Jahns Reiseberichten über Westafrika.
Man könnte Janheinz Jahn (1918 - 1973)
als den Grimm Afrikas bezeichnen. Denn, wie die Gebrüder Grimm im Kassler
Raum so war Jahn seit Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts
in Afrika unterwegs. Er sammelte dort Gedichte- und Geschichten. Jahn war
Übersetzer und Vermittler der Afrikanischen Literatur, als diese in
Europa noch niemand wahrnahm.
Janheinz Jan sammelte und bewahrte das Gedächtnis der Stämme Westafrikas und verbreitete durch seine Schriften das Wissen über diese "unbekannten" Kulturen. (Literaturliste: siehe unten) Seine Reisen durch Nigeria und Dahome im übervollen Mammy-Bus, zu Fuß oder mit dem Zug sind legendär.
Janheinz Jan sammelte und bewahrte das Gedächtnis der Stämme Westafrikas und verbreitete durch seine Schriften das Wissen über diese "unbekannten" Kulturen. (Literaturliste: siehe unten) Seine Reisen durch Nigeria und Dahome im übervollen Mammy-Bus, zu Fuß oder mit dem Zug sind legendär.
Jahn, Janheinz,
DURCH AFRIKANISCHE TÜREN.
Erlebnisse und Begegnungen in Westafrika,
Frankfurt (Fischer) 1967.
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„Der weiße und der schwarze Orpheus“ - Jahn geht durch afrikanische Türen
Das Museum Fünf Kontinente
veranstaltete am Freitag, den 28.11., eine Lesung aus Jahns
autobiographischem Reisebericht.
Gemeinsam mit den
Moderatoren Stefan Eisenhofer und Karin Sommer führte Wolfgang Bender zurück in das Westafrika in der Zeit des Aufbruchs - die1950/60er Jahre. Damals erhielten viele Afrika-nische Staaten ihre
Unabhängigkeit.
Dokumentafilme über Westafrika in den 50er/60er Jahren
Die Türen zur Welt
standen nach der Mitte des letzten Jahrhunderts offen und wurden noch
weiter geöffnet: Afrika wurde der „Kontinent der unbegrenzten
Möglichkeiten“. Der Schriftsteller Janheinz Jahn schilderte in
seinem Reisebericht „Durch afrikanische Türen“ humorvoll und
bunt: Afrika im Spiegel seiner Literaten. - Noch heute ein besonderes und lehrreiches Lesevergnügen! - Unter den Schriftstellern, die Jahn kennen lernte, war auch Léopold Sédar
Senghor, der spätere Präsident des Senegal. Jahn
erfuhr durch Senghor mehr über die Dichtung der Négritude. Durch Jahns berühmtem Sammelband „Der schwarze Orpheus“ wurde die Dichtkunst
des unbekannten Kontinents erlebbar.
Jahn setzte sich an den Tisch der Einheimischen
Jahn setzte sich an den Tisch der
Einheimischen, aß und wohnte mit ihnen in Hütten oder auch in den
Wohnhäusern des so genannten Mittelstands. Er mied Hotels. Das
wahre Leben lerne er nur kennen, so Jahn, wenn er mit den Afrikanern lebe. Lebensart, Kleidung, Traditionen, Stammeskulturen und
die Veränderungen der Politik am Ende der Kolonialzeit wurden seine
Themen.
Wolfgang Bender erinnert sich an Janheinz Jahn
Der Afrikaforscher Wolfgang Bender erinnerte im Museum Fünf Kontinente an Jahn,
den er noch persönlich gekannt hat. Wie Jahn ist auch er immer wieder
nach Afrika, genauer Nigeria gereist und hat sich dort mit der
populären Kunst, Musik und Literatur vertraut gemacht.
Zur Person: Wolfgang Bender
Wolfgang Bender lehrte als Professor an der Universität Mainz und war Mitbegründer und Gründungs-Direkter des Center for Worldmusic an der Universität Hildesheim. Heute ist er als Honorarprofessor am Iwalewa-Hauses, dem renommierten Afrika-Zentrum in Bayreuth, das er zusammen mit Uli Beier, ebenfalls Weggefährte Janheinz Jahns, in den 1980er Jahren gründete.28.11. fand die Lesung aus Jahns autobiographischem Reisebericht statt!
LOCATION:
Museum Fünf Kontinente, München, Foto: Helga Wäß |
Link zum Museum Fünf Kontinente
Maximilianstraße 42
80538 München
T +49 (89) 210 136 100
T +49 (89) 210 136 100
NACHLASS JANHEINZ JAHN in Berlin
Wer mehr über die ethnologische Arbeit
Jahns erfahren möchte, findet den NACHLASS JAHN in Berlin.
„Das Nachlassmaterial wurde bereits
sorgfältig gesichtet, archivarisch aufgearbeitet und in den Katalog
des HUB-internen OPAC eingespeist.“ (vgl.
https://www.asaf.hu-berlin.de/afrika/literatur-und-kultur/projekte/jahn)
Lyrik aus Afrika und dem karibischen
Raum
Einen einzigartigen Schatz mit
Literaturen in über 80 Sprachen der anglo- und frankophonen Lyrik
aus Afrika und dem karibischen Raum findet man in der "Jahn-Bibliothek für
afrikanische Literaturen" am Institut für Ethnologie und
Afrikastudien in Mainz.
Link zur Jahn-Bibliothek in Mainz.
PUBLIKATIONEN DES AFRIKAFORSCHERS JANHEINZ JAHN
- Jahn, Janheinz, DURCH AFRIKANISCHE TÜREN. Erlebnisse und Begegnungen in Westafrika.
- Frankfurt, Fischer 1967.
- Jahn, Janheinz, 1954: Schwarzer Orpheus. Moderne Dichtung afrikanischer Völker beider Hemisphären. München: Carl Hanser.
- Jahn, Janheinz, 1954: "Verblüffende Wirkung eines Lyrikbandes: 600 Briefe an die Neger aller Kontinente". Die Welt, 25. November.
- Jahn, Janheinz, 1958: Muntu: Umrisse der neoafrikanischen Kultur. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
- Jahn, Janheinz, 1965: Die neoafrikanische Literatur: Gesamtbibliographie von den Anfängen bis zur Gegenwart. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
- Jahn, Janheinz, 1966: Geschichte der neoafrikanischen Literatur: Eine Einführung. Düsseldorf: Eugen Diederichs.
- Jahn, Janheinz, 1968: "Meine erste Begegnung mit Senghor". Darmstädter Echo, 20. September.
- Jahn, Janheinz und Claus Peter Dressler, 1971: Bibliography of Creative African Writing. Nendeln, Liechtenstein: Kraus Reprint.
- Jahn, Janheinz, Ulla Schild und Almut Nordmann, 1972: Who's Who in African Literature. Biographies, Works, Commentaries. Tübingen: Horst Erdmann.
Weitere Publikationen von und über Janheinz Jahn sind im OPAC der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet.