Donnerstag, 8. September 2022

Ammerland: Kasperl-Graf Pocci

Ausflugtipp AMMERLAND am Starnberger See


Der Vater des Kasperl Larifari! Wer war Franz Graf von Pocci?


Für 30 Jahre war Ammerland am Starnberger See Franz Graf von Poccis Heimat



Ammerland am Starnberger See. Ein Besuch in Ammerland am Starnberger See lässt bei einem Rundgang spüren, in welch einer Idylle Franz Graf von Pocci aufwuchs. Hier verbrachte er 30 Jahre seines Lebens. Wie mag es vor gut 200 Jahren für das Kind Franz von Pocci gewesen sein, wenn die Klavier-, Unterrichts- und Zeichenstunden den Tag am Starnberger See regelten. Es blieb sicherlich Zeit für den See und die Wälder. So ist es nicht verwunderlich, das Kindheit und Kinder in seinem späteren schriftstellerischen und zeichnerischen Werk eine große Rolle spielen. 


Kasperl zum Fasching am Karlstor in München,
 Foto A. Waess (Pressefotoarchiv)

Ammerland: Ein Ausflugsziel, das auch heute unter Münchnern noch als Geheimtipp gilt. Und dies besonders an Montagen und Dienstagen, wenn die meisten Gasthäuser am See Ruhetag haben. Dann ist es ein wenig stiller und für das leibliche Wohl sorgen die ansässigen Fischer, die ihre Terrassen und Gärten (wie an allen anderen Tagen auch) für den Besucher öffnen und den Gaumen mit fangfrischem oder geräucherten Spezialitäten verwöhnen.


Starnberger See - Foto A. Waess (Pressearchiv)



Begeben wir uns auf die Suche nach einem königlich bayerischen Hofbeamten: Franz Graf von Pocci (1807-1876)


Der volle Name des gebürtigen Münchners lautet: Franz Ludwig Evarist Alexander Graf von Pocci. – In München wurde die Poccistrasse nach ihm benannt. – Er war bei Hof im ordentlichen Beamtenstatus: als Zeremonienmeister, Hofmusikintendant und Oberstkämmerer. Wer sich auf seine Spuren begibt, findet in seinem Werk ein kreatives Allroundgenie gespiegelt, das hohes Ansehen bei Hofe (unter gleich drei Bayerischen Königen: Ludwig I., Max II. und Ludwig II.) genoss.

Starnberger See - Foto A. Waess (Pressearchiv)

Im Gedächtnis blieb er Generationen von Kindern und Erwachsenen jedoch, als der „Vater des Kasperl Larifari“


Er versah sein Amt stets einwandfrei, aber seine Leidenschaft und Freizeit galt den freien Künsten, der Musik, der Malerei, der schreibenden und zeichnenden Feder und vor allem dem Humor. Er war Komponist, Maler, Karikaturist, Literat, Stückeschreiber und weil er die Kinder und die Kindheit liebte auch Buchautor für die Kleinen.

Seine Lehrer in der Zeichenkunst und Malerei waren Franz von Medailleur, Johann Baptist Siglmayr und Joseph Schlotthauer. Sie bauten, das von der Mutter ererbte Talent aus, das sich als unbedingtes Rüstzeug zur malerischen Wiedergabe seiner Ideenwelt erwies.

Starnberger See - Foto H. Waess (Pressearchiv)

Für 30 Jahre war Ammerland am Starnberger See Franz Graf von Poccis (1807-1876) Heimat


Hier findet sich das Sommerschloss der Grafenfamilie von Pocci, die seit Generationen ihre Familiengrablege in Münsing hat.


Starnberger See - Foto A. Waess (Pressearchiv)

Museum im Hollerhaus in Irschenhausen


Zum 205 Geburtstag vor ein paar Jahren wurde für die Erforschung und Erinnerung an den Kasperlgrafen ein Museum im Hollerhaus in Irschenhausen errichtet. Hier zeichnet sich die "Franz Graf von Pocci Gesellschaft – Eine Literarische Gesellschaft“ verantwortlich; Mitglieder werden gerne noch aufgenommen. Die das Schaffen des Graf von Pocci durch ein regelmäßiges Kulturprogramm in und um München in Erinnerung hält und würdigt. Näheres findet man auf der offiziellen Homepage: www.grafpocci-gesellschaft.de


Starnberger See - Foto H. Waess (Pressearchiv)

Gleich 2 Denkmäler in Münsing und München ehren den KASPERLGRAFEN:


Poccis Bronzedenkmal vor der Münsinger Grundschule wurde von dem Mooseuracher Bildhauer Otto Süßbauer erschaffen. Es zeigt einen hochaufgewachsenen, gertenschlanken Grafen, zu dessen Füßen ein Kasperl Larifari hockt, der hinter vorgehaltener Hand den vorbei gehenden Kindern, auf Augenhöhe, allerlei Lustiges zu zuflüstern scheint.


Aber auch in München haben wir seit 2007 ein Denkmal für den Kasperlgrafen ... direkt vor dem Marionettentheater (am Eingang Blumenstraße). Hier lässt der Künstler Ernst Grünwald in einer Art Bühnenstaffage das Münchner Kindl und den Kasperl Larifari vor einem Porträt Graf Poccis auftreten.


Poccis zeichnerische Themen


… waren seine Heimat, der Starnberger See und die Menschen Münchens samt Oberland. Er nahm sie in zahlreiche Karikaturen, Zeichnungen und Aquarelle auf. Sein Humor gepaart mit Ironie und Witz lies aber auch die Adelsgesellschaft nicht aus. Wir fühlen uns an Wilhelm Busch erinnert.

In Poccis Werk spiegelt sich die geistige Welt Münchens wieder und ein ganz famoser Humor findet sich in seinen weltbekannten 40 Kasperl-Komödien.


Der "Kasperlgraf",


wie Pocci auch liebevoll genannt wird, ist der Vater des Kasperl Larifari. Einer literarischen Gestalt, die längst im kulturellen Gedächtnis unserer Zeit verankert ist.


Ammerland hatte sogar mal einen Bootssteg und war eines der Hauptausflugsziele am
Starnberger See - Foto A. Waess (Pressearchiv)

Pocci Museum im Hollerhaus
Irschenhausen

Neufahrner Weg 3


Homepages zu Graf Pocci - Schloss und Museum

www.hollerhaus-irschenhausen.de

..

www.fuenfseenlandaktuell.de/schloesser-villen-landhaeuser


TAGS: Ammerland, Franz Graf von Pocci, Franz Graf von Pocci Gesellschaft, Kasperl Larifari, Kasperle, Poccimuseum, Poccistraße, Sommerschloss der Grafen Pocci, Museum im Hollerhaus in Irschenhausen

4888 Zeichen – Helga Waess