Montag, 15. Juni 2020

Kunst: Künstler - Sammler -Galeristen

Künstler und Sammler brauchen einen Galeristen



Wie tickt die Kunstszene, das Zuhause der Künstler, Galerien, Museen und Sammlungen?


Immer wieder stellt man mir die Frage: Wo hat ein Künstler heute noch Chancen? Oder auch: Was soll man sammeln?



Ein Künstler trägt seine Kunst in sich, darum nimmt er sie immer mit. So würde ich sagen, dort, wo er ist, wenn er reist oder zuhause bleibt, genau dort muss er unter Menschen und dann in die Galerien. Das ist nicht unbedingt eine Frage der Stadt. Häufig findet man keine Ausstellungsmöglichkeit an seinem Heimatort, und in der nächsten Kleinstadt wird man im Kunstverein oder in einer Galerie mit offenen Armen empfangen. Wichtig ist, sich zu bewegen und nicht nach ein bis dreißig Absagen in Schockstarre zu verharren.

Bavaria in München, Theresienwiese, Foto: Helga Waess


Manches Mal dauert es lange bis ein Künstler in einer Galerie ausstellen kann!

„Jeder Galerist hat auch ein Sammlerherz und stellt Kunstwerke aus, die ihm am Herzen liegen. Galeristen gehen in Vorleistung und tragen das volle unternehmerische Risiko, deshalb ist ihre Auswahl sehr, sehr streng.

Hierdurch gewinnt der Sammler schließlich auch eine relative Sicherheit. Wenn ein sozusagen beruflicher Sammler einen Künstler ausstellt, dann hat er seine Markttauglichkeit geprüft und für gut befunden. Immerhin ist der Künstler dann offiziell am Kunstmarkt präsent und nicht nur in sich und seinem Atelier.

Es gibt Künstler, die wahllos durch die Galerien gehen und ihre Werke anbieten. Kann mal klappen! Und ist im Bereich Skulptur immer wieder zu beobachten. 

Aber: in aller Regel sollte ich nach Galerien – auch überregional - suchen, die meine Kunstrichtung haben. 


Ein Porträtist, der von einer Galerie für Abstrakte Kunst eine Abfuhr erhält, war definitiv am falschen Ort.


Bei der Frage nach der Kunst als Anlageobjekt trifft man mich auf dem falschen Fuß



Sicher, Kunst kann auch als Anlage genutzt werden, aber um mit ihr zu spekulieren, muss man viel Kenntnis und Geduld haben. 
Bei guten Altmeistern und manchen Künstlern der Moderne, aber auch bei wenigen Zeitgenossen kann man von 'sicheren Werten' sprechen, sie sind ohne jeden Zweifel weltweit gesucht und so genannte 'BLUE SHIPS' an der Wand. Und die Kunst nach 1945 findet sich seit Jahren im Aufwind. 

Hierzu tragen nicht zuletzt museale Ausstellungen, wie hier in München in der Pinakothek der Moderne oder dem Museum Bandhorst bei. 

Die Kunstlandschaft wird, wie alles, globaler, dass heißt: wir finden in den Galerien immer mehr hochkarätige Künstler aus der ganzen Welt vertreten



Als Einsteiger oder bei kleinerem Budget sollte man mit Grafik oder mit zeitgenössischer Fotografie anfangen. Gerade im Bereich der Fotografie sind die Preis-Entwicklungen erstaunlich. Aber bitte darauf achten, dass es gute Abzüge sind und der Künstler die Werke limitiert oder wenigstens signiert.

Denn auch bei der Sammlerfotografie gilt: 
Nur ein Original ist ein Original! 

Was ihr Kunstwerk dann kostet? 


Setzen Sie sich selbst ein Limit. Aber sehen sie sich vorher viel an. Und sammeln sie nicht nur im Hinblick auf eine Geldanlage, sondern denken sie daran, dass das Kunstwerk ihr Lebensumfeld bereichern soll.


Wie entstehen Kunsttrends?


Es gibt sie immer wieder und zu jeder Zeit: Kunsttrends!

Mal waren es die Artefakte von Performances, dann sind es Skulpturen und so weiter. 

Zeitgenössische Kunst präsentiert halt immer ihre Zeit, und, wie in unserem Alltag zum Beispiel in der Mode, so entwickeln sich auch hier sogenannte Trends.

Spannend sind dann jene Künstler, die antizyklisch arbeiten und ihre eigene, zeitgenössische Weltsicht zeigen, auf die Trend-Schiene nicht aufspringen, sondern sich entwickeln, verändern und ausleben.