Samstag, 29. November 2014

Ein Weihnachts-Bauerndorf im Kaiserhof der Residenz

Weihnachtsbauerndorf im Kaiserhof zu München


Im Kaiserhof der Residenz wurde für die Adventszeit ein komplettes Dorf mit Alpenhütten im Steindekor und mit echten Schindeldächern aufgebaut. In den Hütten werden alte Handwerkskünste vorgeführt und handwerkliche Produkte zum Kauf angeboten.

von Helga Waess

Durch das Dorf weht der Duft von Glühwein und allerlei Leckereien.

Zum Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz in München, Foto: Helga Waess

Live-Musik


Auf einer Bühne treten in der Adventszeit täglich viele Sänger und Musikgruppen auf. Im Programm finden sich die Tegernseer, die Rieder Alphornbläser, Adi Stahuber mit seiner Isartaler Blasmusik, Angela Wiedl und am 1. Advent tritt ein Gospelchor auf. (Sonntag, 30.11.14, 16.00 Uhr, Sunshine-Gospels)

Sprechende Figuren erzählen die Märchen der Gebrüder Grimm, Foto: Helga Waess


Unterm Glockenturm findet sich eine lebensgroße Krippe, daneben der beliebte Märchenwald mit seinen sprechenden Figuren und jeden Dienstag und Freitag gibt es ein Kasperltheater für die Kleinen.  

Zum Märchenwald, Foto: Helga Waess

Am 5. und 6. Dezember um 17 Uhr kommt der Nikolaus


Es gibt einen 200 Jahre alten Schlitten mit einem Rentier-Gespann und einem Nikolaus, in dem können sich Familien kostenlos foto-grafieren.

Und probieren sollte man unbedingt: Baum-striezel, Flammkuchen, Kartoffel-Spezialitäten, Crepes, Debreziner im Bierteig, Fleischspieß, Rahmfleckerl, Bratwurst-Spezialitäten (ein hal-ber Meter Bratwurst, Riesenfeuerwurst), Weih-nachtsschinken, Krautkrapfen, Käsekrainer, Rollbraten, Schnitzelsemmel und Steaks, heiße Maroni, Kaffee und Teespezialitäten, Eierpunsch, Glühwein, Schnäpse, Feuerzangenbowle, Trockenobst, gebrannte Mandeln, Stollen, Früchtebrot, glasierte Früchte und leckere Süßwaren.

Link zur Homepage mit dem Programm des Weihnachtsdorfes in der Residenz


Das Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz
Direkt am Odeonsplatz
In der Zeit vom 24.11. bis 22.12.2014
Täglich geöffnet von 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr
(am 22.12. schließt der Weihnachtsmarkt um 20.00 Uhr)




DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Tollwood Winterfestival auf der Theresienwiese in München

Das Tollwood Winterfestival in München


Der Markt der Ideen, wie der Tollwood-Weihnachtsmarkt genannt wird, kann bis zum 23. Dezember besucht werden.

Tollwood-Zelt, Foto: Helga Waess

Das diesjährige Beleuchtungs-Farbspiel rund um die Zelte ist beeindruckend



Tollwood Winterfestival gesehen vom Ausgang
U-Bahnhaltestelle Theresienwiese,
Foto: HelgaWaess


Markt der Ideen setzt auf Nachhaltigkeit


Tollwood Winterfestival setzt auf Nachhaltigkeit,
Foto: Helga Waess


Der Markt der Ideen ist über die U-Bahn-haltestelle Theresienwiese zu erreichen. 

Öffnungszeiten:

  • Am Wochenende beginnt der Tollwood-Markt um 11 Uhr
  • Öffnungszeiten (Zelte): Montag bis Freitag, ab 14 Uhr und 23:30 Uhr
  • Die Gastronomie schließt um 24 Uhr
  • Die Tief-im-Wald-Bar hat am längsten geöffnet: bis 1 Uhr


Silvestergala mit Akrobatik und Menü 


Ein faszinierendes Programm mit der Varieté-Show "Limbo" im Spiegel-Zelt wird die Gäste unterhalten. 


LIMBO-Zelt, Foto: Helga Waess

Limbo-Silvestergala 2014/2015

München trifft sich 31.12.2014 auf der Limbo-Silvestergala 2014/2015 bei der Caveman-Silvestershow oder mit Livemusik und DJ-Klängen in einem der anderen Zelte. Aber nicht vergessen: rechtzeitig die Karten sichern. Das große Feuerwerk rund um die Bavaria und ein Fünf-Gänge-Menü in Bio-Qualität sorgen für einen unvergesslichen Jahreswechsel. 


Der Markt der Ideen auf dem Tollwood Winterfestival 2014, Theresienwiese in München, Foto: Helga Wäß

100 % Schafwolle - nachhaltige Produkte beim Tollwood Winterfestival, Foto: Helga Waess

Feuerzangen Bowle, Foto Helga Waess

Geschenkgutscheine für ein Picknick an der Isar - gesehen auf dem Markt der Ideen, Tollwood Winterfestival in München,
Theresienwiese, Foto Helga Waess
Tollwood-Winterfestival: Eingang von der Bavariaseite, Foto: Helga Waess

Warm und bunt, Foto: Helga Waess

Asiatische Klang-Schalen und mehr, Foto: Helga Waess

Food und mehr, Foto: Helga Waess

Limbo-Zelt, Foto: Helga Waess

Bunt leuchtender Skulpturen-Winterwald auf der Oktoberfest-Wiese,
Foto: Helga Waess


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Donnerstag, 27. November 2014

Afrikanische Literatur, kulturelle Ignoranz und die „Stunde Null“ auf dem „schwarzen Kontinent“ - Janheinz Jahn

Jahns Reiseberichten über Westafrika.


Man könnte Janheinz Jahn (1918 - 1973) als den Grimm Afrikas bezeichnen. Denn, wie die Gebrüder Grimm im Kassler Raum so war Jahn seit Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts in Afrika unterwegs. Er sammelte dort Gedichte- und Geschichten. Jahn war Übersetzer und Vermittler der Afrikanischen Literatur, als diese in Europa noch niemand wahrnahm.
Janheinz Jan sammelte und bewahrte das Gedächtnis der Stämme Westafrikas und verbreitete durch seine Schriften das Wissen über diese "unbekannten" Kulturen. (Literaturliste: siehe unten) Seine Reisen durch Nigeria und Dahome im übervollen Mammy-Bus, zu Fuß oder mit dem Zug sind legendär.

Jahn, Janheinz, 
DURCH AFRIKANISCHE TÜREN. 
Erlebnisse und Begegnungen in Westafrika,
Frankfurt (Fischer) 1967.

Der weiße und der schwarze Orpheus“ - Jahn geht durch afrikanische Türen


Das Museum Fünf Kontinente veranstaltete am Freitag, den 28.11., eine Lesung aus Jahns autobiographischem Reisebericht.

Gemeinsam mit den Moderatoren Stefan Eisenhofer und Karin Sommer führte Wolfgang Bender zurück in das Westafrika in der Zeit des Aufbruchs - die1950/60er Jahre. Damals erhielten viele Afrika-nische Staaten ihre Unabhängigkeit.

Dokumentafilme über Westafrika in den 50er/60er Jahren


Die Türen zur Welt standen nach der Mitte des letzten Jahrhunderts offen und wurden noch weiter geöffnet: Afrika wurde der „Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten“. Der Schriftsteller Janheinz Jahn schilderte in seinem Reisebericht „Durch afrikanische Türen“ humorvoll und bunt: Afrika im Spiegel seiner Literaten. - Noch heute ein besonderes und lehrreiches Lesevergnügen! - Unter den Schriftstellern, die Jahn kennen lernte, war auch Léopold Sédar Senghor, der spätere Präsident des Senegal. Jahn erfuhr durch Senghor mehr über die Dichtung der Négritude. Durch Jahns berühmtem Sammelband „Der schwarze Orpheus“ wurde die Dichtkunst des unbekannten Kontinents erlebbar.

Jahn setzte sich an den Tisch der Einheimischen


Jahn setzte sich an den Tisch der Einheimischen, aß und wohnte mit ihnen in Hütten oder auch in den Wohnhäusern des so genannten Mittelstands. Er mied Hotels. Das wahre Leben lerne er nur kennen, so Jahn, wenn er mit den Afrikanern lebe. Lebensart, Kleidung, Traditionen, Stammeskulturen und die Veränderungen der Politik am Ende der Kolonialzeit wurden seine Themen.

Wolfgang Bender erinnert sich an Janheinz Jahn


Der Afrikaforscher Wolfgang Bender erinnerte im Museum Fünf Kontinente an Jahn, den er noch persönlich gekannt hat. Wie Jahn ist auch er immer wieder nach Afrika, genauer Nigeria gereist und hat sich dort mit der populären Kunst, Musik und Literatur vertraut gemacht.

Zur Person: Wolfgang Bender 

Wolfgang Bender lehrte als Professor an der Universität Mainz und war Mitbegründer und Gründungs-Direkter des Center for Worldmusic an der Universität Hildesheim. Heute ist er als Honorarprofessor am Iwalewa-Hauses, dem renommierten Afrika-Zentrum in Bayreuth, das er zusammen mit Uli Beier, ebenfalls Weggefährte Janheinz Jahns, in den 1980er Jahren gründete.

28.11. fand die Lesung aus Jahns autobiographischem Reisebericht statt!


LOCATION: 
Museum Fünf Kontinente, München, Foto: Helga Wäß

Maximilianstraße 42
80538 München
T +49 (89) 210 136 100


NACHLASS JANHEINZ JAHN in Berlin

Wer mehr über die ethnologische Arbeit Jahns erfahren möchte, findet den NACHLASS JAHN in Berlin.
„Das Nachlassmaterial wurde bereits sorgfältig gesichtet, archivarisch aufgearbeitet und in den Katalog des HUB-internen OPAC eingespeist.“ (vgl. https://www.asaf.hu-berlin.de/afrika/literatur-und-kultur/projekte/jahn)


Lyrik aus Afrika und dem karibischen Raum

Einen einzigartigen Schatz mit Literaturen in über 80 Sprachen der anglo- und frankophonen Lyrik aus Afrika und dem karibischen Raum findet man in der "Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen" am Institut für Ethnologie und Afrikastudien in Mainz.
Link zur Jahn-Bibliothek in Mainz. 


PUBLIKATIONEN DES AFRIKAFORSCHERS JANHEINZ JAHN
  • Jahn, Janheinz, DURCH AFRIKANISCHE TÜREN. Erlebnisse und Begegnungen in Westafrika.
  • Frankfurt, Fischer 1967.
  • Jahn, Janheinz, 1954: Schwarzer Orpheus. Moderne Dichtung afrikanischer Völker beider Hemisphären. München: Carl Hanser.
  • Jahn, Janheinz, 1954: "Verblüffende Wirkung eines Lyrikbandes: 600 Briefe an die Neger aller Kontinente". Die Welt, 25. November.
  • Jahn, Janheinz, 1958: Muntu: Umrisse der neoafrikanischen Kultur. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
  • Jahn, Janheinz, 1965: Die neoafrikanische Literatur: Gesamtbibliographie von den Anfängen bis zur Gegenwart. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
  • Jahn, Janheinz, 1966: Geschichte der neoafrikanischen Literatur: Eine Einführung. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
  • Jahn, Janheinz, 1968: "Meine erste Begegnung mit Senghor". Darmstädter Echo, 20. September.
  • Jahn, Janheinz und Claus Peter Dressler, 1971: Bibliography of Creative African Writing. Nendeln, Liechtenstein: Kraus Reprint.
  • Jahn, Janheinz, Ulla Schild und Almut Nordmann, 1972: Who's Who in African Literature. Biographies, Works, Commentaries. Tübingen: Horst Erdmann.

Weitere Publikationen von und über Janheinz Jahn sind im OPAC der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet.
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Sonntag, 23. November 2014

XOOOOX – StreetArt-Künstler in Berlin

XOOOOX hat sich inzwischen als Graffiti-Signatur etabliert



"XOOOOX" findet sich über seinen Figuren wie eine ungerahmte Sprechblase an die Wand gesprayt. Es ist die Signatur eines Künstlers, dessen Arbeiten aus dem Stadtbild Berlins nicht mehr wegzudenken sind. Der internationale Kunstmarkt kennt ihn als: 

XOOOOX ist einer der wichtigsten Berliner StreetArt-Künstler unserer Zeit.


