Sonntag, 1. September 2024

Reisetipp: Schwarzwald - hier Oberkirch und das Renchtal

Die Oexle stimmen – das gibt die Prozente!

 

Wo Grimmelshausen im Jahr 1669 seinen „Simplicissimus“ verfasste


Von Oberbayern in das Renchtal im Schwarzwald


München - Oberkirch. Reisetipp: Achern, Ulm – gemeint ist hier das bekannte „Bierdorf Ulm“ - Haslach, vorbei an Tiergarten mit der Ullenburg und weiter in Richtung Oberkirch - In gut zwei Stunden und 45 Minuten ist man, wenn alles frei ist, im Renchtal. Zugegeben der Weg durchs Ländle kann lang erscheinen, wenn die Autobahn voll ist. Sie führt uns in Richtung Augsburg, Ulm, Stuttgart, Baden-Baden und noch ein wenig in Richtung Basel. Auf dem Weg ins Renchtal dann über kleinere Straßen durch Achern, Ulm – gemeint ist hier das bekannte „Bierdorf Ulm“ - Haslach, vorbei an Tiergarten mit der Ullenburg und weiter in Richtung Oberkirch. Man bekommt auf der Strecke einen schönen Einblick in die hiesige Landwirtschaft: Anfangs noch Maisfelder, weiße Kuhherden auf saftig grünen Wiesen, ändert eine Flut von Obstbäumen plötzlich die Vegetation. 

 

Blick aus den Weinbergen in Richtung Strassburg, Foto: Helga Waess

 

Goldgelbe und Rote Trauben, Äpfel, Birnen und Himbeeren


Man fährt durch die Dörfer mit ihren alten Weinbauernhäusern und romantischen Fachwerken, vor welchen nicht selten Selbstbedienungstische der Obstbauern stehen. Äpfel, Birnen und Himbeeren künden vom Frühherbst. Der August neigt sich dem Ende und die Weinlese hat schon fast begonnen. Goldgelbe und Rote Trauben werden trotz des heißen Sommers, auch den 2024er Jahrgang wieder zu einem hervorragenden Jahrgang machen. Die Oexle stimmen – das gibt dann die Prozente!


Ringelbach bietet diesen Rastplatz, Foto: Helga Waess



Kleine nervöse Fledermäuse streiten um die fettesten Mücken


Bei unserer Ankunft, es ist Abend geworden, stehen die Weinstöcke in langen Linien bergauf und ab Spalier. Hier und da kreist ein Raubvogel mit langen Schwingen und kleine nervöse Fledermäuse streiten um die fettesten Mücken. Der Mond triumphiert bald über das orange-rot der Sonne, die hinter den Vogesen am Horizont versinken will. Gerade der hohe Turm des Straßburger Münsters im Gegenlicht verkündet einen Rest der Stadtkulisse, bevor alles in dunkle Nacht getaucht wird.

Beste Luft und große Trauben - Weinberge bei Oberkirch - Tiergarten, Foto: Helga Waess

Milde, „sehr gute“ Luftqualität


Wie ein Hoffnungsschimmer künden die Sterne über der beleuchteten Ruine der Schauenburg den nächsten Sonnentag an. Beim Nachtspaziergang durch die Rebstöcke ist es still. Allein der Wind bewegt die raschelnden Blätter der Kastanienbäume, die den Weinberg nach oben bekrönen. Milde, „sehr gute“ Luftqualität, wie das Mobilphone verkündet, entspannt uns nach der Fahrt in die Idylle.

 

Obstbäume im Renchtal, Pressefotoarchiv: Helga Waess

Wo Grimmelshausen im Jahr 1669 seinen „Simplicissimus“ verfasste


Der Sonnenaufgang über dem Renchtal, das nach dem sich heimelig schlängelnden Fluss Rench benannt ist. Dort wo Grimmelshausen im Jahr 1669 seinen „Simplicissimus“ verfasste. Er war einer der bekanntesten Dichter der Barockzeit und hieß mit vollem Namen J. J.Christoph von Grimmelshausen. Im Renchtal, wo Grimmelshausen als Vogt und Gastwirt seine Spuren hinterließ, erinnern viele Orte an die Geschichte.

... und in der Ferne, das Strassburger Münster .. Blick aus den Weinbergen bei Oberkirch, Foto: Helga Waess

Der Dichter Grimmelshausen lebte von 1649 bis 1668 in Oberkirch-Gaisbach


Die Stadt Oberkirch stand von 1303 bis 1803 unter der Herrschaft des jeweiligen Bischofs von Straßburg. Im alten Rathaus, das gleichsam als Grimmelshausen- und Heimatmuseum dient, wird unter anderem eine Erstausgabe des Romans „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ aus gestellt. Der Dichter Grimmelshausen lebte von 1649 bis 1668 in Oberkirch-Gaisbach.


Für ein langes Wochenende ist man selbst aus München relativ schnell dort!


Die Ruhe des Ortes und die Atmosphäre der Weinberge, die Geschichte des Dichters und ein netter Menschenschlag, lassen verstehen, warum die Menschen schon immer hier Urlaub machten. Für ein langes Wochenende ist man selbst aus München relativ schnell dort! 

 

Der Kurpark in Baden-Baden warte auf seine Gäste, Foto: Helga Waess

Nicht weit von Frankreich, nah an Baden-Baden und nur ein paar Schritte bis zum Schwarzwald


Hier lässt es sich fein entspannen und bei regionaler Küche und ebensolchen Obst- und Weinsorten kommt man im Renchtal auch innerlich schnell an … und dann lädt auch noch der Hochschwarzwald zum wandern ein!

Weinberge bei Oberkirch - Pressefotoarchiv: Helga Waess

Ausgeruht und entspannt geht es dann zurück nach München, wo das Oktoberfest vom 21. September bis zum 06. Oktober 2024

 zu einem Besuch, Naschereien und überhaupt zu einem ausgiebigen Rundgang einlädt.