Montag, 30. Juli 2018

UNESCO-Biosphärenreservat: Thüringer Wald

UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald

UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald  wurde von 170 auf 337 Quadratkilometer erweitert


UNESCO unterstützt die Bemühungen von Bürgern, Vereinen und Kommunen im Biosphärenreservat Thüringer Wald


Die UNESCO hat bei Ihrer Tagung im  indonesischen Palembang die Erweiterung des Biosphärenreservats Thüringer Wald beschlossen. Das Gelände liegt - grob umrissen - zwischen den Orten Ilmenau, Oberhof, Schleusingen, Suhl und Masserberg. Wer diese Gegend kennt, der weis das leicht bergige Gebiet mit seinen Schatten spendenden Buchen- und Fichtenwäldern zu schätzen. In den zwischenliegenden Tallagen erwarten den Wanderer Wiesen- und Weideflächen. Hier kommen viele seltene Tierarten vor - Schwarzstorch und Feuersalamander sind nur zwei davon.
Urlauber schätzen den "Rennsteig", der auf über 30 Kilometern das Biosphärenreservat Thüringer Wald durchwandern lässt.

Naturfotografie, Foto: Helga Waess

Vom „Vessertal-Thüringer Wald“ zum "Thüringer Wald"


Seit 1979 findet sich die Region, das „Vessertal“, das einst immerhin insgesamt circa 14 Quadratkilometern umfasste, im UNESCO-Weltnetz der Biosphärenreservate.

Schön, dass die Region seit dem immer wieder erweitert wird.

So wurde das Reservat zuletzt 1990 auf 170 Quadratkilometer vergrößert und mit dem Namen „Vessertal-Thüringer Wald“ in die  UNESCO-Liste aufgenommen.

Mit der Erweiterung des Gebiets entfällt zukünftig der Namensbestandteil „Vessertal“, was einige dort lebende Bewohner vermutlich nicht so gut finden werden.

Das Biosphärenreservat heißt ab sofort nur noch "Thüringer Wald".

UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald umfasst jetzt eine fast verdoppelte Fläche des Gebiets von insgesamt 337 Quadratkilometern


Die UNESCO lobte ausdrücklich die Beteiligung von Bürgern, Vereinen und Kommunen, welche aktiv um die Erweiterung des Biosphärenreservates bemüht waren. Für den UNESCO-Beschlusses hatte der Freistaat Thüringen im Vorfeld der diesjährigen Tagung sogar das Biosphärenreservat nach bestehendem Landesrecht vorausschauend erweitert.

Prof. Dr. Maria Böhmer, die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, zeigte sich anlässlich der Erweiterung des Biosphärenreservates Thüringer Wald höchst erfreut:

„Es ist eine gute Nachricht, dass mit dem heutigen Beschluss das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald erheblich erweitert werden konnte. Durch die Vergrößerung der Fläche wird das Biosphärenreservat jetzt den hohen Anforderungen der UNESCO gerecht. Der Thüringer Wald leistet in Deutschland und international Pionierarbeit mit innovativen Strategien für einen nachhaltigen Tourismus und Maßnahmen zum demographischen Wandel. Umweltschutz geht hier Hand in Hand mit wirtschaftlichem Ertrag. Ich wünsche mir, dass die modellhafte Arbeit der 16 UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland viele Nachahmer findet. Hier ist nachhaltiges Wirtschaften bereits Realität.“


Sonntag, 29. Juli 2018

Fotokunst: Andreas Feininger / Galerie Stephen Hoffman, München

Fotograf Andreas Feininger (1906-1999)

Andreas Feininger: Formen, Schatten und so genannte menschliche Fingerabdrücke in einer Landschaft


Photokunst in München - Vintages und signierte Originalphotographien


Photokenner stehen auch heute noch staunend vor Andreas Feiningers Arbeiten, die, ob ihrer Präzision, ihrer Genauigkeit und Schärfentiefe, ihrer Linienführung und dokumentarischen Motivwahl den Blick magisch anziehen.

Mechanik-Tüftler Andreas Feininger



Über große Distanzen schaffte es der Mechanik-Tüftler Andreas Feininger, selbst weit Entferntes zu fokussieren und oft immense Größenverhältnisse im Detail zu erfassen. Für diese besondere Sichtweise konstruierte er Teleobjektive, die aufgrund enormer Brennweiten eine neue, klare und umfassendere Wiedergabe des real Gesehenen ermöglichten.

Jede New York-Aufnahme wurde von ihm bis ins Detail durchkomponiert


Seine New York-Aufnahmen haben das Bildgedächtnis über diese Stadt weltweit geprägt. Andreas Feiningers Photoklassiker brachten das Bild dieser wohl faszinierendsten Metropole in die Welt.

Der Sohn des Malers Lyonel Feininger


Andreas Bernhard Lyonel Feininger wurde 1906 als Amerikaner in Paris geboren. Er verstarb 1999 in seiner Wahlheimat New York.
Andreas war der Sohn des Malers und Bauhaus-Lehrers Lyonel Feininger, der 1919 an die Bauhaus-Schule gerufen wurde, um die Leitung der Grafik-Werkstatt zu übernehmen.
Andreas wurde eben hier, nach dem er als zu freier Geist das Gymnasium verlassen musste, zunächst zum Kunsttischler ausgebildet. Zum Studium der Architektur ging er schließlich zur Bauschule Weimar und anschließend nach Zerbst. 1927 sind baute sich der Architekturstudent seine erste Dunkelkammer und fing an mit seinen Experimenten zur Entwicklung: Es waren besonder die Effekte wie die Solarisation, das Runzelkorn oder auch das Basrelief, die seinen Forscherdrang herausforderten.
Später wurde er Architektur-Zeichner in einem Hamburger Architekturbüro und entwarf zum Beispiel Karstadt-Warenhäuser.

Notizbuch: Kamera 


Andreas Feiningers erste Kamera war eine 6,5 x 9 cm-Voigtländer (Link führt zu Bildern der Kamera). Von Anfang an faszinierten ihn Formen, Schatten und so genannte menschliche Fingerabdrücke in einer Landschaft: Architekturen, Formen und Strukturen. Er experimentierte während der Entwicklung vom Glasplattennegativ (Link = Bilder von Plattenkameras) im Labor und konstruierte schließlich seinen ersten Vergrößerungsapparat – eine Weltneuheit, die im Jahr 1935 in die industrielle Produktion ging. In den 30er Jahren baute er mit einer 28''-Linse das bis dahin größte Teleobjektiv der Welt.

