Das Museum Frieder Burda steht dieser Tage ganz in der „Macht der Farbe“
Brücke-Ausstellung bis zum 24. März 2019 in Baden-Baden
Baden-Baden. Über
100 Jahre nach der Gründung der Künstlergruppe „Die Brücke“
haben die Werke der Expressionisten ihre Wirkung noch nicht verloren.
Im Museum Frieder Burda (Lichtentaler Allee 8b) werden zurzeit
Gemälde der Künstlergruppe „Brücke“ ausgestellt. Für die
bunte Werkschau der Brücke-Mitglieder, die noch bis zum 24. März
2019 zu sehen ist, konnten die Kuratoren die eigene Sammlung mit
Leihgaben aus dem Brücke-Museum Berlin
und selten gezeigten Werken aus Privatbesitz ergänzen.
Museum Frieder Burda in Baden-Baden, Eingang, Foto: Helga Waess |
Eine Explosionen reiner Farben
Explosionen reiner
Farben, vereinfachte Formgebungen und die Spontaneität und Struktur
des Pinselstriches sind die „Markenzeichen“ der Brücke-Künstler,
die sich Anfang des 19. Jahrhunderts (ab 1905) zusammenfanden. Die
Klassische Moderne begann mit dem Fauvismus und Kubismus in
Frankreich, dem Futurismus Italiens, der Kunst des Blauen Reiters um
Kandinsky in München und eben jenem Brücke-Expressionismus aus
Dresden und Berlin, der dieser Tage in Baden-Baden präsentiert wird.
Museum Frieder Burda in Baden-Baden, Eingang, Foto: Helga Waess |
Selbstfindung und Selbstverortung durch die Kunst
Der Besucher steht
vor Werken, die eine Art von Selbstfindung und Selbstverortung der
Künstler beinhalten. Neues geisterte nicht nur durch die Köpfe der
Brücke-Künstler, sondern auch durch ihre Ateliers, um sich
schließlich auf den Leinwänden zu manifestieren. Die „Macht der
Farbe“ wurde zum Inhalt der Malerei.
Die Brücke-Expressionisten
Erich
Heckel (geb. 19883) und Karl Schmidt (geb. 1884), der sich später
Schmidt-Rottluff nannte, waren mit Ernst Ludwig Kirchner (geb. 1880)
und Fritz Bleyl befreundet. Heckel, Schmidt-Rottluff, Kirchner und
Bleyl waren 1905 Gründungsmitglieder der „Brücke“. Bekannt sind
jene Aktstudien aus dem Sommer 1909–1911, als Heckel mit Kirchner
an den Moritzburger Teichen weilte. Emil Nolde (geb. 1867) war
1906-1907 bei der Brücke, war in der Berliner Secession und ab 1911
in der Neuen Secession. 1906 kam auch Max Pechstein (geb. 1881)
hinzu und war von 1907 bis 1912 dabei. 1910 kam Otto Mueller zur
Brücke. Die Begegnungen der Künstler mit Franz Marc, August
Macke und Lyonel Feininger im Jahr 1912 bestätigten die eigene
Bildersprache. Heckel begegnete Max Beckmann und James Ensor und
auch hier zeigte sich: jeder beeinflusste die Kunstsprache des
anderen.
Der Einfluss der Brücke-Kunst
Die „Brücke“ wurde 1905 in
Dresden gegründet. Ab 1911 fanden die Künstler sich in Berlin ein.
Der Mai 1913 ließ die Künstlergruppe zerplatzen – es gab zu viele
Widersprüche zwischen den Individuen, die sich nicht mehr
vereinheitlichen ließen.
Erst in den 1980er Jahren setzten sich
die so genannten Neuen Wilden mit der Stilsprache der „Brücke“
auseinander. Gemälde der Brücke wurden früh, bereits in den 20er
Jahren des 20.
Jahrhunderts von den Museen angekauft.
Nach der Ausstellung ‚Entartete Kunst’ in München verschwanden
viele Werke. Es dauerte bis in die Mitte der 1950er Jahre bis sie
wieder gewürdigt wurden.
„Die Brücke“
- bis
24. März 2019 im
Museum Frieder Burda
Lichtentaler Allee 8b
Baden-Baden
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr
an allen Feiertagen geöffnet
Schlagworte: Renaissance, Malerei, Bildhauerei, 15. Jahrhundert, Sakrale Kunst, Fresko