Samstag, 10. Oktober 2020

Das Lenbachhaus Muenchen zeigt Kandinsky und Münter UNTER FREIEM HIMMEL

Ausstellungstipp: Lenbachhaus München – Freiluftmalerei von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter


Eine Ausstellung über die Suche einer zeitgenössischen Ästhetik in der Malerei, die fort will von der Lehre in der Akademie und über den Impressionismus neue Wege in der Malerei sucht


13. Oktober 2020 – 6. Juni 2021 „UNTER FREIEM HIMMEL“ - UNTERWEGS MIT WASSILY KANDINSKY UND GABRIELE MÜNTER


München. Der Kurator des Lenbachhauses Matthias Mühling und Sarah Louisa Henn locken ab dem 13. Oktober 2020 die Besucher ins Freie. Und was gibt es dieser Tage Schöneres, als sich einer farbenfrohen Malerei zu widmen. In einer Kooperation des Lenbachhauses mit der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung und der Unterstützung des Förderverein Lenbachhaus e.V. ist es gelungen die Ausstellung „UNTER FREIEM HIMMEL. Unterwegs mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter“ zu konzipieren und zu realisieren. Sonderöffnung: Mo, 12. Oktober 2020, 16–22 Uhr - UNTER FREIEM HIMMEL. Unterwegs mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter (nur mit Anmeldung!)


Die Alpen von der bayerischen Seite aus gesehen, Blog-Cover
Foto: Helga Waess


Sie gingen mit Staffelei und Farben in die Landschaft 


... und hielten farbenfrohe Sinneseindrücke fest. Kandinskys und Münter prägten vor über 100 Jahren die Freiluftmalerei. Beide waren die zentralen Figuren der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“. Sie hatten eine Künstler- und auch eine Liebesbeziehung. Von 1902-1908 reisten diese beiden Künstler nicht nur im Bayerischen Oberland, sondern auch nach Kallmünz, Rotterdam, Tunis, Rapallo und Paris. Sie fotografierten und verewigten in kleinen Malereien und mit klaren Farben die Landschaften, Tiere und auch die Menschen. Was sie dafür brauchten war nicht viel: eine Kamera, verschiedene Malpappen, eine Klappstaffelei, Paletten und natürlich Tubenfarben. Und dann ging es los! „Unter freiem Himmel“ entstanden Zeichnungen, Öl-Skizzen und Gemälde, die nun zusammen gefasst im Lenbachhaus gezeigt werden sollen.


Das Künstlerpaar Wassily Kandinsky und Gabriele Münter


Seit 1901 studierte Münter in der Münchner Phalanx-Schule. Wo Kandinsky sie entdeckte und zu einem Sommeraufenthalt seiner Malklasse im Jahr 1902 nach Kochel einlud. Mit dem Fahrrad radelten die Kunststudenten durch das Voralpenland und ließen unter Anleitung ihres Lehrers die Stifte und Pinsel über die Malflächen fliegen. Ein Jahr später waren die Kunststudentin und ihr Lehrer ein Paar. Sie verbrachten ihre Zeit in Kochel und mit der Kandinsky-Klasse (von 1903) die Zeit in Kallmünz

Es folgten viele künstlerische Inspirationen und gemeinsame Reisen. Ein Motiv wurde ihn unterschiedlichen Techniken und Farbnuancen variiert. Neben den gezeigten Fotografien, die als Vorlage dienten und nach denen später nicht nur Zeichnungen, sondern auch Holzschnitte und Ölgemälde entstanden, wird in der Ausstellung der Weiterentwicklung der Künstler herausgearbeitet.

Ab 1904 war das Paar auch in München (Kandinsky) und im Rheinland (Münter) unterwegs und bis 1908 immer wieder auf Reisen. Die Mobilität war für beide bestimmend im Privatleben und in der künstlerischen Arbeit. Der große Einfluss des Impressionismus führte zur Weiterentwicklung ihrer Techniken und das Palett-Messer in einer Art Spachteltechnik bestimmte die Malflächen.

Aufgrund der Reise-Malerei wurden ihre Formate teils klein oder besser intim - immer jedoch stand die Farbe im Mittelpunkt der Aussage und des Ausdrucks.

Die Politik oder gar die soziale Realität ihrer Zeit scheint in ihren Werken ausgeklammert.


Die Fotografien von Gabriele Münter


Gabriele Münter war mit ihrer Kodak-Rollfilmkamera zwar dokumentarisch unterwegs, aber nicht um ihre Zeit zu porträtieren, sondern um neue Themen und Motive im Bild zu fixieren. Zustande kamen Fotografien, die einen besonderen künstlerischen Blick erkennen lassen.


Eine Ausstellung über die Suche einer zeitgenössischen Ästhetik in der Malerei, die fort will von der Lehre in der Akademie und über den Impressionismus neue Wege in der Malerei sucht


Ihre Reisen führte das Künstlerpaar nach Oberbayern und Karthago. Insgesamt waren sie vier Jahre unterwegs, davon ein ganzes Jahr in Paris 1906/1907. Zurück in Deutschland gingen sie für den Winter nach Berlin und für ein Frühjahr nach Südtirol. Im Frühsommer 1908 endete die Künstlerreise und man ließ sich dauerhaft im schönen München nieder, wo das Künstlerdasein sehr inspirierend weitergeführt wurde.


Wir freuen uns darauf, diese Künstlerreisen von WASSILY KANDINSKY UND GABRIELE MÜNTER im Werk beider ausgestellt zu sehen

Vor den Originalen wird das Künstlerpaar in gemeinsamen Ansichten und einzelnen Aussichten bestimmt auf spannende Weise neu erlebbar. Unter freiem Himmel haben beide WASSILY KANDINSKY UND GABRIELE MÜNTER von 1902 bis 1908 Werkzyklen geschaffen und Reiseorte durch ihre Malerei zusammengefasst. Quasi wie in einem Tagebuch des Künstlerlebens mal zwei!


AUSSTELLUNG

13. Oktober 2020 – 6. Juni 2021

UNTER FREIEM HIMMEL
UNTERWEGS MIT WASSILY KANDINSKY UND GABRIELE MÜNTER

LOCATION: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

Luisenstraße 33

80333 München

ANMELDUNG ÜBER die Homepage: www.lenbachhaus.de/