Samstag, 28. Oktober 2017

Berlin UNESCO-Weltdokumentenerbe - J.S. Bach Manuskript: H-MOLL-MESSE

UNESCO Weltdokumentenerbe


Die von Johann Sebastian Bach komponierte h-Moll-Messe in Berlin gehört seit gestern zum UNESCO-WELTDOKUMENTENERBE

27. Oktober 2017 - Überreichung der Urkunde an die Staatsbibliothek Berlin - Preußischer Kulturbesitz



Wer erhält die Urkunde als Weltdokumentenerbe? Bereits im Jahr 2015 war Entscheidung gefallen: Die von Johann Sebastian Bach komponierte h-Moll-Messe welche in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt wird. Mit der offiziellen, feierlichen Übergabe der Urkunde wollte man jedoch bis zur Aufführung der h-Moll-Messe durch die Berliner Philharmoniker warten. Gestern war es dann soweit. Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, übergab der Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Barbara Schneider-Kempf, die UNESCO-Weltdokumentenerbe-Urkunde.

Berlin, Schlossbau vom Zeughaus aus gesehen, Foto: Helga Waess (Archiv)


Prof. Dr. Verena Metze-Mangold betonte anlässlich der UNESCO-Urkundenübergabe: 


„Die h-Moll-Messe steht für Bachs außerordentliche Kompositionskunst. Bachs Werke gehören weltweit zu den am meisten gespielten Musikstücken der klassischen Musik. Der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihrer Staatsbibliothek gratuliere ich herzlich zu der Auszeichnung der h-Moll-Messe als UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie dürfen mit Stolz die Verantwortung für die Bewahrung dieses wertvollen Dokuments tragen.“

Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Vorsitzender des deutschen Nominierungskomitees für das UNESCO-Weltdokumentenerbe weitete seine Rede aus: 


„Die h-Moll-Messe spielt mit der Ernennung zum UNESCO-Weltdokumentenerbe jetzt in einer ganz besonderen Liga. Sie steht in einem weltweiten und vielfältigen Register neben der Göttinger Gutenberg-Bibel, den Archiven des Warschauer Ghettos, den Kolonialarchiven Benins, Senegals und Tansanias sowie der Sammlung indigener Sprachen in Mexiko und vielen anderen mehr. Nutzen wir dieses einzigartige UNESCO-Register als Gedächtnis der Menschheit für gegenseitiges
Verstehen und Toleranz weltweit.“

Das Manuskript der h-Moll-Messe entstand in den Jahren 1748 und 1749

Bach schrieb auf 99 Seiten dieses Wunderwerk der Musikgeschichte nieder, die das gesamte kompositorische Werk des Ausnahme-Talents zusammen zu fassen scheint. Die h-Moll-Messe gilt für ihre einmalige Satztechnik, das Wort-Ton-Verhältnis und auch durch eine ästhetisch ansprechende  und nicht zuletzt theologisch  musikalische Gesamtform Kernstück der Kompositionskunst Johann Sebastian Bachs. 250 Jahre besteht das Autograph und gelangte im Jahr 1861 in die Königlich Preußische Bibliothek, die heutige Staatsbibliothek in Berlin. Die Bibliothek bewahrt mit 80 Prozent aller erhaltenen Originalschriften von Johann Sebastian Bach einen großen Fundus der Musikgeschichte.

Das Manuskript der von Johann Sebastian Bach handgeschriebenen h-Moll-Messe wird auch durch das Kulturgutschutzgesetz als nationales Kulturerbe besonders geschützt 


Die h-Moll-Messe ist die einzige, vollständig von eigener Hand verfasste Partitur von Johann Sebastian Bach. In Tinte auf Papier haben sich die 99 Blätter plus vier Titelblätter erhalten (Maße: zwischen 33,5 x 21 cm und 36 x 23 cm.

WEITERE INFORMATIONEN zur h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach


Die h-Moll-Messe, BWV 232, wurde komplett digitalisiert. Sie kann über diesen Link im Internet  über die Homepage bach-digital.de abgerufen werden.

Unter diesem Link zum UNESCO-WELTDOKUMENTENERBE können Sie mehr zum UNESCO-Programm "Memory of the World"