Er porträtierte unter anderem Hamburg, aber zumeist nachts und menschenleer


Andreas Feiningers Photos wurden erstmals im Jahr 1929 in der großen Ausstellung FiFo „Film und Foto“ in Stuttgart präsentiert. Als er im Jahr 1932 seine Arbeitserlaubnis in Europa verlor, führte ihn sein Weg nach Stockholm, wo er Wysse Hägg, eine Bauhaus-Kommilitonin heiratete.

Über die Architektur-Photographie und seine Kenntnisse in der Phototechnik wurde er schnell bekannt. Andreas Feininger entwarf und baute für eigene Zwecke Kameras, Teleobjektive und Vergrößerungsgeräte.

Photograph des LIFE-Magazins und Standardwerke der Photographie


1939 emigrierte seine Familie nach New York, wo Andreas Feininger als Photograph vom freien Bildreporter bald zur Festanstellung für das LIFE-Magazin avancierte (1943-62). Im Jahr 1955 waren seine Arbeiten in der legendären MoMa-Ausstellung „The Family of Man“ zu sehen.

Als Photograph, Konstrukteur, Lehrer für Photographie und Buchautor verfasste und illustrierte Andreas Feininger 61 Bildbände und einflussreiche Lehrbücher.
Seine Arbeit hat die Hochschulausbildung im Fach Photographie maßgeblich beeinflusst. Viele Photographen, wie Peter Lindbergh, Dennis Stock oder die heute bei München lebende Nomi Baumgartl haben bei ihm gelernt. Andreas Feininger lehrte sie „know how“ und, was dem Lehrer immer sehr wichtig war, vor allem „know why“. Ein Photograph solle sein Motiv in all seiner Struktur kennen, erkennen und durch seine Aufnahmen mehr darstellen als die pure Wirklichkeit – so der Lehrer.

Als Lehrer der Photographie haben Andreas Feiningers Bücher


  • „Die Hohe Schule der Fotogafie“, 
  • „Feiningers Kompositionskurs der Fotografie“, 
  • „Licht und Beleuchtung in der Fotografie“, 
  • „Richtig sehen – besser fotografieren“
  • seine „Farbfotolehre“ 
  • oder „Die große Fotolehre“ 


- um nur einige zu nennen - Generationen von Photographen bis heute geprägt.


Andreas Feininger war einer der ersten und künstlerisch anspruchsvollsten Photographen des renommierten LIFE Magazins und prägte folgenden Lehrsatz: 
"The camera is superior to the eye, and the photograph can, 
and ideally should, portray the world more graphic than reality itself."

Grandioser Konstrukteur der Teleobjektiv-Geschichte


Er baute seine Tele-Objektive und ganze Kameras selbst. Sie mussten sein ganz eigenes Bildfeld festhalten und der von ihm anvisierten Schärfentiefe gerecht werden.

Andreas Feininger in der Galerie Stephen Hoffman in München


Bedeutende Arbeiten von Andreas Feininger, so genannte Klassiker der Photographie-Geschichte - signierte Vintage Photographien -, findet man in München, in der Galerie Stephen Hoffman. Unter anderem jene New York-Bilder, die jeder kennt und die unser aller Bildgedächtnis dieser Metropole prägten.

Baden-Baden-LA8 Teil 3: Ein Gang durch die Ausstellung "Gediegener Spott"

Baden-Baden, Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts - noch bis 09. September 2018


Teil 3: Ein Gang durch die Ausstellung „Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel“


Unser Fazit: Krähwinkel ist überall!



In der Ausstellung „Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel“ findet sich der Besucher durch viele Artefakte wie mehrstöckige Puppenhäuser und Biedermeier-Mobiliar in eben jene Jahre des Vormärz' zurück versetzt. Das hier ausgestellte Wohnzimmer-Interieur findet sich auf den Graphiken aus dem fiktiven Krähwinkel an den Museums-Wänden des LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts wieder.

Puppenhaus mit sieben Zimmern und Miniatur-Mobiliar der Biedermeierzeit
links: Krähwinkelbilder und Biedermeiermobiliar,
Pressefoto aus der Ausstellung Gediegener Spott,
im Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts,
Presse-Foto: Helga Waess

Die Feinheit der Ausführung, die zeichnerische Qualität, der saubere Druck der graphischen Blätter, die Farbigkeit der Darstellungen und vor allem die Nähe zur zeitgenössischen Realität ihrer Zeit fällt dem heutigen Betrachter ganz nebenbei ins Auge.
Man schreitet von Bild zu Bild, liest den jeweils zugehörigen Vers, der sich dargestellt findet und schmunzelt über die wortwörtliche Umsetzung des geschriebenen Wortes.

In Puppenstuben, die mit Miniaturmöbeln der Zeit überzuquellen scheinen, wird die eigene Lebensrealität gespiegelt


In der Zeit des Biedermeier verlagerte sich das Leben in die bürgerlichen Wohnzimmer. Man zog sich zurück in eine anheimelnde, scheinbar behütete Athmosphäre und erfand für sich eine quasi idyllische Lebensform. Hierzu gehörte auch die klare Rollenverteilung von Mann und Frau und die Heranführung des Nachwuchses an immer gleiche, geordnete und kleinbürgerliche Lebensmuster.
In Puppenstuben, die mit Miniaturmöbeln der Zeit überzuquellen scheinen, wird diese eigene Lebensrealität gespiegelt. Sie gehören zum erzieherischen Anschauungsmaterial der Gesellschaft des Biedermeier, einer Zeit, in der die Kindheit als Lebensphase neu entdeckt wird. Man schreibt Erziehungsleitfäden und Lehrreiche Verse.

Im Jahr 1844 veröffentlicht der Frankfurter Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann den Struwelpeter samt Zappel-Philipp. Erziehung mit bildnerischen Mitteln wird selbst den Kleinsten über einen biedermeierlichen Humor vermittelt.

Ganz nach der Tradition der Krähwinkler-Bilder scheint auch Wilhelm Busch seine Protagonisten Max und Moritz zum allgemeinen Widerstand gegen die Obrigkeit zu animieren. Wir erinnern uns: da werden Witwe Bolte die gebratenen Hähnchen gestohlen, dem Schneidermeister Böck die Brücke angesägt und dem Onkel Fritz die Käfer in die Matratze gestopft.

Die Eltern der Biedermeierzeit bestückten Puppenhäuser mit Sammel-Mobiliar, bis sie nach unserem heutigen Empfinden schier überzuquellen schienen. Die Kleinen spielten mit und sammelten fleißig. Das Einrichten ihrer kleinen Häuser sowie die Pflege des Interieurs und nicht das bloße Spiel mit all den kleinen Möbelstücken, Teppichen, Töpfen und Pfannen war der Sinn. So übte der bürgerliche Nachwuchs den Umgang mit der Atmosphäre der geordneten Erwachsenenwelt in der jedes Ding und jedes Bild seinen Platz hatte.

