Mittwoch, 19. November 2025

UNESCO: Ehrung - Immaterielles Kulturerbe

UNESCO - 18 Neuaufnahmen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes  

 

19. November 2025: Bundesweiter Festakt Immaterielles Kulturerbe 2025 im Schloss Saarbrücken - Analoge Fotografie führt die Liste des Immateriellen Kulturerbes an ...

 

Das Ministeriums für Bildung und Kultur des Saarlands und die Deutsche UNESCO-Kommission ehren 18 Neuaufnahmen in die Liste des Immaterielles Kulturerbe (Deutsch, English, Français)

    
­
Saarland ehrt die Vielfalt lebendiger Traditionen: Beim Festakt im Schloss Saarbrücken wurden heute die Träger der im Jahr 2025 neu in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommenen Kulturformen offiziell geehrt. Insgesamt wurden 18 Kulturformen ausgezeichnet, darunter mit der Saarländischen Fastnacht, dem Nikolauspostamt St. Nikolaus und der Gehöferschaft Wadrill erstmals drei ausdrücklich saarländische Traditionen. Mit diesen Aufnahmen ist das Verzeichnis auf 168 Einträge gewachsen. Wir listen die Neuaufnahmen unten auf! Das Nikolauspostamt befindet sich in St. Nikolaus (im örtlichen Dialekt Nikloos) einem Ortsteil in der Gemeinde Großrosseln bei Saarbrücken - von hier aus beantwortet der Nikolaus Kinderbriefe aus aller Welt. Wir freuen uns außerdem über die Neuaufnahme der Analogen Fotografie in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes! 
 

Perchten, Nikolaus und sein Engel aus Bad Reichenhall, Foto: Helga Waess (Pressearchiv)



Saarlands Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: 

 „Immaterielles Kulturerbe lebt davon, dass Gemeinschaften es weitertragen, pflegen und anpassen. Jede der 18 neu aufgenommenen Kulturformen ist ein lebendiger Ausdruck dieser Dynamik – und ein Baustein für kulturelle Vielfalt und Zusammenhalt in Deutschland. Die Anerkennung unserer saarländischen Kulturformen als Teil des Bundesweiten Immateriellen Kulturerbes ist eine große Ehre. Sie zeigt, dass unser historisches, regionales Brauchtum nicht nur lokal geschätzt wird, sondern einen Platz im bundesweiten kulturellen Gedächtnis einnimmt. Die Anerkennung ist nicht nur ein Zeichen für die Bedeutung des kulturellen Erbes im Saarland, sondern würdigt auch die unermüdliche Arbeit und das Engagement der drei Institutionen, ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter sowie ihrer Mitglieder. Ihre Verdienste werden nun in einem nationalen Kontext gewürdigt und das macht mich sehr stolz.“


Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission: 

„Die heute ausgezeichneten Initiativen zeigen, wie vielseitig und kreativ das Kulturleben in Deutschland ist. Junge Kulturformen stehen gleichberechtigt neben überliefertem Handwerk, städtische Traditionen neben ländlichen Bräuchen – überall entsteht Gemeinschaft. Wer sein Wissen und Können teilt, baut Brücken zwischen Menschen und Generationen. Ich danke den vielen Engagierten, die sich so für Zusammenhalt im ganzen Land stark machen!“

Die Neuaufnahmen ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im Jahr 2025

  1. Analoge Fotografie
  2.  Bau und Spiel der Waldzither in Thüringen und im Harz (eingetragen ins Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes)
  3.  Brettspiele spielen – Deutsche Brettspielkultur
  4.  „Chinesenfasching Dietfurt“ – Regionale Fastnacht mit interkulturellem Austausch
  5.  Das Goldschlägerhandwerk am Beispiel der Stadt Schwabach
  6.  Die Geißbocktradition zwischen den Städten Lambrecht und Deidesheim
  7.  Fastnacht an der Saar: Tradition, Vielfalt, Gemeinschaftsgeist
  8.  Gebrauchshundewesen – Beziehungen zwischen Mensch und Hund mit gesellschaftlicher Verantwortung
  9.  Gehöferschaft Wadrill
  10.  Glas Kultur Campus in Frauenau (eingetragen ins Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes)
  11.  Glockenguss und Glockenmusik
  12.  Gold- und Silberschmiedehandwerk
  13.  Handwerkliche Brennkunst
  14.  Immersive Vermittlung der Natur und des Universums in Planetarien
  15.  Nikolauspostamt – Der Nikolaus beantwortet Kinderbriefe aus aller Welt
  16.  „Rotwelsch-Dialekte“
  17.  Töpfer- und Keramikerhandwerk in Deutschland
  18.  Vernetzung und Weiterentwicklung des Kunsthandwerks im Erzgebirge (eingetragen ins Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes)

 

Mit dem Immateriellen Kulturerbe unterstützt die UNESCO seit mehr als 20 Jahren den Erhalt und die Weitergabe lebendiger Traditionen

Hierzu gehören die Bereiche Tanz, Theater, Musik, Naturwissen, Handwerkstechnik und mündliche Überlieferung. Inzwischen gibt es internationale, nationale und regionale Verzeichnisse. 

Im Frühjahr 2022 wurde das saarländische Landesverzeichnis auf Initiative der Ministerpräsidentin und Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen, Anke Rehlinger, und Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot ins Leben gerufen. 

Eine wissenschaftliche Beratungsstelle am Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass unterstützt die Antragstellerinnen und Antragssteller bei der Bewerbung und Dokumentation ihrer Kulturformen.