Sonntag, 18. August 2024

Fahrtest: VW-Golf VI, Modell „TEAM“ als TDI

Eine VW-Golf-Testfahrt vor 12 Jahren

 

Wir fahren den VW-Golf VI, Modell „TEAM“ als TDI „Blue Motion Technologie“ mit 105 PS

 

Autofahren durch landschaftlich schöne Strecken: Altmühltal - München - Berlin - Usedom


Immer wieder werden ich gefragt, wo meine Auto- und Oldtimerbegeisterung herkommt - man kennt mich in München nur noch mit dem gelben Pakka-Fahrrad. Ja, auch die Autobegeisterung hat eine Geschichte! Und fing an einem Montag an, an dem das Wetter schlecht war und die TV-Sender auch nichts Ansprechendes zu bieten hatten. Alle, nein es gab einen Sender „ D-Max/München 2“ der kam mit dem Motto „Motor-Montag“ daher und brachte eine abwechslungsreich moderierte, lustige und rasante Sendung aus England: TOP GEAR! Mein Mann lächelte über meine wachsende Auto-Begeisterung und sagte „Schreib mal über Autos!“ Spontan kam meine Antwort „O.k.! Mach ich!“ Das war im Jahr 2012 und brachte mich dazu einen Artikel über unseren damaligen „VW-Golf VI Blue Motion Technologie“ zu schreiben. ... wir fuhren unter anderem  unteranderem nach Berlin, wo der Schloßbau die Journalisten anlockt.

Berliner Schloßbau von der Museumsinsel aus gesehen! Foto: Helga Waess


Hier mein erster Auto-Artikel aus dem Jahr 2012:


Umweltbewusstsein, Fahrspaß und jede Menge Kilometer mit einer Tankfüllung!“


Was ich in Bezug auf Autos, an mir selbst beobachte, ist, dass Fernsehsendungen wie „TOP GEAR“ aus England, selbst mich begeistern. 

Das Motto „Auto macht Spaß!“ steckt an. 

Und das in dieser Zeit, in der wir Energien einsparen müssen und die Umwelt schonen; aber wenn wir dringend notwendige und beruflich bedingte Fahrten mit Sprit-Sparmodellen unternehmen, kann das auch Fahrspaß bedeuten?! … und nebenbei das Gewissen beruhigen!?


Noch Mal zu TOP GEAR:


Ob suchend, testend, schraubend oder fahrend, mit einem Schwung Humor und abenteuerlichen Fahrten, Rennen oder kaum erfüllbaren Aufgaben, werden bei der Sendung aus England, die 3 Moderatoren zu Testfahrern, Fun-Monteuren und unverhofften Abenteurern. Ihre Moderation ist lässig, sie nehmen nichts richtig ernst und zersägen auch mal den ein oder anderen Wagen bei einem Rennen oder, um in Marke-Eigenbau eigene oder gar schnellere Modelle zu kreieren. Da wird schon mal ein Front-Speuler aus Spanplatten zum brennenden Autovernichter, man durchquert Japan mit verschiedenen Fahrzeugen, die jederzeit den Geist aufzugeben scheinen, oder man fährt durch die Afrikanische Savanne mit Autos, die jeder deutsche TÜV stilllegen würde; die Strafe für denjenigen der liegenbleibt ist ebenso schräg: die Weiterfahrt mit einem VW Käfer-Erstmodell, das drohend hinterherfährt, alle Torturen selbst mit Leichtigkeit fährt und dem vermeintlichen Verlierer mit aufheulendem Motor droht.


In einer dieser TOP GEAR-Sendungen wurde zeitgemäß die Reichweite einer Tankfüllung getestet – „Polo“ versus „Jaguar“


Die Autos: der im Moment sparsamste Wagen des Automarkts, der Blue Motion als VW Polo und die bequeme, geräumigen Jaguar-Limousine mit großem Tank. Sparsamkeit und umsichtiges Fahren gegen Bequemlichkeit und im üblichen Fun-Fahrstil. – Das dritte Fahrzeug schaffte die geforderten Kilometer nicht und ist mir wohl deshalb entfallen. – Die mit einer Tankfüllung (der Tank wurde versiegelt) zu absolvierende Strecke reichte von der Schweiz (Basel) bis Groß Britanien (Festivalort). Die Tanknadeln beider Fahrzeuge waren beim Unterfahren des Kanals bereits im roten Bereich. Beide schafften es mit den letzten Sprit-Tropfen.