Mobiliar des Biedermeier in der Ausstellung
- Pressefoto aus der Ausstellung Gediegener Spott,
im Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts,
Presse-Foto: Helga Waess


Den Krähwinkler-Kupferstichen findet sich das Bürgertum des Biedermeier wieder

Der Zeitgenosse erkennt das Mobiliar seiner feinen, idyllisch anheimelnden Wohnungen, vom Sofa bis zum Globus-Näh-Tischchen und das immer gleiche Büro-Interieur der Rathäuser wieder. Dort steht zum Beispiel eine sehr „lange (Warte-)Bank", eine „auf die man alles schieben“ kann. Dem fast kindlichen, kleinbürgerlichen Humor, der sich aus so genannten „Geflügelten Worten“ in Bilder transferieren ließ, entsprang eine neue, satirische Bildsprache.


Kolorierte Kupferstiche mit Krähwinkel-Satire in Sammelalben der Biedermeierzeit

Für die Kupferstiche, deren Vervielfältigung leicht war, wurden eigene Sammelalben angefertigt. Wir fühlen uns an die heutigen Sticker- beziehungsweise Panini-Heftchen der Kinder erinnert. Genau in dieser Form sammelten die Bürger jene Krähwinkel-Bildchen. Allein oder in geselliger Runde blätterte man abends durch die Sammlung - wie heute im Instagram-Account - und belustigte sich quasi über sich selbst, die eigene Gesellschaft und die absurde Realität der bürgerlichen Wohnzimmer. Die Massenware der Kupferstiche entfesselte in den Menschen der Zeit eine neue Kultur-Übung: Die Sammel-Bilderkultur. Ganz im Sinne der urzeitlichen Version des Jägers und Sammlers lauerten die Bürger des Vormärz auf immer neue, seltene und noch lustigere Blätter, Bilder und Spottverse.

Wer dieser Tage – noch bis zum 02. September 2018 – nach Baden-Baden kommt sollte sich diese feine und auch heute noch humoristisch anmutende Ausstellung nicht entgehen lassen


Man kann die ausgestellte Artefakte der Vergangenheit ins Auge fassen, die Sprüche auf der Zunge zergehen lassen, das Gesehene und Gelesene von Mund zu Mund weitergeben oder sogar als fliegende Blätter beziehungsweise Bilder via Instagram in den Orbit streuen.

Merken Sie wie sehr unsere Sprache immer noch von den bildlichen Sprüchen des Biedermeier geprägt ist? 

Und es wird auch Ihnen spätestens nach Besuch der Ausstellung so gehen, dass Sie bei der Verwendung des einen oder anderen Spruches schmunzeln müssen, weil vor ihrem inneren Auge auf einmal ganze Bilderwelten entstehen, die jeder „Krähwinkel-Ausstellung“ gerecht werden würden.

Wenn Sie nach einem Besuch nicht die Nase voll haben, dann gönnen Sie sich einen zweiten und vor allem den sehr ausführlich informierenden Ausstellungskatalog!

Unser Fazit: Krähwinkel ist überall!


Die Leihgaben zur Baden-Badener Ausstellung wurden übrigens vom Wilhelm Busch Museum in Hannover und von einer bedeutenden Privatsammlung zur Verfügung gestellt.


2019 wird das Museum „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ in Hannover diese Ausstellung zeigen


Im Jahr 2019 wird das „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ in Hannover eben diese Ausstellung „Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel“ präsentieren. Eine, sagen wir „Jubiläumsausstellung“, die genau 200 Jahre nach der Einschränkung der Pressefreiheit durch die Karlsbader Beschlüsse die Freiheit der Presse und den Sieg der Meinungsfreiheit - auch mit dem Mittel der Satire - feiert.


Ausstellungstipp: Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel

verlängert bis bis 09. September 2018
im: Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
Lichtentaler Allee 8
Baden-Baden


Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen:


Matthias Winzen (Hrsg.), 
Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel
1. Auflage 2018, 
288 Seiten mit zahlreichen farbigen Abb., 
Hardcover 17,0 x 24,0 cm, 
ISBN: 978-3-7455-1022-5

 

NACHTRAG: Böhmermann lässt grüßen!


An dieser Stelle sei ein kleiner Griff in die Satire-Kritik unserer Zeit gestattet, denn wer fühlt sich durch die Krähwinkel-Satire an der Obrigkeit nicht an den sogenannten Fall Jan Böhmermann aus dem Jahr 2016 erinnert, der in Deutschland Unmut am längst vergessenen Majestätsbeleidigungs-Paragraph (bezogen auf Majestäten fremder Länder) aufwarf. Erst dieses Jahr - 01. Januar 2018 - wurde §103 StGB zur "Majestätsbeleidigung" aus dem Gesetz gestrichen.

LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden zeigt


-- verlängert bis 9. Sept. 2018 "GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel."

-- 29. Sept. 2018 bis 3. März 2019 "WILHELM BUSCH. Bilder und Geschichten"




Baden-Baden LA8 Teil 2: Gediegener Spott = Einschränkung der Pressefreiheit - Karlsbader Beschlüsse

Baden-Baden, Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts - Ausstellungsempfehlung "Gediegener-Spott" noch bis 09. September 2018


Teil 2: Die Karlsbader Beschlüsse beschränkten vor gut 200 Jahren die „Preßfreiheit“ aller Druck-Erzeugnisse


Spätestens als im Jahr 1819 mit den Karlsbader Beschlüssen die „Preßfreiheit“ durch die allgemeine staatliche Zensur aller Schriften und Druckerzeugnisse jedwede "Freiheit" verliert, schlägt die Stunde der Interpreten einer bürgerlichen Realität mit satirischen Mitteln. „Presse“ als Begriff war erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum für gedruckte Zeitschriften und Zeitungen gebräuchlich, bis dahin schloss der Begriff die Gesamtheit aller Druckerzeugnisse ein. Jetzt, das heißt 1819, sollte auf einmal jeder Text, der in den Druck ging, genehmigt werden.

Sammelalben aus der Biedermeier-Zeit und Sammel-Bilder aus Krähwinkel
in der Ausstellung "Gediegener Spot" im LA8
Pressefoto: Helga Waess


Wie sollte der schreibende Kritiker mit dieser rigorosen Zensur der Presse umgehen?

