UNESCO - Neuaufnahmen in die Liste zum Immateriellen Kulturerbe
Die UNESCO zeichnete auf der aktuellen Konferenz in Neu-Delhi 27 Formen gelebter Kultur aus - Immaterielle Kultur schützen
Die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes mit über 800 Bräuchen, darstellenden Künsten, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt wächst weiter
Schutz des Kulturellen Wissens durch die UNESCO. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO hat am heutigen Mittwoch in Neu-Delhi 27 lebendige Traditionen aus unterschiedlichen Ländern in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Darunter findet sich die Schwimmbad-Kultur auf Island und die Italienische Kochkunst. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.

SZ-Zeppelin - Foto-Pressearchiv: Helga Waess
In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:
- Ägypten: Kuschari
- Äthiopien: Gifaataa – Neujahrsfest der Wolaita
- Chile: Traditioneller Familienzirkus in Chile
- El Salvador: Bruderschaft der Blumen und Palmen
- Gabun, Kamerun, Kongo: Mvet Oyeng
- Georgien: Georgische Weizenkultur
- Ghana: Highlife: Musik und Tanz
- Haiti: Kompa
- Indien: Lichterfest Deepavali
- Irak: Gesellschaftsspiel Al-Muhaibis
- Island: Schwimmbad-Kultur in Island
- Italien: Italienische Kochkunst
- Jemen: Zusammenkunft Hadrami Dan
- Jordanien: Al-Mihrass: Wissen und Können rund um den Olivenbaum
- Kamerun, Tschad: Guruna-Tradition der Massa
- Kirgisistan: Maksym-Herstellung
- Kuba: Kubanischer Son
- Kuwait: Diwaniya
- Madagaskar: Tsapiky – Musik aus dem Südwesten Madagaskars
- Marokko: Marokkanischer Kaftan: Kunst, Traditionen, Fertigkeiten
- Mexiko: Darstellung von Passion, Tod und Auferstehung Christi in Iztapalapa
- Moldau, Rumänien: Cobza: Traditionelles Wissen, Können und Musik
- Peru: Sarawja-Fest
- Polen: Tradition des Korbflechtens
- Tadschikistan: Zubereitung von Sumanak / Sumalak
- Tschechien: Amateurtheater in Tschechien
- Zypern: Commandaria-Wein
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen
- Tanz,
- Theater,
- Musik,
- mündliche Überlieferungen,
- Naturwissen
- und Handwerkstechniken
International finden sich über 800 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt auf diesen Listen - es findet sich der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und das Hebammenwesen, das von Deutschland gemeinsam mit zahlreichen anderen Staaten zur Aufnahme vorgeschlagen wurde. Deutschland verzeichnet insgesamt zehn Einträge auf den bestehenden UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes.
Die UNESCO unterstützt den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt gelebter Kultur seit mehr als 20 Jahren
Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde 2003 von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet. Bis heute sind ihm 185 Staaten beigetreten. Deutschland gehört der UNESCO-Konvention seit 2013 an.