Zwischen drin blieben die Fahrer über die Freisprechanlage in Kontakt, freuten sich am Missgeschick des anderen und neckten sich; z.B. als der Jaguar-Fahrer bemerkte, dass er es eventuell doch schaffen könnte und in England plötzlich sparsamer fuhr. Er nahm sogar die Überholung durch den VW-POLO in Kauf. Nicht ohne den Hohn des Polo-Fahrers hinzunehmen. Köstlich!


Ja, auch ich lache über diese motorisierte Kurzweil, die viele Briten lange schon kennen


Sie entspricht dem legendären Humor, welcher hier zu Lande spätestens seit Monty Pytons „Flying Circus“ hinreichend bekannt ist. Und der sogar Menschen, wie mich, deren Verständnis für die Begeisterung für Motoren und Bleche bislang kaum vorhanden war, zu Auto-Fans machen kann.

Es ist, wie so oft im Leben, wenn Begeisterung für ein Thema ansteckt, ihr eigener Spaß an der Sache, die Leichtigkeit und Liebe zu schnellen, außergewöhnlichen oder abenteuerlichen Fahrten, die rüber kommt und „mitreißt“, ja, das ist wohl das richtige Wort.

Berliner Stadtschloss im Bau, Foto - Pressearchiv: Helga Waess

 

Also hier mein Autofahrspaß- mit gleichzeitigem Sprit-Spar-Statement:


Autofahren durch landschaftlich schöne Strecken, besonders in der Position des Beifahrers, rief schon immer die 'Muse der Kreativität' auf meine Schultern. – In unserem Handschuhfach liegt immer ein Stift und ein Block für spontane Ideen, die dann später in meine Kinderbücher, Zeichentrick-Drehbücher oder in Artikel zu Kunst und Historie einfließen. – Während Wälder und Wiesen vorbeiziehen und das Wetter sich alle 200 km ändern kann, habe ich die besten Ideen für neue Projekte oder Lösungen für laufende Aufgaben.


Also warum nicht mal einen AUTO-Artikel über ein Fahrzeug verfassen, dass ich selbst kenne?


Wir fahren den VW-Golf VI, Modell „TEAM“ als TDI „Blue Motion Technologie“ mit 105 PS


Das Fahrzeug ist nun 2 Jahre und 3 Monate alt und wurde von uns seit dem gefahren. Sein Motor fasst 55 Liter. Seine Verbrauchswerte ab Werk werden mit 4,1 Litern angegeben. Es ist damit zurzeit eines der sparsamsten Autos auf dem Markt.

Klammern wir besagten bei TOP GEAR getesteten „Polo Blue Motion“ mal aus, so haben wir beim Modell Golf als zusätzliches Plus einen größeren Tank für eine längere Reichweite.


Die „Generation Golf“ mag ihn!


Im Design ist der Golf VI ein gelungenes, man sagt wohl ausgereiftes Modell. Er hat eine fließende Form und bei aller Weiterentwicklung irgendwie immer noch den Golfcharakter. Jenen, den die vielbeschworene „Generation Golf“ an ihm mag. In der Farbe schwarz bewahrt er seinen in sich stimmigen Auftritt und ist erfahrungsgemäß immer gut im Wiederverkauf.


Obwohl man beim Modell VI ab und zu bereits das Gefühl hat, dass hier kein Kleinwagen mehr kutschiert wird, sondern und das gilt besonders für den Verkehr in der Großstadt bzw. schmalen Autobahnbaustellen und bei schmalen Tiefgaragen-Parkplätzen, das Breite und Länge des Fahrzeuges erwartete Golf-Dimensionen leicht sprengt.


– Der Golf VII droht sogar noch breiter zu werden. Ab Herbst wird das Modell VI nicht mehr gebaut. Vermutlich ist die neue Golfbreite vergleichbar dem „KÄFER-SPORT“, der im „Automobil Forum Unter den Linden“ in Berlin im Juni 2012 bereits ausgestellt wird. Hier beim neuen Käfer schließen die „Radkästen“ (sagte man wohl früher) fast bündig mit den Außenspiegeln. Einparken in schmale Tiefgaragenplätze droht zum Abenteuer zu werden. –


Hier unsere Fahrergebnisse mit dem VW-Golf VI „TEAM“


Die Innenraumausstattung ist komfortabel arrangiert und vereint viele Extras, die bei eigener Zusammenstellung teurer kämen. – Aktuell ist übrigens noch das Modell MATCH zu haben und dann ist ab Herbst Schluss mit dieser Baureihe. –

Bleiben wir beim Fahrspaß im TEAM:

Wir steigen ein, die Rückenlehnen leicht zurück gelehnt und die Lendenwirbelstützen eingestellt geht es los. Radio an! Was mir als Jazzfan besonders gefällt, das ist diese neue Generation von Autoradios, die mit „media in“ ausgestattet ist. Problemlos kann man hier den PC-Stick mit eigener Musik anschließen und stundenlang abspielen. Denn für mich gilt:


Jazz ist ein Lebensgefühl, das perfekt zu diesem Auto und zu unserem Fahrstil passt.


