Montag, 2. Juli 2018

UNESCO-Welterbe-Neuaufnahme


UNESCO-Welterbe Neuaufnahmen


Das UNESCO-Welterbekomitee hat sechs neue Stätten in die Welterbe-Liste aufgenommen


1.082 Kultur- und Naturstätten finden sich unserer Welterbe-Liste der Menschheitsgeschichte



Weltweit. Die Liste des UNESCO-Welterbes wurde um sechs neue Stätten ergänzt, damit stehen zurzeit 1.082 Kultur- und Naturstätten unter besonderem Schutz der UNESCO. Zu den neuen Stätten zählen der archäologische Grenzkomplex Haithabu und Danewerk, die dänischen Regionen Aasivissuit und Nipisat, als Jagdgründe der Inuit, die im viktorianisch-gotischen und im Art Déco-Stil erbauten Ensembles im indischen Mumbai, die iranische Archäologie-Landschaft der Sassaniden in Fars, die verborgenen christlichen Stätten von Nagasaki in Japan und das buddhistische Bergklöster Sansa in Südkorea.
Das sich aus insgesamt 21 Vertragsstaaten zusammensetzende UNESCO-Welterbekomitee nimmt jährlich neue Kultur- und Naturstätten in die UNESCO-Welterbe-Liste auf, um auf ihre Bedrohungen aufmerksam zu machen und sie gleichzeitig einem besonderen Schutz zu unterstellen.

München, Nationaltheater "Tympanon" - Pressefoto: Helga Waess

Der Grenzkomplex Haithabu und Danewerk


Haithabu zeigt heute noch Relikte einer Handelsstadt des 1. und frühen 2. Jahrtausend n. Chr. Darunter Straßen, Gebäude, Friedhöfe und ein ganzer Hafen. Umgeben wird die Siedlung von teilen Danewerks, das ist eine Befestigungslinie, die den Schleswigschen Isthmus durchzieht. Die einmalige Lage des Ortes machte Haithabu einst zu einem Handels-Knotenpunkt zwischen
Kontinentaleuropa und Skandinavien aber auch zwischen Nord- und Ostsee. Die archäologischen Funde sind bedeutend für die Erkenntnisse der Forschung zu Europa in den Zeiten der Wikinger.

Aasivissuit - Nipisat. Jagdgründe der Inuit zwischen Eis und Meer, Dänemark


Nördlich des Polarkreises liegt die zweite Stätte, welche in Westgrönland beheimatete Artefakte und
Relikte aus 4.200 Jahren Menschheitsgeschichte beherbert. Hier sehen wir eine Kulturlandschaft, die durch die Jagd im Meer und auf dem Land geprägt war und durch Migration in ihrem
immaterielles Kulturerbe geprägt wurde. Es finden sich Winterresidenzen, Relikte der Karibu-Jagd sowie archäologische Fundorte der Kulturen der Paleo-Inuit- und Inuit. Die Region reicht von Nipisat im Westen bis Aasivissuit im Osten – das ist immerhin ganz nah an der Eiskappe. Menschlicher Kulturen machten sich diese unwirtlichen Region zu eigen und pflegten ihre
Traditionen – auch mit saisonaler Migration.

Indo-Deco, das viktorianisch-gotische und Art Déco-Ensembles in Mumbai, Indien


Die Stadt Mumbai war nach 1850 Schauplatz eines städtebaulichen Projekts, das durchgehend alle Öffentlichen Gebäude im viktorianisch-neugotischen Stil plante und errichtete. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden diese Bauten durch jene im Art-Déco-Stil ergänzt und zum Beispiel durch das Oval Maidan, einen grünen Platz im Herzen der Stadt, aufgelockert. Das Ensemble nimmt indische, dem lokalen Klima entstammende Elemente auf. Art-Déco-Gebäude und indisches Design führen zu einem einzigartigen städtbaulichen Stil, der als Indo-Deco in die Architektur-Sprache einging.

Die archäologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars, Iran


Im Iran, genauer in der südiranischen Provinz Fars, haben sich die archäologischen Stätten in Firuzabad, Bischapur und Sarvestan erhalten. Wir finden dort Befestigungsanlagen, Paläste, Felsenreliefs und Stadtpläne vor die in die Phase des Sassanidenreiches (3. bis 7. Jh. n. Chr.) zu datieren sind. Darunter auch die erste Hauptstadt, welche zugleich das militärische Hauptquartier der Dynastie Ardaschir I. war. Unter dem Nachfolger Schapur I. Wurde ein Monument errichte, welches den wechsel von der sassanidischen und zur islamischen Epoche (7. und 8. Jh. unserer Zeitrechnung) bezeugt.

Die verborgenen christlichen Stätten in der Region Nagasaki, Japan


Nordwestlich der japanischen Insel Kyushu finden sich zehn Dörfer, das Schloss von Hara sowie eine Kathedrale – allesamt in der Zeit des 17. bis 19. Jahrhundert erbaut. Ein solches umfangreiches Ensemble zeigt die Hinterlassenschaften der europäischen Missionare und Siedler in Japan – bevor sie im Jahr 1873 verboten wurden.

Sansa, buddhistische Bergklöster in Südkorea


Als „Sansa“ bezeichnet man die buddhistischen Bergklöster in Südkorea. In die Welterbeliste werden insgesamt sieben Tempel neu aufgenommen, welche vom 7. bis zum 9. Jahrhundert begründet wurden. Alle sieben weisen für Korea spezifische Gemeinsamkeiten auf: 
  • einen offenen Hof "Madang", 
  • die Halle des Buddhas, 
  • einen Pavillon 
  • und rundherum gelegen einen Lesesaal und einen Schlafsaal.

Die Tempel beherbergen bis heute ihre alten Bauten, zahlreiche Objekte, seltene Dokumente und kuriose Schreine. Die Bergklöster sind immernoch lebendige religiöse Zentren.