XOOOOX,
lautet die Signatur des bekannten unbekannten
StreetArt-Künstlers in Berlin,
Foto: Helga Waess

Seine Motive: verträumte Frauen - wie heimlich beobachtet


Fassaden, Sockelgeschosse, Hauseingänge oder Mauervorsprünge sind das Trägermaterial für seine nach Schablonen gesprayten Frauenbilder.

Der Sprayer XOOOOX

Autodidakt mit Konzept, Schablonen und Sprayfarbe – vorwiegend in Schwarz


In seinen Ausstellungen bleibt XOOOOX als Street Art-Künstler, der sich in der Kunstszene längst einen Namen gemacht hat und allgemein anerkannt ist, namenlos. 
  • Heimlichkeit und 
  • lebensgroße Frauen-Motive, die Magazinen entsprungen sein könnten und auch als Auflehnung beziehungsweise als Protest gegen das Frauenbild im Magazin-Modemarkt zu sehen sind, 
  • sowie die Signatur als Sprechblase XOOOOX 

sind inzwischen seine MARKENZEICHEN.

XOOOOX in Berlin,
Foto: Helga Waess



Er ist sicherlich auf jeder StreetArt-Party in Berlin: XOOOOX - aber niemand kennt ihn.

XOOOOX, bleibt der große Unbekannte. 

Links und Berichte über XOOOOX:






oder im streetartmag, dem Magazin "...StreetArt, City Life und Urban Culture in Hamburg, Düsseldorf, Berlin, dem Ruhrgebiet und dem Rest der Welt." (so Sebastian Hartmann im streetartmag)

Ein Katalog seiner Werke wird unter anderem bei Weltbild angeboten:


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Donnerstag, 20. November 2014

2014: Kunstauktion des Rotary Clubs München-International

Am 21. November 2014 um 20 Uhr beginnt die jährliche Wohltätigkeits-Kunstauktion des Rotary Clubs München-International


Alle Jahre wieder veranstaltet der Rotary Club München-International eine Wohltätigkeits-Kunstauktion. Durch die Versteigerung von 53 hochkarätigen Kunstwerken sollen finanzielle Mittel für einen guten Zweck eingespielt werden.

Aktionskatalog zur Kunstauktion des
Rotary Clubs München-International 2014


In diesem Jahr fließt der Versteigerungserlös laut Rotary Club München-International in die


Orlandus Lassus Stiftung
Eine Stiftung zur Förderung hochbegabter, bedürftiger Musikstudenten


und an

Rotary4Hauner
zugunsten des von Hauner'schen Kinderspitals


Die Kunstwerke wurden von den Mitgliedern des Rotary Club München-International bei den Künstler selbst, bei Galeristen und Sponsoren erfragt und gestiftet.

Ort der Wohltätigkeits-Kunstauktion des Rotary Club München-International 



  • VORBESICHTUNGUNG AM TAG DER VERSTEIGERUNG: Die 53 Kunstwerke können am 21. November 2014, ab 18:30 Uhr besichtigt werden.
  • BEGINN DER VERSTEIGERUNG: Die Versteigerung der Kunstwerke beginnt um 20 Uhr. Auktionator ist Kristian Jarmuschek von der Galerie Jarmuschek + Partner in Berlin. 
  • LOCATION: Der Ort der Versteigerung ist der Konferenzsaal Deloitte, Rosenheimer Platz 4, in 81669 München.

Kunstwerke 


In diesem Jahr finden sich unter anderem Werke von Alpana, Sabine Dehnel, Kristina Fiand, Xenia Hausner, KiddyCitny, Gisela Krohn, Sandra Lange, Anna Lehmann-Brauns, Franziska Maderthaner, Karl Menzen, Sybille Rath, Christian Rothmann, Karl Menzen, Jürgen Wolf, Ekkehard Tischendorf, Günther Uecker, Andy Warhol, …

Künstler und das 50:50-Prinzip plus Spendenbescheinigung


Die Künstler, die ihre Werke in die Versteigerung geben, erhalten nach dem 50:50 Prinzip 50 % des erzielten Auktionswertes, so das die anderen 50 % für den guten Zweck gespendet werden. Für den 50 % Spendenanteil können die Bieter eine Spendenbescheinigung erhalten.
Wer eines dieser Kunstwerke erwirbt, bekommt nicht nur ein Kunstwerk, sondern tut auch gleichzeitig ein gutes Werk.

Welche Kunstwerke gibt es?


PHOTOGRAPHIE: The Beatles (bei den Dreharbeiten zum Film HELP!)


Freunde der Beatles werden an einer Set-Aufnahme bei den Dreharbeiten zum Film HELP! (1965) von Roger Fritz ihre Freude haben.

Andy Warhol (1928-1987) „Marylin“ in der Sunday B Morning edition


Ein Highlight wird sicherlich Lot-Nr. 53 ein Siebdruck von Andy Warhol (1928-1987) „Marylin“ in der Sunday B Morning edition (91,2 x 91,2 cm). Er wurde von den Originalsieben und im Originalformat gedruckt, ist allerdings von der Andy Warhol Foundation nicht autorisiert. Der Siebdruck trägt auf der Rückseite den Stempel: „Fill in your own Signature“ (in blau). Damit steht er in Warhols Credo: „In the future everybody will be famous for 15 minutes.“ Sicherlich wird dieser Siebdruck in 15 Minuten seinen neuen Besitzer finden.

Siebdruck von Christian Rothmann auf Fliese


Eine Edition Siebdruck auf Fliese von Christian Rothmann ist im Katalogpreis von 20 Euro enthalten (Auflage 200 Stück, rückseitig signiert).

Seite 3 des Kataloges: zum Katalog für 20 Euro
bekommt der Käufer einen Siebdruck auf einer
 Fliese von Christian Rothmann
(Aufl. 200, verso signiert)

Rotary Club München-International


Der erste englischsprachige Rotary Club in Deutschland wurde im Jahr 2002 gegründet. Inzwischen sind 80 Mitglieder aus zehn Nationen dabei.

