Graf Pocci und Münsing: Schloss Ammerland mit Poccikapelle
Wer war Franz Graf von Pocci? Er lebte in Ammerland, war der Vater des Kasperl Larifari und damit der Erfinder des Kasperle Theaters ... Pocci-Kapelle, Bäckerei Graf - bekannt durch Hubert ohne Staller und frischer Fisch im Garten bei der traditionellen Hoffischerei Seebald ...
Begeben wir uns auf die Suche nach einem königlich bayerischen Hofbeamten der das Kasperle-Theater erfand: Franz Graf von Pocci (1807-1876)
Ammerland - Starnberger See. Ein Besuch Ammerlands läßt bei einem Rundgang spüren, in welch einer Idylle Franz Graf von Pocci als Bub und immerhin 30 Jahre seines Lebens hier lebte. Wie mag es für das Kind Franz gewesen sein, wenn die Klavier-, Unterrichts- und Zeichenstunden den Tag regelten. Es blieb sicherlich Zeit für den See und die Wälder. So ist es nicht verwunderlich, das Kindheit und Kinder in seinem späteren schriftstellerischen und zeichnerischen Werk eine große Rolle spielen. Ammerland: Ein Ausflugsziel, das auch heute unter Münchnern noch als Geheimtipp gilt. Und dies besonders an Montagen und Dienstagen, wenn die meisten Gasthäuser am See Ruhetag haben. Dann ist es ein wenig stiller und für das leibliche Wohl sorgen die ansässigen Bäcker und Fischer, die ihre Terrassen und Gärten (wie an allen anderen Tagen auch) für den Besucher öffnen und den Gaumen verwöhnen. Im Jahr 2024 wurde die kleine Kapelle am Pocci-Schloss nach vielen Jahren wiedereröffnet. Die Pocci-Kapelle - die historische Schlosskapelle im Schloss Ammerland bei Münsing am Starnberger See - aus dem 17. Jahrhundert ist den Heiligen Drei Königen geweiht und zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich.
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| Starnberger See - Blick in Richtung Seeshaupt und Alpenkette, Foto: Helga Waess (Pressefotoarchiv) |
Begeben wir uns auf die Suche nach einem königlich bayerischen Hofbeamten: Franz Graf von Pocci (1807-1876)
Der volle Name des gebürtigen Münchners lautet Franz Ludwig Evarist Alexander Graf von Pocci. – In München wurde die Poccistrasse nach ihm benannt. –
Er war bei Hof im ordentlichen Beamtenstatus: als Zeremonienmeister, Hofmusikintendant und Oberstkämmerer.
Wer sich auf seine Spuren begibt, findet in seinem Werk ein kreatives Allroundgenie, das hohes Ansehen bei Hofe (unter gleich drei Bayerischen Königen Ludwig I., Max II. und Ludwig II.) genoss.
Im Gedächtnis blieb er Generationen von Kindern und Erwachsenen jedoch, als der
„Vater des Kasperl Larifari“.
Franz Graf von Pocci versah sein Amt stets einwandfrei
... aber seine Leidenschaft und all seine Freizeit galt den freien Künsten, der Musik, der Malerei, der schreibenden und zeichnenden Feder und vor allem dem Humor. Er war Komponist, Maler, Karikaturist, Literat, Stückeschreiber und weil er die Kinder und die Kindheit liebte auch Buchautor für die Kleinen.
Seine Lehrer in der Zeichenkunst und Malerei waren Franz von Medailleur, Johann Baptist Siglmayr und Joseph Schlotthauer. Sie bauten, das von der Mutter ererbte Talent aus, das sich als unbedingtes Rüstzeug zur malerischen Wiedergabe seiner Ideenwelt erwies.
Für 30 Jahre war Ammerland am Starnberger See Heimat des Franz Graf von Pocci
Hier findet sich das Sommerschloss der Grafenfamilie Pocci, die ihre Familiengrablege in Münsing hat. Zum 205 Geburtstag wurde ihm zu Ehren vor einigen Jahren ein Museum im Hollerhaus in Irschenhausen errichtet und 2015 leider wieder geschlossen!
Die "Franz Graf von Pocci Gesellschaft – Eine Literarische Gesellschaft“
... hält das Erbe und Schaffen des Grafen durch ein regelmäßiges Kulturprogramm in und um München und eine Preisvergabe aufrecht:
Näheres findet man auf der offiziellen Homepage: www.grafpocci-gesellschaft.de
Gleich 2 Denkmäler in Münsing und München ehren den Kasperlgrafen:
Poccis Bronzedenkmal vor der Münsinger Grundschule wurde von dem Mooseuracher Bildhauer Otto Süßbauer erschaffen. Es zeigt einn hochaufgewachsenen, gertenschlanken Grafen, zu dessen Füßen ein Kasperl Larifari hockt, der hinter vorgehaltener Hand den vorrübergehenden Kindern, auf Augenhöhe, allerlei Lustiges zu zuflüstern scheint.
Aber auch in München haben wir seit 2007 ein Denkmal für den Kasperlgrafen, direkt vor dem Marionettentheater (am Eingang Blumenstraße). Hier läßt der Künstler Ernst Grünwald in einer Art Bühnestaffage das Münchner Kindl und den Kasperl Larifar vor einem Porträt Graf Poccis auftreten.
Poccis zeichnerische Themen waren seine Heimat, der Starnberger See und die Menschen Münchens und des Oberlandes
Sein Humor gepaart mit Ironie und Witz lies auch die Adelsgesellschaft nicht aus. In seinem Werk spiegelt sich die geistige Welt Münchens wieder und ein ganz famoser Humor findet sich in 40 Kasperlkomödien wieder.
Der "Kasperlgraf", wie Pocci auch liebevoll genannt wird, ist der Vater des Kasperl Larifari. Einer literarischen Gestalt, die längst im kulturellen Gedächtnis unserer Zeit verankert ist.
Weitere Informationen - über Preisverleihungen und Ausstellungen:
- www.grafpocci-gesellschaft.de
Im Kunst-Kultur-Blog folgende Artikel:
Bäckerei Graf in Ammerland - bekannt durch Hubert ohne Staller
Frischer Fisch im Garten bei der traditionellen Hoffischerei Seebald in Ammerland
