Sonntag, 11. Dezember 2016

UNESCO: Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

UNESCO-Konvention mit erweiterter Liste  zum immateriellen Kulturerbe


Europäische Ethnologen und deutsche Volkskundler können aufatmen! Ihre Arbeit ist nicht umsonst


Bräuche, Fertigkeiten und Kenntnisse dürfen in einer Kultur nicht verloren gehen


9. Dezember 2016: Die  Kultusministerkonferenz, der  Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Deutsche UNESCO-Kommission nehmen Kulturformen in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbe auf. Im Jahr 2003 hatte die UNESCO beschlossen bestehende Kulturformen für zukünftige Generation
zu erhalten. Zu dem sogenannten immateriellen Kultur erbe zählten fortan Bräuche, Darstellende Künste, Techniken  im  Handwerk und auch das Naturwissen.


Kulturelles Erbe = Zukunft der Kultur
Foto: Helga Waess


Es reichte von der Genossenschaftsidee Deutschlands bist zur Kaffeekultur in den arabischen Ländern oder zum Tanz in Burundi.  Bislang sind 171 Staaten der UNESCO-Konvention zum immateriellen Kulturerbe beigetreten. Deutschland steht seit dem Jahr 2013 in der Liste und hat 68 Kulturformen eintragen lassen
Unter diesem Link findet sich das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes




34 KULTURFORMEN NEU INS DEUTSCHE VERZEICHNIS DES IMMATERIELLEN KULTURERBES AUFGENOMMEN

Kulturerbe sichern erhalten und weiter vermitteln, damit ein Land seine oft Jahrhunderte alten Kultur-Übungen nicht vergisst. denn nicht materielles, sondern gelebtes kulturelles Erbe prägt das Leben in einer Gesellschaft und das zwischenmenschliche Miteinander.

  •  Märchenerzählen 
  •  Poetry-Slam im deutschsprachigen Raum
  •  Instrumentales Laien- und Amateur-Musizieren
  •  Posaunenchöre 
  •  Zwiefacher - Erklärung von der UNESCO
  •  Regionale Vielfalt der Mundarttheater in Deutschland
  •  Georgiritt und historischer Schwerttanz Traunstein 
  •  Historisches Festspiel „Der Meistertrunk“ zu Rothenburg ob der Tauber 
  •  Sennfelder und Gochsheimer Friedensfeste
  •  Tölzer Leonhardifahrt 
  •  Wunsiedler Brunnenfest 
  •  Historisches Festspiel „Die Kinderzeche“ zu Dinkelsbühl 
  •  Barther Kinderfest 
  •  Tonnenabschlagen
  •  Ostfriesische Teekultur 
  •  Forster Hanselfingerhut Spiel
  •  Bergparaden und Bergaufzüge in Sachsen 
  •  Schachtradition in Ströbeck 
  • Eisenacher Sommergewinn 
  •  Heiligenstädter Palmsonntagsprozession
  •  Skat spielen 
  •  Feldgeschworenenwesen in Bayern 
  •  Osingverlosung
  •  Innerstädtischer Erwerbsgartenbau in Bamberg 
  •  Hebammenwesen
  •  Die traditionelle Flussfischerei an der Mündung der Sieg in den Rhein 
  •  Flechthandwerk
  •  Mal-, Fass- und Vergoldetechniken der Kirchenmalerei 
  •  Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald 
  •  Porzellanmalerei 
  •  Zubereitung und Anwendung von traditionellem Kalkmörtel
  •  Hessischer Kratzputz
  •  Blaudruck 
  •  Töpfertradition Westerwälder Steinzeug in und um Höhr-Grenzhausen (Kannenbäckerland) sowie Breitscheid
  • Die zwei Neuaufnahmen in das Register „Guter Praxis-Beispiele“
  •  Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad Hindelang 
  •  Erforschung und Dokumentation von Flur- und Hausnamen in Bayern 

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters betonte zu dieser neuen Liste:

„Unser gemeinsames Immaterielles Kulturerbe ist Beleg einer schönen gesellschaftlichen Übereinkunft, in deren Mittelpunkt unser kulturelles Erbe steht. Die Bräuche, Fertigkeiten und Kenntnisse, die mit diesem Erbe oft von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind essentieller Teil unserer Identität und unseres Selbstverständnisses. Sie zeigen, wie Tradition und Innovation, Kontinuität und Wandel miteinander verknüpft werden können. Und sie machen deutlich, dass unser Reichtum zu einem großen Teil in unserer Kultur begründet liegt.“ 

Der "Blaudruck“ für internationale  Liste nominiert 



2017 wird  Österreich mit Deutschland, Ungarn, der Tschechischen Republik und der
Slowakei die Technik des Blaudrucks für die internationale Liste des Immateriellen Kulturerbes
nominieren. Damit wird die jahrhundertealte Technik, Stoffe durch blaue Musterung zu veredeln,
was im 18. und 19. Jahrhundert  üblich war, zum schützenswerten kulturellen Erbe dieser Länder.