Donnerstag, 21. Juli 2022

Berghotel Berchtesgaden Resort

Obersalzberg bei Berchtesgaden


Historisches Dokumentationszentrum, Bunkeranlage und das Fünf-Sterne-Hotel InterContinental Berchtesgaden Resort mit Golfplatz


Ein Tag auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden


Es ist ein sonniger Tag. Die Autobahn München-Salzburg trotz Wochenende erstaunlich leer. Vorbei geht es am Chiemsee. Viele Segler nutzen das gute Wetter, doch wir sind auf der Autobahn München-Salzburg. Links der See, rechts die Alpenvorläufer. Weiter geht es Richtung Bad Reichenhall und Berchtesgaden. Der Wegweiser zum "Obersalzberg" und zum "Kehlsteinhaus" ruft Geschichte in Erinnerung. Böse Vergangenheit. Dunkle Zeiten. Wie wird es oben sein? Wieviel spürt der heutige Besucher von diesem Geist des Ortes? Es ist einige Zeit her seit wir dort waren.


Cover - Kunst-Kultur-Blog - Alpenblick, Foto: A. Waess (Pressearchiv)


Es geht bergauf, durch den Wald.


Dann Auto an Auto am Straßenrand und auf zahlreichen Parkplätzen. Wegweiser zum Dokumentationszentrum und zur Bunkeranlage. Beides wurde 1999 eingerichtet. Davor mehrere Bushaltestellen. Von hier wird in steter Regelmäßigkeit Busladung für Busladung hinauf transportiert: Fahrstuhl, Kehlsteinhaus. Teils fahren drei Busse kurz hintereinander ab. Alle voll.

Hervorragend wird der Besucher anhand von Schautafeln geführt: Die Geschichte des Ortes wird erfahrbar. Greifbar.


Wir fahren weiter bergan.


Wir erinnern uns an Diskussionen um ein 5 Sternehotel, evtl. mit einem Museum, um die Erinnerung wachzuhalten - die Geschichte auch dieses Fleckchens zu dokumentieren.


Wie geht der heutige Besucher damit um?


Wir parken unterhalb des Hotels an einem Bauernhaus mit Adlergehege. Hier: weniger Autos.

Zum Hotel hinauf wird es ruhiger. Je näher man bergan steigt, desto stiller wird es. Weit weg der „Lärm“ und die geschichtsinteressierten Besucher. Vogelgezwitscher. Sonne ein warmer Lufthauch. Frischeste Luft. Eine Sauerstoffdusche par excellence: 1000 m über dem Meeresspiegel. Oben ein Hotelbau, der sich perfekt in die Landschaft schmiegt. 2005 wurde das Fünf-Sterne Superior-Hotel InterContinental Berchtesgaden Resort erbaut.


Flach gehalten erstreckt sich das Gebäude über mehrere Ebenen und scheint sich in diese hügelige Landschaft einzukuscheln. Ruhe.


Wir erinnern uns:


Hier war ab dem Jahr 1933 das sogenannte "Führersperrgebiet". Hier hatte "ER" sich seit den frühen 20er Jahren immer häufiger aufgehalten.

Bald nach 1945 hatten die Streitkräfte der USA hier ein „Erholungszentrum“ eingerichtet. 1996 wurde der Obersalzberg dann vom Freistaat Bayern ausgebaut. 1999 kam das Dokumentationszentrum hinzu und 2005 dieses Hotel.


Ein Kaffee und ein Käsekuchen im Inneren Garten mit Blick zum Kehlstein.


Am Nebentisch werden riesige Sandwiches mit Chips serviert.


Ein Spaziergang um das Hotel, durch den Wald über die Wiesen und wieder zurück. Man wird innerlich ruhig. Jeder denkt für sich. Ein paar Kinder auf dem Spielplatz, Wege zwischen Wiesen und durch den Wald, Ausblicksterrassen, Wellnessbereich und Sonnenwiese, Goldfische im kleinen Teich, Bergblick und Golfplatz mit Aussicht.


Bei Fünfsterne-Mineralwasser, Salat, Oliven und frischen Brot sitzen wir auf der Terrasse. Mountainbiker setzen sich dazu, erzählen von ihrer Kehlsteinrundfahrt mit dem Bike, bestellen einen Hugo. Trinken. Schweigen. Nicken. Trinken aus und gehen. Ruhe!

Alles ruht - auch die Historie!


Fazit: Als Historiker wird man sehr, sehr nachdenklich!


Man schaut in die Weite der Berge und ein fast dramatisches Sonnenuntergangslicht zieht die Gedanken in die Ferne.


Zurück auf der Autobahn in Richtung München ist es wieder fast leer. Es wird dunkel.