Galerien, die in diesem Jahr Werke zur Verfügung stellen:


Galerie 20/21 Modern & Contemporary mit Werner Maier
Galerie Arttiess mit Christian Rothmann
Galerie Braunbehrens mit Sung-Min Park, Andie Denzle
DavisKlemmGallery mit Katharina Dietlinger
Galerie Ewelyn Drewes mit Sandra Lange
Galerie EIGEN & ART mit Shonah Trescott
Nicole Gnesa Galerie und Kunstberatung mit Uta Reinhardt
Galerie Jordanow mit Moritz Partenheimer, Christian Rothmann, Vera Mercher
Galerie Jarmuschek + Partner mit Paul Pretzer, Jakob Roepke, Jürgen Wolf
Galerie Thomas mit Simon Schubert
Galerie Walter Storms mit Caro Jost
Galerie Filser & Gräf mit Maria Wallestal-Schönberg, Christa Filser, HB Lankowitz
Galerie Heitsch mit Moto Waganari
Galerie Stephen Hoffman mit Thomas R. Seiler
Verein für Originalradierungen mit Jacqueline de Jong, Cornelius Völker
Galerie Pfefferle mit Bernd Zimmer
Galerie Rother Winter mit Wolfgang Faller


Weitere Kunstwerke wurden durch folgende Künstler, Stiftungen und von Anonym gestiftet:


Blanca Amorós – www.blancaamoros.com
Andreas Anzeneder 
Elvira Bach
Frauke Bergemann
Ralph Bürgin
Kiddy Citny
Sabine Dehnel  
Alfred Ehrhardt (1901-1984) von der Alfred Ehrhardt-Stiftung
Kristina Fiand
Roger Fritz
David Granados
Adi Holzer
Gerhard Kassner
Käthe Kollwitz (1867-1945), (o. Angabe des Stifters)
Silke Markefka 
Cris Nowotny (1928-1989) – (o. Angabe des Stifters)
Max Papart (1911-1994) (o. Angabe des Stifters)
Fulvio de Pellegrin
Thomas Ritz  
Julia Rüther - www. Juliaruether.de
Stefan Szczesny
Antoni Tapies (1923-2012), (o. Angabe des Stifters)
Joe Tilson
Ekkehard Tischendorf – 
Günther Uecker
Andy Warhol (1928-1987), (o. Angabe des Stifters)
Brigitte Waldach
Robert Weissenbacher



Mittwoch, 12. November 2014

HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München 2014

Die Münchner Residenz öffnet ihre Pforten für die Highlights des Kunst- und Antiquitätenhandels


Es ist Kunstmesse-Herbst in München. In der Residenz am Münchner Hofgarten präsentiert sich zum zweiten Mal die Kunstmesse „HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München“ . 

Eingang zur HIGHLIGHTS
Internationale Kunstmesse München
im Hofgarten der Münchner Residenz
Foto: Helga Waess

Die Residenz, ein Ort lebendiger Geschichte


Stolz flattern die himmelblauen Fahnen mit dem Schriftzug der HIGHLIGHTS vor dem rechten Seitenflügel der Residenz im Hofgarten. Besucher strömen dem Eingang zu und man merkt es ist Kunstmesse-Herbst in München. Im Kaiserhof der Residenz stellen in diesem Jahr wieder 50 internationale Kunsthändler museale Exponate aus fast drei Jahrtausenden aus.
Der Besucher wird in der Residenz Zeuge „lebendiger Geschichte“, so der Hausherr Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, im AD Messe-Magazin „Highlights“.

Und so ist es auch. Bereits im Eingangsbereich überrascht ein riesiger Pferdetorso in Bronze und lädt zum Betreten des festlich anmutenden, überdachten Innenhofs der Residenz ein.

Wissenschaftliches Kabinett mit Modellen und naturwissenschaftlichen Instrumenten


Bei soviel Kostbarem und Seltsamen fallen die Kunstkammerobjekte ins Auge, die das Wissenschaftliche Kabinett Simon Weber-Unger aus Wien mitgebracht hat. Hölzerne Modelle von Dachstühlen oder auch naturwissenschaftliche Instrumente des 18. und 19. Jahrhunderts illustrieren anschaulich das, was dereinst Fortschritt war. Die Forschung und Dokumentation zu den hier ausgestellten Modellen dürften jeden Wissenschaftshistoriker magisch anziehen.

Von der Antike bis ZERO



Die Sammler antiker Kulturgüter des Mittelmeerraums finden bei Gordian Weber - Kunsthandel aus Köln -  Artefakte antiken Kunstschaffens. Die Außereuropäische Kunst der Antike im Dialog mit der Europäischen Kunst unserer Tage wird von Dierking aus Zürich anschaulich gezeigt: Masken aus Afrika oder Ozeanien werden der Gruppe ZERO gegenübergestellt. Man sollte sich auf die Diskussion einlassen.

Mobiliar und Silber



Mit kostbarem Mobiliar und Silber ist der Bamberger Christian Eduard Franke dieses Jahr dabei. Zusammen mit Baron Seckendorff zeigt er Spitzenstücke europäischer Möbelkunst.

Skulptur - Mittelalter bis Barock


Mittelalterliche Skulptur findet der Sammler bei der Blumka Gallery, die mit einem Relief, das Hans Klocker (+ nach 1500) zugeschrieben ist, aufwartet. In den Gesichtern dieser Geburt Christi sieht man die Verwandtschaft aller anwesenden. Sie zeigen die Bildhauerhandschrift ihres Meisters.

Die Pietà aus Alabaster bei Julius Böhler hat eine Höhe von nur 31,5 cm und legt die ganze Theatralik vor, die Wiener Bildschnitzer wie in diesem Fall Johann Baptist Hagenauer um 1755-60 in ihren Skulpturen inszenierten.