Auf der Suche nach einer Nische für die Freiheit des geschriebenen Wortes und die Einbindung versteckter Kritik in Druckerzeugnisse wird die Verbildlichung politischer Satire ein wichtiges Mittel unverfänglich anmutender Druckgraphik.

Scheinbar plump, naiv und fast einfältig kindlich interpretierten Künstler Belehrungs-Grundsätze und Sinnsprüche, die der Erziehung der Gesellschaft dienen sollten. 

Die Exaktheit der Erwachsenenwelt wurde in den rund 200 in Baden-Baden ausgestellten Werken sozusagen in eine einfache Kinder- und belustigende Bildsprache übertragen und dadurch für die politische Zensur nicht fassbar. Damals wie auch heute schmunzelte der Betrachter über jene einfache bildnerische Umsetzung.

In der Krähwinkel-Satire fand sich eine Nische für die Meinungsfreiheit



Noch wurde in den 1820er/30er Jahren, wie Dr. Gisela Vetter-Liebenow, die Direktorin des Wilhelm Busch Museums aus Hannover, im Katalog zur Ausstellung ausführt, darüber diskutiert, ob Honoratioren, wie der Bürgermeister, der Pfarrer oder der Lehrer das Ziel politischer Satire sein durften.

Wie umgingen Spottverse und Bilder mit versteckter Kritik die Zensur im Vormärz?


Personen des öffentlichen Lebens wurden in den Krähwinkelbildern der Biedermeierzeit nicht namentlich genannt, sondern lediglich das von ihnen repräsentierte Amt. Alte Sinnsprüche wurden neu, satirisch und - scheinbar ganz nebenbei - auch kritisch interpretiert. Das Kirchen- oder auch Stadtratsamt fand sich - samt Mobiliar der Zeit - in jenen Bildern wieder und so übte man eine versteckte Kritik, die in realen Texten zensiert worden wäre. 

Biedermeierkleidung eines Paares, 
Ausstellung Gediegener Spott, im 
Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts,
Presse-Foto: Helga Waess

Die Erfindung des Ortes KRÄHWINKEL - ein „Musterbild beschränkter Kleinstädterei“

Der Schriftsteller Jean Paul hatte im Jahr 1801 den Namen „Krähwinkel“ wohl erstmals gebraucht. Wie sich dieses Synonym für das literarische Bild von einem beschränkten und einfältigen Bürgertum anbot, zeigt auch Kotzebues Buch über „Deutsche Kleinstädter“, welche im Jahr 1803 literarisch in Krähwinkel beheimatet sind.
Heinrich Heine, der als Student in Berlin von der überfüllten 200.000 Einwohnerstadt schnell genug hatte, kam ebendort erstmals in einem Theaterstück mit dieser fiktiven, kleinbürgerlichen Stadt und ihren stoffeligen Einwohnern, eben jenen Krähwinklern, in Berührung. Fortan krähwinkelte es auch bei Heine.

Die Baden-Badener Ausstellung im LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts zeigt, wie dankbar die Erfindung des Ortes KRÄHWINKEL als ein „Musterbild beschränkter Kleinstädterei“ (Vgl. Grimmsches Wörterbuch, 1854) von den damaligen Bildmedien aufgegriffen wurde. Hierzu nutzte man den Vorteil der Vervielfältigung: denn kolorierte Kupferstiche konnten in größerer Stückzahl produziert und verbreitet werden.
Krähwinkel war stets nur ein fiktiver Ort und so jenseits jeder Kritik an der Obrigkeit und den realen politisch-sozialen Verhältnissen beheimatet. Die staatliche Zensur konnte hier nicht greifen!

 

LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden zeigt


-- verlängert bis 9. Sept. 2018 "GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel."

-- 29. Sept. 2018 bis 3. März 2019 "WILHELM BUSCH. Bilder und Geschichten"

Baden-Baden LA8 - Teil1: Instagram und Gediegener Spott als künstlerische Nische für die Meinungsfreiheit

Baden-Baden, Museum LA8 - "Gediegener Spott" noch bis 09. September 2018


Teil 1: Die bildliche Selbstdarstellung der Gesellschaft vor 200 Jahren wirkte wie Instagram heute


Eine künstlerische Nische für die Meinungsfreiheit in Bildern mit gesellschaftlicher Satire



Info: Eine Ausstellungsbesprechung in drei Teilen

BADEN-BADEN. Wie umgeht man die staatliche Zensur der Medien? Eine heutzutage in vielen Ländern nicht unerhebliche Frage. Und: wie eine humorvoll anmutende Ausstellung in Baden-Baden zeigt, ist sie bereits vor 200 Jahren gestellt worden. Damals fand man einen geradezu belustigenden Weg!
"Wie ein Krähwinkler Ehemann unter dem
Pantoffel seiner Frau steht, aber sein Kreuz geduldig trägt."
- Pressefoto aus der Ausstellung Gediegener Spott, im:
Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik
des 19. Jahrhunderts, Foto: Helga Waess

Krähwinkel. Ein fiktiver, literarischer Ort


Krähwinkel. Ein fiktiver, literarischer Ort, der das Bürgertum der Biedermeier-Welt zum Sammeln satirischer Spott-Graphiken und zum verblüfften Lachen über die eigene Realität veranlasste. Die wortwörtliche bildnerische Interpretation von geflügelten Begriffen des Bürgertums führte dazu, dass Leitfäden der Erziehung und Sprichworte verdreht wiedergegeben wurden. Ja, sogar Generäle, Bürgermeister und Stadträte, Pfarrer und Schulmeister oder Eheleute und Junggesellen wurden auf den Arm genommen.
Kaum, dass ich diesen Satz schreibe, habe ich auch schon Bilder vor Augen: eines, das zeigt wie der Bürgermeister den Stadtrat mit ausgestreckten Armen trägt und so „auf den Arm nimmt“ oder ein anderes auf dem er den Rat der Stadt purzeln lässt, als er die Versammlung samt Sofa „aufhebt“. In einem weiteren kolorierten Bild hält eine Ehefrau einen Pantoffel über ihren Mann, der „tapfer“ sein Kreuz im Arm trägt.  (Abbildung)

Auf dem Ausstellungsplakat und auf dem Cover des Kataloges führt eine Dame einen Herrn an der „Nase herum“ - mit Daumen und Zeigefinger hat sie diese im festen Griff. Und schließlich karikiert der Künstler seine eigene Zunft, als er Kunststudenten zeigt, die bunte Streifen auf die Wege in einer Landschaft malen, weil sie das „Land durchstreifen“, um sich zu bilden. (Abbildung) Diese Darstellung von Christian Gottfried Heinrich Geißler finden wir in der Ausstellung auch auf zwei Bierkrügen aus dem Jahr 1825.