Eichstätt und das Altmühltal


So fahren wir erst einmal an die Tankstelle in München (der Tank fasst 55 Liter) und füttern die Kutsche bis zum Anschlag. Dann geht’s über den Mittleren Ring auf die Autobahn in Richtung Ingolstadt.

Wir fahren nach Eichstätt. Das von Liqui Molly-Inhaber … gebaute und ausgestattete Wellnesshotel „Schönblick“ wird seinem Namen gerecht. Im ganzen Haus hängen Originale der Zeitgenössischen Kunst, was ihm eine zusätzliche Authentizität verleiht.

In 2 Tagen absolvieren wir zahlreiche kleinere, beruflich notwendige Fahrten durch das Altmühltal: Beilngries, Mühlhausen, Kloster Plankstetten, Weißenburg, … alles in allem hin und zurück ca. 230 km. Die Orte im Altmühltal liegen, an der fiktiven Luftlinie gemessen, nicht weit auseinander, sind jedoch nur über kurvige Landstraßen mit Tal- und Hügelfahrten zu erreichen.


Ein gemütlicher Fahrstil lässt eine Landschaftsidylle zum Wegträumen vorbeiziehen. Der Bordcomputer zeigt bei gemütlich gefahrenen 60-80 km/h einen Verbrauch von 4,5 l/km an.


München

Doch damit nicht genug. Nach 2 Nächten geht es zurück nach München, wo der Kofferinhalt kurz ausgetauscht und ausgeschlafen wird. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kleinen Stadtfahrt geht es am nächsten Tag von München über Leipzig nach Berlin. Die heutige Berufswelt und Auftragslage erfordert größte Mobilität und Flexibilität.

Auf der Autobahn verbrauchen wir bei 120 km/h laut Bordcomputer 5,3 l/km bei 180 km/h steigt der Verbrauch kurzzeitig auf 7,5 l/km an. Sparsamer wird es bei gleichbleibender Schnelligkeit, die der Tempomat regelt.

 

Stadtteil Berlin-Mitte

Ein Künstler-Hotel in der Sophienstraße im Stadtteil Berlin-Mitte ist das Ziel dieser ersten Etappe, bevor es von dort ein paar Tage später nach Usedom (Ahlbeck) geht. Die Zimmer wurden von Zeitgenössischen Künstlern ausgestattet. Wir schlafen im Zimmer des Bananensprayers Thomas Baumgärtel – hab ich zuhause doch selbst seine "Stahlbanane" von ihm auf dem Schreibtisch! Das Hotel ist zentral gelegen. Hier werden fast alle Gänge fußläufig erledigt.


Usedom

 

In der Stadt Usedom zeigt die Tanknadel nun doch langsam den rötlichen Bereich an und wir errechnen in Maps die bislang gefahrenen Kilometer:


  • München-Eichstätt-München 300 km, 
  • München-Berlin = 585 km, 
  • Berlin-Ahlbeck 165 km 
  • GESAMT = 1050 km.


Wir sind bis zum Tankstop ca. 1100 km in 2 Wochen gefahren. Gemütlich durch das Altmühltal geschlendert oder besser gekurvt, rasant mit 160 bis 200 km/h auf freier Autobahn geheizt, wobei der Tempomat gute Dienste leistete, und haben dennoch einen geringen Durchschnittsverbrauch erfahren.


Je nach Fahrweise kommen wir mit einer Tankfüllung also 900 bis 1200 km weit.


Als nächstes wollen wir den VW-Golf Blue Motion der gleichen Modellreihe fahren, bevor der Neue kommt. Das nächste Fahrzeug verspricht also noch weniger Verbrauch, geringere Unterhaltskosten und damit ungleich höhere Umweltverträglichkeit.

 

Impressionen von damals aus Berlin



Brandenburger Tor, Pressefotoarchiv: Helga Waess

Berliner Dom und Alex, Pressefotoarchiv: Helga Waess

Links: Deutsches Museum - hinten Schlossbau mit Kränen, Pressefotoarchiv: Helga Waess