Nominierungen für das Weltregister des Dokumentenerbes
Aus Deutschland werden 18 Dokumente für die Aufnahme in das Memory of the World-Register geprüft
Die deutsche UNESCO-Kommission gibt die Nomierungen für das UNESCO-Register "Memory of the
World" bekannt. In diese Liste werden jedes Jahr Schriften oder Musikstücke aufgenommen, welche Wegweisend für die Geschichtliche Entwicklung des jeweiligen Landes waren. In einem globalen digitalem Netzwerk werden die ausgewählten Quellen aus Buchbeständen,
Handschriften, Partituren, Unikaten, Bild-, Ton- und Filmdokumenten erfasst.
von Helga Waess
Weltregister des Dokumentenerbes - seit 1992
Das im Jahr 1992 von der UNESCO ins Leben gerufene Register erfasst zurzeit an die 300 Dokumente aus allen Ländern der Welt. Aktuell werden unter anderem folgende Vorschläge für die Aufnahme des "Memory of the World" geprüft:
- Luther-Schriften der Reformationsbewegung (darunter: "Manuskripte, Briefe und Originaldrucke von Martin Luthers Schriften, darunter ein Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe und ein Plakatdruck der 95 Ablassthesen")
- Johann Sebastian Bachs Autograph der h-Moll Messe (entstanden in den Jahren 1748 und 1749)
- und der Goldene Brief des birmanischen Königs Alaungphaya an den britischen König George II. aus dem Jahr 1756 (verwahrt in der niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover)
Das UNESCO-Kommission-Expertengremium erarbeitet, prüft und bewertet zurzeit alle Vorschläge
für das Weltregister des Dokumentenerbes.
Memory of the World-Programm
Die Entscheidung über die Aufnahme wichtiger Dokumente aus einer Auswahl von insgesamt 88 Nominierungen in
das Weltregister wird das Internationale Komitee nach der Tagung vom 4. bis 6. Oktober von Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, bekannt geben.
Unter den weltweiten Vorschlägen sind auch:
- Aufzeichnungen von Fjodor Dostojewski,
- koreanische Holzdruckblöcke aus der Zeit von Konfuzius und das
- älteste Buch Europas "Derveni Papyrus"