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Dienstag, 20. Mai 2025

Baden-Baden: Ausstellung Richard Pousette-Dart, Museum Frieder Burda

Ausstellungstipp: bis 14. September 2025 "Poesie des Lichts. Richard Posett-Dart" im Museum Frieder Burda in Baden-Baden

 

 Das Museum Frieder Burda zeigt eine große Werkschau von Richard Posett-Darts - jenem Vertreter der amerikanischen Nachkriegsmoderne, den die emotionale Wirkung des Lichts fesselte

 

17. Mai 2025 – 14. September 2025: POESIE DES LICHTS. RICHARD POUSETTE-DART (Français)

 

Baden-Baden. Das Museum Frieder Burda hat zusammen mit der Richard Pousette-Dart Foundation in  New York eine Ausstellung des Malers, Bildhauers und Fotografen Richard Pousette-Dart (1916–1992) zusammengestellt. Der große Pionier des Abstrakten Expressionismus feierte in seinen Arbeiten die Poesie des Lichts. Es ist die bisher größte Werkschau dieses herausragenden Vertreters der amerikanischen Nachkriegsmoderne außerhalb der USA. In Baden-Baden sind Arbeiten aus sechs Jahrzehnten künstlerischen Schaffens zu sehen: darunter Gemälde, Skulpturen, Objekte, Zeichnungen und Fotografien. Fast alle Werke sind in Privatbesitz, daher ist es etwas Besonderes, wenn gleich 137 Leihgaben aus 17 internationalen Sammlungen präsentiert werden können. Richard Pousette-Dart großformatige Meisterwerke des Abstrakten Expressionismus wurden zudem vom  Brooklyn Museum, vom Museum of Modern Art und vom Whitney Museum of American Art in New York für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.
 

Museum Frieder Burda in Baden-Baden, Foto: Helga Waess (Pressefotoarchiv)

 

Richard Pousette-Dart äußerte sich zu seiner Inspiration im Jahr 1951:


"Für mich ist Kunst der Himmel, der sich unaufhörlich öffnet, wie ein asymmetrisches, unkalkulierbares, impulsives Kaleidoskop. Kunst ist Magie, sie ist Freude, mit Gärten voller Überraschungen und Wunder. Kunst ist Energie, Impuls. Sie ist Frage und Antwort. Sie ist transzendentale Vernunft. Sie ist ihrem Geist nach ganzheitlich."
 

Der Weg in die freie Abstraktion begann in der New York Scholl in den 40er Jahren

Künstler wie Jackson Pollock oder Mark Rothko waren neben Pousette-Dart am internationalen Siegeszug der freien Abstraktion beteiligt.

Die Künstler im Kreis der Abstrakten Expressionisten setzten sich mit Themen wie Mythos, Archaik und Spiritualität auseinander. 

Sind wir bei den frühen Arbeiten noch nahe der europäischen Malerei der Zwischenkriegszeit, so werden die 1960er Jahre "BUNT". Großformatigen so genannte Allover-Kompositionen schaffen farbstarke Bildräume, die uns bis heute unmittelbar ansprechen und fesseln.


Richard kam aus der Künstlerfamilie Pousette-Dart

Die Mutter Flora war eine Dichterin und Schriftstellerin und der Vater Nathaniel war selbst Künstler. Sein Vater war außerdem Herausgeber der Zeitschrift Art and Artists of Today und stand darin für die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks ein. So wurde das kreative Sein dem Sohn bereits im Kindesalter zum Lebensinhalt.  Die Bedeutung freier künstlerischer Selbstentfaltung entsprach dem geistigen Klima im New York der späten 1930er- und frühen 1940er-Jahre – einer Zeit künstlerischer und intellektueller Umbrüche, in der die erste Generation des Abstrakten Expressionismus langsam heranreifte.



In  umfangreichen Künstlerstatements betonte Pousette-Dart immer wieder die Bedeutung kreativer Selbstentfaltung 

Die Malerei schaffe einen geistigen Bereich für eine intuitiven Erforschung des Unsichtbaren und Verborgenen:

„Der Künstler muss auf der Hut sein vor allen Schulen, Ismen, Glaubensbekenntnissen oder Verstrickungen, die dazu neigen, aus ihm jemanden zu machen, der er nicht ist. Er muss allein stehen, frei und offen für Aus- und Eingänge in alle Richtungen, und doch mit allen Freiheiten, er muss in der Substanz seiner Form fest in der Wirklichkeit verankert sein.“

 

Pousette-Darts Zeitgenossen wurden durch einen unmittelbar wiedererkennbaren Stil bekannt 

  • Jackson Pollock mit seinen wild geschleuderten Farbschlieren („Drip Paintings“) 
  • Barnett Newman mit seinen streng reduzierten Streifenbildern („Zip Paintings“)

 

Pousette-Dart war dagegen ein experimenteller Künstler

Zeitlebens faszinierte den Künstler die emotionale Wirkung des Lichts: 
  • Licht als Schimmer und Glanz, 
  • Licht als schillernd irisierende Reflexion 
  • Licht als strahlende Kraft
 
In zahlreichen späten Gemälden setzt sich der Künstler mit der Schönheit des nächtlichen Sternenhimmels auseinander und arbeitet darauf hin dieser Inspiration zu folgen und ein Glitzern und Leuchten  zu erreichen. 
 
Immer wieder ist es der ästhetische Reiz glänzender Reflexionen. So z.B. bei den Messingobjekten, die Pousette-Dart schuf:
 
Es handelt sich dabei um handgefertigte Gegenstände, die die Grenze zwischen avantgardistischer Skulptur und modernem Schmuck überschreiten. Sie stellen für den Betrachter quasi ein Lexikon elementarer Formen dar und finden sich in den gemalten Bildern des Künstlers häufig wieder.



17. MAI 2025 – 14. SEPTEMBER 2025: 

POESIE DES LICHTS. RICHARD POUSETTE-DART

im

MUSEUM FRIEDER BURDA

Lichtentaler Allee 8 b
76530 Baden-Baden


ÖFFNUNGSZEITEN
Di – So: 10 – 18 Uhr