Montag, 28. Oktober 2024

München Odeonsplatz mit Feldherrnhalle und Graf von Tilly

  Sightseeing-Tipp: Tilly, die Feldherrnhalle von Schwanthaler und ein Blick in die Geschicht

 

Tilly's Spion und ein Denkmal in der Feldherrnhalle, der Münchner Loggia der Feldherrn von Ludwig Michael von Schwanthaler am Odeonsplatz im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt

 

Ein heimlicher Zuschauer, ein Täuberich blickt auf den Odeonsplatz


München. Nicht nur die Feldherrn in der Feldherrnhalle betrachten das bunte Treiben auf dem Odeonsplatz, sondern auch ein gefiederter Freund. Gemütlich saß er lange auf dem Kopf des Feldherrn Tilly und reckte neugierig das Köpfchen. Der Feldherr hält die Stellung in der Münchner Loggia der Feldherrn, sie wurde "dem bayerischen Heer" gewidmet und findet ihr gegenüber dem weit entfernt stehenden Siegestor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wer war diesre Tilly? Wir blicken zurück in die Historie (siehe unten). In den folgenden Fotos sehen wir den Spion auf dem "Point de vue", der zusammen mit dem Feldherrn über den Odeonplatz in die Ludwigstraße blickt. Ein sehenswerter Sightseeing-Tipp in der Münchner Altstadt ist der Odeonsplatz: Der Odeonsplatz liegt direkt am Hofgarten - im Herzen Münchens - und wird von der Feldherrnhalle, der Theatinerkirche, der Residenz und dem Schloss Leuchtenberg gesäumt. Ludwig I. gab dem Platz übrigens 1827 seinen Namen. Hier befanden sich das berühmte Konzerthaus „Odeon“ und die alte Reitschule. - Im ehemaligen Odeon befindet sich heute das Bayerische Innenministerium und nebenan das Finanzministerium im Palais Leuchtenberg. -



Der gefiederte Spion auf Tilly's Kopf beobachtete alles ganz genau,
Foto: Helga Waess

Feldherr Graf von Tilly

Mit vollem Namen hieß der Feldherr Johann T’Serclaes Graf von Tilly. Er war im Dreißigjährigen Kriegs der oberste Heerführer der Katholischen Liga und in einer Doppelfunktion auch oberster Heerführer des kaiserlichen Aufgebots.


Feldherr Tilly und der heimliche Beobachter
auf seinem Kopf, Foto: Helga Waess


Feldherrnhalle wurde als "Point de vue" errichtet


Die Feldherrnhalle wurde von Friedrich von Gärtner als Auftragsarbeit von König Ludwigs I. errichtet. Sie steht am Odeonsplatz direkt vor der Residenz (links).

Die Bauzeit betrug insgesamt drei Jahre: 1841 bis 1844.

Feldherrnhalle in München, unter dem linken Bogen der Halle steht
der Feldherr (hinter dem Schild) - hier beim Stadtgründungsfest in München, Presse-Fotoarchiv: Helga Waess

Die Logia der Feldherrnhalle 


Sie erinnert den München-Besucher an die Loggia dei Lanzi in Florenz, die in der Tat die Inspiration zu dem Bau am Odeonsplatz gab.

Als Baumaterial wurde Kelheimer Kalkstein verwendet. Die Feldherrnhalle bildet den südlichen Auftakt der Ludwigstraße. Der Achsen-Blick galt als Maßstab für die neuen, breiten Prachtstraßen die im 19. Jahrhundert angelegt wurden.



Residenzstraße in Richtung Ludwigstrasse, rechts die Residenz, links am Ende der Häuserzeile ein Seitenblick auf die Feldherrnhalle, Foto: Helga Waess

Graf von Tilly und Fürst Wrede

Die beiden bronzenen Hauptfiguren in der Feldherrnhalle sind Personen der Militärgeschichte: Graf von Tilly und Fürst Wrede. Die Feldherrn Tilly und Wrede wurden in dieser zum Odeonsplatz hin offenen Halle durch Bronze-Standbilder geehrt.
Der Entwurf  beider Skulpturen stammt von Ludwig von Schwanthaler. Für die Realisierung der Feldherrnfiguren wurde die Bronze eingeschmolzener Kanonen verwendet.

Der bayerische Bildhauer und gebürtige Münchner Ludwig Michael von Schwanthaler (1802-1848) ist der Hauptmeister der Plastik in der Zeit des Klassizismus in Süddeutschland. Sein Hauptwerk steht auf der Theresienhöhe über der Oktoberfest-Wiese: Die Bavaria.



Und das war der Ausblick der Taube auf Tilly's Haupt



Das sah die Taube beim Stadtgündungsfest auf dem Odenonplatz
beim Blick in Richtung Universität und Ludwigstrasse,
Foto Pressearchiv: Helga Waess















Feldherr Graf von Tilly
Die Taube auf dem Kopf des Feldherrn staunte wohl über die Menschenmassen
zum Stadtgründungsfest, Foto Helga Waess


Sicher saß die Taube auf dem besten "Point de vue" auf dem Kopf der
Feldherrn-Bronze des Graf von Tilly, Foto: Helga Waess