Gediegener Spott. Krähwinkel Souvenier, um 1825,
mit dem Motiv des Blattes
Wie die jungen Krähwinkler Maler auf einer Kunstreise das Land durchstreifen 
Motiv von Christian Gottfried Heinrich Geißler,
Leihgabe der Sammlung D. Ante
- Pressefoto aus der Ausstellung Gediegener Spott, im:
Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik
des 19. Jahrhunderts, Foto: Helga Waess

Mit spöttelnden, fein gezeichneten Satire-Blättern erreichten die Kritiker in der Zeit des Vormärz' (circa 1830-1848) jedermann und umgingen mit ihnen geschickt die Einschränkung der Pressefreiheit. Die staatliche Zensur der Presse war nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819 besonders streng. Kritiker des Systems fanden in jenen bunten und fein ausgeführten Kupferstichen einen Weg, um die Zensur zu umgehen. Hier wurde in Bild und Spruch eine freie Meinung geäußert. Krähwinkel war ein fiktiver Ort und für die Zensur nicht greifbar. Er war also bestens geeignet um die "Spießbürger"-Idylle der eigenen Zeit und die herrschende Ordnung zu karikieren.

Krähwinkelbilder wirkten vor 200 Jahren wie Instagram heute


Jeder konnte sie sich leisten und jeder wollte sie sammeln: die „Bilder aus Krähwinkel“. In ihnen fand man sich selbst und seine heimelige Idylle karikiert. Prof. Dr. Matthias Winzen, der Kurator der Baden-Badener Ausstellung „Gediegener Spott. Bilder aus Krähwinkel“ und Direktor des Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts, betont im Katalog zur Ausstellung die deutlichen Parallelen zwischen der heutigen Selbstdarstellung der Gesellschaft auf Instagram und jener in der Kupferstich-Flut vor gut 200 Jahren. Sie erreichten die bürgerlichen Wohnzimmer und wurden zum begehrten Sammel-Alben-Objekt.

Prof. Dr. Matthias Winzen, Direktor des LA8,
mit dem Ausstellungskatalog vor dem Bild
"Wie die Krähwinkler Aufsehen erregen."
Presse-Foto: Helga Waess

Wir sind jetzt diese Krähwinkler vor den Bildern der Ausstellung!“ 


Der Museumsmann Prof. Dr. Matthias Winzen stellt einen Vergleich zwischen der Instagram-Affinität unserer Tage und der Krähwinkel-Sammelwut der Biedermeierzeit auf. Bilder für Jedermann.
Und: der Besucher fühlt sich ertappt.

"Wie die Krähwinkler Aufsehen erregen."
- Pressefoto aus der Ausstellung Gediegener Spott, im:
Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik
des 19. Jahrhunderts, Foto: Helga Waess

Die scheinbar intakte Idylle der Zeit des Vormärz'


Das Museum LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden widmet den kritisch-satirischen „Bildern aus Krähwinkel“ eine faszinierende Schau und versetzt die Besucher mit „Gediegenem Spott“ in die scheinbar intakte Idylle der Zeit des Vormärz'.

LA8 – Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden zeigt


-- verlängert bis 9. Sept. 2018 "GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel."

-- 29. Sept. 2018 bis 3. März 2019 "WILHELM BUSCH. Bilder und Geschichten"

Freitag, 27. Juli 2018

Muenchen-Oktoberfest-2018-Aufbau

Oktoberfest 2018


Zwei Monate vor dem Oktoberfest stehen schon viele Bierzelte


Impressionen von der Theresienwiese im Juli 2018


Noch wird um die Bierpreise auf dem 185. Oktoberfest in München gerungen. Bis zum 22. September ist es ja noch etwas hin. Viele wird es freuen, dass die Wiesn', wie dass Oktoberfest in München liebevoll genannt wird, dieses Jahr etwas länger, nämlich genau bis zum 07. Oktober, gehen wird.
Wir waren wieder auf der Theresienhöhe und haben nachgesehen, wie weit der Aufbau vorangeschritten ist. Hier die neuesten Fotos von dieser Woche:

Paulaner-Turm und Türme der Frauenkirche und des Alten Peters,
Foto: Helga Waess

 2018 darf man sich auf der Wiesn' wieder auf folgende Oktoberfestzelte freuen

(in alphabetischer Reihenfolge)

  1. Armbrustschützenzelt
  2. Augustiner Brauereizelt
  3. Bräurosl (Pschorr-Bräu)
  4. Fischer Vroni Wiesnzelt
  5. Hacker Brauereizelt
  6. Hofbräu Brauereizelt
  7. Käfers Wiesnschänke
  8. Löwenbräu Brauereizelt
  9. Marstall Oktoberfestzelt
  10. Ochsenbraterei (Spatenbräu)
  11. Paulaner Brauereizelt
  12. Schottenhamel Festzelt
  13. Schützen Festzelt
  14. Weinzelt (Familie Kuffler)
  15. Winzerer Fähndl (Paulaner)

Oktoberfest 2018 - Aufbau 25. Juli - Foto: Helga Waess

Oktoberfest 2018 - Aufbau 25. Juli - Foto: Helga Waess


Dazu kommen später noch die Zelte auf der Alten historischen Wiesn hier auf dem noch grünen Gelände

Oktoberfest 2018 - Aufbau 26. Juli - Foto: Helga Waess


Oktoberfest 2018 - Aufbau 25. Juli - Foto: Helga Waess

Oktoberfest 2018 - Aufbau 26. Juli - Foto: Helga Waess

Oktoberfest 2018 - Aufbau 25. Juli - Foto: Helga Waess

Regenbogen über dem Oktoberfest 2018 - Aufbau 25. Juli
Foto: Helga Waess

Muenchen-Museum Fünf Kontinente

Museum Fünf Kontinente


Gehen Sie mit Ihren Kindern zur zauberhaften, interaktiven Märchenstunde in das Museum Fünf Kontinente



Märchenstunde am 28. Juli 2018, ab 16:00 Uhr 


Heute ist Ferien-Anfang in Bayern. Dann sollte man morgen doch zum Start in einen spannenden Sommer mit seinen Kindern mal zur Märchenstunde in das Museum Fünf Kontinente in der Maximilianstrasse in München gehen. 
Hier kann man die Märchen aus aller Welt kennen lernen, welche  Friederike Nusko einmal im Monat erzählt.

