Montag, 22. März 2021

UNESCO - Immaterielles Kulturerbe - Liste

UNESCO - Immaterielles Kulturerbe


Krippenkultur, Kunstvereine und Weinkultur. Die Kulturministerkonferenz und die Deutschen UNESCO-Kommission haben 20 Neueinträge in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes bekanntgegeben


Bundesweites Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes wurde erweitert 



UNESCO. Die Kulturministerkonferenz und die Deutschen UNESCO-Kommission haben 20 Neueinträge in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes bekanntgegeben. Seit dem 19. März 2021 gehören neben 15 weiteren Neulingen unter anderem die Gebärdensprache, die Animationskunst Demoszene und der wichtige Streuobstanbau zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Außerdem werden zwei Modellprogramme der Bau- und Erzählkunst ebenfalls gewürdigt. Beispielhaft demonstrieren beide wie das Immaterielles Kulturerbe dauerhaft erhalten werden kann. Im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes stehen nun 126 Einträge für schützenswertes Immaterielles Kulturerbe in Deutschland.


Tympanon - Nationaltheater München,
Pressefoto: Helga Waess



Der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz und Berliner Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer lobte den Reichtum der Kulturlandschaft Deutschland:


Der Reichtum Deutschlands spiegelt sich in seiner beeindruckenden Kulturlandschaft wider. Die nun ausgezeichneten Bräuche, Handwerkstechniken und künstlerischen Ausdrucksformen machen diese thematische und geografische Vielfalt einmal mehr sichtbar und zeichnen sich durch eine vorbildliche Verbindung von gelebter Tradition und Zukunftsorientierung aus ...“



Prof. Dr. Christoph Wulf, Vorsitzender des Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe in Deutschland und Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission betonte:


Kultur Tag für Tag zu leben, ist für unsere Gesellschaft ungemein wichtig“ ... „Das wird uns in der Pandemie besonders bewusst. Wenn wir gemeinsam Traditionen pflegen, Wissen weitergeben und neue Wege finden, uns auszudrücken, entwickelt sich Zusammenhalt. Wenn wir miteinander singen, tanzen und feiern, entsteht Gemeinschaft. Deshalb brauchen wir das Immaterielle Kulturerbe. Es bringt höchst unterschiedliche Menschen zusammen.“



18 lebendige Traditionen wurden ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulterbes aufgenommen:

  • Buchbinderhandwerk

  • Demoszene – Kultur der digitalen Echtzeit-Animationen

  • Deutsche Gebärdensprache – DGS

  • Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur

  • Herstellung von mundgeblasenem gläsernen Lauschaer Christbaumschmuck

  • Hüttenkultur im Pfälzerwald

  • Idee und Praxis der Kunstvereine

  • Kamenzer Forstfest

  • Kaspertheater als Spielprinzip

  • Marktredwitzer Krippenkultur

  • Papiertheater

  • Ringreiten

  • Schwörtagstraditionen in ehemaligen Reichsstädten

  • Streuobstanbau

  • Traditionelle Bewässerung der Wässerwiesen in Franken

  • Traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern

  • Uhrmacherhandwerk

  • Weinkultur in Deutschland



Zwei gute Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes die ebenfalls in das Bundesweite Verzeichnis eingetragen:

  • Die Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg-Vorpommern

  • Erhalt der bauhandwerklichen Praxis der Jurahäuser im Altmühljura



Die Bedeutung des Immateriellen Kulturerbes wird in vielen lebendigen Traditionen, die das Leben in Deutschland bereichern deutlich


Was wäre ein Land ohne Tanz, Theater und Musik, aber auch mündliche Überlieferungen, das tradierte Naturwissen und das Pflegen alter Handwerkstechniken gehören zum Kulturellen Erbe eines Landes. Seit dem Jahr 2003 führt die UNESCO eine Dokumentation für den Erhalt wichtiger Kulturformen. Diese Liste wird nach dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 180 Staaten geführt. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich 2013 dem Vertrag zum Schutz des Kulturellen Erbes angeschlossen.


Das Bundesweite Verzeichnis zeigt exemplarisch welche Kulturformen das Leben in Deutschland prägten. Ein bundesweites Register soll schützenswerte „kreative, inklusive und innovative Kulturformen, die von der Zivilgesellschaft beim Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission vorgeschlagen werden“ (Unesco) schützen.

Weitere Informationen über das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes findet man auf der Homepage der UNESCO