Dienstag, 23. Januar 2018

UNESCO-Geoparks Harz und Alb

2 deutsche UNESCO Geoparks für weitere Jahre bestätigt


Der Geopark "Schwäbische Alb" bleibt 2 Jahre und der Geopark "Harz – Braunschweiger Land  – Ostfalen" bleibt mindestens 4 Jahre lang durch die UNESCO geschützt 


Hier lesen Sie: Warum diese Regionen für die Erforschung unseres Erdzeitalters wichtig sind? 


Nach der Überprüfung der Geoparks durch die UNESCO hat es grünes Licht für "Harz – Braunschweiger Land  – Ostfalen" - wo wir die „Klassische Quadratmeile der Geologie“ finden -  und eine Gelbe Karte für die "Schwäbische Alb" - wo die komplette Stratigraphie für das Jura erstellt wurde - gegeben.
Der "Internationale Rat der UNESCO-Geoparks" hat entschieden, das die zwei genannten Regionen eine Verlängerung der Anerkennung als Geopark erhalten. Grund dafür war die erfolgreiche Arbeit in den jeweiligen Regionen.

Kultivierte Naturlandschaft, Foto: Helga Waess (Archiv)

Was sind UNESCO-Geoparks?


UNESCO-Geoparks bezeichnen geschützte Regionen, welche die Erdgeschichte sehr gut dokumentieren, wichtige Fossilfunde aufweisen oder einmalige Gesteinsformationen zeigen. Bewohner der Region und Natursuchende können durch nachhaltige Bewirtschaftung, Schutz und Förderung das Erbe der Landschaft erleben. Seit Jahrhunderten identifizieren sich Einwohner mit ihrer Region. Allem globalem Wandel zum Trotz wird durch das Schutzschild der UNESCO ein Geopark nachhaltig behütet. Die Förderung des sanften Tourismus ist hierbei zu berücksichtigen. Die UNESCO-Liste der Geoparks verzeichnet zurzeit 127 Gebiet in insgesamt 35 Ländern. Deutschland hat übrigens sechs besonders schützenswerte Geo-Regionen:

  1. Bergstraße-Odenwald, 
  2. TERRA.vita, 
  3. Schwäbische Alb,
  4. Vulkaneifel, 
  5. Harz–Braunschweiger Land–Ostfalen 
  6. und den deutsch-polnischen Geopark Muskauer Faltenbogen.


Alle bestehenden UNESCO-Geoparks werden regelmäßig vierjährlichen Qualitätsprüfungen unterzogen.

UNESCO-Geopark Schwäbische Alb für weitere zwei Jahre geschützt


Beim UNESCO-Geopark Schwäbische Alb kann die UNESCO nicht darüber hinweg sehen, dass es hier unzureichendes Personal und zu wenig finanzielle Mittel gibt. Es fehlen klare Beschilderungen und bis dato wurden die internationalen Partnerschaften nicht weiter ausgebaut.
 Empfehlungen zur Verbesserung der Umstände in dem Geopark, die zuvor bereits das deutsche Nationalkomitee für UNESCO-Geoparks ausgesprochen hatte. Im Jahr 2020 wird eine erneute Überprüfung des  Geoparks stattfinden.

Warum ist der  UNESCO-Geopark Schwäbische Alb so wichtig?


In der Schwäbischen Alb finden sich viele so genannte "geowissenschaftliche Juwele". Hier entstanden im Jura in der Zeit vor 201–145 Mio. Jahren eine wunderbare Tafellandschaft (gelegen zwischen Rhône und Franken). Anhand dieser Tafellandschaft konnte eine komplette Stratigraphie für das Jura erstellt werden - also hier fand sich die Vorlage für die weltweite genutzte Untergliederung für dieses Erdalter an einem Ort. Und die Jura-Abschnitte "Aalenium" sowie das "Pliensbachium" wurden nach eben diesen Orten in der Schwäbischen Alb betitelt.
Was sich noch findet? Die Alb enthält sehr bekannte Fossilienfundstätten und wir fanden hier die ältesten Skulpturen und sogar die ältesten Musikinstrumente der gesamten Menschheitsgeschichte. Doch damit nicht genug. Die schöne Karstlandschaft weist beim Durchwandern Dolinen, Fossilienriffe, Karstquellen und eine Menge interessante Höhlen auf. Wer hier einmal als Kind war, der träumt garantiert davon Geowissenschaftler zu werden.

Weitere vier Jahre wurde der UNESCO-Geopark Harz - Braunschweiger Land – Ostfalen bestätig!


Eine überwiegend positive Bewertung erhielt der UNESCO-Geoparks Harz - Braunschweiger Land
– Ostfalen. Aber auch hier wurden Empfehlungen angesprochen, so könnte das mehrsprachige Angebots für internationale Naturliebhaber und Besucher ausgebaut werden. Eine erneute Überprüfung findet 2022 statt.
Dieser UNESCO-Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen schließt den gesamten  Harz ein, weitet sich aus in das Welfenland, das nördlich gelegene Braunschweiger Land und führt bis zum Flechtinger Höhenzug.

Was finden wir im UNESCO-Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen?


Im norddeutschen Geopark finden wir Trias-Gesteine, die sich entlang von Salz-Antiklinalen, Schiefer, Dinosaurierresten, Sedimenten- und vulkanischen Gesteinen  sowie Karstlandschaften ziehen.
Der Nordrand dieses Mittelgebirges ist ein so genanntes Teilgebiet des für weitere vier Jahre bestätigten Geoparks und wird als die „Klassische Quadratmeile der Geologie“ bezeichnet. Und: immerhin reicht Bergbau- und Forschungsgeschichte hier nachweislich 1000 Jahre zurück.



Weitere Informationen zu den beiden deutschen UNESCO-Geparks auf der Homepage der UNESCO unter folgenden Links:




Link zu allen UNESCO-Geoparks und deren Sinnhaftigkeit