München. Mit der Umbenennung eines Museums mit Artefakten aus dem kulturellen Reichtum der Menschheit startet in München ein innovatives museales Konzept
„Museum Fünf Kontinente“ statt „Staatliches Museum für Völkerkunde“
Das "Staatliche Museum für Völkerkunde" in der Maximilianstrasse in München, Foto: Helga Waess |
Das „Staatliche Museum für Völkerkunde“ in der Maximilianstraße in München hat einen neuen Namen. Das Völkerkundemuseum wurde 1862 gegründet. Im Laufe der Zeit wuchs sein Bestand auf 160 000 Artefakte und 135 000 Fotos. Hinzu kommt eine Bibliothek mit 100 000 Büchern.
Der neue Name:
„Museum Fünf Kontinente“
Direktorin Christine Kron untermauert
mit der Umbenennung ihres Hauses in „Museum Fünf Kontinente“ eine Neuorientierung. Diese soll nicht nur den
Sammlungsbestand in den Fokus des Ausstellungswesens rücken, wie bisher, sondern auch die sich wandelnden Kulturen auf allen Fünf Kontinenten präsentieren.
Europa, Afrika, Asien, „die beiden
Amerika“ und Australien sollen im Dialog gezeigt werden. Im Dialog miteinander und mit der eigenen Geschichte. Die Darstellung des Wandels in einer
sich stetig verändernden Realität wird neue Erkenntnisse bringen.
Reflexion und Neuorientierung
Die Neuorientierung in der
Völkerkundlichen Museumslandschaft, d.h. in der laufenden Forschung hat längst begonnen. Nun steuert das Museum nach. Die Besucher des "Museums Fünf Kontinente" werden die Veränderung daran erkennen, dass künftige Ausstellungen in
enger Zusammenarbeit mit Kuratoren von dem jeweiligen Kontinent, Forschungsgebiet oder der Regionen mit konzipiert werden. So können zum Beispiel auch neue regionale Trends erfasst werden oder die Einflüsse der Globalisierung auf die jeweiligen Kulturen ausgestellt werden.
Sonderausstellung: „Myanmar – Von Pagoden, Lognyis und Nat-Geistern“
Den Reigen der Ausstellungen in diesem neu konzipierten Museum wird die Mitte September beginnende Sonderausstellung: „Myanmar – Von Pagoden, Lognyis und Nat-Geistern“ eröffnen.
"Der Begleitband zur gleichnamigen
Ausstellung des Völkerkundemuseums München vereinigt neueste
Ergebnisse zu Geschichte und Gegenwartskultur Myanmars bis hin zu
modernsten Entwicklungen in der Kunstszene des Landes.
Lange Zeit unter dem Namen Burma
bekannt, führte das Land wegen seiner politischen Isolation ein
Leben im Schatten der beliebten Reiseziele Asiens. Ethnologische
Schwerpunkte wie Buddhismus, Kunsthandwerk, Erzählkultur und die
Kunst des Puppentheaters bilden das Hauptgewicht des hochwertig
ausgestatteten Buches über den Vielvölkerstaat Myanmar.
Weil die Region mittlerweile ein
Schauplatz rasanter Veränderungen ist, können in dem Band Autoren
aus unterschiedlichsten Forschungsbereichen spannende Einblicke in
die wirtschaftliche, politische und geostrategische Bedeutung des
»neuen Tigerstaates am Irrawaddy« bieten. Damit wird das Buch zu
einem hochaktuellen »Myanmar-Handbuch« im besten Sinne.
Kulturinteressierte, Fachleute und Reisende werden es gleichermaßen
zu schätzen wissen."
(Vgl. Umschlagtext des Ausstellungskataloges „Myanmar – Von Pagoden, Lognyis und Nat-Geistern“, Katalog zur Ausstellung von Dorothee Schäfer, Wolfgang Stein und Uta Weigelt (Hrsg.), Deutscher Kunstverlag, 1. Sept. 2014, 978-3422072671)
Sonderausstellung vom 19. September 2014 bis 3. Mai 2015 im "Museum Fünf Kontinente" in München
Noch findet sich der Alte Name über dem Eingang des "Museums Fünf Kontinente", Foto: Helga Waess |
Text und Fotos: Dr. Helga Wäß
---
Museum Fünf Kontinente
Maximilianstraße 42
D-80538 München
Links zum Museum und zur Sonderausstellung: