lasso's extra zur Ehrung eines großen Musikers der Geschichte, der wichtig für München war, errichtet wurde, wird Michael Jackson am Sockel dieses Denkmals nur von seinen Fans verehrt. Ein Gedenkort für einen unvergessenen Musiker der Zeitgeschichte. 

Orlando di Lasso in Bronze über dem Granitsockel
mit Devotionalien für Michael Jackson,
München vor dem Hotel Bayerischer Hof, Foto: Helga Waess


Jede Musik war zu ihrer Zeit zeitgenössisch



Aber: Jede Musik war zu ihrer Zeit zeitgenössisch. Dieses Doppeldenkmal vor dem Hotel Bayerischer Hof in München wird beiden gerecht: 

  • dem KING OF CLASSICAL-MUSIC des 16. Jahrhunderts Orlando di Lasso 
  • und dem KING OF POP des 20./21. Jahrhunderts Michael Jackson.


Seit 2009 wird der Sockel des Denkmals von Orlando di Lasso vor dem Hotel Bayerischer Hof als so genanntes Doppeldenkmal für die Erinnerung an Michael Jackson genutzt. Der Musik-Titan der Pop-Geschichte verstarb im Jahr 2009 im 50. Lebensjahr. Das Monument auf dem Promenadeplatz in München hat sich seit dem zur Pilgerstätte der Michael Jackson-Fans weltweit entwickelt. 


Doppeldenkmal für zwei Helden der Musikgeschichte ihrer Zeit


Das Denkmal für Orlando di Lasso stand ursprünglich am Odeonsplatz. Die Bronzestatue wurde von Ferdinand von Miller geschaffen. Weil das Reiterdenkmal Ludwig I. aufgestellt wurde, musste das Di-Lasso-Denkmal umgesetzt werden. Es steht seit 1860 auf dem Promenadeplatz. Im Krieg zerstört wurde diese Rekonstruktion in Bronze im Jahr 1958 wieder aufgestellt. Der Bronzesockel besteht aus Granit.

Seit 2009 hat sich der Granitsockel des Denkmals vor dem Hotel Bayerischer Hof zur Pilgerstätte der Jackson-Fans entwickelt. Hierher bringen Sie Blumen, schreiben Briefchen, bringen Fotos und Zeitungsausschnitte. Gepflegt wird das Wind und Wetter ausgesetzte Denkmal Jacksons von privater Hand – von seinen treuen Fans.

Sockel der Michael Jackson-Gedenkstätte in München vor dem
Hotel Bayerischer Hof, Foto: Helga Waess

Michael Jackson im Hotel Bayerischer Hof in München


Auch wir erinnern uns an einen Besuch Michel Jacksons im Hotel Bayerischer Hof. Damals standen Trauben von Fans vor dem Hotel auf dem Grün des Promenadenplatzes und spielten laut seine Lieder. Pressefotografen waren da. 

Und dann der Moment: Ein fast hysterisches Kreischen ging durch die Menge, als sich plötzlich im 2 Stock des Hotels eine Gardine leicht zur Seite bewegte. Das Fenster blieb – anders als im Adlon in Berlin – zu. Man sah einen Augenblick lang ein mit einem schwarzen Tuch verhülltes Gesicht. Einen Hut. Und eine winkende Hand. „Michael! Michael!“ kreischte die Mengen und einige weinten vor Freude darüber, dass sie persönlich diesem begnadeten Musiker der Popgeschichte so nah zu sein konnten. Sie winkten zurück und sangen noch lauter. 

Bewegende Augenblicke, welche sich jene Pilger am Denkmal-Sockel für Michael Jackson sicherlich immer wieder in Erinnerung rufen.

Sockel am Di Orlando-Denkmal mit Michael Jackson-Erinnerungsstücken
Foto: Helga Waess



Keine Stadtführung ohne Michael Jackson-Denkmal


München wäre nach einer Auflösung der Michael Jackson-Gedenkstätte um eine Attraktion ärmer. Das Denkmal für Michael Jackson ist ein lebendiger Pilgerort. Dieser wird vom Kultusministerium und von der Stadt München solange geduldet, solange der Sockel mit Jackson-Bildern, Blumen, Texten und Kerzen bei Wind und Wetter gepflegt wird.

Jetzt ist es wieder einmal soweit und der Streit um das Michael-Jackson-Memorial scheint einmal mehr zu eskalieren. Zwei Lager streiten um ihr Idol:

  • die Michael-Jackson-Vereins MJ's Legacy mit ihrer Vorsitzenden Nena Akhtar (Jackson Facebookseite)
  • und Michael Jackson-Fans, die nicht organisiert sind.

Letztere möchten auch Gaben bringen und finden dafür keinen Platz, da die Monument-Pflege der MJ's Lagacy obliege. Diese meint, das dafür genügend freier Platz auf der Schattenseite des Denkmals zur Verfügung stehe.

Nun schaltet sich das Kultusministerium ein, da das Echo des Streites bis in diese Reihen vordrang. Wenn es zwischen den Parteien keine Ruhe gäbe, dann solle das - an dieser Stelle lediglich geduldete - Denkmal entfernt werden.

Michael Jackson-Erinnerungs-Sockel vom
Hotel Bayerischer Hof aus gesehen, Foto: Helga Waess

Orlando di Lasso ein Michael Jackson des 16. Jahrhunderts


Instinktiv scheinen die Michael Jackson-Fans das Orlando di Lasso-Denkmal für ihr Idol ausgewählt zu haben. Es stand vor Ort. Dort wo ihr Held der Musikgeschichte residierte.

