Immateriellen Kulturerbe - UNESCO
Was haben HIP-HOP aus Heidelberg und Sail Training mit Kachelofenbau gemeinsam? Sie gehören zu den Neu-Einträgen des Immateriellen Kulturerbes in der UNESCO-Liste
13 Neu-Einträge des Immateriellen Kulturerbes
Ende Juni wurden elf Kulturformen und zwei Modellprogramme mit UNESCO-Urkunden in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. In den 80ern entstand der Hip-Hop auch in Heidelberg - eigentlich in den 1970er Jahren in der South Bronx von New York aufkommend, schwappte die Hip-Hop-Kultur rasch auf andere Länder über. Heidelberg spielte für diese Musikkultur eine wichtige Rolle. Die Stadt ist somit ein Erinnerungsort für die Entwicklung und Weitergabe der deutschsprachigen Hip-Hop-Kultur. Wenn man die Begründungen der Jury für die vielen Neuaufnahmen liest, dann versteht man schnell, was verloren ginge, wenn es die UNESCO-Liste für immaterielles Kulturerbe nicht gäbe. Dazu gehört auch das Sail Training vermittelt traditionelles Können und Wissen wie Segeln, Navigation, Schiffserhalt und Schiffsbetrieb - eine Stammcrew gibt ihr Wissen an neue Generationen weiter. Ebenso wie die Stiftung Museumsstandort Velten mit dem Ofen- und Keramikmuseen Velten e. V. und der Verein 850° dazugehört. Sie kümmern sich aktiv um das "Netzwerk Kachelofenbau“, damit alte, aufwendige Verfahren nicht verloren gehen.
Die UNESCO-Liste trägt die Kulturübungen wie diese Luftballons in alle Welt und informiert über alte Techniken, Liedgut, Handwerke oder Traditionen, Pressefotoarchiv: Helga Waess |
Die Urkundenverleihung 2023 wurde vom Kulturministerium des Landes Brandenburg zusammen mit der Deutschen UNESCO-Kommission feierlich begangen. Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte übergaben die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, zusammen mit dem Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Christoph Wulf, die Verleihung vor.
Weitere Informationen findet man direkt auf der Homepage der UNESCO unter dem folgenden Link:
Die elf Kulturformen, die in diesem Jahr in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden sind:
- Bad Dürrenberger Brunnenfest
- Bau und Nutzung des Spreewaldkahns
- Englmarisuchen
- Gestaltung und traditionell handwerkliche Fertigung der Vorpommerschen Fischerteppiche
- Handweberei
- Hip-Hop-Kultur in Heidelberg und ihre Vernetzung in Deutschland
- Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel als kulturelle Form frühkindlicher Erziehung und Bildung
- Klassische Reitlehre in Deutschland
Zentraler Termin: ganzjährig
Bereich: mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen, Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum
- Knickpflege in Schleswig-Holstein
- Singen des Steigerlieds
- Zirkus als eigenständige Form der Darstellenden Kunst
Hinzu kommen zwei Modellprogramme:
- Netzwerk Kachelofenbau – Traditioneller, handwerklicher Bau von Kachelöfen
- Sail Training auf Traditionssegelschiffen
Verbreitung: deutschlandweit und darüber hinaus
Zentraler Termin: ganzjährig
Beispiel Guter Praxis der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes
In der UNESCO-Liste für Immaterielle Kulturerbe stehen jetzt bundesweit 144 Einträge:
128 Kulturformen und 16 Modellprogramme zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes.
Das Verzeichnis hält lebendigen kulturelle "Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland" fest, die heute noch praktiziert und über Generationen hinweg tradiert wurden werden. Die Aufnahme läuft über mehrere Etappen, in welchen denen drei Institutionen mit entscheiden.
- Länder und die Kulturministerkonferenz,
- die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- und die Deutsche UNESCO-Kommission