Weltkulturerbe
Die Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte
"Da gibt es doch nur Schrott und Rost!" war der Kommentar eines Bekannten, als ich zum UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte aufbrach.
1. Eingang zum UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur Foto: Helga Waess |
Was ich dort sah, war beeindruckend. Gut, dass die UNESCO diese Anlage der Industriekultur erhalten hat.
2. Hinweisschild: UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur Foto: Helga Waess |
Das Stahlwerk bei Völklingen wurde im Jahr 1873 von dem Hütteningenieur Julius Buch begründet. Es dauerte doch bis alles anlief, denn die hohen Zölle für Roheisen waren kaum tragbar. Dank dem Industriellen Carl Röchling konnte schließlich im Jahr 1883 der erste Hochofen angeblasen werden.
Hängebahnanlagen, Hochöfen und die Singertechnik, alles wird genau erklärt.
3. Zufahrt zum: UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches
Zentrum für Kunst und Industriekultur
Foto: Helga Waess
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1975 erreichte die Stahlkrise auch Völklingen. ARBED Saarstahl entsteht, in dem die Stahl- und Eisenwerke von Burbach und Völklingen zusammengelegt wurden. 1986 kommt das Aus. Viele Arbeitsplätze gehen verloren. 1992 wird das Eisenwerk unter Denkmalschutz gestellt.
4. Straße am UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches
Zentrum für Kunst und Industriekultur
Foto: Helga Waess
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1994 stellt die UNESCO das Werk unter ihren Schutz und erklärt die Hütte in Völklingen zum Weltkulturerbe.
Öffentliche Straße am UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches
Zentrum für Kunst und Industriekultur
Foto: Helga Waess
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Ausstellungs-Magnet Völklinger Hütte - Europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur
1999 wird die Chance genutzt und das Europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur errichtet. Im Jahr 2000 sind erstmals über 100.000 Besucher da.
Café Umwalzer am UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Europäisches
Zentrum für Kunst und Industriekultur
Foto: Helga Waess
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Es folgen große Ausstellungen, welche den Besucherstrom noch steigern. Gewidmet werden diese Expositionen dem Genie Leonardo Da Vinci, den Hochkulturen der Welt (Peru-Ausstellung), den Kelten, der Pop-Kultur und der UrbanArt.
Ein Gang durch die Völklinger Hütte
Mit allen Sinnen nimmt man auf einmal die Geschichte des Stahlwerks wahr. Es riecht immer noch nach Koks und Eisen. Man sieht die Schränke der Arbeiter, die hier bis 1960 in drei Schichten ohne freie Tage rund um die Uhr schufteten. Dann kam das Vier-Schichten-System und nach 7 Tagen auch mal ein freier Tag für die Familien.
Es war damals sehr stickig! Man kann sich die enorme Hitze der Kessel im Inneren der Anlage gut vorstellen. Jetzt ist es still, kalt und winterlich.
Alles wirkt beim durchwandern etwas beklemmend und doch fasziniert, dieses rostende Denkmal Völklinger Hütte.
Kommt man mit Einheimischen ins Gespräch, so spürt man in den Worten noch Wehmut nach Alten Zeiten, als es hier noch genügend Arbeitsplätze gab und diese Region florierte. Die Freude darüber, dass das Kunst und Kulturareal gut angenommen wird, über wiegt an diesem Tag jedoch. Hotels und Geschäftsleute freuen sich über den "Weltkulturerbe Tourismus" und zahlreiche Broschüren bringen den Besuchern auch das Saarland mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten von Saarlouis, über Metz bis Saarbrücken näher.
Heute gibt es auf dem Denkmalgeschützten Areal ein großzügiges Ausstellungsgelände, dass im letzten Jahr den Magnum-Fotografen Steve McCurry ausstellte und bis Februar 2017 noch die einmalige Budda-Ausstellung mit Exponaten aus allen Jahrhunderten beheimatet. Link zum Ausstellungshinweis auf der Homepage der Völklinger Hütte.