Orlando di Lasso Bronzeskulptur von Ferdinand von Miller d. J.,
Denkmal auf dem Promenadeplatz in München,
Foto: Helga Waess 


Aber Orlando di Lasso war ein Michael Jackson des 16. Jahrhunderts. Er war in seiner Zeit so bekannt in Europa, wie der King of Pop im 20. Jahrhundert weltweit.

Inschrift am Orlando di Lasso Denkmalsockel, gerahmt von Fotografien Michael Jacksons, die die Fans
auf den Granit geklebt haben. Foto: Helga Waess


In Großbuchstaben steht an dem Sockel:
"ERRICHTET 
VON LUDWIG I
KOENIG VON BAYERN
MDCCCIL"

Ludwig I. König von Bayern ließ  das Monument im Jahr 1849 für den "Tondichter" Roland de Lattre, genannt Orlando di Lasso errichten.

Inschrift für Orlando di Lasso am Granitsockel seines Denkmals. Fotografien von Michael Jackson
wurden von den Fans des Pop-Königs hier aufgeklebt. Foto: Helga Waess

Auf der gegenüberliegenden Sockelseite findet sich dann die Inschrift für den King of Musik des 16. Jahrhunderts:

"ROLAND DE LATTRE
GENANNT
ORLANDO DI LASSO
TONDICHTER"

Orlando di Lasso, auch Orlande oder Roland de Lanus, der per kaiserlichen Wappenbrief im Jahr 1570 geadelt wurde, war ein Komponist. Er wurde 1530 oder 1532 (hier sind die Quellen widersprüchlich) in Mons, im Hennegau, geboren und verstarb im Juni des Jahres 1594 in München.

Mit diesem Denkmal für Orlando di Lasso ehrte König Ludwig I. von Bayern ein begnadetes Musikgenie. Einen Freigeist der Musik, der stets neue Wege beschritt und alle Formen der musikalischen Praxis beherrschte. Klar, er komponierte Messen und tägliche Tafelmusik, deutsche Lieder, französische Chansons, Motetten und Madrigale. ABER: Für sein ungewöhnliches Musikgenie spricht auch, dass er bereits zu Lebzeiten in Sammelwerke zur Musikgeschichte aufgenommen wurde. 


Das Genie der Musikgeschichte: Orlando di Lasso


Seine Hörer seien aufgrund seiner leidenschaftlichen Musik "außer sich geraten". Er setzte sich über alle Leitlinien der Komposition hinweg und schrieb den klassischen Kanon neu. Er scherte sich nicht viel um Lehrsätze und brachte überraschende Momente von hoher Tragkraft ein. Effekte aus Ton oder Text brachten eine für das damalige Hörvermögen "unklassische" Vertonung auf.
Egal ob weltliche oder geistliche Musik, er schuf seine Werke. Der Anlass für eine Komposition ist für ihn lediglich ein Grund seine individuelle Schöpferkraft einzubringen.

Er reiste nach England, Frankreich und Antwerpen. In diese Zeit datieren erste Druckwerke seiner Kompositionen, die in Venedig, Antwerpen und Rom verwahrt werden.

Das Jahr 1557 ist für München entscheidend, denn in diesem Jahr ist er erstmals als Kapelltenor am Hof Albrechts V.nachweisbar. 1562/3 wir der Kapellmeister der Hofkapelle. Er unternimmt viele Reisen; ist bei der Krönung Maximilians im Jahr 1562 dabei oder reist zum Kaiser nach Wien 1573 und so weiter.

Ein Beamter der Musik!

Orlando di Lasso wurde zu Lebzeiten mit Ehrungen überhäuft

  • 1570 wurde er in den erblichen Adelstand erhoben
  • 1574 von Papst Gregor XIII. als erster Musiker überhaupt zum "Ritter des goldenen Sporns" ernannt
  • Papst und Kaiser beschenkten ihn mit Gold
  • König Karl IX. von Frankreich gab ihm eine hohe Ehrenpension und wollte ihn an seinen Hof holen
  • ebenso war der Kurfürst von Sachsen an ihm als Hofkapellmeister für Dresden interessiert
  • er erhielt beim Komponistenwettbewerb in den Jahren 1575, 1583 jeweils den ersten Preis für die besten Motettenkompositionen
  • Di Lasso blieb in München: in Bayern erhielt er eine lebenslange Besoldung, quasi ein Beamter der Musik
  • von Anfang an wird er wie ein einfacher Hofrat honoriert, obwohl er nur Musiker war
  • die Witwe wurde mit einer Pension versorgt
  • die Söhne erhielten eine AnstellungsZusicherung
  • Zur Biographie Orlando di Lasso's siehe: Leuchtmann, Horst, "Lasso, Orlando di" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 676-678 [unter diesem Link finden Sie die Onlinefassung]

Michael Jackson und Orlando di Lasso revolutionierten die Musikgeschichte

Zwei Supertalente der Musik werden an einem Ort geehrt. Obwohl die Wahl für den "King of Pop" durch den Ort bestimmt war. Das Denkmal als Doppelmonument war eine gute Wahl. Sehen wir mal: wie lange noch ...



