UNESCO-Welterbe Aachener Dom
Die Festwoche „40 Jahre Welterbe Aachener Dom“ hat begonnen
Bis 30. September 2018 können die Chorhalle mit Karls- und Marienschrein und die Kapellen besichtigt werden
Man schrieb das Jahr 1978 als das UNESCO-Welterbekomitee begann wichtige Stätten in die Welterbeliste aufzunehmen. Heute, 40 Jahre später, umfasst die Liste, genau 1.092 Welterbe-Stätten aus insgesamt 167 Vertragsstaaten. Darunter finden sich neben dem Aachener Dom auch der Yellowstone Park, die Galapagos Inseln oder das historische Stadtzentrum Krakaus. Der Aachener Dom war gleich am Anfang dabei, als in Washington D.C. jene berühmte Liste des UNESCO-Welterbes begonnen wurde.
Weltweit feiern die Menschen die Festwoche zur Begründung der Welterbe-Stätten-Liste der UNESCO vor 40 Jahren. Sie dauert bis zum 30. September an.
Interessierte sollten diese Woche nutzen, um in Aachen sonst nicht zugängliche Bereiche des Doms zu besichtigt.
Berlin, Regierungsviertel, Foto: Helga Waess |
Dr. Maria Böhmer, die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, erläutert den Rang des Domes unter den Welterbe-Stätten:
„Aachener Dom ist ein künstlerisches und architektonisches Meisterwerk von Weltrang und ein Symbol für die Einheit des europäischen Kulturraums ... Der Aachener Dom ist nicht nur ein künstlerisches und architektonisches Meisterwerk von Weltrang. Er ist auch ein Symbol der Einheit Europas. Er erinnert uns daran, dass die uns verbindenden Werte, dass die politische und kulturelle Zusammenarbeit in Europa die Grundlage für Wohlstand und Frieden auf unserem Kontinent sind. Ich danke besonders den vielen Expertinnen und Experten, die tagtäglich dieses herausragende Bauwerk erhalten, pflegen und seine Geschichte vermitteln. Nur so können wir seinen Erhalt für künftige Generationen sicherstellen.“
Die Palastkapelle Karls des Großen
Die Palastkapelle Karls des Großen zwischen 793 und 813 erbaut und stellt heute den Dom dar. Hier wurde Karl gekrönt und hier fand der Kaiser seine letzte Ruhestätte. In der Kunstgeschichte des frühen Mittelalters zählt der Dom zu den Wundern der Baukunst. Unter den Zeitgenossen Karls des Großen wurde dieses Bauwerk als "halb göttlich, halb menschlichen Ursprungs" bezeichnet. Das Baumaterial der Pfalzkapelle wurde aus vielen Ländern herbei geschafft. Die Säulen sind aus griechischem und italienischem Marmor. Zusammen mit den Bronzetüren und der ersten Gewölbedecke der Zeit nördlich der Alpen machen diese Besonderheiten das Gebäude unter den Kunstwerken der Karolinger Zeit zu dem außergewöhnlich, schützenswertem Meisterwerk.
Die Pfalzkapelle in Aachen wurde durch Karl der Große ein spirituelles und politisches Zentrum in Westeuropa. Bis 1531 wurden in Aachen auf dem Thron Karls des Großen die deutschen Kaiser gekrönt. Der Dom war über 600 Jahre für 30 deutsche Könige die Krönungskirche.
In dem Oktogon der Pfalzkapelle kann der Kaiserthron Karls des Großen besichtigt werden. Außerdem findet sich im Dom der sein Sarkophag des Kaisers.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist bis heute der Aachener Domschatz
Der Schatz besteht aus einer Sammlung sakraler Kulturschätze, die viele Jahrhunderte künstlerisch dokumentieren: darunter spätantike, karolingische, ottonische und staufische Artefakte von geschichtlich und archäologisch unschätzbarem Wert.
Das UNESCO-Welterbe und der Schutz der Welterbe-Stätten
erweitert und verwaltet die Liste in der allein aus Deutschland 44 Welterbestätten verzeichnet sind. Sie alle haben universellen Wert für die Menschheit. Verbunden mit der Unesco-Welterbeliste ist auch ein Managementplan, durch welchen die "Erhaltung des Erbes für aktuelle und zukünftige Generationen sicherstellt" werden soll. Jeder der eingetragenen Staaten verpflichtet sich zum Erhalt der schützenswerten Orte der Menschheitsgeschichte, die in seinem Gebiet liegen und in der UNESCO-Welterbeliste verzeichnet sind.