Samstag, 21. Februar 2015

Ausstellung im Belvedere in Wien: "200 Jahre Wiener Kongress"

"EUROPA IN WIEN. 200 Jahre Wiener Kongress" 



  • so der Titel der Ausstellung im Wiener Belvedere
  • die am 20. Februar eröffnet wurde und bis 21. Juni 2015 zu sehen ist.

Text von Helga Wäß


Vor 200 Jahren hatte Kaiser Franz I. von Österreich zum Wiener Kongress geladen. Mehrere Monate, vom November 1814 bis Juni 1815 rangen die Vertreter Russlands, Österreichs, Preußens und Großbritaniens um die Neuordnung Europas. Zu diesem ersten Großen Diplomatentreffen nach den Napoleonischen Kriegen weilten die Gesandten aller Europäischen Staaten in Wien.

Es ging um die Neuordnung der Machtverhältnisse in Europa und darum den Frieden dauerhaft zu sichern. Denn die Napoleonischen Kriege hatten die Grenzen und Staatsgefüge mit Ihrer Ordnung teils dramatisch verändert.

Urkunden und Bildzeugnisse - 200 Jahre alte Bildreportagen 

Gezeigt werden Urkunden, besiegelte Abkommen, zeitgenössischer Schmuck, Porzellan, Mobiliar, Marmorbüsten und Gemälde wie

  • Davids "Napoleon am Großen St. Bernhard" von 1801, 
  • Kraffts "Der Einzug von Kaiser Franz I. (II.) von Österreich in Wien nach dem Pariser Frieden am 16. Juni 1814" oder auch 
  • Höchles "Redoute paré während des Wiener Kongresses. 

Letzteres als Grafik. Sie entstand um 1815 und vermittelt einen großartigen Eindruck über die Fülle der anwesenden Diplomaten und die angeregten Diskussionen während des Wiener Kongresses.

All diese Kunstwerke und Dokumente illustrieren das Ereignis mit dem Wien zum kulturellen Zentrum in Europa wurde und zahlreiche Künstler anzog.

Zur Illustration von Reportagen hatte man vor 200 Jahren die Grafik und die Karikatur, aber es entstanden auch Historienbilder und Porträts in allen Formaten. Thematisiert wird in der Ausstellung eine anschauliche Chronologie der Ereignisse:

  • die mit den Befreiungskriegen beginnen, 
  • die zweimalige Besetzung der Donaumetropole in den Jahren 1805 und 1809 zeigen und 
  • bis zur Völkerschlacht bei Leipzig reichen.

 Beilegung von Interessenkonflikten durch friedliche Verhandlungen


In Verhandlungen auf Augenhöhe schufen Russland, Österreich, Preußen und Großbritannien und schließlich auch Frankreich, vertreten durch den Diplomaten Charles-Maurice de Talleyrand, für lange Zeit stabile Grenzen in Europa und stellten per Vertrag ein Gleichgewicht der Mächte her.

Diplomatische Verhandlungen und Gesellschaftliches Großereignis


Nach dem Wiener Kongress gab es eine lange Friedenszeit von immerhin 40 Jahren.

Einer der Chronisten des Kongresses in Wien war Graf Auguste de La Garde, der die Ereignisse der Verhandlungsmonate anschaulich dokumentierte.
Die im Unteren Belvedere und in der Orangerie ausgestellten Exponate wurden von den Kuratoren Sabine Grabner und Werner Telesko arrangiert und anschaulich präsentiert.


Die Ausstellung findet im Unteren Belvedere und in der Orangerie statt.

Hier ein Link zu weiteren Informationen : zur Ausstellung "200 Jahre Wiener Kongress"

ORT:
Unteres Belvedere, Orangerie
Täglich 10 bis 18 Uhr
Mittwoch 10 bis 21 Uhr

Rennweg 6, 1030 Wien


Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen:
"Europa in Wien. Der Wiener Kongress 1814/15" kann für einen von Preis 45 Euro im Belvedere erworben werden.

Hier ein Link zur Ausstellungsbesprechung / Audio: Deutschlandradios Kultur

DHW - hier der Link Homepage der Autorin