Di Lasso-Jackson-Denkmal auf dem Promenadeplatz
vor dem Hotel Bayerischer Hof,
Foto: Helga Waess

Mittwoch, 22. Juli 2015

Oktoberfest Muenchen 19. September 2015

Oktoberfest 2015 und Oide Wiesn 

München: Oktoberfest-Original im Anmarsch


Der Countdown zum Münchner Oktoberfest 2015 läuft. Ein bisserl muss allerdings noch gebaut werden, bevor es am 19. September wieder heißt "o'zapft is". Und weil alles im Wandel ist - auch die Preise für eine Wiesn-Maß -, haben wir hier schon einmal erste Informationen rund um das Oktoberfest 2015.

Text und Fotos: Helga Waess

21. Juli 2015 - Aufbau des Münchner Oktoberfestes,
Theresienwiese, Foto: Helga Waess

Beginn der Oktoberfestes 2015: 19. September


Am 19. September, ab ca. 10.45 Uhr wird mit dem traditionellen "Einzug der Wiesenwirte und Brauerei-Gespanne" das Oktoberfest-Spektakel beginnen. Um 12.00 Uhr übernimmt dann der Oberbürgermeister der Stadt München das Kommando und das erste Wiesn-Faß.

O'zapft ist!

OB Dieter Reiter wird im "Schottenhamel Festzelt" das erste Holzfaß mit Oktoberfestbier anzapfen. Der Ausruf "O'zapft ist!" und die Übergabe der ersten Wiesn-Maß für den bayerischen Ministerpräsidenten  Horst Seehofer lassen das Fest beginnen.
Beim o'zapfn kann man übrigens Kostenlos dabei sein. Die Schlangen vor den Zelten sind allerdings garantiert.

Die Bierpreise auf der Wiesen


Wie überall wird auch die Wiesn-Maß heuer teurer. Allein beim "Vinzenz Murr" kostet der Liter Oktoberfestbier 10 Euro glatt. Die teuerste Maß wird es im Wiesnzelt "Zur Bratwurst" geben. Der Preis hier bei 10,40 Euro. Alle anderen Wirte pendeln mit ihren Preisen dazwischen: 
  • Augustiner Festhalle - 1 Maß = 10,10 Euro
  • Löwenbräu Festzelt - 1 Maß = 10,35 Euro

Im Durchschnitt kostet der Liter Wiesn-Bier circa 3,17 Euro  mehr als im Vorjahr.

Das Nationalgetränk der Bayern, das "Weissbier" kostet durchschnittlich um die 12 Euro. Außer in "Kufflers" Weinzelt, da möchte man gerne 15,40 Euro  für den Liter.

Alkoholfreie Getränke auf der Wiesn


Für den Liter Wasser darf man in diesem Jahr mit 8,- Euro rechnen. Oder soll es etwas mit Geschmack sein: Spezi oder Cola gibt es für um die 9,10 Euro/Liter.

Museumszelt-Dach und Bavaria im Hintergrund, Theresienwiese, München
Oktoberfest-Aufbau Oide Wiesn 2015, Foto: Helga Waess

Die "Alte Wiesn" oder auf bayerisch "Oide Wiesn" 2015


Auf der Oiden Wiesn mit den historischen Zelten und Fahrgeschäften ist das Weißbier für 10,30 Euro bis 10,50 Euro etwas günstiger. Im Museumszelt selbst zahlt man für den Liter Traditions-Weißbier 10,20 Euro.

Brauchtum: Oktoberfest und Oide Wiesn


Die Alte Wiesn oder auf bayerisch die Oide Wiesn hat sich im Verlauf der letzten Jahre zu einem Besuchermagnet entwickelt. Vor allem Familien mit Kindern fühlen sich hier wohl und sind herzlich willkommen. 

Erstmals fand die historische Wiesn zum Jubiläum 2010 statt

Man feierte 200 Jahre Oktoberfest. Die Historische Wiesn wird 2015 wieder im Süden der Festwiese aufgebaut. Sie ist mit einem Zaun von dem eigentlichen Oktoberfest getrennt und kostet Eintritt. Dafür sind die historischen Karussells, die Wurfbuden oder auch das Dosenschießen für nur 1,- Euro wesentlich günstiger.

Im Jahr 2014 besuchten  über 610.000 Besucher die historischen Zelte. Dies war eine Steigerung um fast 100.000 Besucher im Vergleich zum Vorjahr. Die historische Wiesn mit dem Museumszelt wird von der Stadt München veranstaltet. Sie bescherte 2014 dem Stadtsäckel Mehreinnahmen von über 200.000 Euro.

Traditioneller Umzug der Schützen und Trachtenvereine


Am Sonntag, den 20. September, ab 10.00 Uhr werden dann an die 9.000 Trachtler (so die Zahl auf der offiziellen Wiesn-Homepage) durch die Innenstadt Münchens ziehen. Sie kommen aus aus Musikkapellen, Schützen- und Brauchtumsvereinen, Trachtengruppen. Im letzten Jahr war sogar ein Trachtenverein aus Kanada dabei.  Immer dabei sind zum Beispiel auch die Stub'n Madel aus dem Hotel Bayerischer Hof.


DAS PROGRAMM 
werden wir in diesem Blog rechtzeitig bekannt geben.
DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Freitag, 17. Juli 2015

Gold Silber Turkmenen Muenchen

Töchter der Steppe – Söhne des Windes
Gold und Silber der Turkmenen



Bis zum 31. Januar 2016 kann die Ausstellung "Töchter der Steppe - Söhne des Windes. Gold und Silber der Turkmenen" besucht werden.

