München ehrt den KING OF POP: Erinnerungsmal für Michael Jackson
Denkmal des KING OF POP : Michael Jacksons Andenken in München vor dem Bayerischen Hof - am Orlando di Lasso Denkmal (ENGLISH)
Michael Jacksons Andenken in München. Der KING OF POP war nicht oft in München, aber wenn er für ein Konzert vorbeischaute, dann residierte er am Promenadeplatz im Hotel Bayerischer Hof, dem ersten Hotel am Platz
München. Der KING OF POP war im Bayerischen Hof zu Gast und ist bis heute von seinen Fans nicht vergessen. Michael Jackson wurde zur Legende der Musikgeschichte. Zwei Helden der Musikgeschichte werden an einem Doppeldenkmal am Promenadeplatz in München geehrt: Auch
Musik braucht ihre Helden, denn die Kunst der Töne braucht Genies.
Während das Bronzedenkmal Di Lasso's extra zur Ehrung eines großen
Musikers der Geschichte (siehe unten), der wichtig für München war, errichtet wurde,
wird Michael Jackson am Sockel dieses Denkmals nur von seinen Fans
verehrt. Ein Gedenkort für einen unvergessenen Musiker der
Zeitgeschichte. Ein Muss für alle Münchenbesucher! Mein Mann und ich erlebten damals, dass Michel Jacksen aus dem Fenster des Hotels Bayerischer Hof hinaussah, als seine Fans auf dem Promenadeplatz seine Musik spielten. Unglaublich waren die Jubel und Verehrungsrufe, als der King of Pop das Fenster öffnete und seinen Fans zuwinkte.
Orlando di Lasso in Bronze über dem Granitsockel mit Devotionalien für Michael Jackson, München vor dem Hotel Bayerischer Hof, Foto: Helga Waess |
Text und Fotos: Helga Waess
Jede Musik war zu ihrer Zeit zeitgenössisch
Aber:
Jede Musik war zu ihrer Zeit zeitgenössisch. Dieses Doppeldenkmal vor
dem Hotel Bayerischer Hof in München wird beiden gerecht:
- dem KING OF CLASSICAL-MUSIC des 16. Jahrhunderts Orlando di Lasso
- und dem KING OF POP des 20./21. Jahrhunderts Michael Jackson.
Seit
2009 wird der Sockel des Denkmals von Orlando di Lasso vor dem Hotel
Bayerischer Hof als so genanntes Doppeldenkmal für die Erinnerung an
Michael Jackson genutzt. Der Musik-Titan der Pop-Geschichte verstarb im
Jahr 2009 im 50. Lebensjahr. Das Monument auf dem Promenadeplatz in
München hat sich seit dem zur Pilgerstätte der Michael Jackson-Fans
weltweit entwickelt.
Doppeldenkmal für zwei Helden der Musikgeschichte ihrer Zeit
Das
Denkmal für Orlando di Lasso stand ursprünglich am Odeonsplatz. Die
Bronzestatue wurde von Ferdinand von Miller geschaffen. Weil das
Reiterdenkmal Ludwig I. aufgestellt wurde, musste das Di-Lasso-Denkmal
umgesetzt werden. Es steht seit 1860 auf dem Promenadeplatz. Im Krieg
zerstört wurde diese Rekonstruktion in Bronze im Jahr 1958 wieder
aufgestellt. Der Bronzesockel besteht aus Granit.
Seit
2009 hat sich der Granitsockel des Denkmals vor dem Hotel Bayerischer
Hof zur Pilgerstätte der Jackson-Fans entwickelt. Hierher bringen Sie
Blumen, schreiben Briefchen, bringen Fotos und Zeitungsausschnitte.
Gepflegt wird das Wind und Wetter ausgesetzte Denkmal Jacksons von
privater Hand – von seinen treuen Fans.
Sockel der Michael Jackson-Gedenkstätte in München vor dem Hotel Bayerischer Hof, Foto: Helga Waess |
Michael Jackson im Hotel Bayerischer Hof in München
Auch
wir erinnern uns an einen Besuch Michel Jacksons im Hotel Bayerischer
Hof. Damals standen Trauben von Fans vor dem Hotel auf dem Grün des
Promenadenplatzes und spielten laut seine Lieder. Pressefotografen waren
da.
