Donnerstag, 3. Januar 2019

1 Baden-Baden: Brücke im Museum Frieder Burda

Baden-Baden / Museum Frieder Burda

Das Museum Frieder Burda steht dieser Tage ganz in der „Macht der Farbe“


Brücke-Ausstellung bis zum 24. März 2019 in Baden-Baden



Baden-Baden. Über 100 Jahre nach der Gründung der Künstlergruppe „Die Brücke“ haben die Werke der Expressionisten ihre Wirkung noch nicht verloren. Im Museum Frieder Burda (Lichtentaler Allee 8b) werden zurzeit Gemälde der Künstlergruppe „Brücke“ ausgestellt. Für die bunte Werkschau der Brücke-Mitglieder, die noch bis zum 24. März 2019 zu sehen ist, konnten die Kuratoren die eigene Sammlung mit Leihgaben aus dem Brücke-Museum Berlin und selten gezeigten Werken aus Privatbesitz ergänzen.

Museum Frieder Burda in Baden-Baden, Eingang,
Foto: Helga Waess


Eine Explosionen reiner Farben


Explosionen reiner Farben, vereinfachte Formgebungen und die Spontaneität und Struktur des Pinselstriches sind die „Markenzeichen“ der Brücke-Künstler, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts (ab 1905) zusammenfanden. Die Klassische Moderne begann mit dem Fauvismus und Kubismus in Frankreich, dem Futurismus Italiens, der Kunst des Blauen Reiters um Kandinsky in München und eben jenem Brücke-Expressionismus aus Dresden und Berlin, der dieser Tage in Baden-Baden präsentiert wird.

Museum Frieder Burda in Baden-Baden, Eingang,
Foto: Helga Waess

Selbstfindung und Selbstverortung durch die Kunst



Der Besucher steht vor Werken, die eine Art von Selbstfindung und Selbstverortung der Künstler beinhalten. Neues geisterte nicht nur durch die Köpfe der Brücke-Künstler, sondern auch durch ihre Ateliers, um sich schließlich auf den Leinwänden zu manifestieren. Die „Macht der Farbe“ wurde zum Inhalt der Malerei.


Die Brücke-Expressionisten



Erich Heckel (geb. 19883) und Karl Schmidt (geb. 1884), der sich später Schmidt-Rottluff nannte, waren mit Ernst Ludwig Kirchner (geb. 1880) und Fritz Bleyl befreundet. Heckel, Schmidt-Rottluff, Kirchner und Bleyl waren 1905 Gründungsmitglieder der „Brücke“. Bekannt sind jene Aktstudien aus dem Sommer 1909–1911, als Heckel mit Kirchner an den Moritzburger Teichen weilte. Emil Nolde (geb. 1867) war 1906-1907 bei der Brücke, war in der Berliner Secession und ab 1911 in der Neuen Secession. 1906 kam auch Max Pechstein (geb. 1881) hinzu und war von 1907 bis 1912 dabei. 1910 kam Otto Mueller zur Brücke. Die Begegnungen der Künstler mit Franz Marc, August Macke und Lyonel Feininger im Jahr 1912 bestätigten die eigene Bildersprache. Heckel begegnete Max Beckmann und James Ensor und auch hier zeigte sich: jeder beeinflusste die Kunstsprache des anderen.

Der Einfluss der Brücke-Kunst


Die „Brücke“ wurde 1905 in Dresden gegründet. Ab 1911 fanden die Künstler sich in Berlin ein. Der Mai 1913 ließ die Künstlergruppe zerplatzen – es gab zu viele Widersprüche zwischen den Individuen, die sich nicht mehr vereinheitlichen ließen.
Erst in den 1980er Jahren setzten sich die so genannten Neuen Wilden mit der Stilsprache der „Brücke“ auseinander. Gemälde der Brücke wurden früh, bereits in den 20er Jahren des 20.
Jahrhunderts von den Museen angekauft. Nach der Ausstellung ‚Entartete Kunst’ in München verschwanden viele Werke. Es dauerte bis in die Mitte der 1950er Jahre bis sie wieder gewürdigt wurden.

Die Brücke“

- bis 24. März 2019 im

Museum Frieder Burda

Lichtentaler Allee 8b
Baden-Baden

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr
an allen Feiertagen geöffnet


Schlagworte: Renaissance, Malerei, Bildhauerei, 15. Jahrhundert, Sakrale Kunst, Fresko