Museum Fünf Kontinente, München, Foto: Helga Waess

Die Turkmenen  leben als Nomaden im nördlichen Osten des Iran, Turkmenistans und im nördlichen Westen Afghanistans. Manche sind Oasenbauern, aber die meisten ziehen mit Ihren Herden durch die Steppen und Wüstengebiete immer von Oase zu Oase oder zu den seltenen Waldregionen. Jeder Umzug ist dabei eine logistische Meisterleistung.

Text: Helga Waess

Die Lebensform der Turkmenen


Das Museum Fünf Kontinente lässt die Lebensform der Turkmenen in München lebendig werden. Farbenfroh stellt sich die Welt des Nomadenvolkes da:
prächtige Teppiche, Kleidung und Zelttaschen, in denen immer wieder ein wunderbar heimeliger Rotton aufleuchtet.
Das Farbenspiel orientiert sich an der traditionellen Lebensform: Die turkmenische Gesellschaft hat in über vier Jahrtausenden eine Kultur entwickelt, die dem Besucher des Museums zunächst fremd erscheint.

Aber auch diese Fremdheit wird schnell in Neugier umgewandelt:

Zum besseren Verständnis dieser so ganz anderen Lebensform der Turkmenen haben Professor Jürgen Wasim Frembgen und die Hörspielautorin Kristina Dumas ein so genanntes "Ohrengeschenk" eingelesen. Man erfährt wie die Turkmenen kochen, welche Bedeutung Wasser in der Steppe hat und dass  die Frauen bei dem Turkmenen sehr wichtige Arbeiten leisten - Jurten aufbauen und Teppiche knüpfen. Die Männer betreuen die Oasen, die Herden, sie züchten Pferde und treiben Handel.

Hier anhören: Die neue Audio-Geschichte zur Turkmenen-Sonderausstellung

Das Fremde wird durch Kinderaugen gesehen und auf anschauliche Art, nämlich im Gespräch des Professors einem Kind erläutert. Hier geht es zum Audio-Ohrenschmaus der Töchter und Söhne der Steppe und des Windes (mp3-Format).


Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine große, originale Jurte

Schon beim ersten Blick hat man das Gefühl, dass hier jemand zu Hause ist, der in einer anderen Kultur glücklich ist. Die Einrichtung des großen Zeltes mit seinen intensiven und harmonischen Farben vermittelt Geborgenheit.

Kulturgutschenkung an das Museum Fünf Kontinente in München


In der Münchner Ausstellung wird eine Kulturgutschenkung gewürdigt, die Ursula und Kurt Rossmanith dem Museum übereigneten: Der Glanz des Silbers und des Goldes zeugen von der Kultur eines stolzen turkmenischen Volkes. 

Museum Fünf Kontinente ( Homepage findet sich unter diesem Link )

Ausstellung:

Töchter der Steppe – Söhne des Windes
Gold und Silber der Turkmenen


24. April 2015 bis 31. Januar 2016

Di bis So 9.30 bis 17.30 Uhr

Eintritt 6 €, ermäßigt 5 €

3 € für Freundeskreismitglieder

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Begleitband im Museumsshop erhältlich (24,80 €)



DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Donnerstag, 16. Juli 2015

Stadt Muenchen Tag Offene Tuer

Tag der offenen Tür der Stadt München

Am Samstag, den 18. Juli heißt es im Rathaus "Alle mal herschauen!"

Rathaus und Türme der Frauenkirche,
Foto: Helga Waess

Oberbürgermeister Dieter Reiter und die Stadt München laden zum Tag der offenen Tür mit Programm.


Hier einige Veranstaltungen:

  • OB Dieter Reiter ist von 10 bis 12 Uhr in seiner Amtsstube für Besuchergruppen zu sprechen.
  • Der Rathaus-Balkon, auf dem der FC-Bayern feierte, kann besichtigt werden (hier der Link zu unsrem Blogbeitrag von der Meisterfeier).
  • Auf den Rathausturm kann man bequem mit dem Fahrstuhl hinauf fahren.
  • München Unterirdisch: Die Stadtentwässerung unter Schwabing wäre zu besichtigen.
  • Es gibt eine Busfahrt zu Brunnen und Denkmälern. 
  • Das Planungsreferat der Stadt öffnet die Modellbauwerkstatt für Besichtigungen.
  • Die Abfallwirtschaft München lädt Interessierte ein, sich umfangreich zu informieren.
  • Das Stadtarchiv München gewährt Einblicke in Archive und Nachlässe.
  • Das Lenbachhaus lässt den Besucher in sein Restaurierungs-Atelier blicken.
  • Im Stadtmuseum ist unter anderem Franz Josef Strauß in einer Fotoausstellung zusehen.
  • In der Pasinger Fabrik gibt es ein Sommerfest.
  • Es gibt eine Bühnenführung im Deutschen Theater.
  • Erzählerinnen und Kinderbuchautorinnen führen durch die Villa Stuck.
  • Fünf Feuerwehrwachen öffnen ihre Tore und bieten Mitmach-Aktionen für Kinder. Näheres (Adressen, etc.) unter diesem Link mit Informationen der Feuerwehr-Pressestelle.
  • Und vieles mehr ...