Museum Fünf Kontinente, Maximilianstraße 42, 80538 München
Foto: A. Waess

„Märchen der Fünf Kontinente“



Am 28. Juli 2018, ab 16:00 Uhr trifft man Frau Nusko im Foyer um den „Märchen der Fünf Kontinente“ zu lauschen. Das Angebot ist für große und kleine Märchen-Begeisterte gedacht. In Australien erzählt man sich am Uluru Dreamtime-Geschichten. 

Irgendwie sind alle Märchen Traumwelten-Stories und das überall auf der Welt



Eigentlich kennt fast jeder in unserem Land Grimms Märchen wie Schneewittchen, Sterntaler, Dornröschen, den Froschkönig oder das tapfere Schneiderlein. Sie sind fester Bestandteil in unserer neueren Erzähl-Kultur. Von Generation zu Generation werden sie weitergegeben, und Dank der Gebrüder Grimm, die sie einst sammelten und aufschrieben zum Einschlafen vorgelesen. 
Wer die Haupt-Märchen aus unserer Kultur in der frühen Kindheit nicht kennen lernte, wird dann spätestens in der Schule die erfundenen Welterklärungen unserer Vorfahren hören und als Güter der Allgemeinbildung als Wissensschatz bewahren. 

„Märchen aus aller Welt“ sind aber auch spannend, weshalb das Museum Fünf Kontinente einmal im Monat eine „zauberhafte, interaktive Märchenstunde“ mit märchenhaften Geschichten aus allen fünf Kontinenten anbietet! 

Interkulturelles Wissen hilft andere Kulturen zu verstehen


Weltweit gehen die Völker in ihren erfundenen Geschichten, vielen Fragen nach, wie jener nach dem sehr lauten Brüllen des Löwen in Afrika oder sie fragen sich, wie ein blinder Gelehrter einen Elefanten sieht. Die Indianer überlegten einst wie Coyote das schöne Sternbild des Großen Bären erschuf. Und in Finnland stritten zwei Brüder darum “ob die Wahrheit oder die Lüge besser sei“.

Kinder lernen aus Märchen schnell, dass Dinge, vor denen man sich fürchten könnte, auch einen Sinn in unserer Welt haben


Bei dem anhaltend guten Wetter trifft  man die Märchenerzählerin des Museums, Frau Nusko M.A., im schattigen Museumsgarten (hierfür sollte man bitte Picknickdecken oder Kissen dabei haben). Ansonsten geht’s wie jeden Monat zur Märchenstunde in das gemütliche Märchenzimmer.

Eingang des Museums Fünf Kontinente,
Foto: Helga Waess

Hier der Link zur Homepage des Museums Fünf Kontinente:


Museum Fünf Kontinente

Maximilianstraße 42
80538 München

Donnerstag, 26. Juli 2018

Mick-Jagger-75

The Rolling Stones - Geburtstag von Mick Jagger


Happy Birthday Mick Jagger - It's only Rock'n Roll!


Gratulation aus München! Heute am 26. Juli 2018 feiert Mick Jagger seinen 75. Geburtstag. In München erzählt man sich immer noch vom letzten Auftritt der "Stones" im September 2017.  Einst waren die Stones auch in Schwabing unterwegs und nahmen hier Songs auf. Da gibt es Fotos aus dem Englischen Garten und dann trägt Keith Richards auf einem Foto mit Mick Jagger im Garten des "Stephen Stills' house" im berühmten Laurel Canyon, Los Angeles, in Kalifornien ein Shirt mit der Aufschrift "Schwabing". Interessant war für uns auch die Begegnung mit Terry O'Neill, dem inzwischen ebenfalls legendären Fotografen, der im Jahr 2015 in der Galerie Stephen Hoffman in München sein Rock'n Roll Album vorstellte. Noch einmal trafen wir Terry 2016, als er das Buch "Breaking Stones - 1963-1965 - Eine Band auf der Schwelle zum Weltruhm" in einer Sammler-Photographie-Ausstellung bei Stephen Hoffman präsentierte.


Hier ein Zitat aus unserem Interview mit dem Fotografen der Rolling Stones:


Wie war die Begegnung mit den Rolling Stones? 


TERRY O’NEILL:Ich erhielt den Auftrag, diese fünf wilden Musiker zu fotografieren. Und ich dachte, ich würde auf fünf Monster treffen. Aber dann stellte ich fest, dass es genauso nette Jungs waren wie ich selbst. Wir waren alle jung und hatten Spaß. Niemand wusste, wie lange der Erfolg anhält oder gar wie berühmt man werden würde…“ (hier der Link zum Interview in der Galerie Stephen Hoffman in MÜNCHEN. TERRY O’NEILL „ROCK’N ROLL ALBUM” mit limitierten, signierten Originalphotographien in diesem Blog)

Und im „ROCK’N ROLL ALBUM“ lesen wir:

"Terry was everywhere in the '60s - he knew everyone and everything that was happening" - Keith Richards


In seinem neuen Buch erzählt Terry O'Neill von diesen Begegnungen und zeigt neben bekannten Photographien auch ganz persönliche Aufnahmen und Kontaktabzüge, aus denen er seine Auswahl für die Ausstellungsobjekte traf. .
Man spürt, wofür diese Musiker brannten und bis heute brennen: Ein Lebensgefühl! ... und dass sie selbst und ihre Musik Ikonen-Charakter hatte. „Es ist sehr privat. Imponiert hat mir natürlich auch Mick Jagger. Hier gäbe es viele Stories.“


In diesem Sinne "Happy Birthday, Mick Jagger" aus München"

UNESCO-Biosphaerenreservate

UNESCO: weltweit 24 neue Biospärenreservate


Auszeichnung für die Biosphärenreservate in Mosambik und der Republik Moldau 



UNESCO. Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltigen Naturschutz in von Menschen gestalteten Lebensräumen. Zurzeit gibt es auf unserem Planeten 686 von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate in insgesamt 122 Ländern. In Deutschland existieren 16 Biosphärenreservate. Im Juli 2018 hat der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“  (MAB) insgesamt 24 neue Reservate in das Weltnetz des Biosphärenschutzes aufgenommen. In Indien ist Khangchendzönga hinzugekommen - eines der am höchsten gelegenen Ökosysteme der Welt - und in Kasachstan kommt Zhongar, als sogenannte "Heimat des Apfels", hinzu. Der UNESCO-Rat hat zudem Biosphärenreservate in den Ländern Mosambik und in der Republik Moldau erstmals ausgezeichnet.

