Samstag, 18. März 2023

München: Ausstellung ERES STIFTUNG

 Ausstellungstipp: ERES Stiftung, München


It’s a World Machine. Kepler, Kunst & Kosmische Körper


Ausstellung vom 16. März – 10. September 2023 in der ERES Stiftung in München


München. Die ERES Stiftung in München verbindet in der aktuellen Ausstellung den Dialog von Naturwissenschaft und Kunst auf inspirierende Weise. In den gezeigten Kunstwerken erleben die Besucher die künstlerische, genaue Analyse und Beobachtung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren persönliche Wahrnehmung und Interpretation durch den Künstler in unserer Zeit. Sind es nur Gedankenspiele oder Geistesblitze welche hier eine thematisch interessante Projektionsfläche bieten? Die geheimnisvolle teils dunkle Atmosphäre in den Ausstellungsräumen erhöhen die Spannung und die sinnliche Wahrnehmung von Kunst durch den Betrachter. Kosmische Kartoffeln und mysteriöse Melonen, anziehende Apparaturen und  der Griff nach den Sternen in zeitgenössischen Kunstpositionen, historischen Bilddarstellungen und Dokumenten.  Das Projekt konnte in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum Linz gelingen - die Stiftung bedankt sich  im Besonderen bei Gottfried Hattinger.

SZ-Zeppelin über München,
Foto: Helga Waess (Kunst-Kultur-Blog Pressearchiv)


Alles dreht sich um den Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler (1571–1630)

Johann Kepler, dessen schriftlicher Nachlass in Buchform unter dem latinisierten Autorennamen Ioannes Keplerus oder Johannes Keplerus erschienen, ging in die Wissenschaft als Astronom, Physiker, Mathematiker und Naturphilosoph ein.
Die in der Ausstellung vertretenen Zeitgenössischen Künstler wie Attila Csörgő, Björn Dahlem, Olafur Eliasson, Toulu Hassani, Alicja Kwade, Bertrand Lamarche, Monica C. LoCascio, Sigmar Polke, Wendelin Pressl und Merlin Stadler setzen sich mit der astrophysikalischen Bilddarstellungen des 16. bis 21. Jahrhunderts auseinander. Johannes Keplers Weltengeheimnis beinhaltete den Traum vom Mond und James Webb's Teleskop lieferte viele Jahrhunderte später die zugehörigen  Aufnahmen. 

Das Space Telescope (JWST oder auch nur Webb)


Das so genannte James-Webb-Weltraumteleskop als Weltraumteleskop für die Infrarotastronomie eröffnete neue Welten. Es entstand im Jahr 1996 und war ein Projekt der internationalen Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA. Webb's Teleskop wechselte praktisch das Hubble-Weltraumteleskop und auch das Spitzer-Weltraumteleskop ab, die bis dahin neuester Standard waren. Es startete am  25. Dezember 2021 und bringt seit dem viele neue Erkenntnisse.


Das Projekt „It`s a World Machine“ 


Die ERES Stiftung will mit dem Kunst-Projekt nicht nur Wissenschaft und Kunst verbinden, sondern dem Renaissance Gelehrten Johann Keppler mit den Mitteln der Zeitgenossen künstlerisch Ehren. 

Im Zentrum steht der Kosmos und all die Imaginations- und Innovationskraft, welche die Forschung hervorbringt.

 Attila Csörgős Installation versteht der Künstler Neuinterpretation von Keplers „Weltmaschine“ aus dem  Jahr 1596

Der Künstler konstruierte auf Basis der fünf Platonischen Körper nicht nur Anzahl und Größe aller zu seiner Zeit erkannten Planeten, sondern auch die  Umlaufeigenschaften um die Sonne. 

Sigmar Polke setzt einen humorvollen Kommentar zur „machina mundi“ 

Sein „Apparat“ und der von Wendelin Pressl lassen  Keplers neue Kosmologie nachdenklich stehen. Sie gehen dem göttlichen Bauplan auf der Basis mathematischer Gesetzmäßigkeiten nach und lassen das Universum wie ein Uhrwerk - sagen wir - ticken. So zusagen eine vergleichbare und damit berechenbare Maschine. 

Alicja Kwade versteht Kepler als einen „Vermesser des Himmels“

Seine Berechnungen erkannten die  Umlaufbahn des Mars, die nicht kreisförmig, sondern elliptisch verläuft.

Mit eleganten Raum-Studien stellt Olafur Eliasson die „magnetischen Kraft“ in den Raum

Sie hält die Planeten auf ihrer Bahn um die Sonne.

Bertrand Lamarche hingegen betont in seiner Skulptur die faszinierende Unergründlichkeit des Weltalls 


Der  Betrachter erlebt einen  fast magischen Sog.


Johannes Kepler versuchte zeitlebens die Geheimnisse des Kosmos zu entschlüsseln


Kepler ist einer der Väter der modernen Naturwissenschaft. Seine Forschungsarbeit revolutionierte die Astronomie und ebnete den Weg für die modernen Naturwissenschaften. 

Johann Keplers Schriften zeugen von bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse

  • Mysterium Cosmographicum – Weltgeheimnis (1596), 
  • Astronomia Nova – Neue Astronomie (1609)
  • Harmonices Mundi – Weltharmonik (1619) 
  • ...

Von den drei Keplerschen Gesetzen profitiert die Raumfahrt bis heute. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.


Wissenschaftsprogramm im Rahmen der Ausstellung 

"It’s a World Machine. Kepler, Kunst & Kosmische Körper"


Di, 18.4.2023, 19 Uhr: Weltmaschine und Weltgeheimnis – Wie modern ist der Astronom Johannes Kepler?

  • Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Teichmann, Wissenschaftshistoriker, ehem. Direktor Deutsches Museum, München, Im Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin Toulu Hassani

Do, 15.6.2023, 19 Uhr: Wie das James Webb Teleskop das Universum enträtselt

  • Prof. Dr. Günther Hasinger, Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik in Görlitz (DZA), bis 2022 Director of Science, ESA (European Space Agency)

Do, 13.7.2023, 19 Uhr: Der Mars: Von der Kepler-Ellipse zu den aktuellen Mars-Missionen

  • Dr. Daniela Tirsch, Planetengeologin am Institut für Planetenforschung, DLR  (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Berlin

Fr, 8.9.2023, 19 Uhr (angefragt): Art & Science Talk mit Prof. Björn Dahlem, Künstler und Dr. Jean-Luc Lehners, 

  • Gruppenleiter Theoretische Kosmologie, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, (Albert-Einstein-Institut), Potsdam




Ausstellungsort

ERES-Stiftung

Römerstr. 15, 80801 München

  • Eintritt frei.
  • Keine Anmeldung erforderlich.
  • Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Öffnungszeiten

Donnerstag, 14–18 Uhr, Samstag, 11–18 Uhr und nach Vereinbarung