Samstag, 18. Juli, 10-16 Uhr "Tag der offenen Tür der Stadt"

Mehr über diese Veranstaltung im Rathaus und den städtischen Gebäuden finden Sie unter diesem Link

Den FLYER mit dem Programm zum Download gibt es auf der Homepage der Touristeninformation oder im Tourismus-Büro im Rathaus.



DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Kulturgut Gesetz autorisierter Entwurf

Gesetz zum Schutz des wichtigen nationalen Kulturguts

Monika Grütters legt autorisierten und geänderten Entwurf vor - niemand soll heimlich enteignet werden 


Kulturstaatsministerin Monika Grütters ändert ihren Referentenentwurf zum Schutz des nationalen Kulturguts. Heute liegt ein autorisierter Entwurf vor, der bald auch im Internet veröffentlicht werden soll. Das bisher kursierende Papier war übrigens gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Es hatte in der Kunstwelt für viel Wirbel und "Übersprungshandlungen" von Künstlerseite geführt. 

Text: Helga Waess
Museumsinsel, Berlin, Foto: Helga Waess

Beruhigung für Künstler, Sammler, Händler und Museumsdirektoren

Der neue Gesetzestext ist ein 39-seitiger Entwurf. Hier in gebotener Kürze die WICHTIGEN ÄNDERUNGEN:


  • Die "Unverletzlichkeit der Wohnung" wird nicht eingeschränkt.
  • Die Opt-out-Klausel lässt jeden selbst entscheiden, ob eine Dauerleihgabe als "nationales Kulturgut" eingestuft werden soll.
  • Wird eine Dauerleihgabe von einem Museum zurück an den Sammler gegeben, dann erlischt der Status des "nationalen Kulturgutes". Künstler, wie Georg Baselitz können ohne Auflagen jederzeit die Leihverträge beenden.
  • Der Kulturgutschutz erlischt automatisch mit dem Ende des Leihvertrages. 
  • Ein Werk in der Kulturgutschutzliste muss ausdrücklich zum Bestand des Hauses gehören.
  • Ein Vorkaufsrecht wird nicht eingeführt.
  • Es gibt ein ausdrückliches Widerspruchsrecht für Künstler, Händler oder Sammler.
  • Gemälde, die älter als 70 Jahre sind und mehr als 300.000 Euro Wert haben, müssen vor der Ausfuhr geprüft werden (zuvor hieß es: 50 Jahre und 150.000 Euro Wert).
  • Zeichnungen mit einem Wert von mehr als 15.000 Euro bedürfen einer Ausfuhrgenehmigung.
  • Zukünftig soll auch die Ausfuhr in EU-Staaten stärker kontrolliert werden. 
  • WICHTIGSTES ZIEL: Der freie Handel mit Kunst aus Krisengebieten soll per Gesetz unterbunden werden.

Bei dem neuen Gesetz gehe es um eine Angleichung an den EU-Standard

Das zurzeit gültige Gesetz zum Schutz des Kulturguts stammt aus dem Jahr 1955. Es soll nun aktualisiert und genauer definiert werden, was "wertvolles nationales Kulturgut" ist und im Land verbleibt. 

Die Überarbeitung im Detail wird einige Wochen dauern. 

Monika Grütters übte auch Kritik an den Museen. Sie  hätten Baselitz erklären müssen, dass es diese Übersprunghandlung des Leihgaben-Rückzugs nicht gebraucht hätte. Beim Ende eines Leihvertrags habe der Künstler selbstverständlich alle Rechte an seinem Werk.

Die Ministerin betonte auch, dass der Kunsthandel immer in die Gesetzgebungsdebatte eingebunden gewesen sei.

Beiträge zur Diskussion um den Schutz des nationalen Kulturgutes im Deutschlandradio Kultur


15.Juli: Ein Beitrag von Stefan Koldehoff im Deutschlandradio Kultur zum nunmehr authorisierten Entwurf von Monika Grütters.

15. Juli: In einem Beitrag von Christiane Habermalz im Deutschlandradio Kultur kommt Monika Grütters zu Wort.

13. Juli: Christiane Habermals stellt im Deutschlandradio Kultur unter diesem Link fest "Kunsthandel fühlt sich von Grütters gegängelt"

13. Juli: Maximilian Steinbeis meint "bislang profitierte Deutschland vom freien Kunsthandel" mehr in: "Aus den Feuilletons KUNST UNTER BÜROKRATISCHER ZWANGSVERWALTUNG?'

12. Juli: Hartwig Fischer, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Gespräch mit Christine Watty "Baselitz kassiert Dauerleihgaben ein"

DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Mittwoch, 15. Juli 2015

Künstler Mäzene Kulturgutschutzgesetz

Künstler "verkloppen" ihre Werke – Sammler bringen Kunst aus Deutschland raus – Museen fürchten um ihre Dauerleihgaben


Kunstmäzene ziehen sich zurück


Seit Tagen geht es nicht mehr nur darum wie nationales Kulturgut in Deutschland gehalten werden kann, sondern auch um die Auswirkungen des Gesetzes, das noch nicht einmal die erste Anhörung durchlaufen hat. Die geplanten Änderungen zum Nationalen Kulturgutschutz würden die gewachsene Kunstlandschaft Deutschlands verändern. Bereits jetzt wird Kunst aus Museen abgezogen oder gar aus dem Land gebracht. Und das, obwohl erst ein Entwurf bekannt ist. Aber einer der für Aufsehen und Aufruhr sorgt. Hintergründe unter diesem Link zu einem Interview mit Monika Grütters (CDU), Staatsministerin für Kultur und Medien.