Die Alpen von Garmisch-Partenkirchen aus gesehen, Foto: Helga Waess

Hier die Liste der neuen Biosphärenreservate:

(der jeweilige Link führt zu den Informationen der UNESCO-HOMEPAGE über die genannten neuen Biosphärenreservate)

  1.  Arly (Burkina Faso) 
  2.  Huangshan-Berg (China)
  3. Chocó Andino de Pichincha (Ecuador)   
  4.  Khangchendzönga (Indien)
  5. Berbak-Sembilang (Indonesien)
  6. Betung Kerihun Danau Sentarum Kapuas Hulu (Indonesien)
  7. Rinjani-Lombok (Indonesien)
  8. Kopet Dag (Iran)
  9.  Monte Peglia (Italien)
  10.  Valle Camonica – Alto Sebino (Italien)
  11.  Scharyn (Kasachstan)
  12.  Zhongar (Kasachstan)
  13.  Tsimanampesotse – Nosy Ve Androka (Madagaskar)
  14.  Quirimbas (Mosambik)
  15.  Maasheggen (Niederlande)
  16.  Kumgang-Berg (Nordkorea)
  17.  Unterer Pruth (Republik Moldau)
  18.  Uralgebirge (Russland)
  19.  Mur (Slowenien)
  20.  Ponga (Spanien)
  21.  Marico (Südafrika)
  22.  Suncheon (Südkorea)
  23.  Gombe Masito Ugalla (Tansania)
  24.  Wadi Wurayah (Vereinigte Arabische Emirate)


Im Thüringer Wald wurde ein Reservat erweitert


Doch es gab nicht nur Neuaufnahmen, sondern auch Erweiterungen bestehender UNESCO-Biosphärenreservate, wie im Thüringer Wald.

Einige Reservate wurden von der UNESCO-Liste gestrichen



Traurig ist, dass Australien fünf Gebiete aus dem UNESCO-Biosphären-Weltnetz streichen lassen musste. Aber auch die USA und leider auch die Niederlande verloren jeweils  ein Reservat.

Dienstag, 24. Juli 2018

Bensberg Supersports Classics

Bensberg Supersports Classics


Automobiles Luxus Design in Hochkultur



Das war es also wieder. Luxus Design in Hochkultur. Schloss Bensberg ist eigentlich ein Hotel. Und die Supersports Classics wurden einst von einem Luxusauto-Liebhaber und Hotelier ins leben gerufen. Genauer gesagt von Thomas Althoff, der nicht nur 5-Sterne Hotels, sondern auch 5-Sterne Oldtimer sammelt.

Elegantes Porsche Design ist unvergänglich - Foto: Helga Waess


Wie Schloss Linderhof in Bayern, so war auch Schloss Bensberg einst ein Jagdschloss, das seit 1711 viele Herren erlebte. Seit gut 10 Jahren ist es für ein Wochenende das 5-Sterne Domizil der Autoliebhaber. Sie kommen mit Sportwagen der Superlative und lassen schon mal im Schlosshof einen V-8 Motor aufheulen.

Bei einer Rallye ging es vor nunmehr 2 Wochen mit Oldtimern und Sportwagen durch fas Bergische Land. In diesem Jahr waren rund 70 Wagen dabei.

An diesem Wochenende wurden in Bensberg 7000 Oldtimer-Fans gesichtet, die sich die Klassiker und Luxury Cars-Ausstellung nicht entgehen ließen.

Bestimmte Autonamen werden allein schon die Gänsehaut der Fans wieder aufleben lassen: gesehen wurde unter anderem der neue Rolls Royce Phantom, der Cadillac Fleetwood Brougham oder der berühmte Jaguar XJ. Und natürlich: Kein Car-Event ohne eine Porsche 911!



UNESCO-Biosphaerenreservaten-Wasser

UNESCO-Biosphärenreservate


Wasserschutzprojekte in deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten 

Schwarzwald, Spreewald und Südost-Rügen werden aktiv gefördert



UNESCO. Vor gut 10 Jahren begann die  Deutsche UNESCO-Kommission zusammen mit Danone Waters deutschlandweit nachhaltige Projekte zum Gewässerschutz zu fördern. Bislang wurden in den deutschen Biosphärenreservaten rund 22 Projekte unterstützt.
Durch die Einstufung einer Region als UNESCO-Biosphärenreservat werden einzigartige Ökosysteme erhalten und wunderschöne Kulturlandschaften geschützt. Die Lebensquelle aller Tier- und Pflanzenarten liegt im Wasser. Der Gewässerschutz sichert nachhaltig Wasser-Ressource an Wasser in den Biosphärenreservaten.

Aktive Landschaftspflege, Biene bei der Arbeit, Foto: Helga Waess

Quellflüsse  im UNESCO-Biosphärenreservat Schwarzwald


Gleich zwei Quellflüsse hat die Alb im Südschwarzwald, die sich bei Sankt Blasien vereinen und damit circa 45 Kilometer weiter südlich zum Hochrhein fließen. Das Tal der Alb wird bisher seitlichmit Betonschwellen im Flusslauf befestigt, wodurch unnatürliche Flussufer
entstehen. Durch verschiedene Projekte will man den Flusslauf für Fische - zum Beispiel die
Groppe und das Bachneunauge - wieder durchlässig machen und das Ufer wieder für typische Pflanzen und Tierarten aufbereiten. Alle nach dem Europäischem Recht (FFH) in diesem geschützten Gebiet bisher erfolgreich eingeleiteten Renaturierungs-Maßnahmen wurden durch ein
Hochwasser Anfang diesen Jahres wieder zerstört.

Danone Waters will nun zusammen mit dem Team des Biosphärenreservats erneut daran arbeiten die  Betonschwellen weiter zurück zu bauen, die Uferstreifen  mit Weiden zu begrünen und damit die Gewässerökologie wieder herzustellen. Bei dem Projekt werden Jugendliche mit arbeiten und an der Pflege ihrer Heimatlandschaft aktiv beteiligt.

Als Bildungsort wird ein Teich im UNESCO-Biosphärenreservat Südost-Rügen gestaltet


Vielleicht kennt der eine oder andere Leser das Ostseebad Thiessow, das Teil der Gemeinde Mönchgut ist und an der Südspitze der gleichnamigen Halbinsel im Südosten der Insel Rügen liegt. Der Ort hat einen Feuerlöschteich, welcher in einem Projekt - das Danone Waters fördert - umgewandelt und gleich auf dreifache Weise genutzt werden soll. Während die Möglichkeit der
Löschwasserentnahme erhalten bleibt, wird ein Teil des Gewässers,  durch eine Unterwasserschwelle getrennt, ökologisch neu gestaltet. Es wird in einer Flachwasserzone einen Lebensraum für Tiere und Pflanze geschaffen.
Ferner wird das Gewässer einen Steg erhalten und über eine Informationstafel beschildert. Hierauf soll, zuzusagen als aktive  Umweltbildung, im Rahmen eines Naturlehrpfad durch die Gemeinde das Wissen um das Ökosystem verbreitet werden. Örtliche Schulen werden  Arbeitsmaterialien zum Thema erhalten.


UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald wird ein Kleingewässer saniert


Ein weiteres gefördertes Gewässer „Tennerts Lache“ liegt circa einen Kilometer westlich der Gemeinde Schlepzig (Landkreis Dahme-Spreewald ). Es handelt sich um einen Alt-Arm des  Schiwastroms. Seit Jahrhunderten trennt ein Damm den Arm von den übrigen Spreewald-Gewässern, die nur bei Hochwasser ihre Wasser austauschen. In dem Altarm finden sich viele Tierarten wie die Grüne Mosaikjungfer, Rotbauchunken, Biber und der Fischotter. Weil dieser Altarm über kurz oder lang zu verlanden droht und eine Pilzerkrankung schon verschiedene Eschen absterben ließ, die nun im Gewässer liegen, ist hier eine Landschafts-Sanierung dringend notwendig.

 Danone Waters wird mit einem Team des Biosphärenreservats das Gewässer reinigen, das heißt zunächst von Schlamm und  Bruchholz befreien. Anschließend soll Frischwasser eingeleitet werden, um den Unterwasserpflanzen neues Wachstum zu ermöglichen, damit diese wieder ausreichend Sauerstoff produzieren können.
Man hofft so den Fortbestand des Gewässers über Jahrzehnte zu sichern. Durch eine aktive Bildungsförderung, besonders Schulklassen, soll auf die Notwendigkeit des Fortbestandes unscheinbarer Gewässer aufmerksam gemacht werden. Und: wer weiß, vielleicht erfährt ja der eine oder andere spätere Landschaftsgärtner, Biologe, Rancher oder Förster hier seinen ersten Begeisterungsfunken, um später weiterhin aktive seine Landschaft dauerhaft zu schützen und aktive zu fördern.

Spiele-Deutsche-Fussball-Nationalmannschaft

Die Mannschaft


Herbstspiele der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft


Fußball: Ab September spielt die Mannschaft als Auswahlmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes - dann hoffentlich wieder mit gewohnter Spielfreude - gegen folgende Länder:

Fan der Mannschaft - Foto: Helga Waess, München


06.09.2018: 

Deutschland : Frankreich 

in München 
(Nations League)




09.09.2018: 

Deutschland : Peru 

in Sinsheim




13.10.2018: 

Niederlande : Deutschland

 (Nations League)




16.10.2018: 

Frankreich : Deutschland 

(Nations League)




15.11.2018: 

Deutschland : Russland 

in Leipzig




19.11.2018: 

Deutschland : Niederlande 

in Gelsenkirchen 
(Nations League)

Samstag, 21. Juli 2018

München: Oktoberfest-Aufbau 2018

 185. Oktoberfest in München wird aufgebaut


Bei bestem Sommerwetter schreitet der Aufbau zum 185. Oktoberfest in München schnell voran


Foto-Impressionen nach der 

1. Woche Oktoberfest-Aufbau 2018


Am Ende der ersten Woche steht der Paulaner-Turm auf der Wiesn. Die Fest-Stadt mit ihren Zelten wächst zusehends. Wir machen einen Rundgang:


Nach vier Tagen steht auch der Paulaner-Turm auf der Wiesn,
Oktoberfest München 2018, Foto: Helga Waess

Zelt um Zelt wächst die "Wirtsbudenstraße" 


Die Gerüste der Zelte vor der St. Paulskirche,
Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess

 Durch das Gerippe des Spaten-Zeltes kann man die "Bavaria" im Hintergrund erkennen


Spaten-Zelt, Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess

 Von der Theresienhöhe aus, gibt es einen guten Überblick über die "wachsende Stadt!"


Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess

Noch stehen die Fußball-Tore dort, wo demnächst die "Alte Wiesn" aufgebaut  wird


Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess

 Ein Blick von der Theresienhöhe auf den Oktoberfest-Aufbau 



Ein Blick von der Theresienhöhe auf den
Oktoberfest-Aufbau in München 2018, Foto: Helga Waess

Das wird die Wirtsbudenstraße


Vom Eingang an der Haltestelle Theresienwiese aus gesehen,
Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess


Vom Eingang an der Haltestelle Theresienwiese aus gesehen,
Oktoberfest-Aufbau München 2018, Foto: Helga Waess

Donnerstag, 19. Juli 2018

München: Oktoberfest Countdown 2018

München - Oktoberfest 2018 - Erste Aufbauwoche


Aufgebaut wird's!!! Das 185. Oktoberfest in München 


Impressionen von den ersten Tagen des Oktoberfest-Aufbaus 



München. Bis zum Bierfass-Anstich am 22. September 2018 ist es noch etwas hin. "Baustelle Oktoberfest", so lesen wir dieser Tage auf den Transparenten am Bauzaun auf der Theresienwiese. Das Festgelände ist großzügig umzäunt und das nicht ohne Grund.



18. Juli 2018 - seit Montag wird aufgebaut, Oktoberfestwiese
in München, Foto: Helga Waess

Bis zur Wiesn ist es noch einige Zeit hin aber: 


es muss auch eine ganze Oktober-Fest-Stadt entstehen.

18. Juli 2018 - seit Montag wird aufgebaut, Oktoberfestwiese
in München, Foto: Helga Waess


Vor der Bavaria, sozusagen zu ihren Füßen hat das Schützenfestzelt schon den Namenszug auf dem Dachfirst, dabei hat der Aufbau erst am begonnen.

Das Schützenfestzelt steht schon im Rohbau - Oktoberfestwiese
in München, Foto: Helga Waess


Seit Montag, dem 16. Juli, ist alles gesperrt und für Fahrradfahrer und Sportler gibt es eingezeichnete Wege, die teils eingeschränkt zu befahren und zu begehen sind.

Oktoberfestwiese - Sperrungen
in München, Foto: Helga Waess

Hier noch ein paar Impressionen vom Start des Aufbaus zum 185. Oktoberfest in München


Oktoberfestwiese - Anlieferung - im Hintergrund die
Türme der Frauenkirche
in München, Foto: Helga Waess

Blick von der Theresienhöhe auf die Oktoberfestwiese
in München, Foto: Helga Waess

Blick von der Theresienhöhe auf die Oktoberfestwiese
in München, Foto: Helga Waess