Und
dann der Moment: Ein fast hysterisches Kreischen ging durch die Menge,
als sich plötzlich im 2 Stock des Hotels eine Gardine leicht zur Seite
bewegte. Das Fenster blieb – anders als im Adlon in Berlin – zu. Man sah
einen Augenblick lang ein mit einem schwarzen Tuch verhülltes Gesicht.
Einen Hut. Und eine winkende Hand. „Michael! Michael!“ kreischte die
Mengen und einige weinten vor Freude darüber, dass sie persönlich diesem
begnadeten Musiker der Popgeschichte so nah zu sein konnten. Sie
winkten zurück und sangen noch lauter.
Bewegende
Augenblicke, welche sich jene Pilger am Denkmal-Sockel für Michael
Jackson sicherlich immer wieder in Erinnerung rufen.
Sockel am Di Orlando-Denkmal mit Michael Jackson-Erinnerungsstücken Foto: Helga Waess |
Keine Stadtführung ohne Michael Jackson-Denkmal
München
wäre nach einer Auflösung der Michael Jackson-Gedenkstätte um eine
Attraktion ärmer. Das Denkmal für Michael Jackson ist ein lebendiger
Pilgerort. Dieser wird vom Kultusministerium und von der Stadt München
solange geduldet, solange der Sockel mit Jackson-Bildern, Blumen, Texten
und Kerzen bei Wind und Wetter gepflegt wird.
Jetzt
ist es wieder einmal soweit und der Streit um das
Michael-Jackson-Memorial scheint einmal mehr zu eskalieren. Zwei Lager
streiten um ihr Idol:
- die Michael-Jackson-Vereins MJ's Legacy mit ihrer Vorsitzenden Nena Akhtar (Jackson Facebookseite)
- und Michael Jackson-Fans, die nicht organisiert sind.
Letztere
möchten auch Gaben bringen und finden dafür keinen Platz, da die
Monument-Pflege der MJ's Lagacy obliege. Diese meint, das dafür genügend
freier Platz auf der Schattenseite des Denkmals zur Verfügung stehe.
Nun
schaltet sich das Kultusministerium ein, da das Echo des Streites bis
in diese Reihen vordrang. Wenn es zwischen den Parteien keine Ruhe gäbe,
dann solle das - an dieser Stelle lediglich geduldete - Denkmal
entfernt werden.
Michael Jackson-Erinnerungs-Sockel vom Hotel Bayerischer Hof aus gesehen, Foto: Helga Waess |
Orlando di Lasso ein Michael Jackson des 16. Jahrhunderts
Instinktiv scheinen die Michael Jackson-Fans das Orlando di Lasso-Denkmal für ihr Idol ausgewählt zu haben. Es stand vor Ort. Dort wo ihr Held der Musikgeschichte residierte.
Orlando di Lasso Bronzeskulptur von Ferdinand von Miller d. J., Denkmal auf dem Promenadeplatz in München, Foto: Helga Waess |
Aber Orlando di Lasso war ein Michael Jackson des 16. Jahrhunderts. Er war in seiner Zeit so bekannt in Europa, wie der King of Pop im 20. Jahrhundert weltweit.
Inschrift am Orlando di Lasso Denkmalsockel, gerahmt von Fotografien Michael Jacksons, die die Fans auf den Granit geklebt haben. Foto: Helga Waess |
In Großbuchstaben steht an dem Sockel:
"ERRICHTET
VON LUDWIG I
KOENIG VON BAYERN
MDCCCIL"
Ludwig
I. König von Bayern ließ das Monument im Jahr 1849 für den
"Tondichter" Roland de Lattre, genannt Orlando di Lasso errichten.