Zu vermuten ist, dass die Bildhauer des 18. Jahrhunderts die Gesichter ihrer eigenen Kinder jenen Putti gaben, die rund um die Altäre, Kanzeln und Heiligen den Kirchenhimmel bevölkern. Ignaz Günther stellt seinen kleinen Engel um 1765 mit 65 cm Höhe in Kleinkinder-Format da. Eventuell saß dieser Putto einst auf einem Architekturelement und sah zu einer Szene aus dem Leben Christi oder einem Heiligen auf. Dr. Rainer Jungbauer aus Straubing präsentiert ihn an seinem Messestand.

Verspielte Putti, einander Huckepack tragend und aus der Meisterhand von Leonhard Kern um 1650 in Elfenbein (Höhe 14 cm) geschnitzt, finden sich unter den Kunstkammerobjekten bei Georg Laue. Hier ist das neue Katalogbuch „Das weiße Gold von Venedig“ zu haben, der X. Band der Kataloge aus dem Hause Laue.

Fast zur gleichen Zeit, circa 1660, wie die Huckepack-Putti bei Laue entstand auch das Terrakotta-Relief, von Tommso Amantini, das Mehringer & Benappi auf der Messe ausstellen. Es stellt die Heilige Familie mit dem Johannesknaben dar. Während Joseph im Hintergrund in der Schrift liest und die thronende Madonna mit dem Jesuskind auf einer von Engeln getragenen Wolke schwebt, scheint das Kind den in Fell gekleideten Johannesknaben an den Haaren ziehen zu wollen. Eine sehr bewegte Szenerie. Einen besonders starken Tiefenzug erreichte Amantini in diesem nur 9 cm tiefen Material dadurch, dass er den Hintergrund mit weiteren Engeln bevölkerte. Ein feines Hochrelief (54,5 x 40,5 x 9 cm), das man im Detail betrachten sollte.

Gemälde Alter Meister


Betörend sind die musealen Gemälde, die Konrad O. Bernheimer ausstellt. Im Jubiläumsjahr des 150-jährigen Bestehens seiner Kunsthandlung zeigt der Gründer der Highlights an seinem Messestand zum Beispiel ein Ölgemälde von Henri Stresor (um 1613-1679 Paris). Es stammt aus der Sammlung des Kardinals Fesch (bis 1845) und bildet einen „jungen Genießer“ mit dunkler Lockenpracht beim Austern-Essen ab. Die Hand zum Mund führend schauen seine dunkelbraunen Augen den Betrachter direkt an. Ein Blickkontakt, den ein Liebhaber Alter Meister so schnell nicht vergisst.

Daxer & Marschall bringen einen „Schlafenden Knaben“ von Pietro Antonio Rotari (Verona 1707-1762 St. Petersburg) aus dem Jahr 1753/1756 mit. Gerade, dass man die Lehne eines barocken Sitzmöbels noch erahnen kann, scheint dieser junge Mann zurückgesunken eingeschlafen; unwillkürlich möchte man flüstern, so lebensnah mutet dieses 43,5 x 34 cm große Ölgemälde an.

Arbeiten auf Papier und illuminierte Handschriften



Wir können gar nicht alle Kunstwerke beschreiben und alle Händler erwähnen, aber es finden sich noch einige sehr sehenswerte, seltene und gut erhaltene, illuminierte Handschriften des Mittelalters beim Antiquariat Bibermühle. Wir sehen Kunst auf Papier darunter seltenen Zeichnungen bei Katrin Bellinger aus München. Und die Galerie Ludorff aus Düsseldorf hat unter vielem anderen auch eine Picasso-Zeichnung dabei. Verschiedene Galerie zeigen Blumen- und Landschafts-Aquarelle von Emil Nolde, Gemälde von Gabriele Münter oder Zeichnungen von Egon Schiele.

Fine Art Photographie


Interessant ist auch in diesem Jahr wieder die Sparte der Klassischen Photographie, welche die Galerie Stephen Hoffman – Fine Art Photographie mit auf die Messe bringt. Längst hat sich die Photokunst in Museen und Sammlungen etabliert. Die Klassiker des 20. Jahrhunderts dürfen dabei nicht fehlen. Hier fällt das Photo „Trees in Snow St. Moritz“ von Alfred Eisenstaedt aus dem Jahr 1947 auf: es zeigt zwei Bäume im Gegenlicht vor eingeschneiter Berg-Kulisse. Sie werfen ihre Schatten nach vorne in den sanft die Natur verhüllenden Schnee. Ihre mit Eis umhüllten Kronen werden vom Sonnenlicht gläsern umspielt. Ein wahres Highlight sind bei Hoffman auch die New York-Photographien von Andreas Feininger. Sie gehören längst zu den Ikonen der Photogeschichte und damit zum Photogedächtnis des 20. Jahrhunderts. Es sind Aufnahmen, an denen man sich nicht satt-sehen kann.

Die Galerie F5,6 hat mit Ferenc Berko „Bombay“ einen Klassiker von 1939 dabei. Die Galerie Johannes Farber bringt Ernst Haas mit einer Arbeit von 1981 mit, die „Cosmos“ heißt und eine Blüte vor Schwarz im Morgentau zeigt.

Die Photo-Galerie von Blanca Bernheimer präsentiert auf dem Gemeinschaftsstand mit Bernheimer Old Masters ebenfalls Fine Art Photography. Christopher Thomas' (Jahrgang 1964) Photographien auf großen Bütten-Blättern bringen, in verschiedenen Motiven, durch das Träger-Material eine nicht zu definierende Weichheit ein, so dass der Betrachter sich zunächst vor einer Zeichnung glaubt.

Heinz Mack „Objekte des Lichts im Raum“



Und zuguter Letzt wird der Bogen bis in unsere Zeit gespannt, der über 80-jährige Künstler Heinz Mack, der Mitbegründer der Gruppe ZERO, lässt seine Skulpturen durch Lichtspiegelungen neue Dimensionen ergreifen. Der Betrachter beschreitet neue Sinnes-Felder. In den 60er/70er Jahren noch verhöhnt, schnellen heute die Preise für ZERO-Künstler in die Höhe. Wohl dem, der Schlüsselwerke dieser Zeit gesammelt hat.  „Objekte des Lichts im Raum“ sind klar strukturierte Arbeiten.
Beck & Eggeling bringen ZERO auf die Highlight-Messe und schließen damit das Zeitfenster der Kunst bündig ab.

