Dienstag, 18. September 2018

UNESCO Immaterielles Kulturerbe: Orgelbau und Orgelspiel

UNESCO Kulturerbe - Immaterielles Kulturerbe


Die UNESCO hat "Orgelbau und Orgelspiel" als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit  ausgezeichnet


Weltkulturerbe: Orgelbauer und Orgelmusik in Deutschland


BERLIN. "Orgelbauer und Orgelmusik" wurden in Berlin als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit geehrt und damit unter den Schutz der UNESCO gestellt.
Deutschland nimmt in diesem wichtigen Berufs- und Instrumentenzweig weltweit eine grundlegende Stellung ein, denn hier gibt es noch etwa 400 handwerkliche Orgelbaubetriebe, die circa 2.800 Mitarbeiter beschäftigen - darunter rund 180 Auszubildende. Die Instrumente werden von fast 3.500 hauptamtlichen Organistinnen und Organisten und rund zehntausend Ehrenamtlichen gespielt. Orgelbau und -spiel gelten hierzulande viel.

Berlin - Schlossbau vom Zeughaus aus gesehen - Neues Humboldtforum,
Foto: Helga Waess (Archiv)

Die UNESCO-Ehrung und Urkundenverleihung

Die Ehrung fand im Berliner Haus des Deutschen Handwerks statt, wo die UNESCO-Urkunde zur Auszeichnung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit entgegengenommen wurde.
Die UNESCO-Liste wurde 2017 bereits durch "Orgelbauer und Orgelmusik" ergänzt.

Wir berichteten in diesem Blog - Link zum Artikel in diesem KUNST-KULTUR-BLOG"Was haben Deutscher Orgelbau, ein Bad im Ganges und ein Serbischer Rundtanz gemeinsam? Sie sind Neueinträge in der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes



Bei der Verleihung der Urkunde betonte die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission 

Prof. Dr. Maria Böhmer:
Orgelbau und Orgelspiel haben in Deutschland eine große, über Generationen gepflegte und weltweit beachtete Tradition. Viele deutsche Orgelbaubetriebe bauen in Kirchen und Konzerthäusern der ganzen Welt mit großem Können wunderbare Orgeln. Aber die Orgel ist ein kosmopolitisches Instrument. Orgelbau und Orgelspiel sind in vielen Ländern zu Hause.“

Die Orgel hat eine Tradition von mehr als 2.000 Jahren


Erstmals taucht das Instrument - nach heutiger Forschung  - im hellenistischen Ägypten auf. Von dort gelangt sie über Byzanz nach Europa. Seit der Karolingischen Renaissance, die vom Hof Karls des Großen im 8. Jahrhundert ausging, wurde das Instrument bis in unsere Tage beständig weiterentwickelt. Viele Handelsbeziehungen, die sich seit dem Mittelalter ergaben, halfen das Instrument weltweit zu exportieren.

Dr. Böhmer äußerte bei der Verleihung der UNESCO-Urkunde noch einen Wunsch:


„Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Begeisterung für den Orgelbau und das Orgelspiel durch die Anerkennung der UNESCO auf noch viel mehr Menschen überträgt. In der Musik und im Handwerk wurde immer schon über Grenzen hinweg gearbeitet und gedacht. Daher hoffe ich auch, dass in einigen Jahren hinter dem Eintrag „Orgelbau und Orgelmusik“ auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit neben Deutschland noch weitere Länder stehen.“

Bei der Verleihung der UNESCO-Urkunde waren Vertreter unterschiedlicher Organisationen anwesend:



  • die Beauftragte für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Irmgard Maria Fellner, 
  • Vertreter des Bundes Deutscher Orgelbaumeister (BDO), 
  • Vertreter der Gesellschaft der Orgelfreunde e.V. (GdO)
  • und der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD) 
  • sowie dem Bundesinnungsverband für das Musikinstrumenten-Handwerk.


In die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes wurden bis heute weltweit 399 Formen aufgenommen