Freitag, 21. Juli 2017

UNESCO Weltkulturerbe 2017

UNESCO-WELTERBEKOMITEE 2017

Bedrohtes und schützenswertes Welt-Kulturgut- und Welt-Naturerbe sollte alle interessieren

"Erbe - Vielfalt - Zukunft" lautete der Überbegriff der Tagung des Welterbekomitees der UNESCO in Krakau


Die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) - auf deutsch
Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur - tagte im polnischen Krakau.
Es war die 41. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees bei der wieder viel erreicht, bemängelt und beschlossen wurde. So wurden die "Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura" in das Welterbe der Menschheitsgeschichte aufgenommen und die architektonischen Stätten des Bauhauses um die "Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau und fünf Laubenganghäuser in Dessau-Roßlau" ergänzt [unter diesem Link zum Bauhaus-Beitrag in diesem Blog finden Sie weitere Informationen].

Charakteristisches München-Foto von Helga Waess

Absage der UNESCO für den Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut

Leider hat es der "Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut" wieder nicht auf die Welterbeliste geschafft. Der Begriff scheint einfach zu weit gefaßt. Denn hierbei ging es nicht um den Naumburger Dom, der ohne Zweifel in das Welterbe gehören dürfte, sondern um den Beweis für das Vorhandensein der "hochmittelalterlichen Kulturlandschaft". Man darf im Landes- und Denkmalamt aber noch einmal am Dossier für den Antrag an die UNESCO feilen und in drei Jahren den nächsten Versuch starten. Hierbei sollte der Schwerpunkt auf den Dom samt dem Naumburger Reiter und die berühmten 12 Naumburger Stifterfiguren (die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden) gelegt werden, die ohne Zweifel die Adelskultur des Mittelalters und einen bestimmten Status und Anspruch spiegeln.


21 neue Welterbestätten wurden in die Liste der UNESCO aufgenommen

Erstmals tauchen in der Liste nun auch Stätten in Angola und Eritrea auf. Angola wird mit M’banza Kongo, einer gewachsenen Altstadt, und Eritrea mit der Stadt Asmara Welterbestätte aufgeführt.
Ferner findet darin nun auch die Heilige Insel Okinoshima in Japan ihren Platz und der englische Lake District sowie die Kulturlandschaft der südafrikanischen Khomani.


UNESCO-Welterbestätte in Gefahr

Für rege Diskussionen sorgte der Hochhausbau im Zentrum Wiens, der die wunderschöne Stadtsilhouette auf die Liste des gefährdeten Welterbes brachte.

Streichung von der Liste des Gefährdeten Welterbes

Es ist ein Glücksfall, wenn Schutzmaßnahmen durchgeführt werden und Nationalparks aus der Welterbeliste der gefährdeten Stätten gestrichen werden. So erging es dem Comoé Nationalpark an der Elfenbeinküste und dem  äthiopischen Simien Nationalpark. Und auch in Georgien wurden die „Bagrati-Kathedrale und Kloster Gelati“ durch die erfolgreiche Verkleinerung der Stätten als Welterbe geschützt und damit erhalten.

DAS WELTERBE 2017


Insgesamt stellte die UNESCO 68 unterschiedliche Gefährdungsfaktoren fest, die in 154 vorgelegten Berichten vom kritischen und bedrohtem Zustand einiger Welterbestätten berichteten.

So werden weltweit an die 29 Korallenriffe durch die Klimakatastrophe akut bedroht. Der ansteigende Meeresspiegel stellt für die sehr fragile Meeresökosysteme eine hohe Gefährdung dar. Die UNESCO hat gerade eine globale Studie "zum Einfluss des Klimawandels auf Korallenriffe mit Welterbestatus" publiziert.

Unter diesem Link zur UNESCO-HOMEPAGE "WAS WIR HEUTE SCHAFFEN, IST MORGEN VIELLEICHT SCHON UNSER ERBE." findet man zahlreiche Links und Informationen zur kulturweiten Freiwillige-Arbeit der UNESCO-Nationalkommission weltweit.