HIGHLIGHTS 

Eine Gesamtschau der Künste in der Münchner Residenz



Eine äußerst sehens- und erlebenswerte Gesamtschau der Künste, die zum Besuch der Galerien anregt, denn auf der Messe gab es ja nur eine kleine Auswahl zusehen.

Eine kurze Geschichte der HIGHLIGHTS Internationalen Kunstmesse München


Mit den „Munich Highlights“ im Jahr 2003 begann die Geschichte der HIGHLIGHTS genannten und von Konrad Bernheimer und Georg Laue organisierten "Internationalen Kunstmesse München".

Zunächst wurde die Kunstmesse "Munich Highlights" in den Räumen der Kunsthändler rund um den Odeonsplatz in München veranstaltet. Man gab internationalen Kollegen damals in den eigenen Räumen Ausstellungsflächen und lud die Sammler zu einen Rundgang durch Galerien und Kunsthandels-Geschäfte ein.

Im Jahr 2010 war es endlich soweit:

Mit 52 internationalen Kunsthändlern präsentierte sich die erste „HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München“ im Haus der Kunst, jenem Standort an dem auch die allererste "Kunstmesse München" 1956 begonnen hatte.
Im letzten Jahr fand die HIGHLIGHT-Kunstschau erstmals und mit großem Erfolg in der Residenz am Hofgarten statt.

Fotos und Text: Dr. Helga Wäß


Residenz am Hofgarten, Foto: Helga Waess


HIGHLIGHTS Internationale Kunstmesse München

Christbaum aus Kochel am See auf dem Münchner Marienplatz

Eine Fichte aus dem Blauen Land - Kulturgemeinde Kochel am See


Alle Jahre wieder stiftet eine Bayerische Gemeinde den Weihnachtsbaum für den Rathausplatz in München. In diesem Jahr kam eine stattliche Fichte aus der Oberbayerischen Gemeinde Kochel am See. 


Fichte aus Kochel am See wird vor dem
Münchner Rathaus aufgestellt
Foto: Helga Waess



Die Münchner Berufsfeuerwehr begann morgens um sechs Uhr mit dem Aufbau. Der sechseinhalb Tonnen schwere Baum war nur ein paar Stunden zuvor gefällt und in die Landeshauptstadt transportiert worden.

Schild unter dem Christbaum 2014 auf dem
Münchner Marienplatz
Foto: Helga Waess


Ab 10 Uhr begann man die rund 3000 Kerzen auf dem 26 Meter hohem Baum anzubringen. 

Kerzenanbringung am 26 Meter hohen Münchner Christbaum
auf dem Marienplatz
Foto: Helga Waess
Sie werden ab dem 27. November pünktlich zum Münchner Christkindlmarkt im Herzen der Stadt festliche Stimmung verbreiten.

Christkindlmarkt im Aufbau. Er beginnt am 27. November.
Foto: Helga Waess

Die Kulturgemeinde Kochel am See


Die Gemeinde Kochel am See bietet für seine Urlauber eine zauberhafte Landschaftskulisse am Rand der Alpen. Mit gleich zwei Seen, dem Kochelsee und den Walchensee, mit Bergwanderpfaden und Museen findet der Besucher hier genügend Abwechslung.

Freilichtmuseum Glentleiten, Lovis Corinth-Sammlung und Franz Marc-Museum


Ob man mit der Herzogstandbahn auf den Gipfel fährt, im Freilichtmuseum Glentleiten die Geschichte der alten Bauernhöfe erkundet oder die bedeutende Lovis Corinth-Sammlung im Walchensee-Museum betrachtet. Der Maler Lovis Corinth schuf ab 1918 am Urfeld, Walchensee, viele bedeutende Gemälde und Graphiken. Sein hier ausgestelltes graphisches Werk gilt als die bedeutendste Corinth-Sammlung in Deutschland.

Der Blaue Reiter – Franz Marc-Museum und „Russenhaus“ in Murnau


Das Zwei-Seen-Land bietet Tradition, Kunst und Kultur satt. Wer es noch nicht kennt, sollte unbedingt das Franz Marc Museum besuchen. Der „Blaue Reiter“, die Künstlergruppe, die 1911 von Franz Marc und Wassily Kandinsky (1866-1944) gegründet wurde, malte hier farbintensive Interieurs und Landschaften. - Die Städtische Galerie im Münchner Lenbachhaus besitzt zahlreiche Arbeiten des Blauen Reiters. - Ein Ausflug nach Murnau in das so genannte Münter-Haus, das Wohnhaus von Gabriele Münter (1966-1944) und zeitweise auch Kandinskys, bietet neue Einblicke in die Wege der Kunst und bringt die damalige Lebenswirklichkeit ein Stück näher.

Franz Marc (1880-1916 in Frankreich gefallen), dessen Blaue Pferde zum Kunstgedächtnis des 20. Jahrhunderts gehören, war der Sohn des Münchner Malers Wilhelm Marc und verbrachte seit seiner Kindheit viel Zeit am Kochelsee und auch oben, auf der Staffelalm, im so genannten Blauen Land.


Seefeste, Fischerviertel, Klöster, Kirchen und Kapellen


Die Urlaubsregion Walchensee wird sich im Innenhof des Münchner Rathauses während der Vorweihnachtszeit präsentieren und neben vielen Tipps für Kurzausflüge auch ausgewählte Adressen aus dem Zwei-Seen-Land bereithalten.

Links zu den angesprochenen Themen


Lovis Corinth im www.walchenseemuseum.de

Münter-Haus, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung



DHW - hier der Link Homepage der Autorin

Sonntag, 9. November 2014

Die 59. Kunstmesse München präsentiert sich 2014 als Gesamtschau der Künste für Entdecker, Sammler und Jäger

Antike trifft Modern in kultureller Harmonie

Die 59. Kunstmesse München wird auch 2014 ihrer ehrwürdigen Tradition gerecht

Auf der 59. Kunstmesse München begegnet der Besucher in diesem Herbst kostbaren Kunstwerken aus aller Welt. Ausgewogene Abwechslung und kuratorischer Ideenreichtum gepaart mit Humor und Phantasie lassen Sammler und Kunstinteressierte staunen und schmunzeln.

von Dr. Helga Wäß


Eingang zum Postpalast verhüllt in Königsblau,
Foto: Helga Wäß

Beim Flanieren von Stand zu Stand gibt es Kostbarkeiten, Raritäten, Kuriositäten, Kunstkammer-objekte, feine Limousinen aus den Anfangsjahren des Automobilbaus, Gemälde und Skulpturen von der Antike bis in unsere Zeit, feine Porzellane und strahlendes Silberhandwerk. Gerne würden wir alles beschreiben. Mögen die hier betrachteten Messestände stellvertretend für das große Ganze stehen und den geschätzten Leser zum Besuch der Kunstmesse anregen.  

