Philipp Messners Kunstprojekt „Clouds“ - Ein Schneefeld im Kunstareal
Experiment: Kunstschnee für München - "snow future"
Messner wartet nicht auf Schnee – er macht ihn
Januar in München ohne Schnee. Das
soll sich ändern. Sobald es kalt genug ist, wird Philipp Messner die
Wiese vor der Alten Pinakothek anmalen: mit Schnee.
Schnee in München, so wie auf diesem Foto aus dem Januar 2013 sollte es jetzt eigentlich aussehen, Foto: Helga Waess |
Die Schneekanonen sind bereits installiert. Jetzt wartet München auf frostige Temperaturen. Und dann geht’s los. Der Schnee wird aber nicht weiß sein, denn es ist ja auch kein natürlicher Schnee, sondern Kunst und daher bunt. Das Wasser-Druckluft-Gemisch wird mit Lebensmittelfarben verfeinert.
Philipp Messner malt für München Schnee aus Kanonen
Das Schneefeld als Kunstprojekt wurde
vom Münchner Kulturreferat ausdrücklich gewünscht.
Gerne erinnern sich die Münchner an weiße Jahreswechsel, an Schnee aus richtigen Schneewolken. Auf der Wiese im Kunstareal wird die farbige Schneefläche, umgrenzt von Asphalt und Architekturen, neue Sinneseindrücke schaffen. Mit Absicht hat Messner die Zuleitungen zu den Schneekanonen freigelassen, damit der Betrachter sieht, dass hier Maschinen arbeiten.
Gerne erinnern sich die Münchner an weiße Jahreswechsel, an Schnee aus richtigen Schneewolken. Auf der Wiese im Kunstareal wird die farbige Schneefläche, umgrenzt von Asphalt und Architekturen, neue Sinneseindrücke schaffen. Mit Absicht hat Messner die Zuleitungen zu den Schneekanonen freigelassen, damit der Betrachter sieht, dass hier Maschinen arbeiten.
Die Idee zu dem Kunstschnee-Projekt
Die Idee für das Kunstschnee-Kunstprojekt hatte Messner
bereits vor einiger Zeit.
Naturschnee ist weiß, wie auf unserem Foto.
Naturschnee ist weiß, wie auf unserem Foto.
Theatinerkirche und Ludwigstrasse in München, 2013, Foto: Helga Waess |
Die Wahrnehmung von Natur verändern
Künstlicher Schnee kann alle Farben haben. Durch Messner wurde er in den Dolomiten bunt und veränderte dort die Wahrnehmung von Natur. Erstmals
veränderte eine farbige Schnee-Pracht die Natur in den Dolomiten, wo
Messner, der gebürtige Bozener, mit einer Kunstschnee-Kanone "malte".
Messner und die Arte-povera-Kunst
Der Künstler Philipp Messner (Jahrgang
1975) kommt aus der Schule der Arte-povera-Künstler Giuseppe Penone
und Michelangelo Pistoletto.
Wissenschaft, Kunst und die verschiedenen Wahrnehmungs-Ebenen sind für Messner Antriebsfedern für seine uns spielerisch erscheinende, künstlerische Artikulation. Es braucht jedoch jeweils viel Vorbereitung, Genehmigungen und gute Planung.
Wissenschaft, Kunst und die verschiedenen Wahrnehmungs-Ebenen sind für Messner Antriebsfedern für seine uns spielerisch erscheinende, künstlerische Artikulation. Es braucht jedoch jeweils viel Vorbereitung, Genehmigungen und gute Planung.
Geboren in
Bozen hat der Künstler im Laufe der letzten Jahrzehnte live erlebt, wie der Mensch durch die Maschine, die Schneekanone, die Natur überlistete. Es scheint, als wolle dieser die klimatischen Veränderungen negieren, um eine Vergnügungs-Kultur zu erhalten.
Philipp Messner inszeniert in
München sozusagen eine Dramaturgie des Winter-Klimas:
Touristen werden sicherlich sagen: Früher war mehr weiß!
Touristen werden sicherlich sagen: Früher war mehr weiß!
Schneedächer in München, 2013, Foto: Helga Waess |
Messner wartet nicht auf Schnee – er macht ihn
Und so, wie ein Schriftsteller keine
Realität braucht, weil er Fantasie hat, genauso braucht dieser Südtiroler Künstler keinen Schnee, weil er ihn selbst machen kann.
Jetzt wartet Messner auf Temperaturen
um Minus drei Grad, um seine Schneekanone als Riesen-Sprühdose zu
benutzen und die südliche, noch grüne Wiese an der Alten Pinakothek mit malerischen
Mitteln einzuschneien. Soviel ist jetzt schon klar:
Bunt wird's auf jeden Fall
Von dieser Kunstaktion werden später nur
Artefakte in Form von Fotografien und Videos übrig bleiben, die dann unter anderem in der folgenden Gemeinschafts-Ausstellung in München zusehen sein
werden.
Titel der Ausstellung (ab 27. Januar in der ERES-Stiftung):
„snow future. Die Alpen –
Perspektiven einer Sehnsuchtslandschaft in Kunst und Wissenschaft“