Sonntag, 2. Juni 2024

Herbstausstellung: Rachel Ruysch in der Alten Pinakothek in München

Rachel Ruysch wurde am 3. Juni 2024 vor 360 Jahren geboren


Die Alte Pinakothek wird in München ab dem 26. November 2024 mit der Sonderausstellung  „Rachel Ruysch – Nature into Art“ die weltweit erste Retrospektive der Künstlerin starten!


Sonderausstellung „Rachel Ruysch – Nature into Art“  ALTE PINAKOTHEK 26. November 2024 — 16. März 2025 (ENGLISH)


München. Große Sonderausstellungen können nicht früh genug angekündigt werden. Die Amsterdamer Malerin Rachel Ruysch schuf noch mit 80 Jahren unvergängliche Blumenstillleben, die geradezu den Duft ihrer Protagonisten nie verloren haben. Eine niederländische Künstlerin die in ihrer Zeit bekannt und sogar berühmt wurde. Wenn wir "Ihre Zeit" sagen, dann liegt das wirklich sehr, sehr lange zurück, denn sie hätte am 3. Juni 2024 ihren 360. Geburtstag gefeiert. Unglaublich, dass die Malerin Rachel Ruysch (1664-1750) mit einem stattlichen Werk bekannt wurde. Diese malende Frau war für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek, München zusammen mit dem Toledo Museum of Art und dem Museum of Fine Arts, Boston der Anlass für ein langjähriges gemeinsames und disziplinenübergreifendes Forschungsprojekt, das bald im Rahmen einer Sonderausstellung vorgestellt wird. Ausstellungsbegleitend wird eine wissenschaftlichen Monografie erscheinen. Was die enthält? Ganze 200 Exponate, dabei rund 80 Gemälde nationaler und internationaler Leihgeber sowie über hundert Leihgaben Staatlicher Museen und Institutionen in Bayern. Die Wander-Ausstellung mit dem Titel "Rachel Ruysch. Nature into art" wird in der Alten Pinakothek in München starten und alle Forschungsergebnisse visualisieren. ALTE PINAKOTHEK 26. November 2024 — 16. März 2025.

 

Museen im Kunstareal in München, Fotocollage - unten rechts: Alte Pinakothek, Fotoarchiv: Helga Waess


Wer war Rachel Ruysch (1664-1750)?  Eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit.

Rachel Ruysch war die Tochter des renommierten Professors für Anatomie und Botanik, Frederik Ruysch. Sie war das erste weibliche "Mitglied der Confrerie Pictura, Hofmalerin in Düsseldorf, Lotteriegewinnerin und Mutter von elf Kindern".

Die Künstlerin Rachel Ruysch arbeitete ihr ganzes Leben lang in Amsterdam.

 Im Alter von etwa 15 Jahren lernte sie bei dem führenden Stilllebenmaler Willem van Aelst und ließ sich von den Werken ihrer männlichen Künstlerkollegen inspirieren. Schnell wurd sie bekannt und 1701 erstes weibliches Mitglied der renommierten Künstlergemeinschaft Confrerie Pictura in Den Haag. 

Das erste Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts widmete sie großen, anspruchsvollen Blumenbouquets, die sie schnell zur Führenden Blumenstilllebenmalerinnen werden ließ. 

1708 wurde Rachel Ruysch zur Hofmalerin des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz in Düsseldorf ernannt  - diese Position behielt sie bis zu dessen Tod im Jahr 1716 inne. Es entstanden äußerst prächtige Blumensträuße, die mit Fruchtstücken und Insekten gekrönt wurden. 

Rachel Ruyschs in den letzten 10 Jahren ihres beinahe siebzigjährigen Schaffens änderte sie ihren Stil: die Farbpalette wurde lichter, hellere Töne kündeten von dem aktuellen Geschmack des französischen Rokoko dem alle barocke Schwere wich. Aus dieser Zeit stammen Gemälde die neben der Signatur und die Jahreszahl der Entstehung des Werkes zusätzlich die Angaben ihres Alters ziert. Rachel Ruysch verkündete damit, dass sie mit über 80 Jahren noch  hochklassige Werke vollendete!


Die Alte Pinakothek wird in München ab dem 26. November 2024 mit der Sonderausstellung  „Rachel Ruysch – Nature into Art“ die weltweit erste Retrospektive der Künstlerin starten!

Leben, künstlerisches Schaffen und der steigende Ruhm sowie ihr einmaliges künstlerisches und intellektuelles Umfeld werden beleuchtet. 

Die großen wissenschaftlichen Fragen des 17. und 18. Jahrhunderts, die berühmte Sammlung naturwissenschaftlicher Präparate ihres Vaters, Frederik Ruysch, werden vermutlich eine einmalige Inspirationsquelle für ihre künstlerische Arbeit geboten haben. Ein unerschöpflicher Fundus an fremden Arten der Botanik.

Die in München startende, große internationale Sonderausstellung zu Rachel Ruysch zeigt bekannte und bislang unbekannte Kunstwerke aus europäischen und US-amerikanischen öffentlichen sowie privaten Sammlungen. Gezeigt werden außerdem "Porträts von Rachel Ruysch, ihrer Familie und ihrem Vater sowie Bücher, Druckgrafiken, Zeichnungen und naturwissenschaftliche Exponate". 


Die Rachel Ruysch-Schau wirft neues Licht auf die Verbindungen von Kunst und Wissenschaft der Zeit

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Botanikern, Zoologen und Wissenschaftshistorikern wird der Kontext der wissenschaftlichen Entdeckungen und Debatten ihrer Zeit an den Kunstwerken der Amsterdamer Malerin gemessen.

Gezeigt werden unter anderem weitere Stilllebenmalerinnen und -maler und Werke die die Tradition der Blumenmalerei visualisieren.


Weitere Künstler der Ausstellung zur Kunst der Rachel Ruysch

  •  Gemälden ihres Lehrers Willem van Aelst, 
  • ihrer Zeitgenossen Jan Davidsz. de Heem, 
  • Otto Marseus van Schrieck 
  • und Abraham Mignon 
  • sowie anderer talentierter Künstlerinnen wie ihrer Schwester Anna Ruysch, 
  • Maria van Oosterwijck 
  • und Alida Withoos 
  • ...


 

Die Ausstellung "Rachel Ruysch. Nature into art" steht unter der Schirmherrschaft von Sophie Prinzessin von Bayern.


 

Weitere Informationen zur Ausstellung "Rachel Ruysch. Nature into art"


  • www.pinakothek.de/nature-into-art

 Die international kuratierte Ausstellung wandert von der Münchner Pinakothek an die Museen


  • Toledo Museum of Art, Ohio - vom 13. April 2025 – 27. Juli 2025
  • Museum of Fine Arts, Boston - vom 23. August 2025 – 07. Dezember 2025

 

 Als Kooperationspartner für die Ausstellung "Rachel Ruysch. Nature into art" nennt die Alte Pinakothek:


  • Hochschule für Fernsehen und Film München, Lehrstuhl für KI und CreatiF Center
  • Ludwig-Maximilians-Universität München, Human-Centered Ubiquitous Media
  • Hochschule für Musik und Theater München, Lehrstuhl für Komposition
  • Universität Konstanz, Studiengang Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften