Förderpreise: Tanzwissenschaftspreis NRW 2021
Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat den Tanzwissenschaftspreis NRW 2021 an Mariama Diagne und Martina Ruhsam verliehen
Forschungen über das Tanzen werden mit 30.000 Euro gefördert
KÖLN. Vor wenigen Tagen wurde Tanzwissenschaftspreis Nordrhein-Westfalen zum fünften Mal verliehen. Die Feierstunden fand im MediaPark Köln statt. Alle fünf Jahre dürfen sich herausragende Wissenschaftler über den mit 30.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis freuen. In diesem Jahr erhielten die Wissenschaftlerinnen Mariama Diagne und Martina Ruhsam den Förderpreis. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und das Deutsche Tanzarchiv Köln loben den Tanzwissenschaftspreis seit 2001 unter der Trägerschaft der SK Stiftung Kultur und der Stadt Köln aus.
Oldtimer, Foto: Helga Waess - Archiv Kunst-Kultur-Blog |
Isabel Pfeiffer-Poensgen würdigte „exzellente Forschung zur tanzwissenschaftlichen Grundlagen- und Methodenforschung“
Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen übergab in diesem Jahr die Auszeichnung für „exzellente Forschung zur tanzwissenschaftlichen Grundlagen- und Methodenforschung“ (in der Kategorie 1) und für „herausragende Leistungen im Bereich der praxisbezogenen tanzwissenschaftlichen Forschung“ (in der Kategorie 2).
Die Preisträger der beiden Kategorien:
Mariama Diagne mit „Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Orpheus und Eurydike"
Mariama Diagne konnte die Jury mit ihrer Dissertation „Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Orpheus und Eurydike" überzeugen. Die Wissenschaftlerin erforschte das Phänomen der gravitas aus kulturhistorischer und tanzwissenschaftlicher Perspektive. Ihr Untersuchungsobjekt wurdein einer frühen Choreographie von Pina Bausch interpretiert.
Zu Beginn der Untersuchung steht die modellhaften Analyse, wodurch die Forscherint Mariama Diagne der Tanzwissenschaft ein völlig neues methodisches Instrumentarium offeriert.
Martina Ruhsam mit „Moving Matter. Nicht-menschliche Körper in zeitgenössischen Choreographien“
Mit ihrer tanzwissenschaftlichen Ausarbeitung unter dem Titel „Moving Matter. Nicht-menschliche Körper in zeitgenössischen Choreographien“ konnte Martina Ruhsam in der Kategorie 2 die Jury überzeugen.
Ruhsam stellt performative Situationen im Tanz in das Zentrum ihrer Forschung. Materialien und Dinge werden zu zentralen Akteure. Praxisnah wird der „Tanz der Dinge“ reflektiert und das "Wissenskonzeption an der Schnittstelle von Theorie und Praxis" gespiegelt.
Die Tradition der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Tanz in Köln
2000 initiierte die Hochschule für Musik in Köln den ersten Lehrstuhl für Tanzwissenschaft bundesweit. Bis heute gibt es lediglich zwei Hochschulen, die sich des Themas annehmen. Die Hochschule für Musik und Tanz Köln ist eine der zwei deutschen Institutionen, an denen Tanzwissenschaft in einem interdisziplinären Masterstudiengang studiert werden kann. Das hauseigene Stipendiatenprogramm (Forschungskolleg Tanzwissenschaft) fördern:
- die Hochschule für Musik und Tanz Köln
- das Deutsche Tanzarchiv Köln
- und die Bestände des Deutschen Tanzarchivs Köln
Der Tanzwissenschaftspreis NRW wurde im Jahr 2001 erstmals verliehen und vom Deutschen Tanzarchiv Köln initiiert. Damit erinnert das Institut an den Pädagogen, Publizisten und Begründer des Deutschen Tanzarchivs Köln, Herrn Kurt Peters.
Weites Land - Foto: Helga Waess - Cover Kunst-Kultur-Blog |