Usedom Kaiserbäder
Ein Gedanken-Spaziergang von Ahlbeck nach Swinemünde
Die Sonneninsel Usedom lädt zum verweilen ein
Der Schrei des Käuzchens, der Flug des
Seeadlers über der Ostsee oder eine selbstgemachte Fischsuppe bei
Uwe in den Dünen von Ahlbeck, ein zehn Kilometer Strand-Spaziergang
von Ahlbeck über Heringsdorf nach Bansin, das alles geht hier.
Außerhalb der Saison oder gar im Winter wagen sich kaum
Touristen auf die "Sonneninsel Usedom", wie sie in der Werbung des
Jazz-Radio Berlin immer genannt wird. Jene Insel, die immer, auch
im Winter, so manche Sonnenstunde bietet.
Strand im Seebad Ahlbeck am Fuß der Seebrücke, Foto: Helga Waess |
Usedom, eine Halbinsel
Usedom, eine Halbinsel, die an die Buch
von Swinemünde anschließt, wo Strandläufer – seit Polen zur EU
gehört – aus Ahlbeck auch landen können. Einst stand am Strand
ein Schild, das das Grenzland ankündigte und im angrenzenden Sandweg
durch die Dünen in dem Pinienwald stand immer ein Wagen des
Bundesgrenzschutzes. Geschichte.
Jetzt schiebt der Wind und wenige
Strandläufer, wie wir haben sich warm eingepackt auf den Weg
gemacht. Es ist Mittag, die Sonne wärmt das Gesicht und die Möwen
hüpfen mürrisch zur Seite, wenn schon wieder so ein zweibeiniger
Riese vorbei läuft. Kleine Möven fliegen kreischend auf, Enten
blinzeln nur kurz und stecken ihr glänzendes Haupt wieder unter das
Gefieder.
Das Meer geht leicht zurück und lässt
hier und da einen gläsern glänzenden Quallen-Körper zurück. Kleine
Muscheln knacken unter den Sohlen und die Wellen kippen langsam aber
stetig ihre weiße Gischt an den Strand. Ein rollendes Rauschen, das
den Geist entspannt und den Menschen ganz bei sich verortet.
Blick von der Seebrücke rechts das Hotel Ahlbecker Hof, Foto: Helga Waess |
Der Wind schiebt im Rücken und die Sonne von Osten wärmt das Gesicht
Wie eine weiße Ritterburg mit
Ecktürmchen und roten Ziegeldächern empfängt das Gebäude auf der
Seebrücke von Ahlbeck den Wanderer, der unwillkürlich an den
80-sten Geburtstag in Loriots „Papa ante portas“ denkt. - Doch
das war die Seebrücke auf Rügen. - Hier auf Usedom empfängt die
Burg auch jene Gäste, welche mit der Fähre über die Ostsee kommen.
Holzhaus auf der Seebrücke in Ahlbeck, Foto: Helga Waess |
Der Hafen von Swinemünde liegt ganz nah
Am Horizont, der bei Sonnenschein wie
mit dem Lineal gezogen das helle Blau des Himmels vom dunklen
Metallic-Blau des Meeres trennt, tauchen immer wieder weiße Schiffe
auf. Fähren, die Swinemünde ansteuern. Oder, die wie an einer
Perlenkette aufgereiht, in Reihe warten bis ein gerade auslaufendes
Frachtschiff die Hafeneinfahrt verlassen hat.
Blick von der Seebrücke in Richtung Swinemünde, Foto: Helga Waess |
Bei klarem Wetter kann man die Dünen
von Wollin sehen, so heißt die polnische Seite der Halbinsel Usedom.
Wie Perlen reihen sich die kaiserzeitlichen Villen an der Strandpromenade aneinander Foto: Helga Waess |