Sonntag, 3. März 2024

Ausstellungstipp: Kunst und Fälschung - Heidelberg

Kunstgeschichte und Lehre -  Kunstfälschungen erkennen


"Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" - Raffinierte Fälschungen kommen ans Licht 


Ausstellungstipp: "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" vom 29. Februar bis 30. Juni 2024 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg


Heidelberg. Das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg zeigen in der Ausstellung "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" beschlagnahmte und gefälschte Gemälde aus den Asservatenkammern der Polizei. Ihnen gegenüber stehen Original-Gemälde als Leihgaben aus Köln, Frankfurt, München, Berlin und Heidelberg. Ein prominenter Künstlername und hohe Kunstmarktpreise war oftmals genug, um ein Werk zu fälschen oder in der Art des Künstlers ein neues Kunstwerk zu schaffen. Große Namen wie Lucas Cranach, Rembrandt, Vincent Van Gogh, Paula Modersohn-Becker, Salvador Dalí oder Pablo Picasso werden von Museen, Stiftungen und privaten Sammlern weltweit gesucht und gekauft. Die gefälschten Werke erhielten häufig falsche Papiere: fingierte Provenienzen und erfundene Expertisen und manches Mal wurden ganze Künstlerbiografien oder Sammlerbiografien ergänzt. Nicht selten gehen Fälscher in die Kunstgeschichte ein, ja, sie werden nach einer verbüßten Strafe gar in Ausstellungen präsentiert und damit von Galerien als Künstler gefördert.

Leihgaben zur Ausstellung kommen auch aus München, Foto: Helga Waess - München


Die Heidelberger Ausstellung zeigt zurzeit kostbare Originale und ihre Fälschungen

Etwas besonderes ist ein durch KI erzeugtes Gemälde, das in 3D-Druck wie ein Meisterwerk erscheint. Es armt ein Rembrandt-Porträt nach und wurde in dem Projekt „The Next Rembrandt“ geschaffen. 

Der Vergleich zwischen Echt und Falsch ist selbst für Fachleute nicht mal soeben möglich. Häufig braucht es umfangreiche technologische Untersuchungen um einem Fälscher auf die Spur zu kommen. Infrarotreflektografien zum Aufstöbern von Untermalungen oder die Radiokabonmethode zur Altersbestimmung des Malgrundes ("Holz") sowie Pigmentanalysen sind nur einige Möglichkeiten dem Fälscher auf die Spur zu kommen.  

Als fast täuschend echt kommen gefälschte Kunstwerke und archäologische Artefakte hier und da in den Handel. Ein entdecktes Kunstwerk oder Objekt der Kulturgeschichte wird sofort beschlagnahmt und in den Asservatenkammern bei den Landeskriminalämtern sicher verwahrt. 


Es handelt sich bei den Ausstellungsstücken um anschauliche Lehrstücke zum einschätzen von Original und Fälschung


Im Frühjahr 2021 wurde die „Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung“ (kurz: HeFäStuS) gegründet, an welcher Studierende des Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg geschult werden, um heikle Fälschungen zu erkennen. Hierzu greift man auf Fälschungen aus den Asservatenkammern der Landeskriminalämter Berlin, Baden-Württemberg und Bayern zurück.


Es gibt eine Ausstellungsbroschüre

 "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen"

mit 12 Fälschungsfällen, Postkarten und Poster



Ausstellungstipp: 

"Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" 

vom 29. Februar bis 30. Juni 2024 

Ort:  Kurpfälzischen Museum in Heidelberg


Öffnungszeiten

  •  Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 18 Uhr; 
  • geöffnet am Oster- und Pfingstmontag, 
  • geschlossen am 1. Mai

Eintritt

  • 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro (im Eintritt ist ein Audioguide D/E und der Besuch
  • der ständigen Ausstellung enthalten)
  • freier Eintritt
  • Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre
  • Inhaber des Museums-PASS-Musées, Mitglieder der ICOM
  • Mitglieder des Freundeskreises Kurpfälzisches Museum