Text: Helga Waess


Museumsinsel, Berlin, Foto: Helga Waess

Kulturgut-Alarm in Deutschland 


Der Gesetzesentwurf hat noch nicht einmal die erste Anhörung durchlaufen und schon ist die Kunstwelt in Alarmhaltung. Man streitet und reagiert, schreibt offene Briefe und zieht Dauerleihgaben aus Museen schon mal zurück. Viele Sammler, so weiß der Kunstvermittler Christoph Graf Douglas, bringen ihre kostbaren Kunstschätze aus Deutschland bereits raus.
(Siehe hierzu den Link zur Stellungnahme Douglas' in der Welt unter dem Titel “Kunsthändler sind keine skrupellosen Geldmacher“ )

Worum geht es? Siehe hierzu unseren Blogbetrag vom 13. Juli "Wird das Kulturgutschutzgesetz für Sammler, Museen und Kunsthandel zur Katastrophe?"

Konrad Bernheimer, der zum Ende des Jahres seine Stammgalerie in München schließt und fortan nur noch von London aus handelt, nennt die geplanten Änderungen zum Kulturgutschutz eine „kalte Enteignung“. (Siehe hierzu das Interview mit dem Kunsthändler Konrad Bernheimer in der WELT)


Werden Künstler künftig die Museen boykotieren


Zunächst wurde bekannt, dass Georg Baselitz seine Leihgaben aus Museen abzieht. Jetzt reagieren auch jene, die zunächst ruhig abwarten wollten. Gerhard Richter betonte in einem Interview mit dem Spiegel, er würde 
"„... die Bilder aus den Museen holen, schnellstens auf den Markt bringen und verkloppen.“  (Vgl. Hier der Link zum Spiegel-Artikel, der sich auf Richters Aussage in der Morgenpost beruft

Richters Werke sind jeweils weit über 150.000 Euro wert. So wurde im Februar diesen Jahres ein Gemälde mit dem Titel „Abstracktes Bild“, ein Lieblingsbild des Künstlers, für 41 Millionen Euro bei Sotheby's versteigert. Der erwartete Preis ging von gedachten 27 Millionen Euro schnell nach oben. Das Werk hing übrigens sehr lange in Köln im Museum Ludwig als Leihgabe.
Selbstverständlich sind die Auktionspreise für Richter nicht immer so steigerungsfähig. Dies zeigte die Versteigerung des Werkes „Netz“ aus der Sammlung Karlheinz Essl. Es ging erst im Nachverkauf für 7 Millionen weg. Ein Schnäppchen!
Gerhard Richter betont, er werde keiner Kommission seine Bilder zeigen und um die Erlaubnis bitten diese verkaufen zu dürfen. So funktioniert der „Kunsthandel“ eben nicht.

Kunstmäzene ziehen sich zurück - WARUM?


In § 17 des Gesetzesentwurfs zum Schutz des Nationalen Kulturguts wird festgehalten, dass
die „Unverletztlichkeit der Wohnung“ - in Deutschland immerhin Gesetz – eingeschränkt wird, wenn dort ein  für Deutschland wichtiges kulturelles Gut vorhanden sei. Ach ja, und Dauerleihgaben, die länger als 5 Jahre in Museen sind, werden automatisch zum Nationalen Gut. Außerdem soll jedes Werk, das älter als 50 Jahre ist und teurer als 150.000 Euro künftig deklariert werden. Hierbei ginge es zum Beispiel auch um die Erbschaftssteuer, die dem Staat entgeht, wenn Kunst vererbt wird.

Sammler, die nicht nur als Kunstmäzene für eine lebendige Museen und Kulturlandschaft von immensem Wert sind, sichern durch ihre Werk-Ankäufe das Leben und freie Schaffen der Künstler. Sie ermöglichen, dass Museen durch Leihgaben auch für öffentliche Sammlungen ansonsten unerschwingliche Kunstwerke ausstellen können. Oder sie schenken Kunstwerke an Museen: wie die Sammler Arend und Brigitte Oetker, die mal eine Schenkung an das Busch-Reisinger-Museum in Harvard und mal an das MoMA in New York geben. So kommen häufig bedeutende Werke deutscher Künstler in internationale Museen weltweit. So wird Kunst global und international.

Klärungsbedarf besteht!


Was soll nun mit den Werken bedeutender Künstler werden? Zu klären ist, ob jedes Werk, dass einmal fünf Jahre in einem Museum hing wirklich so wichtig für Deutschland ist und deshalb nie mehr ausgeführt werden kann. Die Kriterien für ein endgültiges Gesetz zum Schutz des Kulturguts müssen feinteilig aufgeschlüsselt und Begriffe müssen definiert werden. 

Wie werden Kunstmessen zukünftig aussehen? Und gehen Galerien mit Zeitgenossen noch auf internationale Kunstmessen nach Basel, Moskau, Miami oder Hong Kong?

Und was ist, wenn das Gesetz zum Schutz der kulturellen Güter durchgewunken wird und rückwirkend wirksam. Müssen die Werke dann wieder zurück in die Museen? Was ist, wenn die anderen Europäischen Länder nachziehen und ihrerseits keine Kunstwerke mehr aus dem Land lassen. Oder was wird, wenn die EU den Gesetzesentwurf noch einmal überarbeitet?



