Fotojournalismus und Kriegsfotografie
Seine Fotografien aus Vietnam brachten die Realität des Krieges in die Wohnzimmer
Ausstellungstipp: "Hommage an Horst Faas - Photojournalist und Kriegsphotograph" bis zum 7. Oktober in der Galerie Stephen Hoffman in München
Die
Galerie Stephen Hoffman in München widmet dem Fotojournalisten und Kriegsberichterstatter
Horst Faas zurzeit eine Ausstellung. Eine posthume Hommage für das
Lebenswerk, die wohlgemerkt „keine Verkaufsausstellung“ sein
soll. Geehrt werden soll das Werk eines großen Fotografen, der in
seinen Münchner Jahren gerne in der Galerie an der Rückseite des
Hotels Bayerischer Hof zu Gast war.
Horst Faas und Stephen Hoffman im November 2009 in der Galerie Stephen Hoffman - Vernissage "Ikonen der Photographie" -, Foto: Helga Waess |
Der ehemalige Associated Press Photo-Chef, Fotojournalist und Kriegsfotograf Horst Faas
Der
deutsche AP-Fotojournalist und Kriegsfotograf Horst Faas wurde im
Jahr 1933 in Berlin geboren und verstarb im Jahr 2012 in München, wo
er seit 2003 lebte.
Bereits im Alter von 19 Jahren ging Faas als
Fotograf zur
Associated Press (AP) und war fortan weltweit unterwegs. Prägend für
sein Fotografisches Werk waren die Jahre 1962 bis 1974, in welchen er als
Berichterstatter aus dem Vietnamkrieg Fotos nach Europa und Amerika
schickte, die eine ganze Generation bewegten. Es waren die Bilder des
Krieges, in all seinen Facetten, der aus seiner Kamera in die Zeitungen und damit in die
bürgerlichen Wohnzimmer kamen. Man schrieb die Kennedy-Ära und Marilyn
Monroe sang für die Frontsoldaten. Und dann kamen diese Aufnahmen,
die die Studenten aufbrachten und auf die Straßen riefen. Gegen den UN-Sinn des Krieges in Vietnam und überhaupt!
Im Jahr 1967 wurde Horst Faas selbst schwer verwundet und von einem amerikanischen Sanitäter gerettet
Pulitzer-Preis, Robert Capa Gold Medal und Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
Horst
Faas wurden für seinen Fotojournalismus des Krieges vielfach
ausgezeichnet. Zwei
Mal wurde ihm der Pulitzer-Preis verleihen:
- Im Jahr 1965 für seine eindringliche Foto- Berichterstattung aus dem Vietnamkrieg
- und im Jahr 1972 (zusammen mit Michel Laurent) für seine Aufnahmen vom Massaker im Stadion von Dakka, Bangladesch. Nach dem er diese Fotos im Kasten hatte und alle bemerkten, dass er fotografiert hatte, sei er noch nie so schnell gelaufen, so liest man in dem Buch über ganze 50 Jahre Fotojournalismus von Horst Faas.
Weitere
Auszeichnungen waren
- 1964 und 1997 die Robert Capa Gold Medal.
Aber
von allen Preisen bedeutete ihm, dem Fotojournalisten und AP-Chef für
Südostasien und später in London,
- der Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Im Jahr 2005 zog Horst Faas nach München, es war das Jahr, in dem er diese erste Auszeichnung aus seinem Heimatland erhielt.
AP-Fotochef und für Europa, Africa und Nahen Osten
In
den Jahren von 1976 bis 2003 war Horst Faas in London AP-Fotochef und
für Europa, Africa und Nahen Osten zuständig. Als AP-PHOTOCHEF war
Horst Faas weltweit bekannt und setzte
neue Maßstäbe im Fotojournalismus. Er hatte zahlreiche
Schüler, die sein Vermächtnis weiter tragen.
Host Faas
sorgte durch internationale Ausstellungen und Publikationen dafür,
dass im Einsatz gefallene Fotojournalisten nicht vergessen wurden und
hat selbst bekannte Ikonen des Fotojournalismus und der
Kriegsphotographie hinterlassen.
Horst Faas, November 2009, Foto: Helga Waess |
Horst Faas' Nachlass wartet in Hochschule Magdeburg-Stendal auf die Erforschung
Im
Jahr 2008 übergab Hosrt Faas seinen „beruflichen Vorlass“ an die
Hochschule Magdeburg-Stendal, wo sein Nachlass wissenschaftlich
aufgearbeitet werden soll; aber wie das immer so ist, zurzeit fehlen
dort wohl die Gelder, so dass wir noch etwas warten müssen, um mehr
aus dem Berufsleben des großen deutschen Fotojournalisten zu erfahren.