Patti Smith hatte vor 49 Jahren mit ihrer Platte "Horses“ ihren Durchbruch als Musikerin
Wir trafen Patti Smith und Christoph Schlingensief 2010 in München
Die amerikanische „Godmother of Punk“ Patti Smith rockt immer noch!
München. 1975 brach mit "Horses" ein
neues Musikzeitalter an: das Zeitalter des Punk! Und Patricia Lee „Patti“ Smith (* 30. Dezember 1946 in Chicago, Illinois) war
dabei. Sie war eine Frau. Sie rebellierte. Sie wollte keine
Geschlechterrollen. Sie wollte Freiheit! Sie spielte Gitarre. Sie sang.
Damals war Patti schon 29 Jahre alt. Ihre Musik und ihre Texte standen
für
den Freiheitsdrang einer ganzen Generation. Rebellin, Punksängerin,
Lyrikerin und das alles mit Emotion. Diese Frau ist Kult! Wir trafen die Goodmother of Punk erstmals im Jahr 2008 in München.
HW und Patti Smith, 2008 in München in der Kunsthandlung von Georg Urban im Hotel Bayerischer Hof, Das Foto signierte Patti im Jahr 2010 ebendort, Foto: A. Waess |
Patti Smith steht für 49 Jahre Punk-Geschichte
Seit der ersten Platte sind fast 50 Jahre vergangen. Patti hat gesungen, gemalt, fotografiert, geschrieben und getextet. Bücher wie „Just Kids“ (ISBN 978-3596188857), in
welchem Sie ihr Leben und die Freundschaft zu Robert Mapplethorne
aufleben lässt, kamen heraus. Eine verrückte Zeit!
Für dieses Buch bekam sie
übrigens 2010 den National Book Award und wir trafen sie erneut im Hotel Bayerischer Hof in München.
"Komm mit wir trinken oben Kaffee!", sagte sie zu mir und wir fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben. Wir setzten uns in die Sofaecke. Patti wischte mit einer großzügigen Bewegung einmal über den vollen Tisch und Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und viele Kleinigkeiten flogen auf den Teppich. Als der Tisch leer war kam der Kaffee! Patti trank ihn schwarz und wir plauderten. Sie nahm ihre Gitarre uns spielte ein paar Akorde.
„Because The Night“
Die „Queen of Coolness“ saß bei einer Tasche Kaffee und sang.
Sie begann in
den 70er Jahren in New York und kannte jede Rockgröße.
Wer kennt es
nicht, ihr „Because The Night“! Geschrieben wurde dieser
Titel übrigens von Bruce Springsteen.
Und wie sollte es anders sein: als Rockpoetin hat Patti Smith auch selbst immer neue Lieder erdacht
Ihr letztes
Album "Banga" kam 2012 raus. An Bühnenpräsenz hat die
inzwischen 77-jährige Punklady nichts eingebüßt. Sie ist sich
immer Treu geblieben.
2022 erschien Patti Smith "A Book of Days" - 400 Seiten beim Random House USA Inc (Verlag) - 978-0-593-44854-0 (ISBN)
Wir erinnern uns an das Treffen mit Patti Smith in München
Eine zeitlose Frau, ca. 170 groß,
einst mit brauner schulterlanger Mähne, inzwischen ehrenhaft ergraut, wurde
mir das erste Mal in München im Jahr 2008 vorgestellt. In der
Kunsthandlung von Georg Urban - der mit Skulpturen und religiöse Volkskunst. Wir
verstanden uns auf Anhieb. Sie erzählte von ihrer Tochter,
auf die sie sehr stolz ist. Die sei zwar längst erwachsen, aber sie
werde
ihr trotzdem mein Kinderbuch mitbringen: "Hetti Blue-Hair" - wie sie es
schmunzelnd nannte. (Mein Bucher "Hetti Hexenfee. Flieg höher Hetti immer höher. Eine Geschichte aus Hexenstadt" erschien 2008)
Patti Smith mit "Hetti Hexenfee"-Buch, die Geschichte mit dem blauhaarigen Hexenkind gefiel ihr sehr - hier im Mai 2008, Foto: Helga Waess |
Eine Freundschaft: Patti Smith und Christoph Schlingensief
Und sie erzählte mir 2008 von einem
sehr guten Freund, mit dem Sie am Abend gemeinsam im Haus der Kunst
auftreten wollte. Sie sprach von Seelenverwandtschaft.
Christoph
Schlingensief
Beide diskutierten dort auf der Bühne über Spiritualität,
während
draußen die Gegner der Ausstellung protestieren.
Sie diskutierten über Leben und Tod.
Sie diskutierten über Leben und Tod.
Zwei Jahre Später traf ich Patti Smith wieder
In Ihrem Hotelzimmer überreichte Patti mir ihr Buch „Just
Kids“. „Robert eine große Liebe - ein schwerer Verlust“. Robert
Mapplethorpe, dem sie mit "Just Kids" auch ein ganz persönliches Denkmal
setzen wollte. Ein
„Denkmal der Freundschaft“. Locker zu lesen, aber für starke Nerven! Was
für ein verrücktes Leben.
Patti Smith hatte im Juni 2010 in München noch eine Ausstellung mit Fotografien von Schlingensiefs ersten Afrika-Filmprojekt
Wir trafen damals Patti Smith und Christoph Schlingensief (1960-2010) mit diesen Fotos erinnern wir uns an dieses Treffen!
Die Galerie Sonja Junkers in der Maxvorstadt zeigte Polaroids von Patti Smith
Fotographien, die bei
„The African Twin Towers“, Schlingensiefs ersten
Afrika-Filmprojekt, entstanden. Die Galerie zeigte
Schwarz-Weiß-Fotografien und Filmsequenzen vom Set mit dem Regisseur.
Christoph Schlingensief im Hof der Galerie Sonja Junkers, München, 2010, Foto: Helga Waess (bearbeitet in Sepia) |