Naturschutz aktuell - NABU
Die Aktion Insektensommer ist gestartet und jeder kann mitmachen!
Citizen Science-Projekt - Bürgeraufruf zur bundesweiten Insektenzählung
Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ ruft der Naturschutzbund (NABU) alle Bürger auf, die Insekten in ihrer Umgebung zu zählen. - Tipps und Richtlinien für die Zählung listen wir weiter unten im Text auf. - Vermutlich gibt es bei uns 33.000 Insektenarten, deren Vielfalt, Lokalisierung und Anzahl bislang jedoch nur auf Schätzungen beruht.
Grüne Heupferd - gesehen im August 2017 in Oberkirch (Tiergarten) Foto: Helga Waess (Archiv) |
Die so erfassten Zahlen können in zwei Zeiträumen an den Naturschutzbund gemeldet werden:
- Insekten melden vom 1. bis 10. Juni und vom 3. bis 12. August 2018 - über die Homepage www.insektensommer.de können alle Naturschutzfans online Arten und Zahlen melden
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller betonte gegenüber der Presse:
„Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und für den Schutz dieser Tiergruppe zu sensibilisieren. ... Jeder kann mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln. Jedes Insekt zählt!“
Gezählt wird systematisch an folgenden Orten: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss
- Das begrenzte Beobachtungsgebiet für die Zählung sollte - vom eigenen Standpunkt aus gesehen - nicht größer als zehn Meter in jede Richtung gehen.
- Die Zählung sollte konsequent an den ausgewählten und wechselnden Orten jeweils eine Stunde dauern.
Welche Insekten-Art wird gezählt?
Von der Blattlaus zur Fliege oder zum Schmetterling sollte jeder vorgefundene Sechsbeiner gemeldet werden. Der NABU gibt 16 Arten vor, die in Deutschland häufig vorkommen.
Auf diese Insekten sollte man besonders achten (Fotos finden sich auf der Homepage des NABU):
- der Admiral, das Tagpfauenauge, der Schwalbenschwanz und der Kleinen Fuchs - das sind vier Tagfalter beziehungsweise Schmetterlingsarten;
- drei Wildbienen: Ackerhummel, Steinhummel und Holzbiene);
- zwei Käfer: der Asiatische Marienkäfer und der Sieben-Punkt-Marienkäfer);
- ferner zwei Wanzen-Arten: die so genannte Lederwanze und die Streifenwanze
- die Hainschwebfliege,
- die Florfliege,
- die Blutzikade
- als Libellenart die Blaugrüne Mosaikjungfer
- sowie das Grüne Heupferd als Laubschrecke (unser Foto - oben).
NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi rät:
„Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und windstiller Tag. Eine gezielte Erkundungstour ist für jeden schon auf kleinstem Raum möglich, wie zum Beispiel der Blick in die Blumentöpfe.“
Insekten sind unverzichtbar für ein funktionierendes Ökosystem
Sie helfen bei der Vermehrung von Pflanzen und bei der zu erhaltenden Fruchtbarkeit des Bodens. Leider gehen - wissenschaftlichen Studien zufolge - Insekten-Populationen in Deutschland deutlich zurück. Hierfür sind unter anderem die Intensivierung der Landwirtschaft unter Verwendung von Pestiziden verantwortlich.
Wer erfasst die Daten der Zählaktion Insektensommer?
Die Online-Plattform www.naturgucker.de erfasst die Ergebnisse der Zählung. Diese werden dann von NABU ausgewertet. Eine Zeitnahe Veröffentlichung der Ergebnisse wird anvisiert.
Warum findet der „Insektensommer" statt?
Die Datenerhebung wird eine artenübergreifende und bundesweite Übersicht vom Leben der Insekten in Städten und ländlichen Regionen ermöglichen. Wie damals bei der Zählung der Vogelarten werden zwar keine exakten Bestandszahlen aller Insekten ermittelt werden können, aber das Wissen um Häufigkeiten und Trends können dem Schutz der Insekten-Arten und -Populationen dienen.Interessant wird es auch sein, zu ermitteln, ob Insekten-Gruppen und Arten wandern oder regionale Unterschiede vorkommen
Warum gibt es zwei Meldezeiträume von jeweils zehn Tagen?
Vom 1. bis zum 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12. August 2018 können Sie zum „Insekten-Zähl-Sommer" beitragen.Jeweils zwei komplette Wochenenden im Sommer dienen der Erfassung. Manche und vor allem ausgewachsene Tiere lassen sich im Sommer gut beobachten - einige eher im Früh- und wieder andere eher im Hochsommer. Daher ist es wichtig zwei Sommer-Zeiträume zu vergleichen.
Welche Insekten kann ich melden?
Im Prinzip sollte jedes gesehene und erkannte Insekt gemeldet werden. Bei aller Vielfalt sollten jedoch jene acht „Kernarten“ - siehe oben - beachtet und auf jeden Fall gezählt werden.Alle genannten können leicht erkannt werden:
- Im Juni sollten Tagpfauenauge, Admiral, Asiatischer Marienkäfer, Hainschwebfliege, Steinhummel, Lederwanze, Blutzikade und die Gemeine Florfliege gesichtet werden.
- Im August werden die Naturfreunde vermutlich eher Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und das Grüne Heupferd finden.
Grünes Heupferd, Foto: Helga Waess |
Anschauliches Bildmaterial der genannten Insektenarten wird der
NABU auf seiner Homepage zeigen!
Kann ich auch an mehreren Orten Insekten zählen?
Unbedingt! Wer Zeit hat, sollte innerhalb der beiden Meldezeiträume gerne mehrfach zählen.Wichtig - bitte unbedingt beachten:
die Zählung sollte an verschiedenen Orten stattfinden!
Zum Beispiel im eigenen Garten, dann auf der entfernten Wiese oder an einem Teich, etc.
Und die Meldung von verschiedenen Orten sollte getrennt eingesandt werden.