Sonntag, 1. September 2019

Automesse: IAA 2019 - Frankfurt


IAA Frankfurt – 12. bis 22. September 2019


Die 68. Internationale Automobilausstellung als Spiegel der Weltwirtschaft


Autos werden größer – Automesse wird kleiner



Frankfurt. Eigentlich sollte dieses ein positiver Bericht über die Mutter aller Europäischen Automessen werden, aber, man kann dunkle Wolken am Horizont nicht schön reden und zu Schönwetterwolken machen. Die 68. Internationale Automobilausstellung (IAA) wird zeigen, wo die Zukunft des Kraftfahrzeuges und damit einer Schlüsselindustrie in Europa hingeht. 
Eine Tendenz von der IAA aus Frankfurt ist jetzt schon zu erkennen, die Messestände werden kleiner und 20 Hersteller kommen dieses Jahr gar nicht, so dass ein Viertel der Ausstellungsfläche leer bleibt. Auf der IAA werden folgende Hersteller ihre Neuheiten präsentieren: Alpina, AMG, Audi, BMW, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Land Rover, Lamborgini, Maybach, McLaren, Mercedes, Mini, Opel, Polestar, Porsche, Renault, Seat, Skoda, Smart und aus Wolfsburg VW.

VW Werk in Wolfsburg, Foto: Helga Waess (Pressearchiv)

Was in Hannover bei der Cebit bereits zu beobachten war, könnte sich auch für die IAA bewahrheiten


Eine digitalisierte Welt setzt weniger auf aufwendige und kostspielige Veranstaltungen. Und: die Automobilhersteller spüren jetzt schon die Handelskriege und drohenden Umweltauflagen. Der Verband der Automobilindustrie vermeldete in diesem Jahr den Rückgang von Umsätzen. Außerdem lassen Kurzarbeit und angedrohte Kündigungen – in erschreckend hohen Zahlen – von Seiten der Hersteller und Zulieferer nichts Gutes ahnen.


Mobilität wird im 21. Jahrhundert besonders großgeschrieben



Die Welt ist innerhalb der letzten Jahrzehnte zusammengewachsen. Die Automobilbranche steht vor Herausforderungen, bei denen allein das Design neuer Modelle nicht mehr ausreichen wird, um neue Anreize für die Anschaffung eines eigenen Kraftfahrzeuges zu schaffen. Gespannt schaut man in dieser Situation nach Frankfurt, wo die IAA Hersteller aus der ganzen Welt zu einer IST-Stand-Präsentation einlädt. Was auf dem mehr und mehr gesättigten Automarkt und mit einer Generation, die die Anschaffung eines Kraftfahrzeuges nicht mehr für erstrebenswert hält, eine große Aufgabe ist. Hinzu kommt die Langlebigkeit der Bestandsfahrzeuge, welche auf die sehr guten Ingenieursleistungen der letzten Jahrzehnte zurückzuführen ist. Das werden wir in diesem Jahr auf der IAA wieder sehen!


Gezeigt werden Elektroautos, Hybrids und klassische Verbrenner



Elektroautos wie der VW ID.3 oder der voll-elektrische Porsche Taycan werden neben Hybrids wie dem Großraum-Van EQV von Mercedes an den Start gehen. Sie stellen sich kleinen Elektrischen wie dem Honda e und dem Opel Corsa-e oder auch dem kleinsten Seat Mii, die in der Stadt auf jeden Fall ausreichen.

Es wird sich zeigen, wie sich dagegen die Verbrenner entwickelt haben und ob man hier auf kleiner, beweglicher und sparsamer setzt. Der 1er, der X6 oder der 3er Touring von BMW werden neben dem T-Roc von VW als Cabrio und dem A4 und dem Q3 von Audi – Cabrio und Sportback – gezeigt.


Was wird aus einer Autoindustrie, wenn die Fahrzeuge immer besser werden und dadurch länger halten? Ein Autowechsel wird kurzfristig beziehungsweise im 10-Jahres-Rhythmus nicht mehr erforderlich sein!



Hinzu kommen die aktuellen Rezessionssorgen und damit verbunden die allgemein schlechter werdende wirtschaftliche Lage. Wenn man in der Tageszeitung liest und in den Nachrichten hört, dass für das Jahr 2020 die nächste Weltwirtschaftskrise vorauszusehen sei, dann schreckt der Bürger vor Neuinvestitionen zurück. Großanschaffungen in Privathaushalten nehmen ab und bei der Mobilitäts-Debatte stehen eher öffentliche Verkehrsmittel im Fokus. Die Auslagerung der Industrien aus den europäischen Ländern und die Ängste vor dem Arbeitsplatzverlust lassen Familien aufhorchen und sorgen unterschwellig für eine angespannte Stimmung am Investitionsmarkt.