München Deutsches Museum - Planetarium
In München gibt es ab sofort eine Reise durch die Galaxie mit Reiseleiter Harald Lesch und dem derzeit leistungsstärksten Computer der Welt
Simulation der Geschichte des Weltalls: "Ausgerechnet! Unser Universum"
München. Wissenschaftler aus München zeigen in einer Fulldome-Show was nach dem Urknall geschah. Wie und wann entstanden Sterne und Galaxien und was war die Rolle der geheimnisvollen Dunklen Materie dabei?
Die Wissenschaftler haben über den Hochleistungsrechner SuperMUC eine spektakuläre Simulationen über unser Universum erstellt. Hierbei arbeiteten sie mit dem Münchner Exzellenzcluster Universe und dessen Nachfolger Origins zusammen. Harald Lesch, Forscher und Wissenschaftsjournalist, wurde als Sprecher für diese 30-minütige Show über unser Universum gewonnen.
Platzhalter: An der Isar - Gegenüber vom Deutschen Museum, Foto: Helga Waess, München (Presse-Archiv) |
Das Universum fürs Fulldome-Format
Viele Jahre haben die Wissenschaftler an dieser Show für das Planetarium des Deutschen Museums gearbeitet. Ein Team von theoretischen Astrophysikern der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) München hat nun mit SuperMuc, dem leistungsfähigsten Computer weltweit, ein erstes Forschungsziel erreicht. Der leitende Wissenschaftler Klaus Dolag sagte:
„Um die Entstehung von Galaxien und großen Strukturen im Kosmos zu verstehen, haben wir einen Teil des Universums mit der gesamten Materie darin mit Hilfe von Hochleistungsrechnern simuliert.“
SuperMUC ermöglicht die bildliche Darstellung von simulierten Raumflügen in einem früheren Kosmos. Das Fulldome-Planetarium lässt die Betrachter durch Raum und Zeit schweben und erleben was wissenschaftlichen Daten rekonstruiert haben. Die Planetariumsshow zeigt neben diesen spektakulären Simulationen Raumflüge und Filmsequenzen zusammen mit echten Aufnahmen aus dem Weltall.
Der wissenschaftliche Prozess der heutigen Ergebnisse begann vor immerhin 400 Jahren
Mit Galileo, der sein Teleskop in den weiten Raum des Himmels richtete und anfing Fragen zu stellen, ging es los. Die Astronomiegeschichte ist nur eine Hintergrundinformation, welche den Blick von der Erde und auf die Erde näher bringt.
Christian Sicka, der hier verantwortlich zeichnende Kurator im Deutschen Museum, verzichtete im Fulldome-Kinos dieses Mal bewusst auf übliche Zusatzeffekte. Siska sagte gegenüber der Presse:
„Unsere Planetariumsshow visualisiert echte wissenschaftliche Daten und wurde von echten Wissenschaftlern produziert. So können wir den Menschen hautnah zeigen, wie die Forscher arbeiten und zu welchen Ergebnissen sie kommen.“Hier stimmte er mit Klaus Dolag überein
„Für die Animationen im Film haben meine Mitarbeiter etliche Auswertungsprogramme erstellt und sogar die Außenaufnahmen wurden von unseren Studenten gemacht.“
Wissenschaftler und Planetariumsteam haben für das Deutsche Museum und die dort gezeigte Fulldome-Projektion immerhin riesigen Datenmengen, wir sprechen hier von quasi einem Petabyte (rund eine Million Gigabyte) gespeichert.
„Obwohl für die Visualisierung einige hundert Computer gleichzeitig an einem Bild arbeiteten, brauchten einzelne Bilder oft mehrere Minuten. Bei fast 50 000 Einzelbildern kommen da mehrere Monate zusammen“,
ergänzte Dolag.
Eine halbe Stunde astronomische Forschung als Fulldome-Show
Harald Lesch, der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist ist begeistert:
„Reiseleiter war ich noch nie und dann gleich so eine tolle Reise. Dank der Arbeit meiner Münchner und Garchinger Kolleginnen und Kollegen, ihrer wundervollen Simulationen und Beobachtungen, können wir eine unmögliche Tour durch Raum und Zeit machen. Wir zeigen das Universum wie es heute ist und wie es dazu geworden ist. Bitte schnallen Sie sich an, wir fliegen heute ausnahmsweise mit Überlichtgeschwindigkeit!“
Kurator Christian Sicka versichert begeistert,
„dass unsere neue Planetariumsshow mit ihren einzigartigen Visualisierungen und den unterhaltsamen Erklärungen viele Besucher faszinieren wird“.
Daten und Fakten rund um die neue Planetariumsshow
- Dauer: ca. 30 Minuten
Die Planetariumsshow gliedert sich in fünf Teile:
- Kurzer Abriss der Astronomiegeschichte: Galileo bis zum Wissen um das Weltall und seine Milliarden an Galaxien
- Wie funktioniert moderne Wissenschaft? Das Leibniz-Rechenzentrum in Garching und der Höchstleistungs-Rechner (SuperMUC). Sinn der astrophysikalischen Simulationen.
- Ein Flug durch eine Simulation von kurz nach dem Urknall bis heute. Wie wichtig ist die Dunkle Materie?
- Die Show: eine komplexe Simulation zeigt, wie eine Galaxie entsteht. Besucher lernen Spiralgalaxien und eine elliptische Galaxien kennen.
- Die Münchner Wissenschaftslandschaft: Wendelstein-Observatorium, ESO, Max-Planck-Institute und die Forschungsverbünde Universe und Origins.
SuperMUC der Supercomputer
Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird in Garching bei München betrieben. „MUC“ wurde vom IATA-Flughafencode des Münchner Flughafens abgeleitet. SuperMUC ist der leistungsfähigste Rechner weltweit.
Hier einige Zahlen:
- Spitzenleistung von 6,8 Petaflops (fast sieben Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde),
- Hauptspeicher: 500 Terabyte,
- zwanzig Petabyte externer Speicher
SuperMUC wird zurzeit von einem noch effektiveren Nachfolger SuperMUC-NG (Next Generation) abgelöst
- der hat dann eine unvorstellbar große Spitzenrechenleistung von 26,9 Petaflops.
EVENT: Am 30. März 2019 ist Astronomietag!
- mehr dazu: astronomietag.de
Das Planetarium des Deutschen Museums: NEU! - Fulldome-Show "Ausgerechnet! Unser Universum"
- Platz für 160 Zuschauer.
- zweimal täglich Vorführungen (12 und 14 Uhr, an Wochenenden zusätzlich um 10 und 16 Uhr);
- abwechselnde Vorführungen: 1. „Der Sternenhimmel über München“ (Projektor-Show); 2. „Von der Erde ins Universum“ (Fulldome-Film); NEU: 3. Fulldome-Show "Ausgerechnet! Unser Universum".
- Eintrittskarten (3 Euro) gibt es an der Information in der Eingangshalle des Museums.