Freitag, 14. Juli 2017

Unesco Bauhaus Welterbestaetten

UNESCO-Welterbestätten: BAUHAUS


Die Bauhaus-Welterbestätten wurden um die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau und die fünf Laubenganghäuser in Dessau-Roßlau erweitert


Bereits im Jahr 1996 wurden Architekturen des Bauhauses in Weimar und Dessau in das Verzeichnes der Welterbestätten der Unesco aufgenommen. Jetzt beschloss das UNESCO-Welterbekomitee in Krakau die "Welterbestätte Bauhaus" zu erweitern. Neu hinzu kommen die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, welche sich in Bernau befindet und die fünf Laubenganghäuser, die in Dessau-Roßlau zu bestaunen sind.

Foto: Helga Waess (Archiv)


Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, als Leiterin der deutschen Delegation der Welterbekomiteesitzung betonte,

dass der Meisterarchitekt und Bauhauslehrer Hannes Meyer "die weltweite Wirkungsgeschichte des Bauhauses entscheidend ..." mitprägte. Durch die Aufnahme in die Liste der Welterbestätten werde der "außergewöhnliche .. universelle.. Wert des Bauhauses“ hervorgehoben. 

Die neu aufgenommenen Bauhaus-Bauten sind eine Pionierleistung in der Architektur-Geschichte



  • Die fünf Laubenganghäuser aus der Bauhaus-Schule, welche in Dessau-Roßlau stehen, können ans exemplarische Vorreiter des Sozialwohnungsbaus aus der Zwischenkriegszeit gesehen werden 
  • und die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes steht als zentraler Baustein in der Entwicklungsreihe von Ausbildungsprogrammen, in welche die Arbeiterorganisationen eingebunden waren. 


Und Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission zur Entscheidung der Konferenzteilnehmer:

„Mit der Erweiterung der Welterbestätte bieten die Bauhaus-Stätten in Weimar, Dessau und Bernau einen repräsentativen Gesamtüberblick über die Wirkungszeit der Bauhausschule. Die Gebäudeserie ist Zeugnis einer radikalen Erneuerung in Architektur und Design. Sie macht den Übergang von Gropius‘ weißer Moderne zu einem streng funktionalen Baustil, der die Grundlage der Nachkriegsarchitektur legte, deutlich. Die Bauhausstätten gehören zu den Gründungsorten der klassischen Moderne und entfalten nach wie vor eine einzigartige weltweite Wirkung. Ich freue mich, dass durch die Erweiterung der Welterbestätte dieser bedeutsame Abschnitt der Architekturgeschichte noch bekannter wird.“

Das Bauhaus und seine Architekten prägten die Architektur des 20. Jahrhunderts


Bei Bauhaus denken Architekten, Kunsthistoriker und Kenner sofort an Dessau und Weimar (ab 1919) und natürlich sind die beiden Bauhaus-Direktoren Walter Gropius und Hannes Meyer sofort im Gedächtnis. Die beiden schufen einen Baustil, welcher die Architektur des 20. Jahrhunderts sehr stark beeinflusste.

Die Weimarer Bauhaus-Architektur wurde, wie das "Haus am Horn" von Georg Muches zeigt, bereits 1923 als Musterhaus der Modernen Architektur errichtet. Dessau und seine "Hochschule für Gestaltung" war für angehende Architekten ein, nun ja, sagen wir ein: Pilgerort. Hier wurden die Vorreiter der Avantgarde unterrichtet.

Walter Gropius war als der Gründer und Organisator für die Bauhaus-Schüler prägend. Heute spricht man in der Architekturgeschichte von Gropius-Bauten als Inkunabeln der Moderne. Und in der Tat handelt es sich durchweg um Ikonen der Architektur-Geschichte, die heute immer noch - weltweit - großen Einfluss auf angehende Architekten ausüben. Die Bauten wurden in häufig offenem Grundriss, funktional, klar in der Linie und sozio-ökonomisch entworfen. Sie orientierten sich am alltäglichen Gebrauch und ließen Licht und Wände für sich wirken.
Als so genannte "Meisterhäuser" kennt man jene Bauten in Dessau, deren Elemente in heutigen Bauten immer noch zu finden sind. Wir denken hier an:


  • die durchweg kubische Gestaltung, 
  • eine ökonomisch durchdachte Raumaufteilung, 
  • die neue Art der Raumerschließung, 
  • und auch an vertikale und horizontale Fenster-Bänder, die oft zweifarbig gestaltet sind (häufig außen weiß und innen farbig).
Aber auch die Einrichtung wie


  • Einbauküchen, 
  • freischwingende Sessel und Stühle 
  • und so weiter 
wurde in den Werkstätten des Bauhauses entworfen und gebaut. Ihre Prototypen sind ebenso wie die erhaltenen original Möbel aus der Zeit heute begehrte Sammlerobjekte.

Die Künstlerhäuser des Bauhauses sind Musterbauten der Architekturgeschichte. 

Die UNESCO-Weltberbestätte BAUHAUS

Wer die Bauhaus-Architektur erleben will, der sollte die UNESCO-Welterbestätte „Bauhaus mit seinen Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“ bereisen:

  • das Bauhausgebäude
  • und die sieben Meisterhäuser in Dessau; 
  • die ehemalige Kunstschule, 
  • die ehemalige Kunstgewerbeschule 
  • sowie das Haus am Horn in Weimar, 
  • die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau bei Berlin 
  • und die fünf Laubenganghäuser in Dessau-Roßlau.


Die Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Krakau endete am 12. Juli 2017.