Was Sammler, Mäzene, Galeristen und Künstler dazu sagen kann man unter diesem Link im jüngsten Artikel. Die Regulierungswut führt zu Protestpotenzial“ in der WELT nachlesen.


DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Dienstag, 14. Juli 2015

VW-Bus Oldtimer Bulli

Der VW-Bus als Oldtimer - Ein VW-Bus ist Emotion


Er wird gehegt und gepflegt. Er wird geliebt. Wer erinnert sich nicht gerne an eine Studienfahrt mit dem Bulli. - Von den Sixties bis zur Generation Golf dürften einige dabei sein, die jetzt nicken. - Es ging nach Frankreich, Italien oder einfach an den nächsten See. Zumeist hatte irgendjemand eine  Gitarre dabei und klampfte am Lagerfeuer Songs von Stevens und Co. Oldtimerfans tragen diese Erinnerung oder eine ganz andere in sich, denn ein VW-Bus ist Emotion.

Text und Fotos: Helga Waess

GEHEGT - GEPFLEGT - GELIEBT: der Bulli T1 


T1 mit originaler Patina,
Oldtimertreffen Thersienwiese, München 2015
Foto: Helga Waess


Der geliebte Bulli - begehrter Oldtimer: VW-Bus (Typ 2)

Den VW-Bus entwickelte der Volkswagenkonzern in Wolfsburg zunächst für den eigenen, für den internen Transport. Er wurde also anfangs nur im Werk benutzt. Da dachte noch niemand an eine Transporter Baureihe. Im Konzern wurde einfach das ausgemusterte Fahrgestell eines Käfers umfunktioniert. Es wurde mit Holzplatten belegt und schon hatte man eine Ladefläche.

So fing die Erfolgsstory des Bullis an, die erst 2003 zu Ende ging.

T1 mit originaler Patina beim Oldtimertreffen Thersienwiese

Sie begann mit dem T1. Beim Oldtimertreffen auf der Wiesn fanden wir dieses ganz außergewöhnliche Modell: Ein echter Hingucker! Dieser T1 in originalem Zustand wird von seinen Besitzer gehegt, gepflegt und geliebt. Er ist quasi ein Familienmitglied.

T1, Oldtimer Treffen Theresienwiese, München 2015,
Foto: Helga Waess

Es wurde eine Erfolgsgeschichte mit den Modellen T1, T2, T3 und T4


Der T1 mit seinem charakteristischen V an der Front und dem übergroßen VW-Emblem hatte noch eine geteilte Frontscheibe.

T1 mit originaler Patina, Oldtimertreffen 2015
Foto: Helga Waess


Anfangs nur ein Spitzname Bulli oder Bully


Als die Baureihe T1 beschlossen war, suchte man im Werk einen Namen. "Bulli" oder "Bully" war einer von vielen Vorschlägen zur Benennung des neuen Modells. Markenrechte des "Bulldog" waren hierfür jedoch bereits angemeldet und es bestand Verwechslungsgefahr.  So blieb es bei VW-Bus.

Die Wortmarken Bulli und Bully wurden vom VW-Konzern erst zum 60. Jubiläum des VW-Busses erworben.

Dieser T1 kann als Hochzeits-Kutsche gemietet werden,
Oldtimertreffen 2015, Foto: Helga Waess


Serienfertigung des Typ 2 T1


Im März des Jahres 1950 begann in Wolfsburg die Serienfertigung des Typ 2 T1. Hier ein paar technischen Details:

  • Heckantrieb
  • luftgekühlter 4-Zylinder-Boxer
  • zunächst nur 25 PS
  • Drehscheiben Federung
  • Trommelbremsen
  • Tragkraft: anfangs 760 kg / später 1 Tonne

T1 hinten und T2 beim Oldtimertreffen 2015 in München, Foto: Helga Waess


Modellreihen des Bulli von 1950 bis 2003



  • Der T1 wurde von 1950-1967 gebaut.
  • Der T2 von 1967-1979 (produziert wurden insgesamt 2,5 Millionen Fahrzeuge)
Der T2 als Camper, da oben konnte man sehr gut schlafen,
Foto: Helga Waess
  • Der T3 wurde von 1979-1992 gebaut.
  • Der T4 wurde ganz neu konstruiert. Es war das erste Modell mit Frontantrieb. Die Neukonstruktion des Bulli gab es dann 1990 bis 2003. 

Mit dem T4 endete die Erfolgsgeschichte der legendären Bully-Baureihe bei VW.



T4 mit Frontantrieb (letzte Baureihe) als interessante Variante mit Ladefläche,
Foto: Helga Waess
Alle vier Modelle gab es als Kleinbus, Pritschenwagen und Kastenwagen.


Die hier gezeigten Fotos wurden beim Oldtimertreffen auf der Theresienwiese in München - aufgenommen. Ich danke den Besitzern der Fahrzeuge für die Genehmigung für diese Pressefotos.

Am liebsten wären wir gleich mit eingestiegen und losgefahren: gen Süden und mit Gitarre!

DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Montag, 13. Juli 2015

Kunstgutschutzgesetz Museen Künstler Kunsthandel

Wird das Kulturgutschutzgesetz für Sammler, Museen und Kunsthandel zur Katastrophe?

