ART COLOGNE 2019
Es gab viele Besucher, gute Verkäufe, glückliche Sammler und Galeristen – so das Fazit der Kunstmesse Art Cologne 2019
Die nächste, 54. ART COLOGNE findet statt vom 23. bis 26. April 2020
Köln. Eine schlankere Kunstmesse
lockte 57.000 Besucher in die Kölner Messehalle. Die Leitung der Art
Cologne wurde in ihrem Konzept mit weniger Galerien und die Förderung
junger Galeristen durch gute Verkäufe bestätigt. Gegenüber dem
Vorjahr gab es ein Besucher-Plus von gut drei Prozent. „Die
strategische Entscheidung, die Messe zu verkleinern und den Fokus auf
die Qualität zu richten, war richtig. Genauso wie die
Zusammenführung von jungen und etablierten Galerien“, bestätigt
Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE, gegenüber Pressevertretern.
Alles konzentrierte sich in den letzten Tagen auf zwei Etagen und nur
eine Messehalle.
Platzhalter - Foto: Helga Waess - Pressefoto-Archiv |
Galeristen auf der Art Cologne in bester Laune
„Die Messe ist dadurch kompakter,
das bringt Stimmung in die Gänge“, so Galerie-Direktor Florian
Berktold von Hauser & Wirth. Bereits bei der
Vernissage gingen hier fünf Werke der Künstlerin Rita Ackermann,
die bisher von keiner Galerie in Deutschland vertreten wird, an
Sammler. Und auch Kuratoren und Museen seien auf Ackermann
aufmerksam geworden.
Bei der Galerie Blain / Southern
aus London und Berlin verkaufte man eine Neonarbeit des Künstler-Duos
Tim Noble & Sue Webster und hofft auf ein gutes Nachgeschäft, da
viele neue Kontakte geknüpft wurden
„Die ART COLOGNE ist immer gut für uns“,
sagte Morten Korsgaard von der Galerie
Bo Bjergaard. „Mit der Kombination aus deutschen und
dänischen Künstlern, die wie Tal R und Per Kirkeby eine enge
Beziehung zu Deutschland haben, nehmen wir hier eine spezielle
Position ein, mit der wir in Köln sehr erfolgreich sind“. Der
Kopenhagener Galerist fand Sammler für Arbeiten von Brigitte
Waldach, Per Kirkeby, Anna Bjergen und Tal R.
Die Galerie Eigen + Art
sorgte mit einem Komplett-Ausverkauf der New Positions Förderkoje
für ein Novum:
Bereits bei Messebeginn meldete die
Galerie den kompletten Ausverkauf der NEW
POSITIONS-Förderkoje. Ulrike Theusner überzeugte ebenso wie der
Künstler Karl-Heinz Adler. Zwei Namen, die man sich merken sollte.
Außerdem gingen zwei Glasskulpturen von Kai Schimenz für 46.000
beziehungsweise 26.000 Euro an Sammler.
Hochkarätige Kunstwerke wechselten an Institutionen oder in Sammlungen
Karsten Greve veräußerte
Werke von Raúl Illarramendi und Gotthard Graubner für immerhin
680.000 Euro.
Die Galerie David Zwirner gab
zwei Skulpturen von Carol Bove, darunter die „Flying Bee“ (für
500.000 Euro) ab und Kunstwerke von Oscar Murillo, Raymond Pettibon
und Wolfgang Tillmans.
Bedeutende und „Signifikante Werke“
der Künstler A.R. Penck, Jörg Immendorff, Sigmar Polke und Per
Kirkeby wurden von der Galerie Michael Werner an
Sammler weitergereicht, was Rolf Unkel der Presse mitteilte. Messen
in Europa seien „ein starker Marktplatz für Kunst“ so Unkel.
Die Galerie Rüdiger Schöttle
trennte sich in Köln von einer großformatigen Leinwand von Karin
Kneffel (200.000 Euro) und einer Arbeit von Thun Van Tran (26.000
Euro).
Die Anreise der Pariser Galerie
Templon wurde durch die Verkäufe monumentaler Werke von
Jonathan Meese und Oda Jaune gekrönt, man sei „happy“, so
Direktorin Anne-Cécile Coric.
Die Galerie Thomas aus München
verriet den Verkauf von Heinz Mack „Terra Rotunda“ (Preis im
sechsstelligen Bereich).
Und auch der Pop Art-Spezialist Klaus
Benden zeigte
sich zufrieden, denn immerhin gab er „eine Unzahl
kleinerer Werke“ aus Robert Rauschenbergs „Sling Shots“, eine
Zeichnung von Tom Wesselmann für 225.000 Euro und das bekannte
Beuys-Porträt von Andy Warhol für 160.000 Euro ab.
Die Galerie Boisserée
veräußerte
Kunstwerke von Julien Opie, Sean Scully, Antoni Tapies
und Christo.
Und Alexandra Henze-Triebold von der
Galerie Henze & Ketterer vermeldte die Reservierung
für August Mackes Gemälde „Bildnis Walter Macke mit Rosenstrauß“,
das immerhin 1,1 Millionen Euro einbringen wird.
Galerie Karsten Greve
verkaufte ein Werk von Gotthard Graubner für 680.000 Euro und
Gemälde von Raúl Illarramendi für 28.000 Euro.
Die Preise der Kunstwerke auf Kunstmessen
Die Entwicklungen der Preise für Kunstwerke sorgen immer wieder für Spannung und sind für den Kunstpreisindex der Urheber nicht gerade
unbedeutend, da sich einige Preise auf Messen bestätigen oder neu
Konzipieren!
Die Messe war auch für andere ein „Riesenerfolg“!
Die „COLLABORATIONS“
und die jungen Galerien im Sektor „NEUMARKT“ fanden große
Zustimmung. Und die erste Ausgabe von UNLOCK Art by
ZEITmagazin, einer Kunstmarktkonferenz des ZEITmagazins war
mit 400 Teilnehmern ausgebucht.