Mittwoch, 29. November 2017

Ulm UNESCO-Welterbe Festakt

Ulm - UNESCO Festakt im Landratsamt

Jungpaläolithikum: Die Fundorte der ältesten mobilen Kunstwerke der Welt werden UNESCO-Welterbe

Elfenbein-Mamut, Venus und Löwenmensch sind 35.000 bis 43.000 Jahre alt

Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb sind mit der Urkundenverleihung am heutigen Tage offizielles UNESCO-Welterbe


Ulm. 29. NOVEMBER 2017: Bei einem Festakt im Ulmer Landratsamt Alb-Donau-Kreis wird heute um 19:00 Uhr die UNESCO-Urkunde zur Auszeichnung der Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb als UNESCO-Welterbe von Staatsministerin Bähmer an Ministerpräsident Kretschmann über geben.

Kunst-Kultur-Blog, Foto: Helga Waess (Archiv)


Bereits im Juli 2017 hatte das UNESCO-Welterbekomitee zwei neue Standorte in das UNESCO-Welterbe aufgenommen: 


  • die Höhlen im polnischen Krakau 
  • und die Höhlen und Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb


Welterbestätte Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb 


Vor über 40.000 Jahren breitete sich der anatomisch moderne Mensch auch in Europa aus, was die auf der Schwäbischen Alb gefundenen ältesten mobilen Kunstwerke der Welt belegen. In der UNESCO-Welterbe-Liste finden sich  insgesamt sechs Höhlenfundstellen und natürlich auch die Landschaft drum herum. Im Ach- und Lonetal wurden immerhin über 50 zumeist aus Elfenbein gearbeitete Figuren entdeckt. Einige wurden jedoch auch aus tierischen Knochen gearbeitet.

Welche mobilen Kunstwerke aus der Zeit des Jungpaläolithikums wurden gefunden?


  • Jeder hat sicherlich noch den kleinen Elfenbein-Mammut aus der Vogelherdhöhle vor Augen, der vor einiger Zeit durch die Presse Berühmtheit erlangte,
  • oder aber die berühmte Venus vom Hohlen Fels 
  • und natürlich den kleinen Löwenmenschen aus dem Hohlenstein-Stadel. 
  • Unter den Fundstücken haben sich ferner acht Flöten bis in unsere Zeit überliefert.

Alle Elfenbein- beziehungsweise Knochen-Kunst-Objekte sind zwischen 35.000 und 43.000 Jahre alt



Für das UNESCO-Welterbekomitee war die Dichte der Funde neben der Bedeutung des Ensembles für die Erd- und Menschheits-Geschichte samt der erkennbaren Entwicklung der Künste entscheidend für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste. Als weltweit einmalig wurde die Region zur Erforschung des Jungpaläolithikums als 42. Welterbestätte Deutschlands aufgenommen.

Hier ein Link zur Homepage der UNESCO mit dem Artikel zur "Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura sind UNESCO-Welterbe. Welterbekomitee würdigt Höhlen in Baden-Württemberg als einzigartiges Zeugnis der Eiszeit

Bei der Verleihung am heutigen Abend werden Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg im Ulmer Landratsamt Alb-Donau-Kreis  anwesend sein.