Antike trifft Moderne auf der 59. Kunstmesse München 2014,
Foto: Helga Wäß

SONDERAUSSTELLUNG


Hommage an Otto Piene, den Mitbegründer der Gruppe Zero


Ein Magnet der Messe dürfte in diesem Jahr die Piene-Ausstellung der Galerie Maulberger sein. An einem mittig gelegenen großen Messestand wird diese Werkschau gezeigt, die Otto Piene (18. April 1928 in Laasphe; † 17. Juli 2014 in Berlin) als einen der wichtigsten Künstler der Gruppe Zero gerecht wird.  

Galerist Hans Maulberger präsentiert stolz seine
Piene-Sammlung auf der Kunstmesse München,
Foto: Helga Wäß
Galerist Hans Maulberger war es ein „... dringendes Anliegen, dem im Juli verstorbenen Künstler diese Hommage auszurichten“. Alle Gemälde Pienes hat Hans Maulberger in den letzten Jahrzehnten gesammelt. Und es sind großartige Arbeiten, die hier zu sehen sind. „Ich fühle mich als Sammler, der von seiner Sammlung lebt. Eine Sammlung, die aus sich selbst lebt und sich immer weiter entwickelt“, so der Galerist mit strahlenden Augen. 

Am großzügigen Messestand der Galerie Maulberger hat jede
Arbeit Otto Pienes genügend Raum,
Foto: Helga Wäß
Arbeiten des ZERO-Künstlers Otto Piene
auf der 59. Kunstmesse München am
Stand der Galerie Maulberger, Foto: Helga Wäß

Schon viele Jahrzehnte begeistern ihn die Arbeiten der Künstlergruppe Zero und mithin jene von Otto Piene. Das eine oder andere Gemälde dürfte hier einen Sammler finden, weshalb diese Sonderaus-stellung in diesem Arrangement einmalig bleiben dürfte.

Ein paar Stände weiter erwartet den Besucher Antikes.

Ältester Zoo der Welt bei Galerie Blue Art



Am Messestand der Galerie Blue Art, kann der Kunstinteressierte unter dem Motto „Ältester Zoo der Welt“ Tiere in Ton bewundern, die vor tausenden von Jahren geschaffen wurden. Und er stellt fest: Ein Kamel, ist ein Kamel, ist ein Kamel; auch, wenn es mehrere tausend Jahre alt ist.

Am Messestand der Galerie Blue Art f
inden sich neben antiken Budda-Statuen
auch dieses große Kamel, Foto: Helga Wäß


Eine Zeit in der alle Kultur ihren Anfang nahm


Was bei dieser Plastik fasziniert sind die Beobachtungsgabe, das bildhauerische Können, die detailgenaue Erzähl-Sprache der antiken Künstler und der Erhaltungszustand. Der Sinn der einzelnen Skulpturen wird von den Galeristen wortreich umschrieben und unser geistiges Auge wandert in jene ferne Zeit, in der alles so anders war: in der alle Kultur ihren Anfang nahm. Wie nah uns auf einmal die Zeit der Antike ist. Sie waren einst, was wir jetzt sind. Wir verstehen die Sammler nun noch besser.

Aber, man erlaubt sich bei Blue Art hier und da auch einen Scherz: Ein Antiker Torso wurde mit einfachen Banalitäten in die heutige Zeit gerückt. Rote Riemen ziehen sich über die Schultern eines steinernen Kunstwerks. Und an deren Enden? 

Von Weitem überlegt der Besucher auf dem
Weg zum Messestand der
Galerie Blue Art:
Was trägt diese antike Torso?
Foto: Helga Wäß
Ein Rucksack. Ein Lächeln erhellt das Gesicht des Betrachters, ob dieser kleinen Frechheit. Leben mit antiker Kunst. In der eigenen Sammlung den Haus-Kindern vielleicht nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. - Es sei denn: ein zukünftiger Beuys hat hier die Hand im Spiel.

Zeitgenöissischer Antikenschmuck bei der
Galerie Blue Art, Foto: Helga Wäß


Ein Kunstmesseambiente wie ein lebendiges Stillleben


Bei De Eenhoorn aus Zaltbommel lädt eine Fülle an Kuriositäten, Waffen und Kunstwerken des Mittelalters und der frühen Neuzeit zum Verweilen ein.

Kunstkammerobjekte auf der 59. Kunstmesse München
Am Messestand von De Eenhorn aus Zaltbommel,
Foto: Helga Wäß
Wir treffen hier Professor Grimm und fragen ihn nach seinem Eindruck von der diesjährigen Kunstmesse. „Die Vielfalt und die Nähe zu Volkskunst und Kunstgewerbe sowie die unter-schiedlichsten Materialien sind wie ein lebendiges Stillleben. Die Qualität ist an jedem Messestand ausgezeichnet.“ 

Prof. Dr. Grimm, Juror der 59. Kunstmesse München, am
Messestand von  De Eenhorn aus Zaltbommel, im Hintergrund ein
Papierrelief des Kalvarienberges, Foto: Helga Wäß
Professor Grimm ist einer der Juroren der Kunstmesse München. Wir betreten den Messestand von De Eenhorn und der Juror ist begeistert: „Sehen sie alles spannende Stücke. Alles gut erforscht und dokumentiert.“

Das Gespräch mit dem Sammler soll um Inhalte gehen



Aad Penders von De Eeenhorn zeichnet an seinem Stand alle Objekte mit Preisen aus. Es sei viel schöner, wenn der Sammler nicht erst nach dem Preis fragen müsse, sondern sich gleich mit ihm über die Bedeutung der Werke, ihre Zeit und das Wesentliche unterhalte, verrät uns der Händler.

