Verleihung des 3. Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreises
Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse in Saarbrücken
Pfingsten war es wieder soweit. Auf der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse präsentierten 41 Verlagshäuser und insgesamt 22 Autoren und Illustratoren ihre Novitäten. Mit 127 Veranstaltungen an nur vier Messetagen wurde ein Marathon abverlangt. Aber Pfingsten war ja auch Chaos: KITA- und der im Vorfeld der Messe angekündigte Bahn-Streik, das lange Pfingstwochenende und die Sperrung der Saarbrücker Stadtautobahn. Da blieben einige Besucher aus, die sonst immer anreisten.
Text: Helga Waess
Foto: Plakat des Veranstalters
- Copyright Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken
für die Presse-Berichterstattung freigegeben.!
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Plakat zur 15. Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse, Copyright Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken, für die Presse-Berichterstattung freigegeben. |
Verleihung des 3. Deutsch-Französischer Jugendliteraturpreis 2015
Ein Highlight der Messe bildete die Verleihung des 3. Deutsch-Französischer Jugendliteraturpreis 2015. In diesem Jahr ging er an die Autoren Matze Döbele, Emmanuel Bourdier und Zaü.
Der Preis für zeitgenössische Jugendliteratur in Deutschland und Frankreich wird jährlich von der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit zusammen mit der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse verliehen.
"Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Monika Grütters, und des Französischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Philippe Etienne. Er wurde von Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes, und Frédéric Joureau, Generalkonsul Frankreichs in Deutschland, Amtssitz Saarbrücken, auf der diesjährigen Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse verliehen", so die Messeleitung.
Die Preisträger 2015
Matze Döbele aus Deutschland und an Emmanuel Bourdier und Zaü aus Frankreich
Der Autor und Illustrator Matze Döbele, geboren 1975 in Zell im Wiesental, wurde damit für sein Werk "Konrads Schatten" (Kunstanstifter Verlag, 2014) ausgezeichnet. Seine Bilder waren in den letzten Jahren in Deutschland, Italien, Japan und Korea ausgestellt.
„Konrads Schatten“ wurde für sein aktives und dynamisches Szenenbild und seine Figuren-Kompositionen ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es:
„Nicht Konrad ist es, der Unfug treibt – sein Schatten ist ungemein aktiv... Mit variablem Layout, bewegtem Mienenspiel der Figuren und klarer Gestik führt Döbele die Schattenstreiche vor Augen, das Malerisch-Pastose ist haptisch greifbar und besitzt dennoch zarte Luftigkeit. In Konrads Kampf gegen seinen Widersacher spielt Döbele mit der Typografie, eliminiert den Schatten, indem er das Licht eliminiert. Die Parabel zeigt, dass die Schatten nicht nur bei Konrad auch Positives bewirken.“
Literarisch herausragendes Buch „Les jours noisette“ (Utopique, 2014) von Zaü und Bourdier
Der Grafikkünstler Zaü eigentlich André Langevin, wurde 1943 in Rennes geboren. Er studierte grafische Kunst an der Ecole Estienne in Paris. Emmanuel Bourdier (Jahrgang 1972) schreibt für künftige Erwachsene und erwachsene Kinder.
Die Jury zeichnet Zaü und Emmanuel Bourdier für ihre literarischen Kunstfertigkeiten in Wort und Bild aus. In der Begründung heißt es:
„Es ist ein Thema, das man selten in den Bilderbüchern findet, ein Thema mit Überraschungseffekt: Man versteht erst am Ende, worum es genau geht, wer dieser merkwürdige Vater ist und auch, warum die Beziehung zwischen Sohn und Vater zwischen Liebe und Furcht schwankt. Viel Zartgefühl ist in der Erzählung und auch in den Bildern, es ist eine kindgerechte Erzählung ohne Effekthascherei.“
Der Deutsch-Französische Jugendliteraturpreis
Dieser Preis für zeitgenössische Jugendliteratur in Deutschland und Frankreich wird jährlich jeweils für ein herausragendes Werk der deutschen und französischen Kinder- und Jugendliteratur an eine/n deutsch- und eine/n französischsprachige/n Jugendbuchautor/in verliehen. Die Preisträger werden jeweils von einer unabhängigen elf-köpfigen deutsch-französischen Jury ausgewählt.
Es geht um den literarischen Brückenbau zwischen Deutschland und Frankreich. Und die Förderung bislang unbekannter zeitgenössischer Kinder- und Jugendbuchautoren.