Inschrift für Orlando di Lasso am Granitsockel seines Denkmals. Fotografien von Michael Jackson wurden von den Fans des Pop-Königs hier aufgeklebt. Foto: Helga Waess |
Auf der gegenüberliegenden Sockelseite findet sich dann die Inschrift für den King of Musik des 16. Jahrhunderts:
"ROLAND DE LATTRE
GENANNT
ORLANDO DI LASSO
TONDICHTER"
Orlando
di Lasso, auch Orlande oder Roland de Lanus, der per kaiserlichen
Wappenbrief im Jahr 1570 geadelt wurde, war ein Komponist. Er wurde 1530
oder 1532 (hier sind die Quellen widersprüchlich) in Mons, im Hennegau,
geboren und verstarb im Juni des Jahres 1594 in München.
Mit
diesem Denkmal für Orlando di Lasso ehrte König Ludwig I. von Bayern
ein begnadetes Musikgenie. Einen Freigeist der Musik, der stets neue
Wege beschritt und alle Formen der musikalischen Praxis beherrschte.
Klar, er komponierte Messen und tägliche Tafelmusik, deutsche Lieder,
französische Chansons, Motetten und Madrigale. ABER: Für sein
ungewöhnliches Musikgenie spricht auch, dass er bereits zu Lebzeiten in
Sammelwerke zur Musikgeschichte aufgenommen wurde.
Das Genie der Musikgeschichte: Orlando di Lasso
Seine
Hörer seien aufgrund seiner leidenschaftlichen Musik "außer sich
geraten". Er setzte sich über alle Leitlinien der Komposition hinweg und
schrieb den klassischen Kanon neu. Er scherte sich nicht viel um
Lehrsätze und brachte überraschende Momente von hoher Tragkraft ein.
Effekte aus Ton oder Text brachten eine für das damalige Hörvermögen
"unklassische" Vertonung auf.
Egal
ob weltliche oder geistliche Musik, er schuf seine Werke. Der Anlass
für eine Komposition ist für ihn lediglich ein Grund seine individuelle
Schöpferkraft einzubringen.
Er
reiste nach England, Frankreich und Antwerpen. In diese Zeit datieren
erste Druckwerke seiner Kompositionen, die in Venedig, Antwerpen und Rom
verwahrt werden.
Das
Jahr 1557 ist für München entscheidend, denn in diesem Jahr ist er
erstmals als Kapelltenor am Hof Albrechts V.nachweisbar. 1562/3 wir der
Kapellmeister der Hofkapelle. Er unternimmt viele Reisen; ist bei der
Krönung Maximilians im Jahr 1562 dabei oder reist zum Kaiser nach Wien
1573 und so weiter.
Ein Beamter der Musik!
Orlando di Lasso wurde zu Lebzeiten mit Ehrungen überhäuft
- 1570 wurde er in den erblichen Adelstand erhoben
- 1574 von Papst Gregor XIII. als erster Musiker überhaupt zum "Ritter des goldenen Sporns" ernannt
- Papst und Kaiser beschenkten ihn mit Gold
- König Karl IX. von Frankreich gab ihm eine hohe Ehrenpension und wollte ihn an seinen Hof holen
- ebenso war der Kurfürst von Sachsen an ihm als Hofkapellmeister für Dresden interessiert
- er erhielt beim Komponistenwettbewerb in den Jahren 1575, 1583 jeweils den ersten Preis für die besten Motettenkompositionen
- Di Lasso blieb in München: in Bayern erhielt er eine lebenslange Besoldung, quasi ein Beamter der Musik
- von Anfang an wird er wie ein einfacher Hofrat honoriert, obwohl er nur Musiker war
- die Witwe wurde mit einer Pension versorgt
- die Söhne erhielten eine Anstellungs-Zusicherung
- Zur Biographie Orlando di Lasso's siehe: Leuchtmann, Horst, "Lasso, Orlando di" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 676-678
Michael Jackson und Orlando di Lasso revolutionierten die Musikgeschichte
Zwei
Supertalente der Musik werden an einem Ort geehrt. Obwohl die Wahl für
den "King of Pop" durch den Ort bestimmt war. Das Denkmal als
Doppelmonument war eine gute Wahl. Sehen wir mal: wie lange noch ...
#MichelJachson #HotelBayerischerHof #OrlandodiLasso
Di Lasso-Jackson-Denkmal auf dem Promenadeplatz vor dem Hotel Bayerischer Hof, Foto: Helga Waess |