Gotischer Kamin am Messestand von De Eenhorn,
Foto: Helga Wäß
Aad Penders hat neben Gemälden, Skulpturen und Kunstkammerstücken auch einen originalen und komplett ausgestatteten mittelalterlichen Kamin mit gebracht. Eine gotische, reliefierte Steinarbeit übermannshoch und mit originalen, motivisch verzierten Eisenplatten. Dieses Stück dürfte jedem Schloss alle Ehre bereiten und könnte, wenn sich ein Sammler fände, für 35.000 Euro in Bayern bleiben.

Gemälde aus Wien mit München-Bezug



Seit drei Jahren stellt die Galerie Kohlhammer & Mahringer aus Wien im Postpalast in München aus. Die Gemäldehängung ist hier wohl durchdacht und lädt zum Betreten des Standes ein. 

Leo Delitz "Liegende" von 1914, bei Kohlhammer & Mahringer,
Foto: Helga Wäß

Eine dahin fließende „Liegende“, gemalt 1914 von Leo Delitz (1882-1966 London) zeigt in warmes Tuch gewickelt die nackte Schulter und kokettiert mit Augenaufschlag. Der Blick des Betrachters trifft als nächstes die Augen einer weiteren Schönen, die in den Messestand hineinblickend, neugierig auf Verborgenes macht.

Kohlhammer & Mahringer bringen die Leichtigkeit einer ansprechenden, lichten Malerei auf die Messe


Gemälde am Messestand der Galerie Kohlhammer & Mahringer
aus Wien im Postpalast in München, Foto: Helga Wäß 
In den hier ausgestellten Gemälden lassen sich zahlreiche Verbindungen nach München finden, ob nun der Maler Franz von Defregger (1835-1921) aus München kam und die Galerie sein „Dirndl mit Hut“ zurück in die Landeshauptstadt bringt, der Münchner Robert Völcker (1854 Dohna -1924 München) mit „Der Sommer“ die Leichtigkeit eines Sommers nacherleben lässt oder ob Beppo Steinmetz (1872-1933 München) ein „Café in München“ malte.

Zwei frühe Gemälde von Max Liebermann



Die Galerie von Dr. Andreas Bühler hat dieses Jahr gleich zwei Gemälde von Max Liebermann aus den Jahren 1890 und 1891 mit nach München gebracht. Interessant ist auch hier die Hängung der Leinwände. 

Dr. Andreas Bühler vor Liebermann (li.) und Dill (re.), Foto: Helga Wäß
Beide rahmen ein größeres Gemälde von Otto Dill aus dem Jahr 1955. Spannend wie das Grün der Bäume auf dem Dill-Gemälde und die durch die Sonne erhellten Flecken am Boden den Betrachter ganz entfernt an spätere Wannsee-Arbeiten Liebermanns erinnern. Hier will man mit unserer Wahrnehmung spielen.

Messestand der Galerie Bühler aus Stuttgart,
Foto: Helga Wäß

Aufgelockert wird der Messestand durch raumgreifende Großplastiken. So findet sich die Bronze eines Rehs (1930) von Fritz von Graevenitz fast mittig gestellt. Und wieder erhellt die Sonne eine Leinwand. Maria Casper-Filsers „Aprilsonne“ aus dem Jahr 1934 fügt sich harmonisch in das Ambiente bei Dr. Bühler ein.

Augsburger Silber bei Dr. Eva Toepfer



Augsburger Silber darf auf keiner Kunstmesse fehlen. Dr. Eva Toepfer bringt eine ganz wunderbar gearbeitete Terrine mit, die in die Zeit zwischen 1724 und 1728 datiert werden kann. Das Meisterzeichen an der Unterseite des Fußes verweist auf den Silberkunstschmied Phillip Jakob VI. Drentwett.

Rechts Terrine - Augsburger Silber - bei Dr. Eva Toepfer,
Foto: Helga Wäß
Silber und Porzellan waren das höfische Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts. Sie durften in keinem Schloss und in keinem adeligen Haushalt fehlen. 

Frühes Porzellan bei Oberacker aus Frankfurt



Auf der 59. Kunstmesse München im Postpalast fällt ein Fränkischer Vasensatz (Frankental, um 1772) auf. Er besteht aus einem dreiteiligen Ensemble und war, was die Herrschafts-Allegorien vermuten lassen, dereinst sicherlich für einen richtigen Palast gefertigt wurden. 

Fränkischer Vasensatz (Frankental, um 1772), Foto: Helga Wäß

Eventuell für die pfälzischen Kurfürsten. Porzellanspezialist Oberacker hat sie an seinem Stand mit feinen Porzellanen ausgestellt. Er hat auch zwei Meisner Schalen aus der Zeit um 1750 dabei, die so manches Sammlerherz erwärmen dürften.

Laura Padgetts Fotoarbeiten bei Oberacker aus Frankfurt



Wie feinteilig in Porzellan gearbeitet wurde, interessierte die Zeitgenössische Fotografin Laura Padgett, deren großformatige Foto-Arbeiten an diesem Stand einen guten Einblick in die Porzellanarbeit geben.

Frühes Porzellan bei Oberacker aus Frankfurt
Laura Padgetts Porzellan-Fotografien am Messestand von
Oberacker aus Frankfurt, Foto: Helga Wäß


2015: Diamantene Kunstmesse München



Alles in Allem war die 59. Kunstmesse München wieder eine sehr sehenswerte Münchner Traditions-Messe. 

Plakat der 59. Kunstmesse München
Plakat am Eingang zum Postpalast,
Foto: Helga Wäß
Mit vielen großartigen Eindrücken verlassen wir den Postpalast. Und wir freuen uns auf die „Diamantene Kunstmesse“ im Jahr 2015, denn im nächsten Jahr wird diese Institution 60 Jahre alt.

59.Kunst-Messe München 2014, Postpalast


Postpalast, Wredestraße 10, 80335 München
Foto: Helga Wäß

Fotos: Dr. Helga Wäß, mit freundlicher Genehmigung der Kunstmesse München und ihrer Aussteller.






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