Dresden künftig ohne „Baselitz-Saal“ - München künftig ohne Bernheimer


Ein Raunen geht durch die Kunstlandschaft. Galeristen, Kunsthändler, Sammler, Künstler und sogar die Museen leiden schon jetzt unter den geplanten Änderungen im Kulturgüterschutz.  Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will alles neu regeln. Von einer Meldepflicht für Werke, die älter als 50 Jahre sind und deren Preis über 150.000 Euro liegt, bis zu Ausfuhrbeschränkungen, wenn eine Institution ein Werk zum Nationalen Eigentum erklärt. Deutschland plant ein umfangreiches Gesetz für die Ein- und Ausfuhr von Kunst und Kulturgut innerhalb der EU. Das geplante Gesetz wirft seine Schatten auf die bislang "ach so gemütliche" Kunsthandels-, Ausstellungs- und Sammlungstradition in Deutschland.

Text: Helga Waess

Wie das geplante Kulturgutschutzgesetz die 

Kunstlandschaft in Deutschland verändert


Pinakothek der Moderne, zukünftig ohne Baselitz?
Foto: Helga Waess

Museen und die Leihgaben von Künstlern und Sammlern


Die Künstler in Deutschland fürchten um das uneingeschränkte Eigentumsrecht an ihren Kunstwerken. Einzelne Arbeiten bis zu ganzen Werkgruppen könnten in den kommenden Wochen aus den Museen abgezogen werden.
Die Museen könnten ihre zeitgenössischen Sammlungen ohne Leihgaben von Künstlern und Sammlern kaum bestücken.

Der Grund für den Abzug der Werke ist wohl der § 7 des Gesetzes-Entwurfs, in welchem festgehalten wird:
dass eine Leihgabe, die länger als fünf Jahre in einer "Öffentlichen Sammlung" ausgestellt war, zum "Nationalen Kulturgut" wird. Zeitgenössische Kunst wird hierbei nicht ausgenommen. 
Künstler, Sammler oder Galerien, die ein Werk länger als fünf Jahre an ein Museum ausleihen würden, dürften dieses Werk nach der Fünfjahres-Frist nicht mehr ausführen, da es durch diese Leihgabe "Nationales Kulturgut" würde.

Baselitz ist wütend. Er zieht seine Kunstleihgaben aus Museen ab.


Noch diese Woche wird die Kunst des aus Sachsen stammenden Georg Baselitz im Albertinum in Dresden ausgestellt! Und dann?
Georg Baselitz (77) zieht seine Gemälde und Skulpturen, die als Leihgaben an öffentliche Sammlungen und Museen ausgeliehen waren, zurück.  Zehn Leihgaben des Künstlers werden in Dresden bereits für die Rückgabe vorbereitet.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigten die Arbeiten zur Gegenwartskunst im Albertinum. Dort gibt es nach der Rückgabe keinen Baselitz-Saal mehr! Ein Verlust, so Generaldirektor Hardwig Fischer - laut Deutscher Presse-Agentur -, der aus eigenen Beständen nicht ausgeglichen werden kann.

Betroffen vom Baselitz-Kunst-Rückzug wäre auch die Pinakothek der Moderne in München oder die Kunstsammlungen Chemnitz.

Und die anderen Zeitgenossen? 


Künstler wie Gerhard Richter oder Günther Uecker und Sammler wie Ingvild Goetz oder Arend und Brigitte Oetker melden sich in der WELT zu Wort. "Kunst verträgt kein Auswanderungsverbot", so Boros aus Berlin. Hier ein Link zum Artikel "Die Regulierungswut führt zu Protestpotenzial"

Kunsthändler schließen ihre Dependancen in Deutschland



Kunsthändler Konrad Bernheimer München schließt: Sein Galerie-Flaggschiff für Alte Meister in München schließt zum Jahresende die Tore in der Brienner Strasse am Hofgarten.  Ein herber Verlust für die Kunsthandelsmetropole selbst, aber auch für den Kunsthandel und die Sammler in Deutschland. Fortan wird das Haus Bernheimer nur noch in London mit „Colnaghi – Old Masters“ vertreten sein.
Tochter Blanca Bernheimer geht mit Ihrer Galerie für Fotografie nach Berlin. Sie wird in der Nähe der Museumsinsel residieren. Tochter Isabel hat sich mit ihrer Galerie in der Schweiz angesiedelt.  

Museumsinsel in Berlin, Foto: Helga Waess


Wird das Kulturgutschutzgesetz für Sammler, Museen, Künstler und Kunsthandel zur Katastrophe? 



Was soll in diesem Gesetz eigentlich geändert oder ergänzt werden? Cornelius Tittel vergleicht in der WELT die Antworten der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters (8. Juli, Frankfurter Allgemeine - link siehe unten) mit Passagen des Entwurfs für das neu geplante Kulturgutschutzgesetz. Tittel lässt Experten aus der Kunstwelt - wie Konrad Bernheimer - zu Wort kommen. Und Tittel zweifelt daran, ob die Gesetzgeber wissen, was sie tun?
Hier ein Link zu einem früheren Interview von Cornelius Tittel mit Monika Grütters, worin die Ministerin betonte, dass sie die Aufregung im Kunsthandel gar nicht verstehe.

Das Interview mit Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, über die geplanten Änderungen am Kulturgutschutz-Gesetz sorgt für Wirbel. Hier der Link zum Interview von Andreas Kilb und Niklas Maak mit Staatsministerin Monika Gruetters in der FAZ.





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