Mittwoch, 1. August 2018

Museum für Photographie Braunschweig Dokumentarfotografie Förderpreis 2018

Museum für Photographie Braunschweig - Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung 11 "The Voids"

Eine Fotografie-Ausstellung zeigt bis 16.09.2018 vier in den Augen der Jury der Wüstenrot Stiftung förderungswürdige dokumentarische Blickwinkel aus unserer Zeit


Eine Ausstellung der Dokumentar-Fotografen Susanne Hefti, Alina Schmuch und Franca Scholz, Andrzej Steinbach und Malte Wandel 


»Dokumentarfotografie Förderpreise 11 – The Voids« -  Eine Ausstellung im Museum für Photographie in Braunschweig bis 16.09.2018. Susanne Hefti, Alina Schmuch und Franca Scholz, Andrzej Steinbach und Malte Wandel haben es in die Ausstellung zum »Dokumentarfotografie Förderpreise 11 – The Voids« geschafft, welche die Wüstenrot Stiftung und das Museum Folkwang in Essen in Kooperation mit dem Museum für Photographie in Braunschweig gemeinsam veranstalten.

Tympanon des Nationaltheaters, München, Foto: Helga Waess

Stimmungen der Zeit festgehalten im Dokumentar-Foto


Die fotografischen Arbeiten sprechen den Besucher in der Gemeinschaftsausstellung in Braunschweig durch die zeitgenössischen Sichtweisen der vier Fotografen/innen an.
Es geht um die politisch/soziale Stimmung in unserer Zeit beziehungsweise um die Historie und Ist-Zustand von Migrationsbewegungen oder politische "Verwerfungen des 20. Jahrhunderts", welche sich im täglichen Stadtbild in der Welt erkennen lassen. Die ausgewählten Szenen wurden mit den Mitteln der Fotografie dokumentarisch festgehalten und regen zum Nachdenken an.

Was wird da gezeigt? Wie real ist diese fotografische Realität? Entspricht das Gezeigte doch lediglich einer Momentaufnahme. Aus dem Blickwinkel des Fotografen beruht jede Dokumentarfotografie auch dem Erfahrungsschatz des Menschen hinter der Kamera. Was im Sucher ist wurde ausgesucht! Wir sehen nicht, was hinter dem Fotografen passiert. Jedes Bild erzählt dennoch eine Geschichte und entstand zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem spezifischen, eigens ausgewähltem Ort.
Immer wieder stellt sich dem Betrachter die Frage, braucht Dokumentar-Fotografie nicht auch Erläuterung, Ortsangaben, Personennamen oder einfach zugehörigen Text oder reichen Fotoserien mit Titel. Warum ist etwas der fotografischen Dokumentation würdig?


  • Wenn Susanne Hefti eine leere Tankstelle im Kosovo zeigt (2017, Titel: Kosovo - A Truly Non-Affirmative Research") stellt sich die frage, was passiert weiter ...
  • Malte Wandels Blick auf "Miguel, Beira, Mosambik" von 2017 zeigt den Blick von einem kargen unbewachsenem Erd-Platteau über eine weite Landschaft. Eine männliche Rückenfigur, die den Betrachterstandpunkt im Bild einnimmt, hockt am Vorsprung und blickt in die Weite - fast fühlt man sich an die "Kunst der Romantik" mit ihren Sehnsuchts-Gemälden erinnert.
  • Andrzej Steinbach zeigt ein Porträt von drei Menschen. Eine sitzende Frau in Kapuzenshirt und mit Schirmmütze sieht den Betrachter an. Auf der einen Seite steht eine stark angeschnittene Person, die die Hand auf die Schulter der Frau legt. Auf der anderen Seite positioniert der Fotograf eben falls eine angeschnittene, jedoch eine hockende Person, deren Gesicht ebenfalls beschnitten ist - Titel "Gesellschaft beginnt mit drei". 
  • Alina Schmuch und Franca Scholz zeigen unter dem Titel "We Can" einen Treppenaufgang mit einem Plakat INFO POINT, der jeder Behörde gerecht wird. Hier gibt es allerhand Interpretationsspielraum. Das Gebäude ist in gutem, gepflegtem Zustand, aber wer informiert hier? Wir sehen keine Menschen, niemanden der informiert werden will. Die Fotoserie der beiden Fotografinnen wird für den Besucher mehr Information liefern.

Die in Serien fotografierten Dokumentationen in der Ausstellung werden alle Fragen klären.

Eine Ausstellung beginnt mit ihren Besuchern zu leben


Wer sich dieser Tage in Braunschweig aufhält könnte hier neue Anregungen zur Form und Wahrnehmung von Fotografie erhalten.

Museum für Photographie Braunschweig e.V. 

Helmstedter Straße 1
38102 Braunschweig

Öffnungszeiten
Dienstag – Freitag, 13.00 – 18.00 Uhr
Samstag + Sonntag, 11.00 – 18.00 Uhr

Homepage des Museums: www.photomuseum.de