Mittwoch, 23. März 2016

L'Oréal-UNESCO-Preis For Women in Science

Fünf hochtalentierte Wissenschaftlerinnen revolutionieren 2015 die Forschung


Sie kommen aus den USA, aus Südafrika, China, Argentinien und Deutschland, die fünf Preisträgerinnen des L'Oréal-UNESCO For Women in Science. Insgesamt waren 2600 Forscherinnen vorgeschlagen. Die ausgewählten Professorinnen haben mit ihren Forschungen "maßgeblich" die Naturwissenschaften vorangebracht. 

Insgesamt gehen fünf Mal 100.000 US-$ in diesem Frühjahr an Forscherinnen, deren bisherige Lebensleistung zu weit "herausragenden Durchbrüchen in der Wissenschaft" geführt haben. Jedes Jahr wird mit diesem Preis pro Kontinent eine Natur-Wissenschaftlerin geehrt.


Die 15-köpfige Jury gab jetzt die Preisträgerinnen bekannt: 

  • Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna haben die Genforschung revolutioniert


Nach 14 Jahren ist auch mal wieder eine Deutsche Forscherin unter den Preisträgern, Emmanuelle Charpentier ist zurzeit Direktorin des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin. Zusammen mit anderen Wissenschaftlerinnen hat sie das CRISPR-Cas9-System von Bakterien entdeckt. Dieses System ist quasi ein Werkzeug, das für die Bearbeitung von genetischen Material verantwortlich ist.

Für dieses sensationelle Forschungsergebnis wird auch Jennifer Doudna aus den USA ausgezeichnet.

Die beiden Wissenschaftlerinnen haben damit einen "entscheidenden Beitrag zum Fortschritt der Genforschung geleistet." (Unesco - Jury) Das CRISPR-Cas9-System lässt sich sehr präzise einsetzen, um Genmaterial zu bearbeiten. Durch diese Naturwissenschaftliche Entdeckung wurde die Genforschung - zum Beispiel im Bereich schwerer Krankheiten - entscheidend vorangebracht.

  • Quarraisha Abdool Karim verbessert durch Ihre Forschung die Behandlung und Vorsorge von HIV


Der Kampf gegen die Immunkrankheit Aids wird durch die Forschungsarbeit von Quarraisha Abdool Karim aus Südafrika entscheidend verbessert. 

  • Hualan Chen widmet ihre Forschungen der Vogelgrippe


Hualan Chen aus China geht es um die detaillierte Erforschung der Vogelgrippe. Aufgrund ihrer Erkenntnisse wird eine solide Basis für einen wirksamen Impfstoff geschaffen.


  • Andrea Gamarnik widmet sich der Erforschung von Krankheiten, die durch Moskitos übertragen werden 


Andrea Gamarnik kommt aus Argentinien. Sie hat sich eine große Aufgabe gestellt: die Erforschung von Krankheiten, welche Moskitos auf den Menschen übertragen. Ein Beispiel ist das Dengue-Fieber.


Das Ziel des L'Oréal-UNESCO For Women in Science Programms


Um Wissenschaftlerinnen weltweit zu fördern, wird der L'Oréal-UNESCO For Women in Science vergeben. Hierdurch sollen Vorbilder geschaffen werden und jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen ein Anreiz geboten werden, ihre Forschungsvorhaben durchzusetzen. 

Jährlich werden fünf Wissenschaftlerin aus je einem Kontinent der Erde ausgezeichnet. Insgesamt sind 100 Länder an dem Programm For Women in Science beteiligt.


Förderung für hochqualifizierte Forscherinnen


Für Deutschland wird das For Women in Science Programm für  "hochtalentierte Naturwissenschaftlerinnen mit Kindern" angeboten. Hierdurch soll verhindert werden, dass hochqualifizierte Forscherinnen aufgrund einer Familiengründung ihre Karriere aufgeben müssen und der Menschheit wertvolle Wissenschaftserkenntnisse verloren gehen.